Controller für Flat Field Boxen

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Hallo!

Ich habe eine Flatfieldbox von Lacerta (erste Generation). Die Box würde ich gerne von einer Software wie NINA oder EKOS aus ansteuern. Ich weiß, dass es von Lacerta einen Controller gibt. Dennoch möchte ich gerne fragen, ob ihr etwas empfehlen könnt (gerne auch DIY) oder ob der Lacerta Controller eine gute Wahl ist?

Danke für jeden Beitrag!

Viele Grüße
Stephan
 
Hallo Stephan,
ich habe den Lacerta Flatbox Controller, aber ganz ehrlich: eigentlich völlig unnötig, es sei denn vielleicht man betreibt eine Remote-Sternwarte. Ansonsten benutze ich meist einfach nur den Lacerta PWM Dimmer und stelle bei Aufnahmen ohne Filter die Helligkeit auf Minimum und beim Dual Narrow Band Filter etwas heller und gut ist. Ich würde mir das Geld sparen.
Viele Grüße
Markus
 
Hallo Markus,

danke für deine Einschätzung! Ich werde mir den einfachen Dimmer mal ansehen.

viele Grüße
Stephan
 
Hallo Stephan,
der einfache Dimmer reicht vollkommen aus. Bei RGB flats lege ich noch Papier zwischen der schon durch eine ND Folie abgeschwächten Box und dem Fernrohr, da ich die box nicht mit kleinster Helligkeit betreiben will. Dann zeigt sie nämlich Flackern. Bei NINA strebe ich immer eine Belichtungszeit zwischen 0.5 und 2 sec an. Mit Dualbandfiltern musst Du ehe die box aufdrehen und länger belichten.
Gruß
Rainer
 
Hi Stephan,

ich habe mir einen extrem professionellen DIY Controller gebastelt und diesen noch professioneller auf eine alte Lacerta-Flatfieldbox montiert ;). Die Helligkeit lässt sich einwandfrei per Software steuern , z.B. mit Voyager Autoflat oder auch über N.I.N.A. Prinzipiell sollte es mit jeder Software funktionieren, welche das Alnitak-Protokol unterstützt. Alternativ ist auch eine manuelle Einstellung über den Drehknopf möglich.

IMG_9505.jpg


Viele Grüße,
Joachim
 
Hallo Stephan,
ich habe den Lacerta Flatbox Controller, aber ganz ehrlich: eigentlich völlig unnötig, es sei denn vielleicht man betreibt eine Remote-Sternwarte. ...
Hi Markus,
das kommt auf den Anwendungsfall an. Ich habe keine Remote-Sternwarte, finde den per Software steuerbaren Controller aber extrem nützlich.

Meine Flats haben immer 2s Belichtungszeit, um Probleme mit kurzen Belichtungszeiten bei manchen CMOS-Kameras zu vermeiden und um einfach passende 2s Flatdarks aus meiner vorgefertigten Dark-Bibliothek verwenden zu können. Die Aufnahmesoftware bestimmt dann automatisch für jeden Filter die zum vorgegebenen ADU-Wert passende Helligkeit und schießt jeweils einen Satz Flats. Das geht sehr schnell und ist äußerst komfortabel, insbesondere wenn man mitten in der Nacht noch einen Satz Flats benötigt.

Viele Grüße,
Joachim
 
Hi Joachim,

ich bin überwältigt von Deiner professionellen Lösung, das muss doch ein Vermögen gekostet haben? ;)

Gibt es dazu auch detailiertere Infos, Beschaltung und evtl. Sketch?
Ich nutze aktuell Stellarmate und die HW-PWMs des Raspberry. Ich würde gern N.I.N.A. auf einem ECS Liva Q3 Plus für mein Setup testen und mir fehlt noch eine kompatible Lösung für das Flatfield.

CS, Ralf
 
Hallo Ralf,
nur nebenbei...
Es gibt noch einen Flats-Assistenten unter EKOS, also auch mit Stellarmate. Da komme ich ohne Steuerung aus.

Ich nutze ein DIN A3 Zeichenbrett, so wie es hier schon öfters gezeigt wurde.
Das wird bei mir umgekehrt auf den Netwon gelegt. In der Regel reicht Stufe 2. Das Licht scheint nach hinten ausreichend durch.

Dann den Assistenten starten und dort die halbe ADU der Kamera eingeben. Bei einer 14Bit wie ich sie nutze 8192.
Dann im EKOS Kamera-Sequenzer die Belichtungzeit auf 1,0 sek einstellen.
Jetzt die Sequenz starten. Es wird die Belichtungszeit vor jeder Aufnahme an die gewünschte ADU angepasst und die Flats erzeugt.
Liegt die Belichtungszeit stark unter oder oberhalb der 1sek, dann muß natürlich die Beleuchtungsstärke grob angepasst werden. Bei mir hat das bisher immer
durch die 3-stufige Verstellung des Zeichenbretts gereicht.

Grüße
Hartmut
 
Aktuell mach ich das im Sequencer via Script, dass ich die passende Pulsdichte und damit die Helligkeit des Flatpanels setze bevor die Flats gemacht werden.
Mit OSC sind das ja nur zwei Konfigurationen, Vollspektrum oder DualNarrowband.

Warum die Flats 1 Sekunde sein sollen leuchtet mir nicht ein. Unter einer Sekunde ja, da gibt es unschöne Effekte, aber ich mach Flats bei >10s und hab die passenden Darks dazu bereits an der Hand.

Den Assistenen schaue ich mir mal an ... perfekte Beschäftigung für die aktuellen Nächte :cautious:

Besten Dank,

CS, Ralf
 
Hi Ralf,
danke für die warmen Worte, ich habe natürlich weder Kosten und Mühen gescheut, eine dem Wert der Astro-Ausrüstung angemessene Lösung zu finden. Das ist Case-Modding-Next-Level, bei dem das durchsichtige Gehäuse durch eine noch transparentere Umgebung ersetzt wurde... ;)

Wie es sich für eine solch professionelle Entwicklung gehört, habe ich die Schaltungsteile zusammengegoogelt, das Ganze wild auf Lochrasterplatine verdrahtet und ohne Dokumentation einfach nur eingesetzt (seit beinahe zwei Jahren sehr erfolgreich). Allerdings habe ich inzwischen dazugelernt und habe mein letztes Projekt, ein Panel mit EL-Leuchtfolie (https://forum.astronomie.de/threads...keits-und-motor-steuerung.320145/post-1653158), mit KiCAD erstellt und dokumentiert. Demnächst möchte ich den LED-Controller aber tatsächlich nachdokumentieren, ich werde dann hier berichten. Den Arduino-Sketch für das EL-Panel kannst Du auf GitHub finden (https://github.com/RunTJoe/ELFlatPanel) und auf den Raspi adaptieren, für das LED-Panel musst Du lediglich die Helligkeitsausgaben an den DAC durch Ausgabe der PWM-Werte ersetzen.

Die Schaltung besteht aus Arduino Nano, MOSFET-Treiber, MOSFET und einer Suppressordiode (da der MOSFET beim schnellen Schalten sehr hässliche Über- und Unterschwinger bis hin zu negativer Spannung erzeugt). Vielleicht schaffe ich es in den nächsten Tagen, den Schaltplan nachzuzeichnen und hier zu veröffentlichen.

Viele Grüße,
Joachim
 
Hallo,
ja, das hat natürlich Charme, wenn die Flats immer 2 Sek. lang sind, dann kann man seine Flatdarks aus der Bibliothek verwenden. Deswegen nutze ich immer nur BIAS Frames und keine Flatdarks, weil mir das zu lästig ist, für die krummen Belichtungszeiten dann nochmal Darks anzufertigen. Bei den kurzen Belichtungszeiten der Flats ist das Rauschen eh vernachlässigbar, wichtig ist da m.E. nur, dass das Bias korrekt abgezogen wird, um keine Über-/Unterkorrektur zu bekommen.
Nochmal würde ich mir den FBC nicht kaufen, er war in einem Set dabei. Leider kann man den aber nicht autark als Dimmer nutzen, so dass ich mir dann nochmal den 30kHz Dimmer separat gekauft habe und ich den FBC kaum noch nutze (zumal er mit der ASIair eh nicht zusammenarbeitet, nur mit NINA)
Viele Grüße
Markus
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Schaltung besteht aus Arduino Nano, MOSFET-Treiber, MOSFET und einer Suppressordiode (da der MOSFET beim schnellen Schalten sehr hässliche Über- und Unterschwinger bis hin zu negativer Spannung erzeugt). Vielleicht schaffe ich es in den nächsten Tagen, den Schaltplan nachzuzeichnen und hier zu veröffentlichen.
Tolle Lösung, die Du da gebaut hast:y:. Wenn ich das Blockschaltbild Deiner automatischen "Flatfield-Klappe" richtig verstehe, dimmst Du das LED-Panel mit einer variablen Gleichspannung, also nicht via direkt am Panel anliegendem PWM. Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass manche Panels bei verschiedenen Betriebsspannungen Verschiebungen der einzelnen RGB-Farben ergeben. Gibt das keine Probleme?
 
Farbe spielt bei den Flats keine Rolle, nur Helligkeitsverteilung. Deine Flats können auch Froschgrün oder Himmelbau sein, vollkommen egal.

CS, Ralf
 
Wenn ich das Blockschaltbild Deiner automatischen "Flatfield-Klappe" richtig verstehe, dimmst Du das LED-Panel mit einer variablen Gleichspannung, also nicht via direkt am Panel anliegendem PWM. Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass manche Panels bei verschiedenen Betriebsspannungen Verschiebungen der einzelnen RGB-Farben ergeben. Gibt das keine Probleme?
Ja, das hast Du richtig verstanden. EL-Folie lässt sich nach meinem Wissen nicht (zumindest nicht so einfach) per PWM steuern, da sie mit Wechselspannung aus einem Inverter betrieben wird. Ich dimme den Inverter mit variabler Gleichspannung. Für LED-Panels ist hingegen Dimmung per PWN notwendig.
In Sachen Farbe sehe ich das so wie Ralf.

Viele Grüße,
Joachim
 
Farbe spielt bei den Flats keine Rolle, nur Helligkeitsverteilung. Deine Flats können auch Froschgrün oder Himmelbau sein, vollkommen egal.
Das weisse Licht wird bei den LED Panels ja durch RGB-LEDs erzeugt, die zusammen dann weisses Licht aussenden. Ich hatte das so verstanden, dass man dann für die drei Farben unterschiedliche Helligkeitswerte erhält, was zu Problemen führen kann, so dass man dann im Histogramm verschieden "Buckel" sieht...
 
Die Buckel im Histogramm sind bei mir deutlich getrennt zu sehen, sowohl beim PWM-gedimmten LED-Panel als auch beim Gleichspannungs-gedimmten EL-Panel. Bin kein absoluter Astrofotografie-Experte, aber für die Verteilung innerhalb jeder Farbe sollte das nichts ausmachen und eine Farbkalibrierung unter den Farben ist ohnehin immer notwendig.
 
Aber ich glaube auch, dass viele aus den Flats eine Vodoo-Wissenschaft machen
Hallo!
Sehe ich auch so. Ich habe auch lange bei meinem EAA Setup das Thema Flats vor mir hergeschoben. Als ich die Vignettierungs Probleme nicht länger leugnen konnte / wollte, habe ich die bekannte fast € 150 Lösung (ohne Kontroller) besorgt und da diese für 150mm Durchmesser gedacht leider auf meinem 130PDS mit 130 mm nur darauflag und rumwackelte zurückgegeben. Dann im großen Fluss ein LED Paneel für € 18 und einen PWM-Kontroller für € 12 im Gehäuse mit Einstellregler hatte ich noch rumliegen und gut ist es. Liegt jetzt auch nur drauf und wackelt rum und lässt sich einstellen. ABER! Am Ende blieb nur die Frage, :mad:warum habe ich das nur nicht von Beginn an gemacht. Mit den Flats meine ich!

MünchenBeiNacht - Ewald
 
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