Baader Laser Colli Mark III - Wackelkontakt beseitigt

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Horst0552

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Hallo Astrofreunde,

schon seit geraumer Zeit macht mir der Betrieb dieses Lasers sorgen. Auch bei neuen Batterien schaltet der Laser nicht
sicher ein. Ob es der Schalter oder die Batteriekontakte sind ließ sich zunächst nicht feststellen.

Zur Kollimation meines 10 Zoll Newton mit 2" OAZ habe ich eine zusätzliche Adaption auf 2 Zoll-Steckung vorgesehen.
Mit dieser Einheit kann ich durch 6 Justierschrauben den Laser mit der Steckung justieren.

Baader 1.jpg


So habe ich mir vorgenommen den Bereich des Schalters zu demontieren. Beim abnehmen des Batteriedeckels finde ich
eine Halteschraube mit 2 gegenüberliegenden Nuten.

Baader 2.jpg


Dieser Gewindering muss also raus. Dazu habe ich dann einen Spezialschlüssel angefertigt. Bei Betrachtung unter einer
Lupe konnte man auch sehen, dass der Gewindering auch mit einer "Masse" gegen Lösen gesichert war.

Baader 3.jpg


So habe ich mir aus Werkzeugstahl einen Schlüssel angefertigt. Das Batteriefach hat einen Innendurchmesser von 8,5 mm.
Bei dem Schlüssel soll dann ein Zapfen von 8,4 mm als Führung gelten.

So sieht er fertig aus.

Baader 4.jpg


Jedoch ließ sich der Gewindering nicht von Hand lösen. Ich habe somit mit Hilfe meiner Drehmaschine diesen Gewindering gelöst.

Baader 5.jpg


Die Kollimier-Einheit habe ich mit dem Schlüssel im 3-Backenfutter und dem Bohrfutter im Reitstock positioniert. Etwa 0,5 mm
Spiel habe ich mit der Pinole eingestellt. Dann habe ich das Backenfutter festgehalten, und mit der Rohrzange den Kollimator
vorsichtig verdreht. Der Angriffspunkt war an der Stelle der entfernten Gummimanschette. Beim weiteren Lösen habe ich die
Pinole entsprechend der Gewindesteigung hineingedreht. Dabei immer kontrolliert, dass der Kolli immer locker positionert war.

Den Rest dann von Hand herausgetreht. Dabei ist eine kleine Kugel zum Vorschein gekommen. Die durfte nicht abhanden
kommen.

Nach meiner Ansicht ist das Aufnahmefach für die Batterien aus eloxierten Aluminium. Eloxat ist zwar nichtleitend, aber ich habe
da so meine Bedenken.

Die verwendeten Batterien haben einen Durchmesser von 7,9 mm . Somit habe ich mir eine Hülse aus POM gedreht. Sie hat
einen Innendurchmesser von 8 mm und einen Aussendurchmesser von 8,4 mm. Diese Hülse dieht somit als zusätzliche
Isolierung im Batteriefach. Zwei kleine Bohrungen erleichtern da Entfernen aus dem Batteriefach.

Baader 7.jpg


Am Drehschalter ist ein dünner Draht zur Kontaktierung. Diesen Draht habe ich ein wenig gebogen, und die Kontakte
mit einem scharfen Gegenstand eine mögliche Oxidschicht abgekratzt.

Baader 6.jpg


Weiter auch noch die Batteriekontaktierung ( Pin für Minus und Feder für Plus ) blank gekratzt. Bei entnommenden
Batterien konnte ich leichte Ausblühungen zwischen plus und minus feststellen. Austretende Gase können dann die
Batteriekontakte chemisch beeinflussen.

CS, Horst
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, hier die Gegenseite des Schalters.

Baader 8.jpg


Die rechte Schraube ist der Schaltkontakt. Auch hier habe ich ein wenig gekratzt. Die Kugel liegt auf einer Druckfeder.

Hier den Schalter wieder zusammengebaut. Den Nut-Gewindering habe ich dabei so eingestellt, dass sich der Schalter
leicht betätigen lässt. Auch durch mehrmaliges Betätigen des Schalters verstellt sich der Gewindering nicht. Somit
habe ich auf eine Verklebung verzichtet.

Baader 9.jpg


Die Isolierhülse aus POM erleichtert auch das Einlegen der Batterien, und verhindert auf jeden Fall ein Kurzschluss
zwischen den Zelle.

Danach habe ich die Justierung noch einmal überprüft. Ich habe ja mit der Rohrzange kräftig zugegriffen.

Dazu nehme ich eine 2 Zoll Verlängerungshülse, die ich auf der Auflageseite plangedreht habe.

Baader 10.jpg


Die Adaptierung meines Collis liegt dann auf dieser Fläche plan auf.

Den Laser habe ich auf ein Blatt Papier in etwa 4 Meter Entfernung geworfen. Durch Drehen des Lasers überprüfe ich,
ob der Laserstrahl immer die gleiche Position hat.

Baader 12.jpg


Falls das nicht der Fall ist, markiere ich die erste Positon. Danach verdrehe ich jeweils um ca. 120 ° und markiere die
anderen Laserpunkte. Von diesem Dreieck ermittle ich dann den Mittelpunkt. Durch Verstellen der Justierschrauben
in der 1,25"- Steckung bringe ich den Laserpunkt in die Mitte. Anschließend schaue ich, ob er auch bei der Rotation
auf der Auflagefläche der 2"-Steckung in der Mitte bleibt.

In den letzten Stunden habe ich den Colli merere Male geschaltet. Es funktionierte einwandfrei ohne Wackelkontakt.
Ich hoffe mal es bleibt auch so.

LG und CS,
Horst
 
Hallo Horst,

vielen dank für deine Anleitung, mein Mark 3 hat leider die selben Probleme trotz neuer Batterien (alle überprüft, die haben "Saft"), mittlerweile lässt er sich gar nicht mehr einschalten.
Nun werde ich, dank deine Anleitung, mal versuchen den Schalter zu reparieren.

CS Ben
 
Fertig, funktioniert wieder. :D
Man kann diesen Gewindering der auf Bild 2 zu sehen ist auch mit einem kleinen Schlitzschraubendreher losbekommen.
Danach die Kontakte gereinigt (Oxidschichten runterkratzen), Draht (Bild 7) etwas zur Schraube (Bild 8) drücken und alles wieder zusammengebaut.
Batterien rein und funktioniert.
Zeitaufwand ca. 15 Minuten.

Nochmal tausend dank an dich Horst! (y)
 
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