Hi Oliver,
ich hatte ja schon was zu Literatur für den Anfang geschrieben. Das solltest Du wirklich umsetzen!
Noch ein paar Hinweise.
Also: Richtig, das Okular ist das, wo man hineinschaut. Man kann es auswechseln, um verschiedene Vergrößerungen zu erzielen. Dein Teleskop hat 500mm Brennweite, die Vergrößerung ergibt sich dann aus der Okularbrennweite (z.B. 10mm). Also 500mm/10mm ghibt 50, also 50-fache Vergrößerung.
Die maximale Vergrößerung bei Planeten wird durch die Optik und das Wetter bestimmt. Normalerweise sagt man, daß maximal der 2-fache Teleskopdurchmesser als Vergrößerung benutzt werden kann. Viele Teleskope haben aber eher das 1,5-fache als Grenzwert. Wenn man das Beobachten einige Zeit geübt hat, dann sieht man mit dem 1,5-fachen der Öffnung schon viel mehr, als ein Anfänger mit dem 2-fachen sieht. Das 2-fache setzt man dann gar nicht mehr ein, weil mehr nicht im Bild drinsteckt. An manchen Tagen ist viel Bewegung in der Luft - man kennt an warmen Tagen das Luftflimmern über der Strasse. Bei unseren Vergrößerungen fällt das viel geringere nächtliche Flirren dennoch ganz gekmein auf. Manchmal kann man kaum 100-fache Vergrößerung einsetzen.
Natürlich wird mit steigender Vergrößerung das Bild auch dunkler, aber die Planeten und der Mond sind so hell, daß dies hier gar nichts ausmacht. Will man aber schwache Nebel beobachten, so schlägt dies zu Buche. Deshalb bleibt man für solche Objekte mit der Vergrößerung eigentlich immer unter dem Objektivdurchmesser in mm. Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel.
Hast Du Dir denn schon die
Einsteigerseiten durchgelesen? Da kannst Du das alles nochmal schön ausfürlich nachlesen.
Und zum Schluß: Um Gottes willen, die ganze Technik und Mathematik verstehen muß man nicht. Eigentlich reicht es, z.B. anhand des Himmelsjahres zu wissen, welcher helle Punkt gerade der Planet Jupiter ist. Dann das Teleskop dahinrichten und ein Okular einstecken: Spaß haben beim schauen. Fertig!
Ich würde Dir auch raten, erstmal ausgiebig zu beoabchten, bevor Du am Gerät bastelst. Es gibt nämlich eine Menge zu sehen.
Achja: Falls Dich auch DeepSky-Objekte, also Nebel und Sternhaufen interessieren, dann empfehle ich Den Atlas für Himmelsbeobachter von Erich Karkoschka, Kosmos Verlag. Das Ding nennt man auch gern "Die Bibel". Da gibt es Karten, wo Objekte zu finden sind, und welche davon sich gerade für Dein Teleskop lohnen.
Clear Skies
Sven