Fett, Fett, Fett

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Jan-Fre

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Hallo allerseits,

ich möchte mich einmal daran machen, das Getriebe meiner Montierung zu reinigen. Der Guidegraph soll wieder etwas schöner werden. Man sieht derzeit hin und wieder Spikes, und auch die PE ist um einiges größer als er bei Lieferung war. Ich bin allerdings bislang unerfahren und wäre natürlich für Tipps dankbar. Von dem Hersteller meiner Montierung habe ich eine grobe Anleitung (Ioptron). Nächste Woche habe ich frei und daher etwas Zeit.
Ja, ich habe schon gesehen, dass es zu diesem Thema etwas ältere Posts gibt. Ich hätte aber dennoch ein paar Fragen.

- Macht es Sinn, sowohl das Schneckengetriebe als auch die Lager zu reinigen und neu zu fetten?
- Welches Fett / welche Fette sind zu empfehlen?

Ich habe gesehen, dass es von Baader ein Fett mit Teflon-Zusatz gibt, welches allerdingt nur von -25°C bis 40°C geeignet ist. Ich stelle mir vor, dass wenn meine Montierung an einem warmen Tag mal in der Sonne steht, dass die 40°C dann überschritten werden könnten...

Von Geoptik habe ich ein Fett-Set (eins für Lager, eins für das Getriebe) gesehen. https://www.astroshop.de/sonstiges/...ktische-montierungen/p,48895#tab_bar_1_select Ist das zu empfehlen? Zur den Temperaturen haben ich nichts gefunden...

Auf Cloudynights liest man häufig, dass man Super Lube gut verwenden kann. Sehe ich das richtig, dass das bei uns Synco-Lube heißt? Also: https://www.amazon.de/Super-Lube-21030-Syntetisches-Mehrzweckfett/dp/B00VH72FGW/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&crid=3IR7PUC6LZLQF&dchild=1&keywords=synco+lube+ptfe&qid=1617006822&sprefix=synco+lube%2Caps%2C153&sr=8-1

Wichtig: Mit PTFE?
Wieder so viele Fragen....

Vielen Dank und viele Grüße
Jan
 
Hallo Jan,
ein kleiner Hinweis: Ich habe meine Montierung vom Fachmann neu fetten lassen, wobei auch die kleinen Lager ausgetauscht und ein Riemenantrieb nachgerüstet wurde. Hat mich hunderte Euro gekostet. Jetzt ist die Montierung so leichtgängig, dass der Backlash auf der Deklinationsachse seine volle Wirkung entfalten kann. Vorher wurde er möglicherweise durch das zähe Fett und die ollen Lager im Zaum gehalten. Jetzt habe ich deutlich mehr Probleme als vorher, obwohl ich versucht habe noch mal nachzustellen.
Deine Fragen kann ich nicht beantworten, aber ich würde es mir zukünftig überlegen, wenn die Beeinträchtigung nicht wirklich schwerwiegend ist. Es mag bei Ioptron natürlich anders sein.
Gruß
Sebastian
 
Hallo Sebastian,
Danke für die Infos. Mal eine Frage. Wo hast Du das machen lassen und wie lange hat es gedauert?

Viele Grüße
Jan
 
Hi Jan,
astroshop.de hat auf der Webseite eine Kategorie "Service & Tuning". Da habe ich damals angefragt.
Wie lange das gedauert hat, weiß ich gar nicht mehr genau. Das ging im Grunde recht fix. Wenn man sich auskennt, ist das alles wohl auch keine große Sache.
Allerdings hat meine Montierung ein paar Probleme gemacht und nach dem Umbau musste ich sie wegen seltsamer Laufgeräusche noch einmal einschicken. Aber wenn alles glatt geht, behalten die die Montierung nur 3 oder 4 Tage da. Inklusive Paketlaufzeit muss man wohl nicht länger als 7 oder 8 Werktage auf das Gerät verzichten. Kommt wohl auch drauf an, ob viel zu tun ist. Ich würde ggf. da anrufen und fragen, wie es gerade aussieht. Ob die dir auch mit deiner Ioptron weiter helfen könnten, müsstest du ja sowieso erfragen.
Aber wie gesagt: ohne echte Not würde ich das nicht machen (lassen). Kann auch nach hinten losgehen, obwohl ich den Eindruck hatte, dass alle Arbeiten sachverständig ausgeführt worden sind.
Gruß
Sebastian
 
Hallo Jan,

aus sehr guter persönlicher Erfahrung kann ich Dir Chris Peters (cg-5.de) empfehlen. Aktuell ist er aber anscheinend sehr gut ausgelastet, was mich nicht wundert ;)

Fragen kostet aber sicherlich nichts.

Viele Grüße
Michael
 
Perfekt! Vielleicht lass ich dann doch die Finger davon. Obwohl es sicher nicht schlecht ist, sich gewisse Skills selbst anzueignen....
 
Hallo Jan,

wenn man Handwerklich geschickt und im Umgang mit Mechanik einigermaßen erfahren ist, kann man das durchaus selbst machen, ist keine Raketenwissenschaft. Ich habe eine Montierung (CG5) auch schon selbst hinbekommen. An einer Vixen GP bin ich aber gescheitert. Da hatte sich ein Ring verkantet und es ging nichts mehr. Chris hat mir dann aus der Patsche geholfen und die Montierung wieder hinbekommen, wenn auch unter Flüchen :) Das war aber auch ein echter Griff ins Klo. Seit dem bin ich beim Kauf gebrauchter Mechanik vorsichtig.

Viele Grüße
Michael
 
Hallo Jan,
iOptron kannst du selber auseinandernehmen wenn du geschickt bist, und mechanische Sachen magst. Bitte habe ein gutes Set von Imbus Schlüsseln parat.
Schnecke und Zahnrad sollten auf jeden Fall gereinigt werden, ich habe bei iOptron die Erfahrung gemacht nach zwei Montierungen von denen das man einiges da rausreinigt wenn man die Teile in der Schüssel hat, einiges fande ich da am Boden der Schüssel an Spähnen.
Lagerungen werden nicht gereinigt!, fals nötig sein sollte, werden die ausgetauscht. Bitte die Kugellager nicht in Aceton schmeißen, danach sind sie reif für den Müll.
Von meiner Sicht aus halten die Lagerungen länger als jegliches anderes Bauteil von iOptron. Außer du hast da Korrosion und die Lager kratzen wenn du sie in der Hand drehst. Das heist deine Montierung ist sehr lange in der Gartenlaube gestanden, mit krasser Feuchtigkeit bis zu Schimmel auf der Leiterplatten, was ich schon mal nicht denke, die Dinger sind teuer genug.
Geoptik hat gute Koffer zu anständigen Preisen die sehr praktisch sind, Fett würde ich mal besser Baader nehmen, ich mag mehr die Viskosität und Qualität bei Baader. Für meine Montierungen in einer warmen Gegend(Süden Portugals), wobei ich auch Sonne regelmäßig beobachte, habe ich mich für das Baader Fett #1 Teflon Braun entschieden.
Ne winzige Dose reichte mir dicke aus, mit einem Harten Borsten Haar Pinsel aus der Künstler Branch bist du sehr gut bediehnt bei solchen Arbeiten.
Bei iOptron kann man sehr gut die Lager einstellen, die haben Ringschrauben die gesichert werden mit Madenschrauben, also jeglichen Wackel-Dackel kann man da aufs Hunderstel einstellen.
Ringlochschlüssel könntest du auch gebrauchen an der DEC Achse, was man auch improvisieren kann wenn man in ein tiefes Loch rein muss. Und ich hatte da nichts passendes... Also habe ich eine Schere umfunktioniert, hatte den Schweiß Apparat nicht parat..., keine passende Teile..., alles geschlossen..., ging ohne Probleme.
Achsen nur mit Scotchbrite reingen, da wo die Lager draufkommen, das grüne aus der Küche reicht, Schleifpapier bitte nicht.
Arbeite sauber und mit Geduld und Passion, alle Kontaktflächen ein wenig einfetten, oder Feinöl drauf, Kleenex abundante.
So einige Schrauben die im Alugehäuse sitzen mag ich das Zeug, ganz wenig, auch wenn schon ein bischen übertrieben hier.
Wie Astroshop arbeitet weiss ich nicht, bevor ich was einschicke beiss ich mir die Zähne aus. Und Voila, bin sehr zufrieden mit iOptron am Ende, braucht nur seinen Kniff.
Und noch was mit dem Guidegraph, probier mal mit Norden und Süden, anstelle Auto fals du ne ASIAIR benutzt, auch setze die Agressivität der Korrektionen bei PHD2 runter, da lässt sich einiges vorher machen. Mit Cross-Star sieht man auch wie das Teleskop auf der Montierung sitzt. Den Kegel/Abweichung von was man so gerne hätte muss man oft unterlegen am Scope, dann sehen die Werte auch schon besser aus, vorallendingen wenn du mit Collimation stabilen Instrumenten am arbeiten bist.
Hast du Fragen, gib mir ne Nachricht, privat oder hier.

CS, Martin
 
Hallo Allerseits,
ich komm ja eher aus dem mechanischen Lager und hab ja schon so manche Montierung wieder flott gemacht. Vixen GP, Vixen SXD, Saturn, EQ6 und meine alte G11.
Dabei hab ich bewusst kein Fett mit irgendwelchen Zusatzstoffen verwendet. Also kein Teflon oder PTFE. Die Stoffe werden dem Fett zugesetzt, um Notlaufeigenschaften zu haben. Damit sich, wenn die Schmierung nicht mehr ausreichend ist, nichts frisst. Ansonsten schaden diese Fette dem Material eher.
Es gibt genügend Schmierstoffe auf dem Markt, die für den jeweiligen Einsatzzweck gedacht sind und auch so funktionieren. Für den Schneckenantrieb git es Fette, die dafür gedacht sind. Gut haftend und nicht abschleudernd. Für die Schnecken meist OKS 495. Für Gleitlager auch geeignet. Für Wälzlager ein normales, hochwertiges Lithiumfett. Es ist auch sehr hilfreich, die Schnecken und Schneckenräder mal zumindest über Nacht in Schmieröl einzulegen. Abwischen und dann fetten. Die Temperaturangaben kannst als Normalanwender getrost in die Tonne klopfen.
Vielleicht ist das etwas Licht ins Montierungsfett-Hokuspokus.
 
Im Thema Fett nimmt eh jeder das was er für das richtige wundermittel hält. Mit manchmal fiesen Folgen.

Die Empfehlung von Hanibal bez. OKS 495 kann ich bestätigen. Ein sehr gute Fett. Ich verwende ebenfalls Produkte von OKS in der Werkstatt und bin seit Jahren zufrieden. U.a. eine modifizierte Version von OKS 495 für die Schneckenantriebe. Da steht zwar drauf das es PTFE enthält, ist aber ein Druckfehler. ;) Da ist Graphit drin und das ist auch gut so. Nur für die Gleitgelagerte Achse einer Montierung hemmt es zu stark. Da musste ich auch durch. Super Schmierung aber die Grundölviskosität und der Feststoffanteil ist dafür etwas zu hoch. Da kann man alternativ ein gutes Langzeitmaschinenfett nehmen.

CS
Chris
 
Zuletzt bearbeitet:
Probiere einfach Fett aus dem Fahrrad Bereich. Das ist langlebig und für Belastungen ausgelegt, welche eine Montierung nie aufbringen wird.

Habe meine alte HEQ5 damit mal gefettet und den Backlash eingestellt. Seit dem schnurrt sie wie niemals zuvor und läuft butterweich.

CS

Ralph
 
Vor allem für was für ne Kette, wenn ich das mal weiterspinnen darf? Klapprad oder Rennrad? Welche Nutzung bzw Fahrleistung anliegt ist auch wichtig. Ich krieg jedesmal ne Krise wenn im Autoforum einer nach passendem Öl fragt.. Dann kommen immr nur die Ansagen für Viskositäten aber nie die Spezifikationen. ;)

Und außerdem ist ne Fahrradkette keine Montierung. ^^ Lass doch mal sehen was du meinst, vielleicht ist ja doch toll.
 
Fahrradfett zur Montage. Zum Beispiel Motorex Bike Grease, gibt aber noch etliche günstigere oder teurere Versionen anderer Hersteller.

Und wer die Kette "fettet" hat was falsch verstanden :whistle: Diese sollte geölt werden wegen entsprechend wesentlich längerer Laufleistung.

Ich halte mich jetzt aber raus. Irgendwie gibt man einen Vorschlag und zurück wird nur gefeuert.

Tut mir leid, wenn ich den Herren keine wissenschaftliche Begründung liefern möchte.

Dann fahre ich in Ruhe lieber meine Fahrräder mit geölter Ketter oder lausche meine Montierung, welche mit Fett aus dem Zweiradbereich ausgestattet ist. Diese erfüllt ihren Zweck bei -15° bis über 20° anstandslos (von mir getestet, aber wahrscheinlich bin ich eh ein [zensiert] und es ist nicht verlässlich :poop:).

So Long,

Ralph
 
Das Fett klingt interessant. Aber die Farbe ^^.. Danke für die Info.
Mit der Kette liegst Du richtig. Ich habe meine Ketten immer geölt und für den Eingriffsbereich etwas Fett verwendet und hatte nie Probleme bzw gute Standzeiten. Sind ja gut belastete Gleitlager die Dinger. Da kommt Fett nicht wirklich gut an die Kettenachsen.
 
Ich habe meine Ketten immer geölt und für den Eingriffsbereich etwas Fett verwendet
So habe ich das beim kleinem Motorrad getan, das hat mir immense Ketten und Zahnräder gespart. Einmal im Monat hab sie in der Schüssel gereinigt und ab ins Öl für ne Nacht. Abtropfen, abgerieben und Fett drauf. Gut muss auch sagen mein Hinterrad hatte so niemals Rostspuren, das Öl war dort auch drauf auf der Felge. Die Reinigung der mit dem Lappen war so auch ein Kinderspiel. Gehört dazu...

CS, Martin
 
Hallo Jan
Schmiermittel verwende ich mit bestem Erfolg, folgende:
Liqui Moly LM 47 (alle Lager, Wellen usw.)
Klüberpaste 46 MR401 Artikel-Nr.: 005108 Hellfarbige Hochdruck-Schmierpaste (Schnecken, Schneckenräder, Gleitflächen, usw.)
Schnecken wurden mit "Klüberpaste" behandelt, ist meiner Meinung nach ideal, für Buntmetalle, und so langsame Drehzahlen, welche da anliegen, sowie laut Datenblatt .
Bewährt als Schmierstoff für die Langzeit- und Lebensdauerschmierung!!!
bringt die Klüber-Paste überall dort Vorteile und Sicherheit, wo niedrige Gleitgeschwindigkeiten, sehr hohe Druckbelastungen, hoher Verschleiß, Ruckgleiten (stick-slip), oszillierende Bewegungen, Vibrationen und Tribokorrosion vorkommen.
Gewindespindeln, Verstellmutter, Keilwellen, Kugelgelenke, Bolzenlagerungen, Zahnräder, Wellendichtringe, Runddichtringe, V-Ringe, Manschetten aus gummielastischen Werkstoffen und Wälzlager – sehr niedrige Gleitgeschwindigkeit sind bevorzugte Anwendungsgebiete.
Gebrauchstemperatur -40 °C bis 150 °C
schau mal unter:

:)
LG Sven
 
Ich hätte meine Monti damals nicht vom Fachmann nachbessern lassen sollen. Steifheit der Dec Achse durch China Klebefett sollte gerichtet werden. Das verwendete Fett war nicht viel besser, inkl. der Aussage vom Fachmann er würde sich demnächst mal besseres Fett besorgen... Das Guiding in der Dec Achse war danach unbrauchbar.
Ich habe die Monti dann selbst zerlegt und mir eine Dose „Montifett“ von Noctua gekauft.
Danach war das Guiding marginal besser als zu Beginn. Jedenfalls konnte ich die Montierung noch guten Gewissens verkaufen...

Teures Lehrgeld ohne Rechnung....
 
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