Fernglas oder Richfield-Refraktor?

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geminga

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Hallo,
wer die Wahl hat, hat die Qual:
Würdet Ihr für Übersichtsbeobachtungen einem Fernglas der Grössenordnung 15 X 80 oder einem kleinen Richfield-Refraktor 80/400 den Vorzug geben?

Vorteile Fernglas:
- beidäugiges Sehen
- sehr grosses Gesichtsfeld

Vorteile Richfield:
- bequemes Beobachten durch Zenitprisma
- flexible Vergrösserung

Was seht Ihr für weitere Vor-/Nachteile des einen oder anderen Systems?
 
Hallo,

schwierige Entscheidung, die du da zu treffen hast. Ich habe mich für ein 7x50 (maximaler Transportkomfort, kein Stativ erforderlich) und für einen 80/480 Refraktor entschieden. Ich bin glücklich damit, aber letztendlich kann das nur jeder für sich entscheiden.

Viele Grüße,
Christian. <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/ooo.gif" alt="" />
 
hallo geminga,

ein kollege von mir hat genau einen 15x80 feldstecher.

wir konnten oft vergleichen: mein 120/600er zeigt monokular
einen hauch mehr als der 15x80 binokular.
ein 80/400 wird daher um einiges dunkler sein als ein 15x80.

wenn du also vor allem an deepsky interessiert bist nimm
den feldstecher oder gleich einen größeren richfild-refraktor.

c.s. tom
BINOVIEWER
(Member of Albireo)
 
Re: welches Fernglas bzw Richfield-Refraktor?

Also bezüglich "Helligkeit" ist die Austrittspupille (und die Vergütung der Optik) entscheidend:

maximale Helligkeit Pupille 7 entspricht beim Fernglas 7x50 oder 8x56, 9x63, 10x70 11x80, diese Gläser gibt es in der
Regel nur mit max. 52° scheinbarem Gesichtsfeld (no spacewalk), aber sie bringen aus der Hand das Maximum an deep sky
(also bei gutem bis bestem Himmel auch dunkle Objekte mit geringer Flächenhelligkeit), durch die zweiäugige Betrachtung
ist das Gesichtsfeld zu vergleichen mit einem Teleskop-Gesichtsfeld von mindestens 60° in der waagrechten (ist nicht
rund mit Durchmesser des Gesichtsfeldes eines einzelnen Okulars, sondern in der Form wie liegende Acht)

Weiteres Gesichtsfeld gibt es bei höherer Vergrößerung und geringerer Austrittspupille (bei 15-20x80 bis zu 70°
scheinbar und AP 5-4), dafür sind diese Gläser nicht mehr vernünftig freihändig zu verwenden, sondern brauchen
Stativ. Da wäre mir dann doch ein 10x50 lieber.

maximale Helligkeit beim Richfield Refraktor auch Pupille 7, z.B. 105/600 bei 15 fach ergibt 40er Okular und bei 2"
OAZ sind da noch Gesichtsfelder jenseits 60° möglich (z.B. Pentax 40mm).
Der Vorteil vom Refraktor liegt in der Variabilität (heller Himmel? mit 30er Okular ergibt sich 20fach Pupille 5, Galaxien?
einfach noch mehr Vergrößerung mit 20er oder 10er Okular) und der Möglichkeit, einen Zenitspiegel für die Beobachtung
"hoch oben" einzusetzen - bequemer. Dafür geht der Refraktor überhaupt nicht freihändig.
Bei "deep sky" Objekten ist allerdings 2" Auszug mit extrem teuren Weitwinkelokularen (und vermutlich Unschärfe
und Farbe am Bildfeldrand) angesagt.

Bisher hier nicht erwähnt; der "Richfield Reflektor" z.B. Newton 200/1000 : Vorteil keine Farbe,
wesentlich mehr Öffnung als man sich für einen Refraktor leisten könnte und auch wesentlich leichter und
billigere Montierung. Bringt mit 2" WW-Okular (z.B. TAL 24mm UWW) 90° scheinbares Gesichtsfeld bei
ca. 2,3° realem Gesichtsfeld und 40fach AP5. Hauptnachteil: groß, schwer. unhandlich - sonst das Optimum
(für mich) neben einem 11x80 Fernglas (ergänzen sich prächtig).
 
Re: welches Fernglas bzw Richfield-Refraktor?

Ciao,

ich würde die Position von 'hanz' unterstützen. Die Grundfrage ist: wofür ist welches Gerät optimal ? Das Fernglas für die Übersicht (Sternfelder durchmustern, Suchen von Objekten, mehr sehen als mit dem Auge aber mit guter Übersicht), das Teleskop zum Lichtsammeln + Vergrössern (Deepsky, Planeten).

Deshalb würde ich einfach kein 'Mittelding'-Gerät wählen. Einen 7x50 ... 11x80 Fernglas auf der einen Seite plus ein RICHTIGES Teleskop, d.h. maximale (im Rahmen des Geldbeutels und der Transportierbarkeit) Öffnung, z.B. der 200/1000 Reflektor oder was grösseres...

Einen Feldstecher für die Hand (!) braucht man sowieso immer !!!
Ein kleines Fernrohr aber ist nur Luxus (wenn man mal ein grosses hat) ...?

Schöne Grüsse,
Peter
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Re: welches Fernglas bzw Richfield-Refraktor?

Hallo Peter,

die beiden von mir angesprochenen Alternativen sind nicht als ausschliessliches Instrument gedacht, sondern als Ergänzung zu meinem C8 für die kurze Zwischendurchbeobachtung und/oder als Reiseausrüstung.
 
Re: welches Fernglas bzw Richfield-Refraktor?

Ciao,

na dann bleibt noch das Argument - ich weiss nicht ob es schon einer erwähnte -: mit dem Richfield kannst Du fotographieren. Dein C8 hat f=2000mm, das braucht schon eine gute Montierung für Direktaufnahmen... Selbst ein billiger Richfield-Refraktor ist schon ein ganz erträgliches Teleobjektiv. Siehe z.B. bei meinem Kollegen Andy:

http://www.astropic.de

Ein Alternative für Felderweiterung wär auch noch ein Fokalreduktor. Damit komme ich z.B. bei meinem C11 von 1Grad Felddurchmesser (40mm 2" Baader Okular) auf 1.75 Grad (Lumicon Giant easy Guider). Kostet allerdings an die 500 Euro neu. Gibt es aber auch gebraucht. Im Biete Forum gibt es aber einen für weniger (ich weiss nur nicht ob the GEG für's C8 funktioniert ....?)

Schöne Grüsse,
Peter
 
Re: Bildfeld beim Fernglas, Korrektur

so geht's wenn man Sachen unkontrolliert zitiert: natürlich ist das Bildfeld von weit entfernten Objekten im
Fernglas rund und keine liegende Acht, die liegende Acht ergibt sich erst bei der Naheinstellung durch die Parallaxe
(dann wird nicht mehr das ganze Bildfeld von beiden Rohren gleich abgebildet, sondern es ergibt sich eine
Überschneidung in der Mitte wo beide Rohre dasselbe sehen und zwei "Ohren" die jeweils nur von einem
Rohr gesehen werden). Also kein weiteres Gesichtsfeld als beim Teleskop!
 
Re: welches Fernglas bzw Richfield-Refraktor?

ach so- dann wäre natürlich ein kleiner Refraktor am besten, weil man damit auch Mond und Planeten schön
"mitnehmen" kann - bei denen sind alle Ferngläser hoffnungslos überfordert. Aber zum C8 würde wohl ein
11x80 (oder 10x70 wenn's beste Qualität und Fujinon sein soll) am besten passen "weitfeld" von 5° real
und "Pupille 7" geht ja wohl beides nicht mit dem C8. Und der "richfield refraktor" ist ja wohl nicht gerade
ein Fliegengewicht, wenn's ums Verreisen geht - die notwendige Monti wiegt dann sogar noch viel mehr.
Gruß
 
Re: welches Fernglas bzw Richfield-Refraktor?

Hallo!

Ich möchte zu bedenken geben, dass imho JEDES Fernglas für astronomische Zwecke auf ein Stativ gehört! Das macht die Entscheidung für ein kleines Richfield-Teleskop leichter. Es sei denn, man gönnt sich ein CANON Bildstabilisator-Fernglas wie das 15x50 iS.

Da hat man den Komfort des Fernglas (jederzeit und überall) und eine relativ hohe Vergrößerung (gegenüber den klassischen 7x50 Geräten).

Gruß-
Peter
 
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