Deep Sky - Stacking und Flats

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TigerClaw35

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Hallo Zusammen,

da ich meine Sensoren und Linsen stets sauber halte, habe ich bisher auf Flats und Bias verzichtet. Das wenig Vignettierung möchte man aber dennoch wegbekommen. Deshalb habe ich das mit diversen Tools wie APP und DeepSkyStacker getestet. Leider erhalte ich bei allen Tools nach Anwendund von Flats und Bias eine noch stärkere Vignettierung und dazu auch noch mit einem blau/violett-Stich.

Anbei 2 Einzelframes gestackt, um das zu verdeutlichen:

Stacking_Prozess.jpg


Hat jemand eine Idee, was die Ursache sein könnte und wie man das Ganze beheben kann?
 
Moin,

womit und wie hast du die Lights, Darks, Flats und Bias gemacht?
Auf dem ersten Blick würde ich schätzen das was bei der Aufnahme der Flats + Bias schief gelaufen ist.

Gruß Mathias
 
Hi,

Hauptkamera ist eine QHY 268C.

Lights: Gain 60; Offset 30
Darks: wie Lights
Bias: kürzeste Belichtungszeit (laut Herstellerhandbuch)
Flats: Flatfieldbox mit weißen Tuch dazwischen; Belichtungszeit auf etwa 1/30-1/60
Kühlung: -15°

Stacking: Astro Pixel Processor (Einstellungen auf automatic); DeepSky Stacker ebenfalls getestet.

Hier nochmal ein Einzelflat:
Cirrusnebel_Flat.jpg


Gruß,
Raul
 
Hallo Raul,
Ich verwende die gleiche Kamera und hatte anfangs mit den flats auch Probleme.
Ich nutze seit einiger Zeit N.I.N.A als Aufnahmesoftware und verwende dort den flatfield Assistenten.
Ich stelle die Ziel ADU auf ca 30000 ein. Wie ich in Foren gelesen habe, sollte die dazu passende Belichtungszeit im Sekundenbereich bewegen. Zu kurze Belichtungszeiten sind nicht empfehlenswert.
Rein subjektiv habe ich auch den Eindruck, dass Dämmerungsflats zu besseren Ergebnissen führen, als erstellte flats mit einer flatfieldbox.
Viele Grüße
Rainer
 
Als wären Flats mit längeren Belichtungszeit über 1/60 besser, dann aber müsste der Gain niedriger sein, um kein extrem helles Bild zu erhalten.

Viele Grüße,
Raul
 
Ja sie sind besser und wenn man die Belichtungszeit im Sekundenbereich erreichen will, muss man halt die Lichtintensität herabsetzen , sprich bei Dämmerungsflats noch etwas warten, bis die Himmelshelligkeit passt oder noch eine Lage T shirts verwenden.
Viele Grüße
Rainer
 
Alles klar. Wann werde ich das Mal testen und die Belichtungszeit verlängern. Notfalls gehe ich mit dem Gain herunter und lege mich ein paar lagen Tücher darunter. Ich könnte dir Flats auch jetzt schnell machen, da die Kamera ja gekühlt ist und die Außentemperatur auch passt. Aber ich habe nicht mehr die genaue Fokuslage :(
 
Hallo Raul,

nur mal so eine Idee am Rande: Ich habe Fitswork schon sehr lange nicht mehr zum Kalibrieren von Deep Sky-Aufnahmen genutzt, da es mir für diesen Zweck schlicht viel zu umständlich ist. Aber nach meiner Erinnerung muss man vor Anwendung des Masterflats dieses in Fitswork noch normalisieren (Menuepfad: Bearbeiten -> weitere Funktionen -> Bayer Masterflat normalisieren). Kannst du ja mal ausprobieren. Die nachträgliche Anfertigung von Flats macht jedoch keinen Sinn, wenn die Teleskop-Kamera-Konstellation nicht mehr stimmt (z. B. bei nachträglich veränderter Fokuslage).

Gruß
Stefan
 
Dann bleibt dir in FW ggf. wohl nur noch die nachträgliche Beseitung der Vignette durch den Arbeitsschritt "Ebnen" (z. B. Bearbeiten -> Ebnen -> Hintergrund ebnen Nebel). Das funktioniert in FW eigentlich ganz ordentlich, ebenso wie die anderen Ebnungsoptionen, muss man halt probieren, was sich in deinem speziellen Fall am besten eignet. In DSS gibt es kein Tool zur Ebnung bzw. Beseitigung von Vignettierungen.
 
Ja, mit Ebnen lässt sich das bei einigen Objekten gut kompensieren. Dennoch wären Falts die saubere Lösung, wenn es denn funktionieren würde. Jetzt habe ich aber auch noch Störpixel (rot, blau) entdeckt. Ich denke mal, dass es mit mehr Einzelframes bzw einer längeren Gesamtbelichtungszeit besser werden kann. Ansonsten bleiben da nur Filter :(

badpixel.jpg



Aber man muss schon sagen, wenn man sich mit Fitswork ein bishen auseinandersetzt, bietet es sehr viele nützliche Werkzeuge
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, mit Ebnen lässt sich das bei einigen Objekten gut kompensieren. Dennoch wären Falts die saubere Lösung, wenn es denn funktionieren würde.

Narürlich sind (richtig gefertigte) Flats die deutlich bessere Lösung, da sind wir uns ja auch alle einig.

Aber man muss schon sagen, wenn man sich mit Fitswork ein bishen auseinandersetzt, bietet es sehr viele nützliche Werkzeuge

Ich glaube ebenfalls, dass Fitswork - auch wenn es in die Jahre gekommen ist und leider nicht mehr aktualisiert wird - in weiten Kreisen der Astrofotografen häufig unterschätzt wird. Es mag ja sein, dass es aktuell bessere Bildbearbeitungsprogramme gibt, die häufig auch gut Geld kosten, aber trotzdem: als Freeware ist FW m. E. alles in allem immer noch eine gute Option für etliche Bereiche der Bildbearbeitung. Allerdings kann man auf finale Bearbeitungen in Programmen wie GIMP oder Photoshop u. ä. nicht verzichten.

Gruß
Stefan
 
Hallo Zusammen,

gestern habe ich endlich mal vernünftige Flats und Darkflats erstellt. Leider scheinen diese keine Wirkung auf mein Summenbild zu haben. Ich habe in APP zahlreiche Einstellungen probiert, es passiert einfach nichts.

Die Flats habe ich mit 1/30 erstellt. Keines der Farbkanäle ist in Sättigung. Ich habe es auch mit DeepSkyStacker probiert. Ohne Erfolg. Unter folgendem Link sind je ein Light, Dark, Flat und Darkflat gespeichert: https://www.pcpointer.de/APP_Test.rar

Eventuell haben hier einige genug Erfahrung, um mir einen Tipp zu geben, was schief läuft. An den DSO-Tools liegt es jedenfalls nicht.
 
Hallo,

gestern habe ich endlich mal vernünftige Flats und Darkflats erstellt. Leider scheinen diese keine Wirkung auf mein Summenbild zu haben. Ich habe in APP zahlreiche Einstellungen probiert, es passiert einfach nichts.
Hallo,

Ich habe die Dateien umgenannt, damit es einfacher wird. D steht für das dark frame, FD für das flat-dark und L für das light frame. In PixInsight's PixelMath (das geht aber auch mit anderen Programmen) habe ich dann zuerst das flat frame kalibriert (= das flat-dark vom flat subtrahiert):

Flat_cal = Flat - FD

dann das dark frame vom light frame subtrahiert, durch das kalibrierte flat frame dividiert und (Normalisierung) mit dem Mittelwert des kalibrierten flat frames multipliziert:

L_cal = (L - D) / Flat_cal * mean(Flat_cal)

anschließend die Overscan-Ränder abgeschnitten (links: 24, rechts 6 und unten 34 Pixel) und schließlich debayert. Dies kam dabei heraus (im Vergleich zum ebenfalls gecroppten und debayerten light frame:

Flatfield_Korrektur.JPG


Der Unterschied ist erheblich, und das sieht für mich nicht so schlecht aus. Das heißt dann wohl: wenn in APP "nichts" passiert, ist Dein Workflow irgendwie verkehrt, wie es richtig geht, ist oben Schritt für Schritt erläutert. Allerdings kenne ich mich weder mit APP noch mit DSS aus. Es wird aber sicher Anleitungen zu diesen Programmen geben.


Für zukünftige Projekte würde ich den Kameratreiber so einstellen, dass die Overscan-Regionen abgeschnitten werden. Anschließend musst Du allerdings die Kalibrierungsbilder (darks, flats und flat-darks) alle neu aufnehmen.

Bernd
 
Hallo Bernd,

möglicherweise habe ich auch einfach zu wenig Flats. Ich mache üblicherweise 10-20% Flats. Wenn die Lights aber 300s statt 60s haben, müste ich wahrscheinlich auch mehr Flats machen.

Ich werde es bei der nächsten Session nochmal testen. Meistens ist das wirkich nur eine Einstellungssache.


Viele Grüße,
Raul
 
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