Bresser Pluto

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baef

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Hallo,

ich erhalte in Kürze ein BRESSER PLUTO. Da ich nun noch garnichts mit Astronomie zu tun hatte, wäre ich über einige Informationen dankbar.
- Ist das ein geeignetes Einsteigerteleskop ?
- Was braucht man denn noch so ?
- Wo gibt es die nötigen Informationen oder Anleitungen ?

Für reichlich Informationen wäre ich echt dankbar.

MfG <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/confused.gif" alt="" />
 
Zur optischen Qualität kann ich nichts sagen. Die 114 mm Öffnung sind für einen Einsteiger auf jeden Fall ausreichend - ich wünschte, ich hätte damals so viel gehabt! Das Gerät ist recht kurz und sollte daher leicht zu transportieren sein. Mit dem Teil solltest du unzählige Mondkrater, die Vensus als Sichel, Wolkenbänder auf dem Jupiter und bei den Saturnringen die "Cassini-Teilung" sehen. Brauchbar vergrößern kannst du über den Daumen gepeilt bis 150x. Die bekannten Galaxien und Sternhaufen bleiben dir mit diesem Gerät auch nicht verborgen.

Was du sonst noch brauchst, nun, das wichtigste Zubehör wird ja mitgeliefert. Eine drehbare Sternkarte wäre nicht schlecht. Damit kannst du ohne Computer nachgucken, welche Sternbilder gerade am Himmel sind. Zu wissen, wo sich was befindet, ist eigentlich noch wichtiger als das Teleskop selbst.

Meine geplante Neuanschaffung wird vom Lichtsammelvermögen dein Gerät übrigens nicht übertreffen. Mit dem Ding kannst du also wirklich alles sehen, was Rang und Namen hat - so du es denn am Himmel findest <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/smile.gif" alt="" />
 
Hi Oliver,

unter dem Namen Pluto wurden von Bresser bislang mehrere unterschiedliche Teleskope vertrieben. Ich gehe davon aus, daß das "aktuelle" Pluto ein Teleskop 114mm Spiegel mit 500mm Brennweite ist.
In diesem Falle ist das Pluto zwar ein sehr schönes Gerät für den Einstieg, aber eigentlich ist es ein Spezialist. Normalerweise möchte man ja ein Allround-Gerät für den Einstieg. Grob kann man sagen, daß ein Teleskop entweder für Planeten und Mond gut geeignet ist, oder für schwache Nebel und Galaxien, also DeepSky. Einsteigerteleskope sollen eigentlich irgendwo in der Mitte liegen.
Gleich vorweg: Du brauchst nicht "Oh Schreck!" zu rufen, ein Planeten-Spezialist meint, daß das Teleskop für DeepSky nicht so gut ist, wie ein gleich grosser/teurer DeepSky-Spezialist. Man kann trotzdem alles damit ansehen.
Also, das Pluto ist ein DeepSky-Spezialist. Das heisst, daß es für geringe Vergrößerung bis maximal 200-fach, aber sinnvoll eher nur 150-fach vergrössert. Darüber hinaus wird das Bild nicht mehr gut scharf (vergiß es, wenn etwas anderes auf der Packung steht...).
Damit kann man nun gut schwache Nebel, Sternhaufen und auch einige der helleren Galaxien beobachten. Dafür verwendet man Vergrößerungen unter 50-fach.
Natürlich sind auch Planeten damit zu beobachten. Mit einiger Übung kannst Du bis zu 4 Wolkenbänder auf Jupiter erkennen und bei gutem Wetter auch sehen, wenn einer der 4 Jupitermonde seinen Schatten auf den Gasplaneten wirft. Die 4 galileischen Jupitermonde sieht man natürlich auch.
Vom Saturn kannst Du den Ring sehen und den hellsten Saturnmond Titan - vielleicht sogar noch schwächere Saturnmonde, aber dafür braucht man viel Übung. Je nachdem, wie gut das Pluto wirklich ist, kannst Du auch sehen, daß der Ring eigentlich ein Doppelring ist, also daß eine Lücke darin ist. Die sogenannte Cassini-Teilung.
Im nächsten August kommt die Erde "recht nah" am Mars vorbei, und Du kannst auch einige helle und dunkle Gebiete auf dem roten Planeten erkennen. Venus und Merkur sind auch zu Beobachten, hier kannst Du sehen, daß sie wie der Mond Phasen zeigen. Tja, und überhaupt der Mond ist ein wunderbares Objekt, eigentlich für jedes Teleskop inclusive des kleinsten Feldstechers.

Nun mal zu Deinen weiteren Fragen.
Was braucht man noch so?
Tja, das ist schwierig. In Anlehnung an eine alte Weisheit, möchte man sagen "Der Astronom kauft nie aus". Sinnvoll ist zunächst mal, eine gute Ausstattung an Okularen, um das Teleskop richtig ausnutzen zu können. Die Okulare bestimmen nämlich die Vergrößerung. Teile einfach die Brennweite des Teleskops (500mm) durch die Brennweite des Okulares. Also hat ein 10mm Okular am Pluto 50-fache Vergrößerung.
Normalerweise ist der "Grundstock" ein Satz von 3 Okularen. Eines mit wenig Vergrößerung, weil dies das hellste Bild liefert und weil man es zum Suchen brauch. Dann eines mit hoher Vergrößerung, für Planeten. Und eines dazwischen, wenn das Wetter die hohe Vergrößerung mal nicht zulässt.
Mein Vorschlag: 25mm (20-fach), 10mm (50-fach) und 5mm (100-fach).
Warscheinlich sind bereits Okulare mit ähnlichen Brennweiten beigelegt. Leider werden oft Okulare mit Plastiklinsen beigelegt. Diese Okulare sind sehr schlecht und werden Deinem Teleskop nicht gerecht. Man bekommt damit das Bild kaum scharf. Deshalb solltest Du in dem Fall diese Okulare nach einer Weile ersetzen. Bis dahin solltest Du schon ein wenig beobachtet haben, so daß Du weisst, was Dich daran stört. Dann kannst Du besser entscheiden, welche Eigenschaften dein neues Okular haben soll.

Was auf jeden Fall sinnvolle Anschaffungen sind:
- Eine Sternscheibe (Kosmos Drehbare Sternkarte)
Damit kann man sich schnell am Himmel zurechtfinden.
- das Kosmos Himmelsjahr 2003
Das Himmelsjahr erscheint jedes Jahr neu (im August des Vorjahres). Darin steht, welche Himmelsereignisse stattfinden, an welchem Tag die Planeten zu welcher Uhrzeit aufgehen, usw. 2003 wird ein tolles Jahr, u.a. 2 Mondfinsternisse.
- Ein Astronomie Buch für Einsteiger, da gibt es einige, und in den meisten Buchhandlungen liegen die schon parat.

Tja, damit kann es eigentlich losgehen. Auf jeden Fall kannst Du auch mal im Internet herumschnuppern, zum Beispiel auf den Einsteigerseiten von astronomie.de

Clear Skies
Sven
 
Moin!

Warum fragst Du nach Eigenschaften, wenn das Teleskop anscheinend schon auf
dem Weg ist?! ;-)

Ich hatte bisher zwei Pluto/S der alten Bauart mit Kugelspiegel. Nachmessungen
ergaben, daß die angegebene Brennweite nicht stimmte, es waren eher 450 mm, also
f/4. Vom Papier her eine Optik zur Sternfeldbeobachtung bei moderaten
Vergrößerungen, weniger geeignet für z.B. Planetenbeobachtungen. Ab 50-80fach
macht sich die sphär. Aberration bemerkbar, das Bild wird zunehmend flauer, bei
Vergrößerungen, die für Planeten sinnvoll sind, war sogar weniger drin als im
direkten Vergleich mit meiner seinerzeitigen Tchibo-Röhre (76/700 mm Newton).

Bei Sternfeld-Beobachtungen kommt man zwar auf ein gutes Bildfeld, so daß man
z.B. den gesamten Zirrus-Nebelbogen übersehen kann, doch mich persönlich störte
immer die starke Koma zum Bildfeldrand bei dieser Kurzoptik. Ich hab' mich dann
schnell für einen 80/400 mm-Kurzrefraktor entschieden.

Beim Pluto/S alter Bauart muß man ein bischen achtgeben, daß die Fangspiegel-
größe ausreichend ist. Bisher sind mir drei Varianten untergekommen mit FS von
25, 33 und 40 mm. Erst der letzteren traue ich soweit, daß der großdimensionierte
FS auch den gesamten Hauptspiegel ausleuchtet. Ansonsten wird die effektive Öffnung
extrem herabgesetzt - bis auf effektive 80 mm (da kann man sich auch gleich einen
Tchibo-Torpedo kaufen und hat noch das bessere Bild dazu!).

Die EQ-1 paßt eigentlich sehr gut zum Pluto/S und hält ihn ausreichend stabil.
Ich hab' sogar schon langzeitbelichtete Fotos gesehen, die ein Kollege mit
Handnachführung (!) mit dieser Kombination gemacht hat. Die Bilder waren wirklich
nicht schlecht.

M.M. ist der Pluto/S aber keine Einsteiger-Optik. Neben den beschriebenen Eigenheiten
ist auch die Justage bei so kurzbrennweitigen Newtons diffizil. f/4-Optiken
erfordern genauestes Justieren, kleinste Abweichungen zeigen sich sofort im
Bild. Nach meinen Erfahrungen reicht da eine einfache Laser-Justage nicht aus -
es muß immer noch am Stern kollimiert werden.

Die neueste Variante von Skywatcher besitzt einen parabolischen Hauptspiegel.
Das Gerät ist aber so neu, daß ich da noch gar nicht durchgeguckt habe. Es
wäre interessant, mal den Unterschied zu sehen.

Alles in allem: Die "Einsteiger-Optik" schlechthin im 4,5"-Newton-Bereich bleibt
für mich immer noch die klassische Ausführung mit 900 (Vixen, Synta) oder
800 mm (TAL-1) Brennweite. Damit geht wesentlich mehr als mit dem (alten) Pluto/S.
 
Ja die gute Justierung bei solch "schnellen" Newtons (schnell bedeutet Brennweite ist klein im Vergleich zur Öffnung) ist ein Kernproblem.
Hier sind die optische Effekte einer schlechten Justage simuliert worden.
http://perso.club-internet.fr/legault/collim.html

Und die theroretischen Grundlagen dazu findet man u.a. hier:
http://w1.411.telia.com/~u41105032/kolli/kolli.html
Du brauchst nicht alles zu lesen, die erste Tabelle des FAQs sagt schon viel aus über die Fehlergrenzen der Justage von Newtons bei verschiedenen Öffnungsverhältnissen, und damit bzgl. ihrer Justieranfälligkeit.
Der Pluto hätte bei einer Brennweite von 450 mm f/3,9!

Aber! Ein Teleskop ist eine Million mal besser als keins! Also lass dich nicht entmutigen, bloss du hast nicht das leichteste Teleskop!
 
Hi baef!
Die Vorredner haben das Wichtigste schon gesagt - Du brauchst auf jeden Fall eine Justierhilfe! Ich bin mit einem Chesire+Fadenkreuz gut zurecht gekommen.
Ebenfalls würde ich nicht zu hoch vergrößern. Bis 80fach hat mein Pluto jedenfalls ein recht ordentliches Bild gezeigt.
Gruß AL
 
Hallo,

vielen Dank schon mal für die ausführlichen Infos.
Als Alternativmodell könnte ich noch das Bresser DS 60 EC
bekommen. Bin ich damit als Anfänger besser bedient ??
Was ich sehen will, weiß ich selber noch nicht genau, da ich mir unter dem Begriff Deep Sky nicht wiklich etwas vorstellen kann. Aber den Mond und einige Planeten wie Saturn fände ich schon klasse

Oliver <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/wink.gif" alt="" />
 
Hi,

mit Deep Sky sind interessante Objekte gemeint, die sehr weit weg von uns sind. Zum Beispiel andere Galaxien oder Nebel. Hierzu bedarf es eines möglichst dunklen Himmels und möglichst viel Öffnung, um "richtig" was zu sehen. Vergrößerung spielt hier eine untergeordnete Rolle, in erster Linie muss man zusehen, so viel Licht reinzukriegen, dass das Auge etwas erkennen kann. Für einen brauchbaren Kontrast ist aber wie gesagt ein dunkler Himmel erforderlich, möglichst ohne Mond und andere Aufhellungen.

Die astronomischen Objekte "vor der Haustür" (also in unserem Sonnensystem) können auch unter bei Stadthimmel-Konditionen gesehen werden. Bei schlechtem "Seeing" (= großer Luftunruhe) hat man dann allerdings noch ein "waberndes" Bild, wenn man zu hoch vergrößert. Das kann ohne Probleme bei 100x schon gut sichtbar sein, aber erst ab 100x macht der Mond auch richtig Spaß <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/smile.gif" alt="" /> Jedenfalls finde ich es total faszinierend, bei den verschiedenen Mondphasen die Kraterwände zu inspizieren. (Der Vollmond ist wegen schwacher Kontraste weniger interessant.)

Mond und Planeten waren für mich persönlich mit meiner Kaufhausgurke jedenfalls immer die dankbarsten Objekte. Auf dem Jupiter lassen sich ohne weiteres Oberflächendetails ausmachen, was ich sehr aufregend fand.

Was den Bresser DS 60 EC angeht, der dürfte wegen der vergleichsweise langen Brennweite kaum Bildfehler zeigen. Mit den mitgelieferten Okularen kannst du 36x, 72x (mit Barlow-Linse) und 150x vergrößern. (Theoretisch auch noch 300x, aber dann wäre nur ein sehr flaues und dunkles Bild zu erwarten.)

Übrigens bedeutet x-fache Vergrößerung konkret, dass die scheinbare Entfernung auf ein x-tel verkürzt wird. Bei 150x siehst du den Mond sozusagen aus nur noch 2560 km Entfernung.
 
Hi Oliver,

das DS60EC ist bei weitem nicht so leistungsfähig. Sein Preis entsteht eher durch die bereits eingebauten Elektromotoren. Die bringen Dir aber nichts, denn um das Teleskop damit automatisch arbeiten zu lassen, fehlt noch der Autostar-Computer (Zubehör, teuer).

Wenn Du zwischen diesen beiden Geräten wählen kannst, ist das Pluto in allen optischen Belangen das bessere Gerät.

Clear Skies
Sven
 
Ja Prima, dann hab ich schon viel erfahren.
Jetzt hab ich natürlich auch im Internet viel rum geschaut und auch über "Umbaumaßnahmen" am Pluto gelesen. ( Über die Montierung etc. ) Soll ich mich als Anfänger mit so etwas auseinander setzen oder erst mal alles so lassen ??
Was ist denn an leicht verständlicher Litteratur zu empfehlen ??? ( Ich habe wirklich 0 Ahnung )
Dann lese ich in den Foren immer viel über x-Fache Vergrößerung....Spiegel....Lichtstärke....etc...
Muß ich mich denn mit der Technik so auseinandersetzen wenn ich doch nur Planeten anschauen will ??? ( oder anders: in wie weit komme ich nicht darum herum ??) Ich kann z.b. nicht wirklich etwas mit dem Begriff Okular anfangen...( ist wahrscheinlich das Ding, wo ich direkt rein gucke oder???? Wie finde ich denn Kontakt zu Fachgeschäften in meiner Gegend ??
Noch zur Info: Das ganze interessiert mich einfach mal, ob das so meine absolute Freizeitbeschäftigung wird steht in den Sternen....( wie passend )

Also her mit Infos.... <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/cool.gif" alt="" />
 
Das Okular sind die auswechselbaren Dinger, wo du reinguckst. Mit der Okularbrennweite (welche einfach eine Eigenschaft dieser optischen Kontruktion ist) bestimmt zu im Zusammenhang mit der Objektivbrennweite die Vergrößerung. Bei 900 mm Brennweite des Objektivs und 9 mm Brennweite des Okulars hast du 900 / 9 = 100 Vergrößerungen. (Im einfachsten Fall reicht als Okular eine Linse. Um jedoch Bildfehler auszugleichen und angenehmere Einblick-Eigenschaften zu ermöglichen, werden häufig komplizierte Konstruktionen aus 3-8 Linsen verwendet, wobei 6-8 Linsen nur in teuren Spezial-Okularen Verwendung finden.)

Das Bild bezieht sein Licht logischerweise aus der Teleskop-Öffnung. Je höher die Vergrößerung, über desto größere Flächen muss das Licht verteilt werden (bzw. desto weiter werden die Lichtstrahlen auseinandergefächert) wodurch das Bild dunkler wird. Mit größeren Öffnungen hat man mehr Licht, und kann deshalb auch weiter vergrößern.

Das Auge ist ja auch eine Linsen-Konstruktion. Du erweiterst mit einem Teleskop die Pupille, die ansonsten nur einige mm geöffnet ist, auf mehrere Zentimeter, was die lichtsammelnde Fläche ganz erheblich vergrößert. Die Linsen- oder Spiegelkonstruktion des Fernrohrs ist halt eine dem Auge vorgeschaltete Vergrößerungseinrichtung.

Leider sind Mathematik und Physik zwei paar Schuhe <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/smile.gif" alt="" /> Will sagen, die gewünschten Eigenschaften eines Teleskops widersprechen sich teilweise, so dass man notwendigerweise Kompromisse eingehen muss.

Dinge wie Auflösungsvermögen, um enge Doppelsterne getrennt sehen zu können usw. hängen auch von der Öffnung ab. Um Planeten zu beobachten ist vor allem eine hohe effektive Vergrößerung wichtig. Da man Okulare mit fast beliebigen Brennweiten zu kaufen kriegst, kannst du mit einem Teleskop fast beliebig hoch vergrößern. Doch das Lichtsammelvermögen zieht hier eine Grenze, so dass Vergrößerungen irgendwann nicht mehr sinnvoll sind. Allgemein gilt der Satz, dass die Objektiv-Öffnung in mm gleich der Vergrößerung ist, die man mit diesem Gerät problemlos erzielen kann. Je nach dem Himmelsobjekt, Sichtbedingung und optischer Qualität des Teleskops kann man diese Vergrößerung aber auch überschreiten, ohne Bildqualitätseinbußen in Kauf nehmen zu müssen.

Die maximale sinnvolle Vergrößerung wird aber auch durch die Luftunruhe begrenzt. Luft unterschiedlicher Temperatur bricht das Licht unterschiedlich stark, und da warme Luft aufsteigt (und kalte absinkt) bedeutet das Bewegung in der Luft, was sich in einem "waberndem" Bild äußert. Dabei verschwinden feine Bilddetails natürlich, so dass hier wie gesagt auch den größten Geräten in der Stadt visuell Grenzen gesetzt sind.
 
Hi Oliver,

ich hatte ja schon was zu Literatur für den Anfang geschrieben. Das solltest Du wirklich umsetzen!
Noch ein paar Hinweise.

Also: Richtig, das Okular ist das, wo man hineinschaut. Man kann es auswechseln, um verschiedene Vergrößerungen zu erzielen. Dein Teleskop hat 500mm Brennweite, die Vergrößerung ergibt sich dann aus der Okularbrennweite (z.B. 10mm). Also 500mm/10mm ghibt 50, also 50-fache Vergrößerung.
Die maximale Vergrößerung bei Planeten wird durch die Optik und das Wetter bestimmt. Normalerweise sagt man, daß maximal der 2-fache Teleskopdurchmesser als Vergrößerung benutzt werden kann. Viele Teleskope haben aber eher das 1,5-fache als Grenzwert. Wenn man das Beobachten einige Zeit geübt hat, dann sieht man mit dem 1,5-fachen der Öffnung schon viel mehr, als ein Anfänger mit dem 2-fachen sieht. Das 2-fache setzt man dann gar nicht mehr ein, weil mehr nicht im Bild drinsteckt. An manchen Tagen ist viel Bewegung in der Luft - man kennt an warmen Tagen das Luftflimmern über der Strasse. Bei unseren Vergrößerungen fällt das viel geringere nächtliche Flirren dennoch ganz gekmein auf. Manchmal kann man kaum 100-fache Vergrößerung einsetzen.
Natürlich wird mit steigender Vergrößerung das Bild auch dunkler, aber die Planeten und der Mond sind so hell, daß dies hier gar nichts ausmacht. Will man aber schwache Nebel beobachten, so schlägt dies zu Buche. Deshalb bleibt man für solche Objekte mit der Vergrößerung eigentlich immer unter dem Objektivdurchmesser in mm. Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel.
Hast Du Dir denn schon die Einsteigerseiten durchgelesen? Da kannst Du das alles nochmal schön ausfürlich nachlesen.

Und zum Schluß: Um Gottes willen, die ganze Technik und Mathematik verstehen muß man nicht. Eigentlich reicht es, z.B. anhand des Himmelsjahres zu wissen, welcher helle Punkt gerade der Planet Jupiter ist. Dann das Teleskop dahinrichten und ein Okular einstecken: Spaß haben beim schauen. Fertig!
Ich würde Dir auch raten, erstmal ausgiebig zu beoabchten, bevor Du am Gerät bastelst. Es gibt nämlich eine Menge zu sehen.

Achja: Falls Dich auch DeepSky-Objekte, also Nebel und Sternhaufen interessieren, dann empfehle ich Den Atlas für Himmelsbeobachter von Erich Karkoschka, Kosmos Verlag. Das Ding nennt man auch gern "Die Bibel". Da gibt es Karten, wo Objekte zu finden sind, und welche davon sich gerade für Dein Teleskop lohnen.

Clear Skies
Sven
 
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