Justierung eines SC mit dem Baader LaserColli

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Officerripley

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Hallo Astrofreunde.

Natürlich ist die Justage am Stern die beste Methode.
Möchte aber zur schnellen Überprüfung am Tage meinen LaserColli benutzen.
Dazu eine Frage zur Mittenmarkierung des Fangspiegels.
Laut der Anleitung von Baader muß eine Mittenmarkierung am Fangspiegel angebracht werden.
Soweit so gut. Wenn jetzt der Laserstrahl nicht mittig auftrifft, wie kann ich den Fangspiegel justieren,
so daß der Strahl mittig auftrifft. Durch die 3 Justageschrauben?
Muß ich dann alle 3 Schrauben leicht lösen, um den Fangspiegel zu verschieben?

Viele Grüße,

Mark
 
Hallo Mark,

nach meinem Verständnis nutzt ein Justierlaser an einem SC nicht viel, denn das vom Laser ausgehende Licht geht mittig durch den Okularauszug, trifft dann auf den Fangspiegel und wird wieder in Richtung Laser zurück reflektiert. Die Lage des Hauptspiegels wird gar nicht berücksichtigt. Die Eigenschaften der Schmidt-Platte werden ebenfalls nicht berücksichtigt. Es kann bestenfalls festgestellt werden, ob der Fangspiegel im rechten Winkel zur Achse mittig durch den Okularauszug steht. Wenn Du Dich mal im Internet umschaust, sind die Methoden zur Justage eines SCs mittels Laser allesamt relativ kompliziert bzw. aufwendig. Zum Teil sind spezielle Konstruktionen notwendig. Die Justage am Stern - auch gern mit Webkamera am PC - halte ich deswegen für die beste Methode, da diese alle optischen Komponenten des SC erfasst. Das ist der wesentliche Punkt bei einer Justage allgemein - alle Komponenten der Optik müssen aufeinander abgestimmt sein! Der Justierlaser nutzt da leider nicht viel ;-).


Viele Grüße,
Christian
 
Hallo Mark,

die mittige Ausrichtung des Fangspiegels beim SC erfolgt eigentlich werkseitig über die Lage der Schmidtplatte, der FS ist auf einem Zapfel gelagert, das lösen aller drei Schrauben gleichzeitig kann katastrophal enden, will heißen, zu weit rausdrehen, gleich runterfallen, da die Schrauben nur auf Zug arbeiten !!!

edit: den rest hat Christian schon erklärt...
 
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Hi,
habe auch schon oefters gelesen, dass das justieren am SC mit Laser nachher noch viel schlechter war , als vorher am Stern.

Gruesse
Claude
 
Hallo Mark,

wenn der Laser den Fangspiegel nicht mittig trifft, ist nicht der Fangspiegel schuld sondern der Okularauszug nicht korrekt ausgerichtet, sofern Du überhaupt einen hast ;). Oder aber der Laser ist verkanntet etc.
Bist Du sicher, dass Du nicht die Anleitung zur Newton-Justage gelesen hast? Um an dem Fangspiegel eine Mittenmarkierung anzubringen, müsstest Du ja die komplette Schmidtplatte ausbauen. Das ist nicht unbedingt ratsam, wenn Du nicht genau weißt was Du tust.
Am Fangspiegel, und das ist ja eigentlich der einzige Teil am SC der justierbar ist, stellst du den Laser so ein, dass er auf sich zurückfällt bzw. beim Laser-Colli im Zentrum der Streulichtplätchens landet. Das wars, mehr kannst Du nicht machen.
 
Hallo an alle.

Danke für eure Antworten.
Sorry für die späte Antwort von mir. Hatten ein kleines puplic viewing bei uns im Garten. Ole ole ;-)

Also ist nach wie vor die einzige Möglichkeit den Justagezustand eines SC zu beurteilen, die Sternjustage.

Hier ein kurzer Auzug der Beschreibung des LaserCollis:

Zu beachten bei der Kollimation von Schmidt Cassegrain- und anderen Katadioptrischen Optiken!
Es ist sehr wichtig für den Erfolg der Justageprozedur einer Newton-Optik, das die Mitte des Hauptspiegels zuvor mit einem kleinen Kreis markiert wird. Ebenso verhält es sich beim Schmidt Cassegrain Teleskop. Dort muss jedoch die Mitte des konvexen Fangspiegels (!) markiert werden, damit der Laserstrahl in der Mitte des Rotationszentrums des optischen Systems ist. Genau wie beim Newton Spiegelsystem werden die innersten 10mm Durchmesser beim SC Fangspiegel optisch nicht genutzt sodaß eine Markierung dort nicht stört.

Diese Beschreibung hat mich etwas verunsichert.

Nochmal Danke an alle,

Mark
 
Hi Mark,

wenn das Wetter mitspielt, einfach eine Kugel in die Sonne legen, diese Reflektiert das Licht punktförmig, dann hast du deine Kontrolle am Tag.
Das Parfum in Kugelform von meiner Frau leistet mir immer super Dienste bei der Justage am Tag :super:

Viele Grüße
Mark ;)
 
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Hallo Jens.

Diesen Hotech Collimator hatte ich auch schon ins Auge gefasst,
auf Grund des Preises aber verworfen.

Hey Mark :-)

Ach quatsch... Das geht?
Wie weit positionierst du die Kugel vom Teleskop?

Viele Grüße,

Mark
 
Hi Mark

Ebenso verhält es sich beim Schmidt Cassegrain Teleskop. Dort muss jedoch die Mitte des konvexen Fangspiegels (!) markiert werden, damit der Laserstrahl in der Mitte des Rotationszentrums des optischen Systems ist. Genau wie beim Newton Spiegelsystem werden die innersten 10mm Durchmesser beim SC Fangspiegel optisch nicht genutzt sodaß eine Markierung dort nicht stört.
Ebenso schon mal gar nicht, denn beide Systeme sind grundverschieden. Was nützt Dir die Markierung am Fangspiegel des SCTs? Rein gar nichts, denn wenn Du Dir die Aussagen der Kollegen und mir von oben nochmals durch ließt, siehst Du oder hast Du schon gesehen, dass man ein SC mittels Laser im OAZ nicht sinnvoll justieren kann. :smiley47:


Schmeiß die Anleitung zum Laser am besten umgehend in den Hausmüll!



Viele Grüße
Christian
 
Also ich habe die Kugel Gute 20 Meter entfernt gelegt.
Aber auch nur damit ich das Tele aus dem Gartenhäuschen heraus kollimieren konnte. Und es klappt wirklich wunderbar.

Desweiteren muss ich mich meinen Vorredner anschließen, was das justieren per Laser angeht.
Das funktioniert so nicht.

Viele Grüße
Mark
 
Hallo *,

wenn man das SCT vorher justiert hat, dann kann man einen Laser zur Überprüfung der Justage verwenden. Setzt aber voraus, daß man nach der Justage den Laser verwendet, dessen Orientierung zum Tubus bzw. OAZ festhält (Merken) und in der nächsten Session in genau dort überprüft und den Laser "genau" da wieder einstellt. Eine Justage am Stern ist dennoch notwendig. Und das wird auch bei einem Newton nicht anders sein.

Der Baader Laser hat erhebliche Schwächen, die schon in der Produktbeschreibung offensichtlich werden. So ist die werkseitige Justage mit einem gewissen Offset verbunden. Und man kann sich vorstellen, daß man mit Click-Lock-Adaptern dann Schwierigkeiten bekommt. Dann kann die Zentrierung bis zu 0,2 ..0,3 mm daneben liegen. Ist dann der OAZ noch verkippt, dann werden daraus schon bald ein paar mm.

Ich möchte dem Laser keine Anwendungsbereiche am SCT absprechen. Wenn man seine Schwächen kennt, dann kann man sie umgehen oder beheben.

Aber für die Kollimation ist man mit einer guten Webcam (und Interferenzfiltern) besser bedient.

Grüße,
Gerrit
 
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Danke euch allen für eure Antworten.

Werde den Laser zurückschicken und mir einen anderen besorgen.
Verwende nämlich ausschließlich ClickLock Klemmen.


Ihr habt mir sehr geholfen...

Viele Grüße,

Mark
 
Hallo Mark,

wenn du am Stern nicht kollimierst empfehle ich den HOTECH’s Advanced CT Laser Collimator; mir persönlich wäre er aber zu teuer.
Mit dem Kolli kann man jedoch in Einzelschritten den gesamten Strahlengang kontrollieren und kollimieren.

Schon die leichte Verkippung des Hauptspiegels und/oder Versatz des Fangspiegels wird die Prüfung und Kollimation am Fangspiegel mit einfachem Laserkolli unbrauchbar machen. Bedenke, das der Hauptspiegel in SCT´s nicht justierbar ist.

Den Hauptspiegel kannst du vorab schon prüfen, wenn du den Baader am Rand auf die Schmidtplatte mit dem Laserkopf auflegst und den Verlauf des Lichtpunktes auf dem Fangspiegel durch den OAZ anschaust. Der Lichtpunkt sollte im Verlauf (Strahlengang) symmetrisch auf den Fangspiegel auftreffen. Dazu braucht es natürlich evtl. eine zweite Person.

Wenn es richtig perfekt sein soll, zerlegen und in Rotationsymmetrie prüfen!

Man kann sich das auch ersparen, denn wie Gerrit schon richtig sagte:
Aber für die Kollimation ist man mit einer guten Webcam (und Interferenzfiltern) besser bedient.
LG
Eberhard
 
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Hallo Mark, Hallo Eberhard,

bezgl. des Hotech möchte ich meine Bedenken anmelden.
Die sogenannte Selbstzentrierung des Hotech Lasers taugt nichts.
Das Arbeitsprinzip sieht zwar danach aus. Aber ganz ehrlich: Da ist jede Zentrierung eines guten Lasers mit Butterbrotpapier besser!

Ich hatte mal den HoTech-Laser für die Kollimation eines F/2.8 Astropgraphen im Primärfokus hier. Und das Ding neigt zum Verkippen.
Im Vergleich dazu war der Howie-Glatter-Laser mit holographischen Gittereinsatz besser geeignet.

Zu Deiner Prüfung, Eberhard. Da kann ich nur zustimmen. Da bringt selbst der Baader was.
Oder auch die Überprüfung ob OAZ, Blendrohr und Fangspiegel (und Gehäuse) zentrisch im System liegen. In dieser Meßkonfiguration kann man dann auch feststellen, ob der Fangspiegel einen Versatz zur Halterung hat. Eben auch gerne mit der von Baader erwähnten Mittenmarkierung. Nur rechtfertigt speziell für den letzten Anwendungsbereich der Aufwand den Nutzen nicht.

Für die Überprüfung des mechanischen Alignments von OAZ, Blendrohr und Fangspiegel (-gehäuse) tuts sogar ein gutes Cheshire Okular. Und das ist im Vergleich zum Laser noch genauer.

Für die gesamte Strecke OAZ, Fangspiegel, Hauptspiegel und Korrektor halte ich den Howie-Glatter-Laser mit holographischem Ringeinsatz als geeignet. Das möchte ich aber noch testen (Knackpunkt: Helligkeit des Lasers, das Teil hat noch weitere Anwendungsbereiche, daß sich die Anschaffung rechtfertigt). Aber auch dieser hat seinen Preis und die Möglichkeiten für den mechanisch und handwerklich nicht versierten Amateurs sind nun mal begrenzt und da rechtfertigt sich der Preis nicht.

Hotech hat aber ein System, daß quasi in Autokollimation arbeitet. Nur reißt einem das Teil gerade mal ein Loch von 400 Euro in den Geldbeutel.

Wenn man sich nicht gerade auf das Zerlegen und Optimieren von SCT's hinarbeiten möchte, dann reichen:
1. Ronchi- Okular
2. Cheshire
3. Eine gute "Planeten"-Kamera + Metaguide

Abschließend: Auch von Baader wird die Kollimation eines SCT's als leichter angesehen (als bei einem Newton). Man hätte es besser so formuliert: Man hat nicht viele Möglichkeiten, bis das die Ohnmacht eintritt.
Es bleibt bei den meisten beim Fangspiegel.
Grüße,
Gerrit
 
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Es gibt eine ganz einfache Methode zum Justieren am Stern.

Man stellt den Stern stark unscharf. Ein korrekt justiertes Gerät sollte den Fangspiegelschatten genau zentrisch zeigen. Wenn diese nicht der Fall ist, dann einfach den Stern mittels RA /Dek. im Gesichtsfeld so weit verschieben, bis man diesen Punkt hat, wop der Schatten zentrisch ist. Jetzt mit den Justierschrauben den Stern in die Mitte holen.

fertich.
 
Hallo an alle.

400,00€ ist mir die Sache echt nicht wert.

Hallo Uwe. Diese Methode kannte ich gar nicht.
Werde ich mal ausprobieren.

Vielen lieben Dank euch allen,

Mark
 
Hallo Mark,

Uwe seine Methode kannte ich so noch nicht, finde es aber sehr interessant.
Um aber noch genauer zu justieren sollte man aber noch direkt am fokusiertem Stern die Endjustage vornehmen.
Durch Seeingeinflüsse kann das aber recht schwierig werden.
Deshalb hatte ich letztens den Poisonfleck zur Endjustage verwendet.
Der Poisonfleck ist der Punkt der im Zentrum des defokusierten Sternes sichtbar istDurch den Fangspiegel eines SC ist dieser sehr leicht zu sehen und sollte genau mittig stehen.
Dadurch konnte ich den SC sehr genau justieren vor allem wenn man sich schrittweise dem Fokus nähert.
Mit einer Planetencam und entsprechender Software(z.B.APT)
können über das Bild Kreise projiziert werden die genau dem Abbild entsprechen. Mit dem ebenfalls eingeblendeten Fadenkreuz lässt sich dann der Poisonfleck genau zentrisch justieren.

VG Cl.-D.
 
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