Ursus corpulentus
Aktives Mitglied
Liebe Altglassamler,
heute Abend ist gutes Wetter und so habe ich den neusten meiner alten Scherben - einen etwas abgewohnten PALOMAR 76/1200, f/15,8 - eben mal für eine Stunde aufs Dach gestellt.

Und siehe da: der geht richtig gut - so dreckig die Optik auch ist! Vermutlich nur oberflächlich - ich lasse auf jeden Fall die Finger davon bis ich mich wirklich damit auseinandergesetzt habe. Sieht auf den ersten Blick aber nicht wild aus.
Der Fokussierer hat ein bisschen Spiel und läuft trotzdem sackschwer - randvoll mit ranzigem, festen alten Bauchfett kann ich es ihm in seinem Alter nicht verdenken. Die Passung der Trompete hingegen ist noch so gut, dass man problemlos damit fokussieren kann.
Die Optik scheint auf den ersten Blick sehr gut in bezug auf Klarheit und Schärfe. Ausprobiert habe ich sie mit einigen sehr guten einzölligen Okularen (PETNAX SMC K25 sowie O18, 12 und 9 - die mir hinterher unisono erzählt haben, wie sehr sie sich darauf freuen, wenn die Optik des Teleskops gereinigt ist!).
Sein First Second-Hand Light bekam er gerade live und in Cinemax-Qualität von Sirius. Ein blauschimmernder Weckruf für das fast 60 jährige Altglas ("Get up, and smell the coffee - punk!").
Dann Schwenk auf den Orion Nebel, dessen Anblick mich durch das K-25, aber vor allem durch das O-9 völlig geflasht hat. Mit so viel sichtbaren Nebelstrukturen hätte ich aufgrund der doch bescheidenen Öffnung in Hundert kalten Wintern nicht gerechnet.
Ein kurzer Blick auch auf h und x persii (hübsch, aber nicht bahnbrechend - Orion war VIEL cooler!), dann ab nach Südosten, um Sirius herum Sterhäufchen jagen! (Wobei ich mit dem kleinen 15x60 MIYAUCHI "vorgeguckt" habe und mit dem Refraktor hinterher gegangen bin. Standard-Prozedere, so bleibt man im Winter warm).
M41, M46, M47 und M50 im Großen Hund. Alle gut sichtbar mit schön scharfen Sternen auf schwarzem Samt. Aber hier fehlt ganz klar die Öffnung.
Ein kurzer Blick auf Jupiter konnte bis hinunter zu O-9 überzeugen, wobei er mir mit 25 Millimeter Brennweite, also 48-facher Vergrößerung am besten gefallen hat.
Apropos: das Seeing war sehr gut heute Abend, zudem war es mondlos, und ungefähr 5°Celsius "warm" und es gab kein bewegtes Lüftchen. Und es ist trocken, also praktisch perfekt!
Die Bedienung der Montierung ist, aufgrund der Metallknebel zum Feststellen Achsen, ziemlich fuddelig - vor allem wenn man das Teil nicht kennt und im Schein der batterieschwachen roten Funzel gefühlt minutenlang zombieartig mit ausgestreckten Fingern nach den Knebeln tastet! ("Hier MUSS er doch irgendwo sein ... verdammte Hacke, da WAR er vorher doch noch!").
Das Holzstativ ist vielleicht tatsächlich etwas besser, als die Standardstative der KENKOs, TOWAs & Konsorten, aber es bleibt ziemlich guugik (wackelig auf Hochdeutsch). Und weil das Wasserrohr so lang ist, schwingt die ganze Musik ordentlich, was ziemlich nervt.
Wenn er überholt ist, kommt er mal eine Weile auf die VIXEN GP in der Kuppel - und dann sehen wir weiter!
Ich bin ich sehr gespannt, wie er sich gegen meinen geliebten TASCO 10K und den UNITRON 140 (75/1200, f/ 16) schlägt, könnte mir aber nach dem heutigen Kurzprogramm durchaus vorstellen, dass er mit diesen auf Augenhöhe ist.
Und mit richtig guten (einzölligen Planeten-) Okularen machen die Dinger sowieso endlos Spaß - alle!

In diesem Sinne: To be continued!
Schönen Abend,
Urs
heute Abend ist gutes Wetter und so habe ich den neusten meiner alten Scherben - einen etwas abgewohnten PALOMAR 76/1200, f/15,8 - eben mal für eine Stunde aufs Dach gestellt.

Und siehe da: der geht richtig gut - so dreckig die Optik auch ist! Vermutlich nur oberflächlich - ich lasse auf jeden Fall die Finger davon bis ich mich wirklich damit auseinandergesetzt habe. Sieht auf den ersten Blick aber nicht wild aus.
Der Fokussierer hat ein bisschen Spiel und läuft trotzdem sackschwer - randvoll mit ranzigem, festen alten Bauchfett kann ich es ihm in seinem Alter nicht verdenken. Die Passung der Trompete hingegen ist noch so gut, dass man problemlos damit fokussieren kann.
Die Optik scheint auf den ersten Blick sehr gut in bezug auf Klarheit und Schärfe. Ausprobiert habe ich sie mit einigen sehr guten einzölligen Okularen (PETNAX SMC K25 sowie O18, 12 und 9 - die mir hinterher unisono erzählt haben, wie sehr sie sich darauf freuen, wenn die Optik des Teleskops gereinigt ist!).
Sein First Second-Hand Light bekam er gerade live und in Cinemax-Qualität von Sirius. Ein blauschimmernder Weckruf für das fast 60 jährige Altglas ("Get up, and smell the coffee - punk!").
Dann Schwenk auf den Orion Nebel, dessen Anblick mich durch das K-25, aber vor allem durch das O-9 völlig geflasht hat. Mit so viel sichtbaren Nebelstrukturen hätte ich aufgrund der doch bescheidenen Öffnung in Hundert kalten Wintern nicht gerechnet.
Ein kurzer Blick auch auf h und x persii (hübsch, aber nicht bahnbrechend - Orion war VIEL cooler!), dann ab nach Südosten, um Sirius herum Sterhäufchen jagen! (Wobei ich mit dem kleinen 15x60 MIYAUCHI "vorgeguckt" habe und mit dem Refraktor hinterher gegangen bin. Standard-Prozedere, so bleibt man im Winter warm).
M41, M46, M47 und M50 im Großen Hund. Alle gut sichtbar mit schön scharfen Sternen auf schwarzem Samt. Aber hier fehlt ganz klar die Öffnung.
Ein kurzer Blick auf Jupiter konnte bis hinunter zu O-9 überzeugen, wobei er mir mit 25 Millimeter Brennweite, also 48-facher Vergrößerung am besten gefallen hat.
Apropos: das Seeing war sehr gut heute Abend, zudem war es mondlos, und ungefähr 5°Celsius "warm" und es gab kein bewegtes Lüftchen. Und es ist trocken, also praktisch perfekt!
Die Bedienung der Montierung ist, aufgrund der Metallknebel zum Feststellen Achsen, ziemlich fuddelig - vor allem wenn man das Teil nicht kennt und im Schein der batterieschwachen roten Funzel gefühlt minutenlang zombieartig mit ausgestreckten Fingern nach den Knebeln tastet! ("Hier MUSS er doch irgendwo sein ... verdammte Hacke, da WAR er vorher doch noch!").
Das Holzstativ ist vielleicht tatsächlich etwas besser, als die Standardstative der KENKOs, TOWAs & Konsorten, aber es bleibt ziemlich guugik (wackelig auf Hochdeutsch). Und weil das Wasserrohr so lang ist, schwingt die ganze Musik ordentlich, was ziemlich nervt.
Wenn er überholt ist, kommt er mal eine Weile auf die VIXEN GP in der Kuppel - und dann sehen wir weiter!
Ich bin ich sehr gespannt, wie er sich gegen meinen geliebten TASCO 10K und den UNITRON 140 (75/1200, f/ 16) schlägt, könnte mir aber nach dem heutigen Kurzprogramm durchaus vorstellen, dass er mit diesen auf Augenhöhe ist.
Und mit richtig guten (einzölligen Planeten-) Okularen machen die Dinger sowieso endlos Spaß - alle!

In diesem Sinne: To be continued!
Schönen Abend,
Urs
Zuletzt bearbeitet: