M 17 und IC 4701, Fortsetzung

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bulrichl

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Bei der Fortsetzung meines Projekts im Jahr 2020 (siehe M 17 und IC 4701 ) wurde der STC Duo Narrowband Filter eingesetzt.

Takahashi FSQ 106
ZWO ASI2600MC Pro
STC Duo Narrowband Filter
Tijarafe,
in 5 Nächten im Zeitraum 13.06. bis 05.07.2021
164 x 5 min = 13 h 40 min

Dies ist ein verkleinerter Bildausschnitt mit M 17, IC 4707 (= Ced 160b, links) und IC 4706 (Ced 160a, rechts):

M17_s.jpg


... und resampled auf 75 %:

M17

Das komplette Bild wurde stäker gestreckt, damit der große, viel schwächere Emissionsnebel IC 4701 besser zu Geltung kommt:

IC4701_s.jpg


... und ebenfalls resampled auf 75 %:

IC4701

Die Versionen mit dem Duo-Narrowband Filter finde ich persönlich wesentlich besser. Wie ist Eure Meinung dazu?

Bernd
 
Hallo Bernd,

erstmal ist zu sagen, dass es sich in allen Fällen um sehr gelungenen Aufnahmen handelt. Da es sich um 2 unterschiedliche "Konzepte" handelt, fällt ein objektiver Vergleich schwer. In den dunklen Ha-Gebieten bringt der Schmalbandfilter natürliche bessere Kontraste und am Ende mehr Signal. Aber die hellen Bereiche von M17 finde ich auf ihre Art in der alten Aufnahme mindestens genau so gut (ich persönlich hätte sie ggf. etwas kontrastiger bearbeitet, aber da sind wir wieder bei Geschmacksfragen ;)). Objektiv kann man m. E. sagen, dass die Sternfarben in den Duo-Schmalbandversionen nicht passen. Dafür ist die Sternabbildung 2021 definierter - also besser.

Viele Grüße
Peter
 
Hallo Peter,

vielen Dank für Deine Einschätzung.

Ich habe ausschließlich mit OSC Kameras fotografiert. Die Motivation für die Anschaffung eines Duo Narrowband Filters war, den Kontrast bei Emissionsneblen zu erhöhen und (in sternreichen Regionen) die Sterne etwas dezenter darzustellen. Mir war klar, dass bei ausschließlicher Verwendung von NB-Daten die Sternfarben nicht korrekt darstellbar sind. Bisher habe ich nicht versucht, "normale" Aufnahmen hinzuzufügen, um diesen Nachteil zu korrigieren.

Solch ein Filter ist natürlich nur für Objekte geeignet, die überwiegend in Ha und OIII abstrahlen. Zuerst habe ich ihn daher an Planetarischen Nebeln (Abell 31, 35 und 36) ausprobiert und war vom Ergebnis positiv überrascht. Ich bin sicher, dass mit meiner Ausrüstung bei diesen Objekten ohne Filter nichts Gescheites herausgekommen wäre, auch wenn der Himmel an meinem Standort recht dunkel ist.

Es kann aber durchaus sein, dass die Anwendung des Filters bei sehr hellen, kontrastreichen Objekten wie M 17 nicht angebracht ist, vielleicht war dies also das falsche Objekt. Diesen Aspekt möchte ich demnächst noch mal genauer untersuchen. Ich habe mir deshalb vorgenommen, M 8 einschließlich der Emissionsnebel östlich davon (IC 1274, 4684, 4685, NGC 6559) aufzunehmen. Von dieser Region habe ich entsprechende Vergleichsaufnahmen ohne Filter.

Bernd
 
Hallo Bernd,

ich sehe das wie du. Ohne Schmalbandaufnahmen wäre ich hier in meinen Möglichkeiten auch sehr limitiert und sie machen richtig Spaß. Breitbandaufnahmen kommen seit einer Weile bei mir deshalb eigentlich zu kurz.

Aber man kann sich ja - je nach Objekt - auch das Beste aus beiden Welten holen und kombinieren. Spätestens wenn sowohl Reflexionsnebel als auch Emissionsstrahler im Bild sind, kommt man daran eh schlecht vorbei. Es gibt ja viele Möglichkeiten, die Signale zu kombinieren und das nicht nur für RGB-Sterne. In PixInsight schaffe ich das in diesem Leben nicht mehr, aber z. B. in Photoshop macht es bei mir ggf. durchaus Sinn, sich in solchen Fällen mit ein wenig Ebenentechnik ein "Summenluminanzbild" aus RGB und Schmalbandsignalen zu bauen, um auch Zirren und Reflexionen zu erhalten oder herauszustellen. Ähnliches gilt für die Kombination der Farben aus RGB- und Schmalbandsignalen für einen gemischten Farblayer, dessen Kontraste und Details man dann mit dem Luminanzbild steuert.
 
Hallo Bernd,

ich tue mich immer schwer bei unterschiedlich gefilterten Bildern von schlechter und besser zu reden. Habe mir deinen älteren Beitrag nochmal angeschaut und erinnere mich an das Bild. Dort hast du ja vor allem die Sterne beklagt. Ich glaube die RGB Variante ist auch etwas zu kräftig gestretched wodurch alles etwas breit wird. Aber du hast ja auch die schönen kleinen Reflexionsnebel hervorgehoben die mir persönlich sehr gefallen. In der Schmalbandvariante sind die Sterne natürlich kleiner und manches Detail klarer. Anders halt. Mir gefällt beides.

CS Frank
 
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