Hilfe! Fokussierrad von der Achse lösen

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steffens

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Hallo an die versammelte Foren-Intelligenz,

Ihr seid meine letzte Hoffnung!
Ich möchte gerne meinen TS 2" Monorail Okularauszug mit einem Motorfokus nachrüsten. Dazu muss ich aber das Fokussierrad (nicht das mit der Mikro-Untersetzung) von der Achse bekommen. Das Rad hat eine Fixierschraube, die ich auch komplett gelöst habe. Es entstand etwas Spiel zum Drehen, aber der Knopf ließ sich trotzdem nicht ohne Gewalt abnehmen. Weitere Untersuchung brachte keine weitere Fixierschraube oder sonstiges zu Tage, also habe ich Stück für Stück den Kraftaufwand erhöht.

Nun, ich habe das Ganze auseinander bekommen, aber die Achse hat es aus dem Mikro-Fokussierrad gezogen. In dem anderen Rad ist sie noch drin:
Fokus-Achse.jpg


Ich habe es noch mit Erwärmung versucht (Fön), aber das Ding will nicht raus!
Der Motorfokus muss aber zwangsläufig auf diese Seite, da nur die andere ein Kugellager hat, und das muss erhalten bleiben, selbst wenn ich auf die Untersetzung verzichten könnte.

Habt Ihr noch Ideen?

Grüße,
Steffen
 
1. Idee: WD 40 und eine Zeitlang einwirken lassen
2. Idee, in ein Tiefkühlfach legen; wenn vorhanden in eine Tiefkühltruhe

Grüße

Hartmut
 
Hallo Steffen,
Ich würde die Welle ins Tiefkühlfach legen, dann den Drehknopf richtig erhitzen (Heißluftföhn), die Welle einspannen und dann drehen, vorher noch versuchen ob es auch ohne Abkühlung geht. Es könnte evtl. geschraubt sein, rechts/links vorsichtig versuchen.
Viel Erfolg und CS
Dieter
 
Der Motorfokus muss aber zwangsläufig auf diese Seite, da nur die andere ein Kugellager hat, und das muss erhalten bleiben
Warum meinst Du, der OAZ hätte nur auf einer Seite ein Kugellager? Das macht konstruktiv keinen Sinn... ich nehmen an, auf der Seite mit dem Feintrieb ist kein Kugellager sondern ein Planetengetriebe.
Tiefkühlfach: Alu hat einen größeren Ausdehnungskoeffizienten als Stahl... sehr intelligent:rolleyes:.
Drehknöpfe von billigen OAZ sind oftmals mit Schraubensicherungslack gesichert... da würde ich zuerst mal nachsehen. Das würde dann auch nur durch Erwärmen zu lösen sein. Ferndiagnosen sind aber immer schlecht.

CS *entfernt*
 
Vielen Dank für die Vorschläge bisher!
Ich muss noch ausprobieren, was geht. Leider habe ich nicht mal einen Schraubstock oder ähnliches hier, könnte also schwierig werden.
Ein bisschen Hoffnung habe ich noch, dass ich evtl. einfach irgendwo (Baumarkt?) so eine Achse auftreiben kann. Dann kann der Knopf bleiben wo er ist, und ich tausche einfach die ganze Achse aus. Müsste halt vom Durchmesser und der Stabilität her passen...

Warum meinst Du, der OAZ hätte nur auf einer Seite ein Kugellager? Das macht konstruktiv keinen Sinn... ich nehmen an, auf der Seite mit dem Feintrieb ist kein Kugellager sondern ein Planetengetriebe.
Das kann sehr gut sein, dass es ein Planetengetriebe ist. Was ich sage wollte: es gibt nur auf dieser Seite ein Lager, in dem die Achse fest zentriert ist. Am anderen Ende steckt nur der Drehknopf in dem Kunststoffgehäuse und hat etwas Spiel, aber es gibt kein Kugellager oder ähnliches, um die Achse zu halten.
Wenn ich nun den normalen Drehknopf durch den Adapter vom Motorfokus ersetze, dann verschlechtert sich die Lage erstmal nicht. Tausche ich aber die Seite mit dem Feintrieb, dann verliere ich die Lagerung der Achse komplett, da ich das Lager/Getriebe mit entfernen müsste. Das geht eindeutig nicht.
Und ja, nicht auf beiden Seiten ein vernünftiges Lager vorzusehen ist aus meiner Sicht eine miese Konstruktion.

Grüße,
Steffen
 
Al hat etwa den 2-fachen Wert von Stahl, es kommt also auf die Temperaturdifferenz beim Erwärmen an ..... sehr intelligent.
Richtig... aber falsch, ungefähr 1/3 mehr. Ich schrieb ja auch:
Tiefkühlfach: Alu hat einen größeren Ausdehnungskoeffizienten als Stahl... sehr intelligent:rolleyes:.
Wenn, dann würde nur Erwärmen etwas bringen.
Ein bisschen Hoffnung habe ich noch, dass ich evtl. einfach irgendwo (Baumarkt?) so eine Achse auftreiben kann.
Wenn das ein Friktion- (Crayford) Auszug ist, wird die Genauigkeit aus dem Baumarkt nicht ausreichen.

CS *entfernt*
 
Ich frage mich nur, warum der Knopf da so fixiert ist, als wollte man einen Ochsenkarren damit wegziehen...
Naja... so ein Knopf wird dauernd wechselseitig betrieben, also so, als ob man ihn lösen wollte. Ist schon ok mit der Sicherung.
Sogar meine Feather Touch sind (werksseitig) mit Loctite gesichert.
Bevor Du etwas Neues kaufst, probier doch noch einmal, den Knopf abzubekommen. Wenn er sich schon bewegt, kann es doch nicht so schlimm sein. Ich habe hier schon die meisten meiner OAZ auf Motor umgerüstet, hatte aber mit der Demontage nie Probleme (ok... ich habe eine gutausgerüstete feinmechanische Werkstatt).
Dann heißt es jetzt: entweder das Ding mit Gewalt auseinander bekommen, oder ein neuer Auszug.
Nicht mit Gewalt... dann hat man Probleme mit der Reparatur.
Wenn gar nichts mehr geht und du einen Neuen kaufen willst.... schick das Ding zu mir und ich probiere das mal in meiner Werkstatt. Kostet Dich nur Porto :)

CS *entfernt*
 
Vielen Dank für das Angebot, Bernd!
Ich versuche mal noch weiter mein Glück.
Danke auch nochmal an all die anderen Tippgeber.

Grüße und CS,
Steffen
 
Eine Formel habe ich nicht.
Aber habe Industriemechaniker gelernt.
Da Metallurgie bissel mit drinn.

Diverse andere Tätigkeiten wie Lager von Wellen ziehen und der gleichen funktionieren nach gleichem Prinzip wenn's mal häkelt.

Auch wenn man in die PC Technik schaut sieht man dort alukühler und keine Stahlkühler.
Weil Alu ein guter Wärmeleiter, aber ein schlechter Wärmespeicher ist.
Daher als Kühlrippen gerne eingesetzt.
Leitet Wärme schnell ab und gibt sie Schnell frei.

Und das ganze ist auch ein Hausfrauen Trick für festsitzende ineinander gestapelte Gläser.
Das untere Glas in warmes Wasser stellen und das obere Glas mit kühlem Wasser füllen und plopp, das Glas lößt sich.

Auf die gesamt gefrostete welle bezogen,
Der optimale Lösungsmoment ist nur von kurzer Dauer und muss angepasst werden.
Denn irgendwann geht die Wärme natürlich auch auf die Welle im Knauf über.
 
Na gut...
Um Alu um 1°K zu erwärmen benötigt man 0,896kJ, um Eisen um 1°K zu erwärmen benötigt man 0,452kJ.
Das bedeutet, da ich beiden Stoffen die gleiche Menge Energie zuführe wird sich Eisen fast doppelt so schnell erwärmen.
Längenausdehnungskoeffizient Alu 0,0000238, Stahl 0,0000119 also ungefähr die Hälfte.
Theoretisch hebt sich beides wieder auf, d.h. man muss versuchen, den Alu-Drehknopf schneller zu erwärmen als die Stahlwelle.
 
Das mag korrekt sein.
Aber wie schon erwähnt spielt hier die Wärmeleitfähigkeit mit.

Im Übrigen, kann man ALLES Haarspalten,
aber die eigentliche, jahrelange, praktische Anwendung der aufgeführten Beispiele zeugen von der Funktionsfähigkeit der Theorie ^^
 
Wenn Thread-starter einen Tassenwärmer sein Eigen nennt, kann er den Knauf darauf stellen und die Welle mit Eisspray oder Würfel kühl halten.
Wirkt evtl auch schon
 
Du kommst doch aus dem Westen, dann kennst Du doch Adolf Tegtmeier:
"Was man nicht selber weiß, das muß man sich erklären" :)
Wir wissen ja nicht wie der Knopf befestigt ist... vielleicht gibt es ja noch einmal eine Rückmeldung.
Hilfe hatte ich auch schon angeboten.
 
Hallo in die Runde,

dann möchte ich meine Gedanken zu dem Problem auch mal teilen:
Ich kenne den beschriebenen Effekt auch (Madenschraube gelöst, Spiel entsteht, lässt sich aber nicht raus ziehen). In den meisten Fällen liegt das daran, dass die Madenschraube eine Spitze hat, die beim Festziehen einen "Krater" bildet. Dabei wird Material verdrängt, welches dann einen "Kraterrand" bildet der hervor steht. Den kann man innerhalb des Gewindelochs verschieben, aber nicht darüber hinaus.
Bei mir half bisher immer sanfte Gewalt ;-).
Das Problem lässt sich mit einer Madenschraube mit "flacher Spitze" oder einer an der Klemmstelle abgeflachten Welle verhindern.

Viele Grüße & CS,
Reinhard
 
Hallo,

Da hier noch fleißig weiter diskutiert wird, möchte ich auch noch kurz ein Update abgeben.
Also, zunächst ist es so, dass ich nach dem Lösen der Madenschraube ein Spiel festgestellt habe, d.h. die beiden Fokusknöpfe konnten leicht gegeneinander verdreht werden. Ich habe also immer hin- und hergedreht und dabei (mit zunehmender Kraft) auseinander gezogen. Bis ich dann die Knöpfe auseinander hatte, aber die Welle an der falschen Seite fest hing.
Offensichtlich entstand das Spiel nicht durch Lösen der Schraube, sondern war schon vorher da. Und zwar auf Seite der Untersetzung, wo sich die Welle ja auch herausziehen ließ, ohne die 2 Fixierschrauben gelöst zu haben.

Herausbekommen habe ich die Welle nach wie vor nicht, auch nicht mit den hier gegebenen Tipps. Ich habe mich aber nun doch entschieden, den Motor an der anderen Seite zu adaptieren. Evtl. baue ich da noch irgendwo ein Lager ein, aber auch so geht es, wenn auch das Ganze etwas schwergängig ist und schleift. Der Motor schafft es aber zuverlässig, den Auszug samt Kamera zu bewegen.
Angesichts der vorgefundenen Qualität des Auszugs werde ich wohl langfristig noch einen Austausch einplanen, aber bis dahin muss es jetzt mal so gehen.

Grüße,
Steffen
 
Sehr warm machen, und abziehen. Schraubstock mit Teflonbacken, oder was dickere Kupferbleche. Gerade ziehen.
Andere Möglichkeit: kleines Loch bohren in der Mitte, also kleiner als die Welle. Passender Stahlstift ins Loch, Hammer und raus ist er. Kann mann auch eleganter mit ner Presse machen.
Fals Kleber drinsitz, in Aceton legen halbe Stunde, Benzin ist meistens besser.
Schraubstock im Baumarkt kostet nicht viel, kann auch ne Zange sein mit was guten plastik dazwischen, nur halt immer schön gerade ziehen, das ist wichtig, ansonsten wobbelt die Welle danach.

CS, Martin
 
Na gut...
Um Alu um 1°K zu erwärmen benötigt man 0,896kJ, um Eisen um 1°K zu erwärmen benötigt man 0,452kJ.
Das bedeutet, da ich beiden Stoffen die gleiche Menge Energie zuführe wird sich Eisen fast doppelt so schnell erwärmen.
Längenausdehnungskoeffizient Alu 0,0000238, Stahl 0,0000119 also ungefähr die Hälfte.
Theoretisch hebt sich beides wieder auf, d.h. man muss versuchen, den Alu-Drehknopf schneller zu erwärmen als die Stahlwelle.

öhm,
-beides im Backofen auf 250°C erhitzen
-Welle im Eiswasser (größere Wanne) schnell abkühlen dabei mit einer Zange die Welle drehen Knopf mit Handschuh gegenhalten (alles in der Eiswasserwanne)

also im Backofen das ganze Teil auf 250°C erwärmen dann im Eiswasser die Welle abkühlen (ggf mit einem Oberflächenthermometer die Temperatur des Al drehknopfes und der Stahlwelle messen)

ds = d(
 
-beides im Backofen auf 250°C erhitzen
-Welle im Eiswasser (größere Wanne) schnell abkühlen, dabei mit einer Zange die
Welle festhalten (in der Eiswasserwanne), Al Knopf mit Zange oä (auserhalb der
Wanne) festhalten - beides gegeneinander drehen und auseinander ziehen

Im Ofen: Al Knopf dehnt sich weiter aus als die St Welle und es ergibt sich ein dS
Im Wasserbad: könnte sich durch die selektive abkühlung der Stahlwelle gegenüber des Al Knopfes dS ggf. noch erhöhen (auch der Al Knopf kühlt sich an der Luft usw. ab jedoch langsamer, dafür ist aber der Ausdehnungskoeffizient größer, muss man testen wo dS max. wird)

bei den kleinen Abmessungen ist dS aber gering - ob das so geht?
ggf. haben die Metall schon gefressen, das passiert in Verbindung mit Al schnell
durch den Druck der Madenschraube wird die Welle an einer stelle gestaucht, die Formänderung bleibt nach lösen der Madenschraube bestehen, wenn dann der engsitzende Al Knopf über diese Stelle gezogen wird können die Teile festfressen
(seht weiter oben aber schonmal). Die Idee mit der Stirnseitigen Bohrung im Al Knopf hört sich am besten an, kommt drauf an wie fest die Welle sitzt - ob man durch schläge auf die Stirnseite der Welle diese nicht auch aufstaucht - dann wird es noch schwieriger.

Naja, gutes gelingen :)

PS: war zwischenzeitlich mal weg und der obere halb fertige Beitrag hat sich dann nicht mehr editieren lassen.
 
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