Duo-Schmalbandfiltern auf Herz und Nieren geprüft

Fotoflo

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Hallo zusammen,
derzeit fotografiere ich mit einer OSC-Kamera und nutze hierfür sehr gerne Duo-Schmalbandfilter. Angefangen habe ich mit einem Optolong L-extreme. Dies war einer der ersten Filter dieser Kategorie am Markt. Leider verursachte er sehr unschöne Halos. Viele weitere Produkte folgten und die Performance wurde meist besser.
Da ich die Halos satthatte, machte ich mich auf die Suche, nach einem der besten Duo-Schmalbandfilter auf dem Markt. In diesem Zuge habe ich mir verschiedene Filter besorgt, geliehen und auch Hersteller Kontaktiert. Optolong und Antlia waren leider nicht sehr kooperativ. Allerdings hatte ich durchaus einigen Kontakt mit Player One und Altair.
Altair stellte mir sogar damals einige ihrer neuen "Ultra" Filter zur Verfügung. Es stellte sich jedoch heraus, dass diese noch nicht ganz "ausdesigned" waren, woraufhin die Filter nochmals iteriert wurden. Einen der ersten finalen Exemplare (Altair Ultra 4nm Ha-OIII) ist ebenfalls im Test enthalten und zeigte toller Ergebnisse.

Am Ende wurde folgende Filter getestet und gemessen:
Optolong L-extreme
Antlia ALP-T
Player One Anti-Halo Pro
Altair Ultra 6nm Ha-OIII (vorläufige Version)
Altair Ultra 6nm SII-OIII (vorläufige Version)
Altair Ultra 4nm Ha-OIII (vorläufige Version)
Altair Ultra 4nm Ha-OIII (finale Version)

Es floss recht viel Zeit und Arbeit in die ganze Messung, die Tests und die Auswertung. Daher wäre es schade gewesen, diese Information nicht mit anderen zu teilen. Ich hoffe, dieses Dokument hilft euch weiter, solltet ihr auch auf der Suche nach einem Duo-Schmalbandfilter sein.

Leider musste ich das PDF recht stark komprimieren, um es hier hochzuladen. Ich hoffe es ist trotzdem weiterhin gut lesbar.

Bei Fragen, Kommentaren, Feedback, Korrekturen, etc. schreibt mich gerne an.

Liebe Grüße
Florian
 

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Hallo Florian,

danke für diesen wertvollen Beitrag, eine beeindruckende Arbeit und Testserie! Dass da sehr viel Zeit drin steckt, ist mehr als offensichtlich. Allein für die Zusammenstellung der Präsentation und grafische Aufbereitung der Messergebnisse…

Schon der Zugriff auf die verwendeten Messinstrumente ist außerhalb der Reichweite für die allermeisten hier, mir inklusive.

Da die Filterauswahl für OSC Kameras immer wieder ein prominent diskutiertes Thema ist, hast du meiner Meinung, eine richtig gute Referenz geschaffen und einen Nerv getroffen.

Gerade auch bei der Beliebtheit „schneller“ Teleskope, bsp. Tak Epsilon, in Kombination mit OSC Kameras und Dualband-Filtern, ist es super, dass du auch den Shift/Transmission abhängig von der Blende gemessen hast.

Bemerkenswert in dem Zusammenhang, die Ergänzung um reelle Tests am Himmel. Die tatsächliche Performance am Stern, gerade auch in Hinblick auf Halos, ist ein ausschlaggebendes Kriterium, zu Recht, oft noch vor ein paar Prozent Transmission oder plus/minus ein paar Nanometern Durchlassbreite.

Was für ein Teleskop und Kamera hast du für die Tests verwendet oder habe ich die Infos überlesen?

Besteht die Möglichkeit eine solche Testreihe, ich bin durchaus bereit, das mit Leihmaterial zu unterstützen, für „reguläre“ Ha und OIII Filter verschiedener Hersteller und Durchlassbreiten zu wiederholen?

Viele Grüße,
Alexander
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Florian,

danke für diesen wertvollen Beitrag, eine beeindruckende Arbeit und Testserie! Dass da sehr viel Zeit drin steckt, ist mehr als offensichtlich. Allein für die Zusammenstellung der Präsentation und grafische Aufbereitung der Messergebnisse…

Schon der Zugriff auf die verwendeten Messinstrumente ist außerhalb der Reichweite für die allermeisten hier, mir inklusive.

Da die Filterauswahl für OSC Kameras immer wieder ein prominent diskutiertes Thema ist, hast du meiner Meinung, eine richtig gute Referenz geschaffen und einen Nerv getroffen.

Gerade auch bei der Beliebtheit „schneller“ Teleskope, bsp. Tak Epsilon, in Kombination mit OSC Kameras und Dualband-Filtern, ist es super, dass du auch den Shift/Transmission abhängig von der Blende gemessen hast.

Bemerkenswert in dem Zusammenhang, die Ergänzung um reelle Tests am Himmel. Die tatsächliche Performance am Stern, gerade auch in Hinblick auf Halos, ist ein ausschlaggebendes Kriterium, zu Recht, oft noch vor ein paar Prozent Transmission oder plus/minus ein paar Nanometern Durchlassbreite.

Was für ein Teleskop und Kamera hast du für die Tests verwendet oder habe ich die Infos überlesen?

Besteht die Möglichkeit eine solche Testreihe, ich bin durchaus bereit, das mit Leihmaterial zu unterstützen, für „reguläre“ Ha und OIII Filter verschiedener Hersteller und Durchlassbreiten zu wiederholen?

Viele Grüße,
Alexander
Hallo Alex,

Vielen lieben Dank für dein ausführliches und offenes Feedback.
Mit dem Equipment sprichst du einen wichtigen Punkt an, den ich tatsächlich vergessen habe o_O
Ich nutze einen TS CF-Apo 90 mit 0.8x Reducer (432mm f/4.8) und einer QHY268c.

Für viele ist der Weg über OSC und einen zusätzlichen Duo-Schmalbandfilter der einfache, schnelle und günstigere Weg zu tollen Ergebnissen. Klar, ist Mono weiterhin in Punkten wie Auflösung, Empfindlichkeit und Separation schmalbandiger Signale ungeschlagen.

Die Halo Performance ist in meinen Augen eine der wichtigsten Eigenschaften neben der Bandbreite und Transmission. So war auch das Feedback von einigen anderen Astro-Fotografen und Fotografinnen, bevor ich die "Studie" gestartet habe. Man kann zwar versuchen, die Halos in der Nachbearbeitung zu entfernen, aber in manchen Fällen wird es schwierig oder sogar unmöglich, zumindest ohne das Bild merklich zu verfälschen.

Was ich nochmal betonen möchte, ist auch die Servicequalität der Hersteller. Gerade bei den Filtern ist es oft Glückssache ("Filter-Lotterie"), ob man einen guten oder schlechten Filter erwischt. Ich hatte z.B. auch schon mal verschiedene L-eXtreme Filter gemessen, die deutliche Unterschiede zeigten. Hier fand ich den Ansatz von Altair wirklich super, dass sie JEDEN EINZELNEN ihrer ULTRA Filter messen und man eine individuelle Messkurve mit dem Filter bekommt. Klar bezahlt man dafür auch. Und ja, es gab zwar mit den vorläufigen Filtern von Altair auch Probleme, jedoch war der Support wirklich einmalig und der Austausch sehr unkompliziert!

Generell besteht natürlich die Möglichkeit, die Übersicht zu erweitern. Auch die Filter von Askar hätten mich noch interessiert. Allerdings muss ich auch etwas auf meine Zeit schauen. Ich denke, aktuell bin ich mit meinem Altair Ultra 4nm Ha-OIII sehr glücklich. Vielleicht wird mal noch ein SII-OIII Filter dazu kommen (den vorläufigen 6nm Filter hatte ich ja schon getestet - war auch schon ganz brauchbar). Falls ich wirklich mal auf Mono umsteigen sollte, wird das Thema mit reinen Ha, OIII und SII Filtern sicher wieder relevant. Eventuell werde ich mir das Thema nochmal ansehen. Vor allem, da ich dann eventuell auf ein System zwischen f/3-f/4 gehen wollte. Da wird das Thema mit dem Shift nochmal spannend. Bis dahin denke ich jedoch, dass ich erst einmal keine weiteren Messungen durchführen werde.

Liebe Grüße
Florian
 
Hallo Florian,
ich bin begeistert von den Ergebnissen der aufwändigen Testreihen zu den verschiedenen DNB-Filtern.
Ich habe seit ca. 2 Jahren ein Optolong L-enhance DNB-Filter in Verbindung mit einer 533er OSC-AstroCam und einem Newton bzw. APO-Objektiv.
Dieser Filter ist etwas breitbandiger, vergleichbar mit dem Altair Triband (Ha, Hb, OIII).
Ohne Vergleichsmöglichkeit mit den von Dir getesteten Filtern kann ich nichts negatives über das Filter sagen, keine störenden Halos und guter Schutz gegen Fremdlicht.
Wenn ich das richtig verstehe, haben ja auch der Einfallswinkel (Aol) also die Blende bzw. die Sensorgröße Einfluss auf die Transmission, denn wenn Licht schräg das Filter passiert, ändert sich die Charakteristik.
Mein 533er Sensor ist verhältnismäßig klein (11,3mm x 11,3mm), aber bei APSC oder Vollformat wird der Winkel zum Rand größer und damit entstehen ggf. Unterschiede zur Sensormitte.
Besteht die Möglichkeit, dass Halos eher am Refraktor entstehen?
Mit Standard-Objektiven bekomme ich immer Halos im Gegensatz zum linsenfreien Newton, auch am Apo habe ich keine Halos.
Welches Teleskop hast Du verwendet?
Vielleicht ist es sinnvoll, die verfügbaren Filter nochmal mit einem Newton zu testen, falls nicht geschehen.

Vorerst vielen Dank für Deine Mühe
CS
Peter
 
Hallo Florian,
ich bin begeistert von den Ergebnissen der aufwändigen Testreihen zu den verschiedenen DNB-Filtern.
Ich habe seit ca. 2 Jahren ein Optolong L-enhance DNB-Filter in Verbindung mit einer 533er OSC-AstroCam und einem Newton bzw. APO-Objektiv.
Dieser Filter ist etwas breitbandiger, vergleichbar mit dem Altair Triband (Ha, Hb, OIII).
Ohne Vergleichsmöglichkeit mit den von Dir getesteten Filtern kann ich nichts negatives über das Filter sagen, keine störenden Halos und guter Schutz gegen Fremdlicht.
Wenn ich das richtig verstehe, haben ja auch der Einfallswinkel (Aol) also die Blende bzw. die Sensorgröße Einfluss auf die Transmission, denn wenn Licht schräg das Filter passiert, ändert sich die Charakteristik.
Mein 533er Sensor ist verhältnismäßig klein (11,3mm x 11,3mm), aber bei APSC oder Vollformat wird der Winkel zum Rand größer und damit entstehen ggf. Unterschiede zur Sensormitte.
Besteht die Möglichkeit, dass Halos eher am Refraktor entstehen?
Mit Standard-Objektiven bekomme ich immer Halos im Gegensatz zum linsenfreien Newton, auch am Apo habe ich keine Halos.
Welches Teleskop hast Du verwendet?
Vielleicht ist es sinnvoll, die verfügbaren Filter nochmal mit einem Newton zu testen, falls nicht geschehen.

Vorerst vielen Dank für Deine Mühe
CS
Peter
Auch dir vielen Dank für die Rückmeldung Willfried!

Einen Newton habe ich (aktuell noch nicht) zur Hand. Ja, das Teleskop-Design an sich kann Einfluss auf die Halos haben. So ist z.B. ein SCT mit einer Schmidtplatte am Eingang durchaus kritischer, da dieses das am Filter oder Sensor reflektierte Licht erneut auf den Sensor werfen kann. Zwischen Newton und Apo würde ich keine zu großen Unterschiede erwarten, solange beide mit einem Reducer/Flattner bzw. Coma-Korrektor ausgestattet sind. Aber beide sollten nicht so anfällig für Halos sein wie ein SCT. Es kann auch zu Reflexen zwischen Deckglas der Kamera und den Filtern kommen. Hier kommt es auf die Beschichtung des Deckglases an. Auch die Sensorfläche an sich kann ein großer Einflussfaktor sein, da diese im Gesamtsystem (neben einem Schmalbandfilter) die größte Reflektivität besitzt. Du siehst, es gibt durchaus viele Faktoren, welche die Halo-Performance noch beeinflussen können. Da mein Test immer mit der gleichen Optik und Kamera (TS CF-Apo 90 mit 0.8x Reducer (432mm f/4.8) und einer QHY268c) durchgeführt wurden, ist der Vergleich in sich erst einmal konsistent.

Die Sensorgröße sollte keinen zu großen Einfluss haben. Dennoch sind die meisten Teleskope bildseitig nicht unbedingt telezentrisch, was dazu führt, dass die Strahlen am Rand unter größeren Winkeln auf den Sensor treffen. Insofern gebe ich dir hier auch bedingt Recht.

Umso breiter ein Bandpass ist, umso unkritischer sollte auch das Thema Transmission und Bandpass-Shift sein. Hier sind vor allem die wirklich schmalen Filter <7nm betroffen. Wenn der Hersteller die Banden durchdacht und reproduzierbar platzieren kann, kann ein Filter auch für schnellere Teleskope ausgelegt werden.

Liebe Grüße
Florian
 
Hallo Florian
ich als "Nicht Filter" Kenner habe sehr viel gelernt aus deiner PDF. Ich stecke noch in den Anfängen mit Astrofotografie mit einer OSC und hätte gerne einen dieser Superfilter, aber die Rentnerkasse gibt diese Preisordnung nicht her :mad:. Meine Ansprüche sind auch nicht so hoch und nicht so professionell.
Gerne hätte ich in deinem Test auch einen "billigen", z. B. ZWO oder Svbony gesehen.
Aber trotzdem, vielen Dank für deine aufwendige Arbeit.
Gruß Wolfgang
 
Hallo Florian
ich als "Nicht Filter" Kenner habe sehr viel gelernt aus deiner PDF. Ich stecke noch in den Anfängen mit Astrofotografie mit einer OSC und hätte gerne einen dieser Superfilter, aber die Rentnerkasse gibt diese Preisordnung nicht her :mad:. Meine Ansprüche sind auch nicht so hoch und nicht so professionell.
Gerne hätte ich in deinem Test auch einen "billigen", z. B. ZWO oder Svbony gesehen.
Aber trotzdem, vielen Dank für deine aufwendige Arbeit.
Gruß Wolfgang
Hallo Wolfgang,

vielen Dank für die Rückmeldung. Verstehe ich voll und ganz. Natürlich ist die Produktvielfalt heutzutage riesig und ich als arbeitender Familienvater habe natürlich nicht unbegrenzt Zeit (und auch Geld) mir all diese Filter zu besorgen und zu testen. Das war auch nicht mein Anspruch. Ich wollte lediglich die zu dem Zeitpunkt, zu dem ich das Projekt in Angriff genommen hatte, die für mich vielversprechendsten Varianten untersuchen. Von anderen günstigeren Alternativen, bei denen ich bereits über Youtube-Reviews gesehen hatte, dass die Filter Probleme mit Halos haben, habe ich gleich die Finger gelassen. Es wäre für mich nur Zeitverschwendung gewesen. Deine und meine Fragestellung unterscheiden sich also hier einfach schon. Natürlich hätte man sich auch fragen können, welcher der günstigste Filter ist, der für die eigenen Ansprüche noch taugt. Vieleicht kannst du dir hier trotzdem mal den Altair Ultra 6nm Ha-OIII ansehen. Ich finde, dass er für den Preis (166 Pfund zzgl. Versand und Mehrwertsteuer/Zoll aus UK) eine sehr gute Performance liefert.

Zudem habe ich "medial" keinen so großen Einfluss, dass die Hersteller auf mich zukommen und mir ihre Produkte freiwillig zum Test anbieten. Ich musste für alle Filter (bis auf einen geliehenen) bezahlen, wenn auch teils mit kleinem Rabatt.
Ich bin mir sicher, du verstehst mich.

Daher kann ich dir aktuell nur raten, dich eventuell auf Youtube z.B. bei "Cuiv the lazy Geek" oder andern umzusehen, die regelmäßig solche Produkte, auch aus der günstigeren Klasse, testen.

Viel Erfolg beu deiner Suche! :)
Liebe Grüße
Florian
 
Hallo Florian,
Vielen Dank. Ja, ich gebe dir Recht. Allen Recht getan ist eine Kunst........
Ich werde deine Anregung zum Altair Ultra nicht aus den Augen verlieren.
Gruß Wolfgang
 
Hallo Florian,
eine wirklich tolle Testreie und Präsentation der Ergebnisse! Vielen Dank für deine Mühen und die sehr aufschlussreiche und nützliche Arbeit.
Ich kann aus eigener Erfahrung noch folgendes anmerken:
1. Bei den L-Extreme Filtern gibt es welche die verursachen starke Halos und welche die sind nahezu Halo-Frei. Ich hatte zwei stück parallel am selben Teleskop mit der selben Kamera (Dual-Setup aus zwei FRA 400 und zwei Vetec571c), wobei der eine Halos produziert hat, so dass diese kaum im Post zu kaschieren waren, der andere hingegen quasi Halo frei ist.
2. Bei meinem aktuellen Optolong L-Ultimate, bei welchem ich eigentlich dachte, dass er quasi Halo frei ist, habe ich offensichtlich wieder einen erwischt, der starke Halos zeigt.
--> Die Filterlotterie scheint einfach ein Glücksspiel zu sein.
3. Der SV-Bony 220 ist eine sehr günstige, gleichwertige Alternative zum L-Extreme (konnte direkte vergleiche mit meinem Dual-Setup fahren, wobei die Ergebnisse hinsichtlich SNR bei gleicher BLZ quasi identisch waren).

Vielen Dank nochmal für die tolle Arbeit!
Allzeit CS! Ben
 
Hallo Florian,
eine wirklich tolle Testreie und Präsentation der Ergebnisse! Vielen Dank für deine Mühen und die sehr aufschlussreiche und nützliche Arbeit.
Ich kann aus eigener Erfahrung noch folgendes anmerken:
1. Bei den L-Extreme Filtern gibt es welche die verursachen starke Halos und welche die sind nahezu Halo-Frei. Ich hatte zwei stück parallel am selben Teleskop mit der selben Kamera (Dual-Setup aus zwei FRA 400 und zwei Vetec571c), wobei der eine Halos produziert hat, so dass diese kaum im Post zu kaschieren waren, der andere hingegen quasi Halo frei ist.
2. Bei meinem aktuellen Optolong L-Ultimate, bei welchem ich eigentlich dachte, dass er quasi Halo frei ist, habe ich offensichtlich wieder einen erwischt, der starke Halos zeigt.
--> Die Filterlotterie scheint einfach ein Glücksspiel zu sein.
3. Der SV-Bony 220 ist eine sehr günstige, gleichwertige Alternative zum L-Extreme (konnte direkte vergleiche mit meinem Dual-Setup fahren, wobei die Ergebnisse hinsichtlich SNR bei gleicher BLZ quasi identisch waren).

Vielen Dank nochmal für die tolle Arbeit!
Allzeit CS! Ben
Hei Ben,

sehr cool, vielen Dank für deinen Beitrag!
Das finde ich spannend. Von einem fast Halo-freien L-eXtreme habe ich bisher noch nicht gehört. Ich bin mir final auch noch nicht 100% sicher, was nun genau die Halos verursacht. Ich denke aber, es hängt zum einen an der Kantensteilheit der Filter und zum anderen an nicht ausreichenden Block-Bereichen. In beiden Fällen gibt es spektrale Bereiche, bei denen Licht sowohl zum Teil transmittiert als auch reflektiert wird. Ist das Licht einmal durch den Filter durch, kann es nach der Reflexion am Detektor wieder zu einem gewissen Teil vom Filter reflektiert werden.
Bei Optolong habe ich das Gefühl, dass die Streuung generell sehr hoch ist. D.h. es kann schon gut sein, dass vielleicht neben den vielen mittelmäßigen Filtern auch mal ein recht guter dabei ist.
Den Ultimate wollte ich anfangs auch gerne getestet, aber ich habe niemanden gefunden, der einen hat bzw. hat sich auch Optolong auf meine Anfrage nicht gemeldet - sei's drum. Ohnehin habe ich von diesem Filter oft gehört, dass er Halos verursacht. Daher war er dann eigentlich für mich schon mehr oder weniger raus.

Bezüglich Filterlotterie finde ich halt super spannend, dass Altair jeden ihrer Filter testet und hatte auch sehr viel mit dem Altair Support geschrieben, bevor ich mich für deren Filter entschieden habe. Zwar gab es anfangs hier auch noch Filter, die nicht 100% perfekt waren, aber ich denke und hoffe, sie haben den Prozess nun unter Kontrolle. Und alles was nicht der Spec entspricht, wird aussortiert. Aktuell bin ich zumindest mit dem Altair Ultra 4nm sehr happy, wobei die 6nm Filter preislich deutlich besser dastehen.

Liebe Grüße
Florian
 
Hei Ben,

sehr cool, vielen Dank für deinen Beitrag!
Das finde ich spannend. Von einem fast Halo-freien L-eXtreme habe ich bisher noch nicht gehört. Ich bin mir final auch noch nicht 100% sicher, was nun genau die Halos verursacht. Ich denke aber, es hängt zum einen an der Kantensteilheit der Filter und zum anderen an nicht ausreichenden Block-Bereichen. In beiden Fällen gibt es spektrale Bereiche, bei denen Licht sowohl zum Teil transmittiert als auch reflektiert wird. Ist das Licht einmal durch den Filter durch, kann es nach der Reflexion am Detektor wieder zu einem gewissen Teil vom Filter reflektiert werden.
Bei Optolong habe ich das Gefühl, dass die Streuung generell sehr hoch ist. D.h. es kann schon gut sein, dass vielleicht neben den vielen mittelmäßigen Filtern auch mal ein recht guter dabei ist.
Den Ultimate wollte ich anfangs auch gerne getestet, aber ich habe niemanden gefunden, der einen hat bzw. hat sich auch Optolong auf meine Anfrage nicht gemeldet - sei's drum. Ohnehin habe ich von diesem Filter oft gehört, dass er Halos verursacht. Daher war er dann eigentlich für mich schon mehr oder weniger raus.

Bezüglich Filterlotterie finde ich halt super spannend, dass Altair jeden ihrer Filter testet und hatte auch sehr viel mit dem Altair Support geschrieben, bevor ich mich für deren Filter entschieden habe. Zwar gab es anfangs hier auch noch Filter, die nicht 100% perfekt waren, aber ich denke und hoffe, sie haben den Prozess nun unter Kontrolle. Und alles was nicht der Spec entspricht, wird aussortiert. Aktuell bin ich zumindest mit dem Altair Ultra 4nm sehr happy, wobei die 6nm Filter preislich deutlich besser dastehen.

Liebe Grüße
Florian
Hallo Florian,
vielen Dank für deine Einlassungen auf meinen Post! Ich finde das ganze super spannend, auch wenn ich dir bei den Feinheiten der Optik nur bedingt folgen kann ;).
Aktuell spiele ich mit dem Gedanken mir als Ergänzung zum L-Ultimate einen Altair 4nm SII/OIII Filter zu holen. Aktuell fotografiere ich mit einem Askar D2, der herausragend ist wenn es um Halo kontrolle geht, aber nachdem ich den Unterschied zwischen 3 nm am L-Ultimate zu den 7 nm am L-Extreme gesehen habe und viele der klaren Nächte bei hellerem Mond sind zieht es mich schon zum schmaleren Durchlass.
Nachdem ich deinen Beitrag hier gelesen habe bin ich nochmal durch meine Daten gegangen und habe ein entsprechendes Projekt rausgesucht an denen man das ganze vergleichen kann. Beide nachfolgenden Aufnahmen bestehen aus je 38 x 360 s Frames mit einem Omegon Pro Apo 72 inkl. Reducer bei f/3.9, je einem L-Extreme Filter (Bild 1 der "gute", Bild 2 der "schlechte") und jeweils einer Vetec571c. Die Frames wurden zur exakt gleichen Zeit parallel auf der selben Montierung geschossen....um welche Sterne es sich handelt brauche ich dir nicht zu erklären :p. Ich findes es jedoch ziemlich bemerkenswert wie drastisch der Unterschied ist, auch wenn der bessere nicht gänzlich halo frei ist. Bei beiden Frames wurde jeweils nur ein Autostretch angewendet und mit Graxpert der Mond-Gradient entfernt. Bitte nicht die allgemein mangelhafte Sternabbildung beachten....der Backfokus zum Reducer hat damals noch gar nicht gepasst!
L-Extreme_01
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Generell komme ich aber mit Halos klar. Ich finde es nur extrem, wenn man für das gleiche Geld quasi zwei vollkommen unterschiedliche Standards bekommt.
Viele Grüße und CS Ben
 

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Hei Ben!
Vielen Dank auch für die Bilder. Ja der Unterschied ist schon bemerkenswert. Und man muss ja auch sagen: Der L-eXtreme ist kein günstiger Filter. Da gibt es mittlerweile für kleineres Geld bessere Alternativen.
Ich war tatsächlich auch am überlegen, mir den Altair SII-OIII Filter zu holen. Ob in 6nm oder 4nm bin ich mir noch nicht ganz sicher. Aber ich hatte mit dem vorläufigen 6nm SII-OIII Filter schon auch meinen Spaß. Der war zwar nicht perfekt, aber immerhin der beste der vorläufigen Altair Filter. Leider gingen die alle für weitere Tests/Messungen an Altair zurück. Habe aber noch einige Stunden von der Qualle auf der Platte und werde diese hoffentlich auch bald mal zusammenbauen ;)
Sieht mir bei dir hier oben auch verdächtig nach Tejat und Propus aus. Die haben mit beide mit dem L-eXtreme zuvor schon große Sorgen bereitet.
Liebe Grüße!
 
Hallo Florian,

danke für diesen tiefgehenden und ausführlichen Test!
Das hat mir bei meiner Entscheidungsfindung sehr geholfen.

Der Test hat mich letztlich zu einem Filter von Antlia bewegt, der heute angekommen ist. Ich möchte der Vollständigkeit einfach nur festhalten, dass auch bei meinem Antlia-Filter ein Prüfprotokoll dabei war, welches die Filterlotterie wohl etwas "berechenbarer" macht.

Nochmal danke und clear skies

Jochen
 
Hallo Florian,

danke für diesen tiefgehenden und ausführlichen Test!
Das hat mir bei meiner Entscheidungsfindung sehr geholfen.

Der Test hat mich letztlich zu einem Filter von Antlia bewegt, der heute angekommen ist. Ich möchte der Vollständigkeit einfach nur festhalten, dass auch bei meinem Antlia-Filter ein Prüfprotokoll dabei war, welches die Filterlotterie wohl etwas "berechenbarer" macht.

Nochmal danke und clear skies

Jochen
Hallo Jochen,

es freut mich sehr, dass dich meine Arbeit bei deiner Entscheidungsfindung unterstützt hast. Ich denke, mit dem Antlia ALP-T macht man nichts falsch.
Allerdings bin ich mir sehr sicher, dass das "Prüfprotokoll" nicht die Performance DEINES Filters beschreibt. Es ist vielmehr die Messung EINES Filters.
Leider bedeutet ein Zettel mit einer Kurve darauf leider meist nicht, dass man exakt diesen Filter gemessen hat. Ich hatte bei den "China-Filtern" auch manchmal Kurven mit dabei. Die Messungen zeigten dann jedoch schnell, dass diese Kurven mit der eigentlichen Performance teilweise wenig zu tun haben.
Insofern ist das auch nur ein Stück Papier, welches dem Kunden ein besseres Gefühl vermitteln soll. Wenn man die Hersteller mit den gemessenen Kurven und Diskrepanzen zu der angeblichen Performance auf den "Protokollen" konfrontiert, kommt meist keine (brauchbare) Antwort zurück.

Solange du jedoch mit der Performance deines neuen Filters am Sternenhimmel zufrieden bist, sollte es ja passen. Jedoch merkt man dort meist auch nicht, dass mal 5-10% an Transmission fehlen.

Liebe Grüße und viel Spaß mit deinem neuen Filter!
Florian
 
Hallo Florian,

vielen Dank für die Mühe, das war sehr interessant. Schade dass es so kompliziert ist, die Transmissionskurve zu messen. Bei der Filterlotterie müsste man das eigentlich bei jedem Exemplar nachmessen.

Ich hatte auch mal einen halofreien L-extreme. Die gibt es also auch. Ich habe aber auch schon viele L-extreme Bilder im Netz mit Halos gesehen. Und vor allem habe ich einige Bilder der Optolong-Filter (L-extreme und auch beim L-ultimate, da sogar bei einem bekannten Youtuber) gesehen, wo eindeutig Halpha unterrepräsentiert war. Bei meinem eigenen L-extreme war Halpha im vergleich zu meinem breitbandigeren STC Duo ungefähr auf dem gleichen Level, obwohl es wegen der geringeren Bandbreite eigentlich deutlich besser hätte sein müssen. Dafür war OIII beim L-extreme besser als beim STC Duo.

Der L-extreme wurde bei mir dann durch den Antlia Alp-T (5nm) ersetzt, der nochmal sichtbar mehr Kontrast bei meinem Berliner Großstadthimmel bot. Da der Alp-T so gut war habe ich mir kürzlich die 3nm-Variante davon gekauft, bin davon aber etwas enttäuscht. Der Himmelshintergrund wird zwar etwas dunkler, aber deutlich weniger als man rechnerisch beim Sprung von 5nm auf 3nm erwarten würde. Halpha ist bei 3nm sichtbar stärker als bei 5nm, aber OIII ist nur etwas gleichgut. Ganz eventuell ist der 3nm in OIII minimal besser als der 5nm, aber gerade bei dieser Wellenlänge hatte ich mir von dem engeren Filter mehr erhofft (jedenfalls unter meinem hellen Berliner Großstadthimmel).
 
Hallo Florian,

vielen Dank für die Mühe, das war sehr interessant. Schade dass es so kompliziert ist, die Transmissionskurve zu messen. Bei der Filterlotterie müsste man das eigentlich bei jedem Exemplar nachmessen.

Ich hatte auch mal einen halofreien L-extreme. Die gibt es also auch. Ich habe aber auch schon viele L-extreme Bilder im Netz mit Halos gesehen. Und vor allem habe ich einige Bilder der Optolong-Filter (L-extreme und auch beim L-ultimate, da sogar bei einem bekannten Youtuber) gesehen, wo eindeutig Halpha unterrepräsentiert war. Bei meinem eigenen L-extreme war Halpha im vergleich zu meinem breitbandigeren STC Duo ungefähr auf dem gleichen Level, obwohl es wegen der geringeren Bandbreite eigentlich deutlich besser hätte sein müssen. Dafür war OIII beim L-extreme besser als beim STC Duo.

Der L-extreme wurde bei mir dann durch den Antlia Alp-T (5nm) ersetzt, der nochmal sichtbar mehr Kontrast bei meinem Berliner Großstadthimmel bot. Da der Alp-T so gut war habe ich mir kürzlich die 3nm-Variante davon gekauft, bin davon aber etwas enttäuscht. Der Himmelshintergrund wird zwar etwas dunkler, aber deutlich weniger als man rechnerisch beim Sprung von 5nm auf 3nm erwarten würde. Halpha ist bei 3nm sichtbar stärker als bei 5nm, aber OIII ist nur etwas gleichgut. Ganz eventuell ist der 3nm in OIII minimal besser als der 5nm, aber gerade bei dieser Wellenlänge hatte ich mir von dem engeren Filter mehr erhofft (jedenfalls unter meinem hellen Berliner Großstadthimmel).
Hei Stefan,

vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht.
Ja, leider erfordert es in der Regel recht teures Equipment, um die Filter ordentlich zu vermessen. Es gibt zwar auch kleine, günstige Spektrometer oder Leute, die sich selbst etwas zusammenbauen, aber i.d.R. liefern diese Geräte nicht die Auflösung oder sind nicht ausreichend kalibriert, was die Messungen schnell wertlos macht.

Bei Astronomik kann man ja seine Filter auch nachträglich messen lassen, allerdings auch max. mit einer Auflösung von 1nm. Das reicht meiner Meinung nach aber bei einem 3nm Filter nicht mehr aus, um hier eine verlässliche Aussage zu bekommen.

Und ja, ich gebe dir Recht, dass man eigentlich jeden Filter messen müsste. Je nach Position des Filters in der Beschichtungskammer kann das Ergebnis schon wieder ein anderes sein. Also reicht es nicht unbedingt ein Sample pro Batch zu messen. Aber vermutlich ist das oft die Art, wie es gemacht wird. Alles andere wäre zu teuer.
ALTAIR macht ja genau das bei den ULTRA Filtern, aber dafür bezahlt man eben auch, wobei ich die 6nm Versionen echt super "preis-wert" finde.

Solche Vergleiche kann man natürlich machen und vielleicht macht man zwischen 3nm und 5nm keine Quantensprünge mehr. Aber es wäre natürlich wichtig zu wissen, ob die 3nm wirklich 3nm sind oder doch eher 5nm bzw. ob die Transmission 90% oder nur 70% ist. Umso kleiner die Bandbreiten, umso schneller schlagen die Toleranzen auch zu und man bekommt am Ende vielleicht deutlich weniger Transmission als erhofft.

Liebe Grüße
Florian
 
Hallo Florian, danke für Deine tolle Arbeit. Ich habe mir das Altair 6nm Set in 12/2024 gekauft und schon getestet. Auf einem Testbild konnte ich keinen Unterschied zum LeXtreme feststellen. Das mag bei schnelleren Systemen noch anders sein...
Die Testprotokolle sehen gut aus. Meine Modelle sind gemäß Messung um ein paar nm verschoben gegenüber Deinen Messungen. Leider in Richtung höhere Werte, also eher schlechter für schnellere Systeme.
Anbei die Testprotokolle meines Sets. Mag ja auch interessant für andere sein.

cheers /Hendrik/

(Daten meines Pacman Nebels: OOUK 8" F/4,5, qhy183c, 12h Belichtung, Altair 6nm Oiii/Ha und Oiii/Sii (grob 1:1 von der Zeit her), aufgenommen in Sankt Augustin bei Bonn, bearbeitet in Pixinsight)
 

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Vielen Dank für die interessante Testreihe!

Ich selbst verwende den Antlia ALP-T an meinem TAK E130 D und die Kombi funktioniert sehr gut.

CS Gernot
 
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