GSO RC 8 Bildfelder bei zu kurzem Blendrohr

h_cube

Mitglied
Hallo in die Fotografenrunde,

Ich habe eine Frage, wie die Überschrift schon sagt, in Bezug auf das GSO RC 8 und das etwas zu kurze Blendrohr. Mein Teleskop ist vor 2021 gekauft worden und zusammen mit einem OAG und meiner ZWO ASI 294 MM + Astronomik ProPlanet 642 zeigen sich an „hellen“ Sternen solche Reflexe/Beugungserscheinungen wie im Summenbild von M76 unten links an dem 6.9 mag hellen Stern. Werden diese Muster durch das zu kurze Blendrohr erzeugt, oder ist hier etwas anderes die Ursache?

M76_Proplanet-lum-Luminance-session_1_GraXpert.jpg


Danke für hilfreiche Antworten

CS

Hendryk
 
Bei meinem GSO RC6" hatte ich bei den Sternen auch wilde Beugungserscheinungen. Das Problem war, dass der Rand des Hauptspiegels nicht gleichmäßig verspiegelt war. Ich habe mir dann eine Maske gedruckt, die diesen Rand abdeckt. So verliere ich zwar etwas Öffnung (von 152 mm auf 145,5 mm), aber dafür sehen die Sterne jetzt besser aus.
Vorher (mit ein paar weiteren Problemen) und nachher.

CS Lutz
 
Hallo,
Werden diese Muster durch das zu kurze Blendrohr erzeugt, oder ist hier etwas anderes die Ursache?
Das kommt vom Filter, ich habe einige die nicht passen wenn da harter gestreckt wird. Hier wurde das Thema allgemein gut erklärt. (Klick)
Das Thema der Flats im Bezug auf das HS Blendrohr, kann man hier (Klick) gut sehen versus HS Blende, hat keinen Einfluss auf die Abbildung der Sterne, zwecks Halos.


Selber habe ich einen RC6, ich glaube von vor 2019(Neukauf, zweite Version, heutige ist die dritte beim 6"&8"). Bei krasser Lichtverschmutzung brauche ich diese Verlängerung speziell mit dem günstigeren 0.8x Reducer bei den Flats.
Ohne Verlaengerung an der HS Blende kann ich das kleine RC6 verwenden bei voller Brennweite, brauche dabei den 50mm plus den 25mm M90er Ring am OAZ.

Praktisch ist beim RC6 der vorherigen Reihe das man den HS bestens am Tage justiert kriegt, um die Blende zu entfernen muss man das RC quasi zerlegen, somit macht die Justierung keinen Sinn und deswegen waren so populaer die knapp 1000Euro Laser die durch den Strahlengang die Kringel projizieren.

Clear skies,
- Martin
 
Hallo Lutz,
ich habe oft gelesen, dass komische Beugungserscheinungen auftreten. Wie sieht denn komisch aus? Hast du ein Bild dazu? Das würde mir sehr weiter helfen, das Problem einzugrenzen.
Hallo Martin,
ich benutze Astronomik Filter und die zeigen, wenig bis keine Halos an meinen anderen Systemen. Was der Stern hier auf dem Bild zeigt ist auch kein Halo um den Stern als Hof sondern richtige Ringe/Donuts. Diese sind ja auch nochmal kreugförmig vom Stern weg angeordnet als Beugungserscheinung zu sehen. Ein Halo durch Mehrfachreflektionen kenn ich anders, daher die Frage. Kollimiert ist es, zu mindest einiger maßen, intra und extrafokale Donuts sehen sehr symmetrisch aus und mit dem Justierokular gab es auch keine Beanstandung.
Danke für die Antworten soweit,
Hendryk
 
Hallo,

Die meisten Probleme mit Halos von Filtern im optischen Strahlengang habe ich mit dem RC, und zwei anderen Maks/Cassegrains. Mehr mit Mono Kameras als mit RGB.
An meinem Refraktoren, f11,f6,f5.5 wie f2.6 habe nur die hälfte an Halos bei gleichen Filtern, wenn überhaupt.
Habe wenige teure Filter wie auch viele günstige im 1.25“ Format, sehe keinen grossen Unterschied.
Es liegt mir eher am Strahlengang und seinen Komponenten.

Speziell am RC konnte ich schon solche Kringel an den Spikes sehen, was bei mir nicht so auffällig ausschlägt, aber doch gut sichtbar bei nem harten Strecht wird, reicht schon in der AsiairApp.

Clear skies,
- Martin
 
Hallo Lutz,
ich habe oft gelesen, dass komische Beugungserscheinungen auftreten. Wie sieht denn komisch aus? Hast du ein Bild dazu? Das würde mir sehr weiter helfen, das Problem einzugrenzen.

Hallo Hendryk,

hier mal ein Ausschnitt von ein paar hellen Sternen aus dem M27 Bild, nur gestacked und gestretched:
ohne_Maske.jpg


Zum Vergleich ein paar helle Sterne mit der Maske:
mit_Maske.jpg


Ich denke, bei die sind 2 Probleme zu sehen: Zum einen die Halos und die Kringel auf die Martin eingegangen ist, und zum anderen diese vom Stern ausgehenden Strahlen, die bei dir ja schon fast den Beugungsspikes der Sekundärspiegel-Spinne Konkurrenz machen. Die deutlichsten hier mal in Orange markiert:
Strahlen.jpg


Bei letzteren könnte es sich um Beugungseffekte eines ungleichmäßigen Spiegelrands handeln. Schau dir doch einfach mal den Randbereich deines Spiegels an.

Bei meinem Spiegel sind da ein paar Stellen, die nicht richtig verspiegelt wurden. Sieht so aus, als wären da ein paar Halterungen im Weg gewesen, so dass an den Stellen weniger Metalldampf abgelagert wurde. (Davon kann ich jetzt kein Foto machen, da die Stellen jetzt ja von meiner Maske verdeckt werden. Und zum Ausbauen und anschließendem Neukollimieren habe ich echt keine Lust...)

CS Lutz
 
Hallo,
nur eine kurze Nebeninfo: das "falsche Licht", dass wegen eines zu kurzen oder verstellten Blendrohrs am Sekundärspiegel vorbei, direkt auf die Kamera fällt, äußert sich durch lange Lichtbögen im Bereich der Bildränder und -ecken, die meistens erst im Summenbild so richtig störend auffallen.
Die kleinen Kringel neben den hellen Sternen dürften ein Microlensing-Effekt sein, unter dem auch die ZWO ASI 294 MM leidet. Dagegen ist also nichts zu machen.
Gruß
Sebastian
 
Hallo Lutz,
ich werde mir mal meinem Spiegel in Ruhe ansehen, wenn ich wieder etwas mehr Zeit habe.

Danke Sebastian,
die Beschreibung passt ziemlich gut auf das Microlensing, damit sind meine Hoffungen auf Besserung dahin. Dann habe ich aber zumindest ein Argument bei meiner Finanzministerin für eine neue Kamera :)
viele Grüße
Hendryk
 
Hallo Hendryk,

Dann habe ich aber zumindest ein Argument bei meiner Finanzministerin für eine neue Kamera
Also so sehr schlimm ist der Effekt nicht. Man akzeptiert ja in der Regel auch die Beugungsspikes der Fangspiegelspinne.
Wenn der Stern - so wie hier - vor dem dunklen Hintergrund steht, kann man die Kringel auch mit etwas Geduld mit einem Clonestamp-Werkzeug in der EBV entfernen. Das ist nur in wilden Nebelgebieten oder bei sehr hellen Sternen schwieriger.

Gruß
Sebastian
 
Hallo Lutz, die markieren Bereiche stören mich nicht mal wirklich, ich wollte wirklich nur die Mehrfachdonuts wegbekommen und habe das jetzt auch hinbekommen. Ich habe mir noch mal das Microlensing angesehen (danke an Sebastian für den Hinweis) und es trotzdem mit der Blendrohrverlängerung von TS versucht.
Und siehe da, die Donuts sind weg, natürlich nicht die Sternhalos, aber wie gesagt, die stören mich nicht. Anbei mal der Vergleich. Vorher (Scheat 2.5m) und Hinterher (Deneb, 1.25m, leider bei Dunst). Es sollte ein Unterschied erkennbar sein.
Viele Grüße,
Hendryk
Clipboard_08-12-2024_02.jpg
Clipboard_08-12-2024_01.jpg
 
Hallo Hendryk,
eine genaue Ursache für den Unterschied kann ich dir nicht nennen, vielleicht ist es der Dunst oder Unterschiede in den Belichtungszeiten. Aber es bleibt die traurige Tatsache, dass dieser Effekt eine Eigenschaft der Sensoroberfläche ist und bei hellen Sternen unvermeidlich auftritt.
Wenn du bei normalen Bedingungen mehrere Aufnahmen von Deneb machst und stackst, wird auch da das Muster zum Vorschein kommen. Eine Blendrohrverlängerung hat keinen Einfluss auf den Effekt.
Man könnte in der Bildbearbeitung das Muster um so einen Stern vor leerem Hintergrund isolieren und dann dieses Muster in anderen Bildern mit PixelMath abziehen. Wenn man sich da sehr Mühe gibt, könnte das das Bild zumindest verbessern. Aber mit der Helligkeitsabhängigkeit und den vielen Intensitätsüberlagerungen ist es sicher kein ganz leichtes Unterfangen, das an andere Sterne anzupassen.
Gruß
Sebastian
 
Hallo,

es bleibt die traurige Tatsache, dass dieser Effekt eine Eigenschaft der Sensoroberfläche ist und bei hellen Sternen unvermeidlich auftritt.
Sehr stark ausgeprägtes Microlensing zum Sensor ausgerichteten horizontalen/vertikalen habe ich an der ASI432MM. Ist aber unmittelbar sehr nahe am Stern links und rechts und oben/unten.
Besonders merke ich das am Mak(~f12 und hat keine Spinne) mit der 432MM, am RC(f9/f7mit FR) sieht man auch wie am f11er Refraktor(inklusive FR wie ohne). Ich glaube hatte auch mal den kurzen f6 dran. Am 4" f2.8 Fluorit sah ich das nicht mehr mit Ha Aufnahmen.
Nehme ich jetzt die 533MC ins Spiel rein habe ich diesen Effekt praktisch gesehen nicht(nicht aufgefallen b is jetzt). An meiner Olympus 3/4 sieht man davon Null. An den ASI120MM-S/MC-S/MM mini sehe diesen Effekt nirgends, zwecks Microlensing-"Artifacts". Aber Filter wenn sie untereinander Reflektieren sieht man doch schon die Halos bei langen Brennweiten.

Hatte schon auf Grund der 432MM mehrfach probiert mit und ohne Filter bei nächtlichen Belichtungszeiten, wo sich dann klar Differenziert Halos zwischen Filtern plus/oder Microlensing Artefakte. EFW ist vorhanden mit LRGB wie Schmalbandfiltern, auch mal zum probieren den Duoband der MC genutzt. STA200 ist auch vorhanden, merkt man bei dem aber weniger, aber nicht Null mit der 432MM. ;)

Sehr empfindliche schnelle Cam die 432MM aber wird auch gut warm intern(!), auch rauscht sehr stark mit 4 seitigen Ampglow, die Darks meistens passen nicht, auch bei kontrollierter externen Temperatur(Handycooler).
Empfehle sie global nicht. Oder es liegt an mir?....

Clear skies,
- Martin
 
Hallo Martin!
Nehme ich jetzt die 533MC ins Spiel rein habe ich diesen Effekt praktisch gesehen nicht(nicht aufgefallen b is jetzt).
Ich habe mich unvollständig ausgedrückt: Das oben Geschriebene gilt nur für die Kameras mit Sensoren, die von diesem Effekt betroffen sind. Viele Kameras wie die ASI 120, 220 sowie auch die 2600 und viele mehr, weisen überhaupt keine Mircolensing-Effekte auf.
Hier geht es um die ASI 294 MM und bei der ist der Effekt vorhanden. Bei der ASI1600 ebenso.
Gruß
Sebastian
 
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