Erfahrungen zu APM 2,5" Zahntrieb Okularauszug ?

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ikarus_t

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Wie der Titel schon sagt geht es um Erfahrungen zu dem APM 2,5" Zahntrieb Okularauszug, im speziellen in Bezug auf Präzision, Verkippung, und Steifigkeit.

Er wird zwar laut Hersteller in der Beschreibung mit dem FT verglichen aber im Internet habe ich grade mal einen Bericht mit positiver und einen mit negativer Erfahrung gefunden...




CS
Thomas
 
Hallo Thomas,

der Vergleich mit FT ist auch nur eine Werbeaussage, so wie "Fruchtzwerge machen schlau"...

Der AMP ist auf 4 Teflonstreifen gelagert. Ein Streifen kann man über 2 Madenschrauben im Andruck einstellen. Die 2 Madenschrauben findet man jeweils, wenn man den Rotator und die OAZ-Verstellung abschraubt. Hier kann man ein Kompromiss zwischen Verkippen (wg. Fototauglich) und Leichtgänigkeit (visuell) einstellen.

Das ganze ist allerdings schon arg primitiv gelöst. Die kantigen Madenschrauben drücken direkt auf das dünne Teflonklebeband. Das wird nicht für ewig halten.
Die Madenschrauben lösen sich auch leicht. Man sollte diese, nach dem justieren, festkleben.
Eigentlich wären auch 3 Teflonlager besser als 4 gewesen. So drücken die Madenschrauben des einen Teflonbandes nur direkt gegen das gegenüberliegende Teflonlager. Was eigentlich unsinnig ist.

Die OAZ-Klemmung geht über ein Teflonnippel der direkt auf das Ritzel (!!) drückt. Wenn man eine schwere Kamera dran hat, und die Klemmung zu stark anzieht, wir der Teflonnippel von dem Ritzel einfach abgeschabt und zerbröselt.
Mit Kamera sollte man aber eh einen Motorfokus verwenden...

Mein OAZ war auf der eingefahrenen Länge um 0,1mm verkippt. Das lag daran, der der Flansch zum Rotator nicht rechtwinklig zur optischen Achse war. Offenbar wird bei der Produktion, an dieser kritischen Stelle, das Bauteil umgespannt, oder das Teil wird komplett gefräst, statt gedreht, oder ich hatte ein Montagsgerät. Damit ich das Teil auch ohne OAZ-Justierer am meinem RC verwenden konnte, habe ich den Flansch auf meiner Drehbank übergedreht.

Der Rotator (eigentlich das Teil, dem man am wenigsten zutraut) war dagegen erstaunlich exakt.

Einen FT hatte ich bisher noch nicht im Einsatz. Angeblich soll der ja auch kippeln.
Das Maß der Dinge sind für mich eh die TAK R&P Auszüge. Diese sind extrem einfach aufgebaut und trotzdem durchdacht und solide.

Immerhin kann man von dem AMP OAZ sagen: es gibt auf dem Markt, für's gleich Geld, noch deutlich schlechtere.

Von AMP gibt es ja inzwischen eine "Deluxe" Variante. Das sollen ja die neuen Super-Fruchtzwerg sein. Da wäre ich auch mal an einen Erfahrungsbericht interessiert...
 
Hallo Edgar,

danke für deinen ausführlichen Bericht...

Ich hatte schon so etwas "befürchtet"...

Bezüglich TAK u. FT Auszüge.. da gibt's wohl bei beiden Modelle die "geliebt" und "gehasst" werden :-)

CS
Thomas

 
hallo,

habe diesen OAZ auch im Einsatz. Meine Erfahrungen sind nicht so schlecht wie Edgars, ich gehöre aber auch zu denen welche niemals klemmen. Das OAZ Rohr hat in den Teflonlagern etwas Spiel, das habe ich - nicht lachen - durch Aufkleben von Klebeband Bahnen am OAZ Rohr, wo das Teflon angreift, perfekt eliminiert. 3 Bahnen haben genügt. Dann lässt sich das OAZ Rohr auch nicht mehr dieses kleine Stück rotieren was die Zahnstange Spiel in der Fürung hat. Da kippt gar nix mehr. Die Rotation ist so präzis dass ich nicht nachfokussieren muss. Diese Madenschrauben soll man nicht benutzen aus genannten Gründen.

Was mich mehr stört - wie bei allen R&P OAZ die ich bis jetzt gesehen habe, ist dieser Hauch von Spiel in der Zahnstange. Das ist einfach nicht das direkte Gefühl vom Crayford.

Insgesamt IMHO einer der stabilsten OAZ nach der leichten Modifikation! Die Tak habe ich schon probiert - nix für mich.

lg Tommy
 
Hallo Thommy,
der Zahntrieb an meinem Wachter 150 f/10 FH hat deutlich spürbares, jedoch sehr kleines Spiel. Mich persönlich hat`s nie gestört. Im Gegenteil. Den OAZ am Tak FS-102 (hat den Starlight-Feinfokussierer dran) finde ich sehr brauchbar.
So verschieden sind die Geschmäcker.
Und als Maschinenbauer habe ich ein Faible für Zahnräder ... :-)
Insofern: selbst ausprobieren. Einen Crayford habe ich noch nie ausprobiert. Mache ich besser nicht, sonst mag ich womöglich meine Zahntriebe nicht mehr ... ;-)
Viele Grüße,
Andreas

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Falls Sie sich jetzt denken: "Der ist ja verrückt!",
würde ich mich von Ihnen verstanden fühlen.
 
Hallo

Ich hätte noch eine zusätzliche Frage.
Passt an die Untersetzung eventuell ein FT Schrittmotor. Reserveritzel habe ich. die müssten eventuell neu ausgebuchst werden. Ich hatte so schon einen LP Auszug mit dem 2 Zoll FT motorisiert.

Was mich allerdings bei diesem Auszug wundert ist das Spiel in der Tubusführung. Einen Durchmesser sollten selbst die Chinesen auf 0,01 mm drehen können.



Grüße
Karl

 
Hallo,

hab mal den Tipp von Tommy, mit den Tesa-Streifen, probiert.

3 von den 4 Teflonstreifen habe ich abgezogen und statt dessen Tesafilm aufgeklebt. Auf das Tesa habe ich dann anschließend wieder die Teflonstreifen geklebt (ich denke das das OAZ-Rohr besser auf Teflon laufen wird, als auf Tesa...).
Das funktioniert tatsächlich!!! Das Rohr gleitet nun saugend, ohne spürbares Spiel.

Witzig ist, dass bei mir, wie bei Tommy, 3 Streifen Tesa gerade richtig waren. Auf allen 4 Teflonstreifen Tesa unterzulegen waren schon zu viel.
Offenbar können die Chinesen doch auf 0,01 mmm genau drehen...

APM sollte eine Rolle Tesa gleich mitliefern...!

 
hallo Edgar,

sehr gute Idee, das Klebeband unterm Teflon zu "verlegen"!

Du ahnst gar nicht welche Rolle dieses Tesa, oder Tixo wie es in Österreich heisst, in der Optik spielt. Wir verwenden es als 0,05mm Abstandshalter, und zu allen möglichen und unmöglichen Zwecken. Es gibt Interferometer, wo die Bestandteile nur durch Doppelklebeband in Position gehalten werden. Ist dann auch leicht anpassbar. Deshalb war es für mich naheliegend, das zuerst zu probieren, erst nur zur Probe. Aber weils so gut klappt, bleibt es dann.

lg Tommy
 
Hi,
ich habe zusätzlich noch PTFE-Fett auf dem Auszugsrohr verteilt (beim 3" OAZ des 10" Astrographen). Das macht sich fein und dem Tesa-Teflon-Kombinat machts keinen Abbruch.
Was ich ein bißchen unglücklich finde ist die Position der Feststellschraube bei den neueren Exemplaren - da kanns kippeln. Daher habe ich Feststellschrauben in etwa auf der Höhe des OAZ-Antriebes angebracht. Damit bringt man nochmal gleichmäßig Druck auf die Gleitflächen.
Man benötigt aber einen M10x1 Bohrer, wenn man die Bohrung verlegen will. Oder man nimmt was kleineres und verwendet dann Polyamid-Schrauben.
CS
Gerrit
 
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Hallo Gerrit,

du hast offenbar schon die neuere "Deluxe" Version.

Kannst du mir sagen, wie groß der Innendurchmesser des OAZ-Rohres ist? Könnte man in der 2,5"-Deluxe Variante den kleinen Riccardi Reducer versenken (der Außendurchmesser des Riccardis ist 67 mm)?

 
Hallo Edgar,

nein, aber ich sehe schon an den Fotos wo diese sitzt.
Beim 2,5" kann man definitiv keinen kleinen Riccardi-Reducer versenken.
Es gibt nun noch eine neuere Variaten des 2,5" OAZ mit M68 Gewinde. Ach da wird es nicht gehen. 2,5" sind auch kleiner 67 mm. Das läßt sich auch gut ausrechnen ;)
Viele Grüße,
Gerrit
 
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