Kleines Teleskop für Naturbeobachtung und Astronomie

tucana1

Mitglied
Hallo zusammen,

neben der Astronomie möchte ich auch ein bisschen Tierbeobachtung machen.

Ich hatte in meiner Kindheit einen 60mm Bresser Refraktor. Damit konnte ich solche Fotos machen

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Jetzt möchte ich wieder solche Fotos machen. Damals war es noch relativ einfach und nicht professionell.

Welche Teleskope könnt ihr empfehlen? Eine Besonderheit noch:
Ich habe damals für meinen 20 Zoll Dobson aussschließlich Okulare mit 2 Zoll gekauft. Entsprechend brauche ich ein Teleskop mit 2 Zoll Okularauszug.

Ich dachte an einen kurzen Refraktor mit min. 60mm Objektiv, oder 100mm, oder 120mm?

Budget max. 500€. Ich möchte die aktuelle Black Week nutzen um hoffentlich ein Schnäppchen machen zu können, wobei gebraucht auch in Ordnung ist.

Ich habe ein Skywatcher Startravel 100 und 120 gefunden. Die würden in das Budget passen. Könnt ihr sie empfehlen?

Da ich aktuell noch keinen Anhänger habe und die Lichtverschmutzung bei uns leider sehr hoch ist, würde ich den Refraktor auch zum Beobachten auf dem Feld benutzen. Ich denke für Orionnebel und einige größere Nebel scheint er geeignet zu sein.

Was meint ihr?
 
Hallo "tucana1",

die Startravel-Teleskope sind sehr schöne Richfielder-Teleskope. Trotz einiger Semi-Apos in meinem Bestand, nutze ich es bis dato immer wieder mal gerne (mit Linienfiltern für große Objekte am Nachthimmel).
Allerdings zeigen sie als Achromaten mit zugleich schnellem Öffnungsverhältnis einen starken Farbfehler, der mich bei der Naturbeobachtung sehr stören würde.

Außerdem stellt sich die Frage nach einer Montierung. Falls keine ausreichend stabile vorhanden ist, schluckt diese bereits schnell die Hälfte und mehr des Budgets...

Gruß Horst
 
Hallo,

Grundsätzlich kann man mit einem Refraktor und Amici Prisma natürlich Naturbeobachtung betreiben. Das mache ich ab und zu vom Garten aus um mein Zeug zu testen. Aber ich würde für Naturbeobachtung im "Feld" ein Spektiv bevorzugen. Dann hat man eine Tasche mit Fotostativ und das Spektiv dabei. Spektiv auf Stativ und los geht's. Ein Spektiv ist wesentlich robuster gebaut als ein Refraktor + Montierung/Stativ Prisma + Okukar bzw Okukare. Wechselt man zusätzlich noch oft den Standort bei der Tagbeobachtung ist das Spektiv eindeutig im Vorteil.
Daher habe ich 2 recht einfache Spektive im Arsenal.

Zusätzlich habe ich 2 grab-and-go Instrumente. Die kann ich theotetisch für beides nutzen. Nur im Gelände oder beim Wandern würde ich die nicht mitnehmen.

Ich denke Standort und Vorliebe (Astro oder Natur) sind hier wichtige Entscheidungskriterien.

Viele Grüße Mark
 
Hallo,

für wirklich gute Naturbeobachtungen kommt man an einem Apo nicht vorbei. Und der ist deutlich schwerer als ein Spektiv.

Alternativ könnte man ein Maksutov nehmen, das sich hervorragend für Naturbeobachtungen und nachts für Planeten und Mond eignet. Sowas hatte ich als erstes Teleskop.

Tagsüber fotografieren kann man damit auch. Nachts ist ein Mak aber nur für Planeten und Mond geeignet. Wobei Astrfotografie ein ganz eigenes Thema ist, wo man sich gründluch einarbeiten muss. Einfach draulos knipsen bringt da nix!

CS.Oli
 
Hallo,

den von dir erwähnten 120er hatte ich lange Zeit in meinem Bestand und mochte ihn vor allem Nachts um mit ihm große Felder überblicken zu können. Hohe Vergrößerungen mag er nicht so, dank kurzer FH Brennweite hat so jeder Stern ein starken Blausaum und auch der Kontrast bricht deutlich ein im Vergleich zum ED bzw APO.
Selbiges gilt für Beobachtungen am Tag, schön is was anderes.
Auch sein Gewicht is nicht zu unterschätzen, er is schon ein Brummer und verlangt ein stabileres Stativ bzw Montierung.
Beim 102er wird es sich, bis auf weniger Gewicht, genauso verhalten!

Selbst nutze ich für schnell mal raus entweder einen 80/600 ED bzw. noch leichter einen TS Photoline 60 der, für mich, farbrein ist, Tag wie Nacht abliefert, so gut wie nix wiegt und deshalb auch mit nem leichten Fotostativ verwendbar ist.

Vielleicht kuckst du dich bei den bekannten 72er EDs um, die sollten deinen Ansprüchen genügen, verwendbar für alles was du vorhast und sind auch schnell mal samt Amici, Zenitspiegel und Okularen im Rucksack verstaut.

Hast du bereits ein Stativ/Montierung/Neiger?

VG
Michael
 
Außerdem stellt sich die Frage nach einer Montierung. Falls keine ausreichend stabile vorhanden ist, schluckt diese bereits schnell die Hälfte und mehr des Budgets...
und ein 2" Amici die andere Hälfte.

Auch bei Tageslichtfotografie sind 500mm Brennweite ohne Bildstabilisator nicht ganz einfach. Wenn Tagaufnahmen die oberste Priorität sind, würde ich eher über ein Fotoobjektiv nachdenken.

Gruß Uwe
 
Hallo Leute,

ich bin übrigens Adam :)

Stimmt, habe ganz vergessen, dass normale Refraktoren einen Farbfehler haben. Was ist der Unterschied zwischen Apo und Spektiv? Kann man ein Spektiv auch für die Astronomie nutzen? Wie sieht es mit einer Umkehrlinse aus? Damals 2007/2008 musste ich immer eine Umkehrlinse nutzen, da das Bild auf dem Kopf stand.
 
Hallo Adam,

für Tagesbeobachtungen mit einem astronomischen Teleskop nimmt man ein Amici-Prisma. Damit ist das Bild aufrecht und seitenrichtig. Für nachts nimmt man normalerweise einen Zenitspiegel, weil man sich sonst bei sehr hoch stehenden Objekten etwas schwer tut. Mit dem Zenitspiegel ist das Bild aufrecht aber seitenverkehrt.

Grundsätzlich kann man Spektive auch nachts benutzen. Ein astronomisches Teleskop ist da in der Regel aber flexibler und, je nach Gerät auch besser in der Lichtausbeute.

CS.Oli
 
Hallo Adam,

wie Oli schon schrieb, ein Teleskop ist vielseitiger. Ein Spektiv ist " ready to use ", "grab und go". Einfach hinstellen und durchschauen. Es ist aber nur für 1,25" Okulare geeignet und auf Grund der Fokuslage auch nicht für alle 1,25" Okulare.

Gruß Uwe
 
Hallo,

Eine Sache noch zu deinen 2“ Okularen: Wenn du die für einen 20“ Newton angeschafft hattest, dann haben die ja vermutlich relativ lange Brennweiten (außer du hast dir damals Planeten und andere kleine Objekte angeguckt). Von daher solltest du mal durchrechnen, inwiefern du mit deinen alten Okularen mit einem eher kurzbrennweitigen Refraktor zu sinnvollen Vergrößerungen kommst.

Von daher könnte ein Mak (oder ein anderes langbrennweitiges Teleskop, SC etc.) durchaus Sinn ergeben, wenn du deine alten Okulare weiter benutzen willst.

Oder halt der Kompaktheit halber doch neue 1,25“-Okulare (oder vielleicht auch ein Zoom-Okular?) anschaffen.

Ich z.B. verwende ein 4“ Skywatcher Skymax 102 Maksutov als quasi „Grab andere Go“ Teleskop. Im Teleskop Koffer habe ich ein Baader Zoom sowie einen Zenit-Spiegel für Astrobeobachtungen und ein 45° Amici Prisma für den terrestrischen Einsatz. Terrestrisch reicht mir das Zoom-Okkular in der Regel, astronomisch hole ich mir bei lohnenden Bedingungen dann doch manchmal noch den Okular-Koffer dazu.

CS, Lutz
 
Die Wahrscheinlichkeit mit den vorhandenen Okularen auch am schnellen Refraktor eine sinnvolle Staffelung zu haben, ist aber bedeutend größer als am langsamen Maksutov...

Gruß Horst
 
_jungeschlagen: D‘oh! Hast Recht, da hatte ich wohl einen Knoten im Hirn. Ich habe nur an die Vergrößerung gedacht, und die AP vergessen…

CS Lutz
 
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