Belastbarkeit GoTo Steuerung (fahren trotz DSLR?)

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BigWheeler

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Hallo liebe Leute,

Da das hier mein erster Beitrag ist stelle ich mich mal kurz und knapp vor, Ich bin BigWheeler, 23 Jahre jung, Wirtschaftsinformatik-Student und aus der Nähe von Berlin. Seit vielen jahren beschäftige ich mich mit Astrofotografie, bis dato aber ohne Teleskop, primiär Starttrails oder auch Milchstraßenaufnahmen im Australischen Outback. Alles mit relativ einfachen Mitteln (EOS550D + MagicLantern + bisschen Krimskrams).

Mein Vater, der ins seiner Jugend teleskopierte, war begeistert von den Aufnahmen, und möchte halt sein altes Hobby wieder auferleben lassen. Sein Newton vom Dachboden geholt, Adapter für Kamera gekauft, aber keine Chance, der Spiegel ist nach vielen Jahren wohl einfach hin.

So nun zu meinen eigentlichen Fragen. Wir würden gerne ein GoTo Steuerbares Teleskop kaufen, und dann per T2 Adapter die Kamera fokal also ohne Objektiv auf das Teleskop schrauben. Wie belastbar ist die GoTo Mechanik? Kann man das Teleskop neu ausrichten via GoTo Motoren, während die Kamera weiterhin auf dem Teleskop ist? Oder sind die Kräfte (das Gewicht der Kamera) zu groß, so dass die Mechanik leiden würde?

Bei Astro-Shop liest man manchmal von Teleskopen, bei denen man "bis zu 5kg anbauen" kann, aber meinen die Damit diese Schiene oben für das Zielfernrohr oder quasi auch die Kamera?

Bei der Auswahl des Teleskops muss ich bei der GoTo Steuerung aufpassen das sie in beide Achsen nachführt nicht wahr? Also wenn ich langzeit Belichten möchte, reicht nicht nur eine Achse?

Eigentlich träumen wir davon auf unserem Grundstück in der Nähe des Westhavellandes (wirklich toller Nachthimmel dort), ein Teleskop aufzustellen was wir via Stellarium ansteuern kann, und gleichzeitig die Kamera montiert bleibt und das Bild Live übertragt (dann natürlich programmierbar ist für viele Einzelfotos zum Stacken). Aber alles nacheinander und mit Ruhe, ich fange gerade erst an mich mit Teleskopen zu beschäftigen, und bei meinem Vater ist es 30 Jahre her (haha).

Ich werde regelmäßig hier im Forum unterwegs sein und wünsche allen Sternenklare Nächte, Danke für die Hilfe und viele Grüße,
BigWheeler
 
Hallo BigWheeler
(vielleicht erfahren wir irgendwann auch Deinen richtigen Namen),

bei den angegebenen Belastbarkeiten der Montierungen geht es
grundsätzlich um das Gesamtgewicht der Beladung,
unabhängig davon, wie es sich zusammensetzt.
Das Gewicht einer Kamera ist nicht „schlimmer“
als das Gewicht von Teleskopen oder Zubehör.
Und den Motoren (GoTo) ist es auch egal, solange
die Last einigermaßen ausbalanciert ist.

Mögliche Anbaulasten beziehen sich eigentlich nur auf den
Okularauszug. Manche Okularauszüge verkraften gerade so
größere Okulare, andere Auszüge kann man mit ausladenden
Kameras und Adaptionen belasten, ohne daß Sie verkippen,
verbiegen oder kaputt gehen.
Nur in dem Zusammenhang ist das Gewicht der Kamera relevant,
beziehungsweise die Anbaufähigkeit (des Okularauszuges)

Wichtig für fotografischen Einsatz der Montierung ist, daß es eine
parallaktische Montierung ist. (Keine Azimutale)
Motorisierte azimutale Montierungen können zwar nachführen
aber das Bild dreht sich langsam. (Feldrotation)
Bei parallaktischen Montierungen ist das nicht so.
Sofern die parallaktische Montierung exakt eingenordet ist,
wird im Idealfall tatsächlich nur die Stundenachse gedreht.
In der Praxis sieht das aber etwas anders aus, und bei echter
Langzeitbelichtung ist der Einsatz eines Guiders angesagt,
der dann die Teleskopposition perfekt hält.

Für fotografischen Einsatz sollte die angegebene Belastbarkeit nur zu
etwa 50-60% tatsächlich genutzt werden, denn es kommt ja auf
eine solide, wackelfreie Basis an, die nicht bei jedem Windhauch
zu zittern beginnt, oder nach Berührung eine Ewigkeit braucht
um auszuschwingen, also wieder zur Ruhe zu kommen.

Bei reiner Beobachtung kann man eher an die Belastungsgrenze
gehen, da sind kleine Unstabilitäten tolerierbar,
beim Fotografieren zerstört eine Bewegung, so klein sie auch sein mag,
bekannterweise die Aufnahme.

CS

Dietmar
 
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