AiryDisk
Neues Mitglied
Hallo Ihr,
es gibt ja hier schon genug Threads, welches Fett in den Trieb der Montierung soll. Immer wieder kommt dabei das Thema Teflon, Graphit oder Moly/MoS2 auf. Es ist mir bis heute ein Rätsel, wieso das so ist. Kein Hersteller von Präzisionsgetrieben verwendet in der Produktion Feststoffe im Fett. Der Grund ist, weil Fett dadurch wirkt, dass es einen hauchdünnen Flüssigkeitsfilm zwischen den bewegten Teilen bildet, und so die Gleitreibung durch Flüssigkeitsreibung ersetzt. Stoffe wie Moly, Graphit oder Teflon dienen in Fetten dazu, bei einem Zusammenbruch des Films Notlaufeigenschaften zu garantieren. Deshalb werden sie in Anwendungen eingesetzt, in denen es zu hohen momentären Belastungen kommt, bzs. die Belastung den Film regelmäßig zerstört. Typisches Beispiel: Pins der Baggerschaufel. Bei einem Getriebe hingegen, hat man eine konstante Bewegung ohne Lastspitzen. Ideale Bedingungen für ein normales Fett. Wenn es trotzdem reibt, muss die Viskosität des Grundöls oder Fließfähigkeit des Fettes angepasst werden.
Der Nachteil von Festschmierstoffzusätzen ist, dass diese nicht fein verteilt sind, sondern klumpig auftreten können bzw. verklumpen, was dann natürlich dem Rundlauf schadet. Weiterhin haben sie oft keine Vorteile bezüglich der Reibung oder Abnutzung, da sie nie "zum Einsatz" kommen, sprich zerquetscht werden. Der Schmierfilm bleibt ja immer bestehen. Im Gegenteil - gerade Graphit kann die Abnutzung bei weichen Legierungen noch erhöhen, der Schwefelanteil im MoS2 kann bei Feuchtigkeit (!) zu Korrosion am Messing führen. Teflon ist noch das harmloseste Additiv, begrenzt aber die Vielfalt an passenden Fetten.
Kann mir vielleicht trotzdem jemand erklären, wieso auch von Experten immer wieder Fette wie OKS495 (Graphit) oder LiquiMoly MoS2 Langzeitfett (voll mit MoS2-Klümpchen) empfohlen werden? Welches Detail übersehe ich denn hier? Würden die Hersteller nicht einfach 20 Cent extra ins Fett investieren, wenn sie dafür besser laufende Montierungen bekommen, oder sogar noch Zeit für Qualitätssicherung einsparen könnten?
es gibt ja hier schon genug Threads, welches Fett in den Trieb der Montierung soll. Immer wieder kommt dabei das Thema Teflon, Graphit oder Moly/MoS2 auf. Es ist mir bis heute ein Rätsel, wieso das so ist. Kein Hersteller von Präzisionsgetrieben verwendet in der Produktion Feststoffe im Fett. Der Grund ist, weil Fett dadurch wirkt, dass es einen hauchdünnen Flüssigkeitsfilm zwischen den bewegten Teilen bildet, und so die Gleitreibung durch Flüssigkeitsreibung ersetzt. Stoffe wie Moly, Graphit oder Teflon dienen in Fetten dazu, bei einem Zusammenbruch des Films Notlaufeigenschaften zu garantieren. Deshalb werden sie in Anwendungen eingesetzt, in denen es zu hohen momentären Belastungen kommt, bzs. die Belastung den Film regelmäßig zerstört. Typisches Beispiel: Pins der Baggerschaufel. Bei einem Getriebe hingegen, hat man eine konstante Bewegung ohne Lastspitzen. Ideale Bedingungen für ein normales Fett. Wenn es trotzdem reibt, muss die Viskosität des Grundöls oder Fließfähigkeit des Fettes angepasst werden.
Der Nachteil von Festschmierstoffzusätzen ist, dass diese nicht fein verteilt sind, sondern klumpig auftreten können bzw. verklumpen, was dann natürlich dem Rundlauf schadet. Weiterhin haben sie oft keine Vorteile bezüglich der Reibung oder Abnutzung, da sie nie "zum Einsatz" kommen, sprich zerquetscht werden. Der Schmierfilm bleibt ja immer bestehen. Im Gegenteil - gerade Graphit kann die Abnutzung bei weichen Legierungen noch erhöhen, der Schwefelanteil im MoS2 kann bei Feuchtigkeit (!) zu Korrosion am Messing führen. Teflon ist noch das harmloseste Additiv, begrenzt aber die Vielfalt an passenden Fetten.
Kann mir vielleicht trotzdem jemand erklären, wieso auch von Experten immer wieder Fette wie OKS495 (Graphit) oder LiquiMoly MoS2 Langzeitfett (voll mit MoS2-Klümpchen) empfohlen werden? Welches Detail übersehe ich denn hier? Würden die Hersteller nicht einfach 20 Cent extra ins Fett investieren, wenn sie dafür besser laufende Montierungen bekommen, oder sogar noch Zeit für Qualitätssicherung einsparen könnten?