M1, der Krebsnebel in HO-RGB mit dem NCT300

DietSky

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Hallo!

Meine letzte Aufnahme von M1 liegt schon viele Jahre zurück. Damals hatte ich mit der QSI583wsg gerade den Einstieg in die digitale Astrofotografie mit einer "echten" Astrokamera gemacht. Die Jahre zuvor zählten für mich zur Ära der chemischen Fotografie, gefolgt von einem kurzen Exkurs mit einer modifizierten DSLR.

Nun, mit meiner neu erworbenen CMOS QHY268M, habe ich einen erneuten Versuch gestartet. Dieses mal nicht, wie damals, als LRGB-Aufnahme mit Ha-Unterstützung, sondern als Bicolor HaOIII mit RGB-Unterstützung.

Ziel war es, die feinstrukturierten Filamente mit den Schmalbandfiltern möglichst detailreich darzustellen. Das Seeing während der Aufnahmenächte war leider nicht perfekt - die FWHM-Werte für die Summenstacks der Schmalbandaufnahmen lagen bei etwa 2,35 Bogensekunden - und von daher ist sicher noch etwas Luft nach Oben.

Ich wollte nicht nur die Sternfarben aus den RGB-Daten gewinnen, sondern auch den Nebel damit anreichern. Gerade die diffusen Bereiche im Zentrum "leben" vom RGB-Signal. Im Nachhinein hätte ich ruhig noch etwas mehr Belichtungszeit dafür investieren sollen.

Ich hoffe, die Aufnahme vom Klassiker M1 gefällt Euch in meiner Ausarbeitung.

CS Dietmar

Aufnahmedaten:
Instrument: 12" Newton-Cassegrain NCT300 (Eigenkonstruktion) im Primärfokus mit ASA-Korrektor bei f=2075mm
Aufnahmekamera: CMOS QHY268M @-10°C Sensortemperatur
Guiding: Lodestar Pro am OAG
Belichtungszeiten: Ha: 20x900s; OIII: 20x900s; RGB: je 5x120s
Filter: Antlia-Filtersatz Ha (3nm), OIII (3nm), R, G, B
Gesamtbelichtungszeit: 10h30m
Aufnahmedatum: 27.01.2024, 28.01.2024

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M1_2024_HO-RGB_klein.jpg
 
Hallo Dietmar,

dein Krebsnebel sieht Klasse aus.

M1 tritt sehr plastisch hervor und die Details

innerhalb des Nebels sind spektakulär.

Grüße und CS
Karsten
 
Hallo Karsten, bimobil und Thomas,

herzlichen Dank für Eure netten Worte, das freut mich sehr!

Es war nicht ganz einfach, die Schmalbanddaten mit den RGBs zu vermischen. Es gibt dabei so viele Freiheitsgrade die jeweils zu einem anderen Erscheinungsbild von M1 führen. Wie schon Eingangs beschrieben, ist es nach meiner Einschätzung sehr wichtig, genügend RGB-Signal für den Nebel zur Verfügung zu haben und den Zentralbereich nicht mit den Schmalbanddaten komplett zu überdecken.

CS Dietmar
 
Hi Dietmar,
Wow ein sehr schönes Ergebnis. Es sieht wirklich plastisch und organisch aus.

Bei welcher Auflösung hast du deine Kamera bei den 2000 mm Brennweite verwendet?
Viele Grüße
Sven
 
Moin Dietmar
meine Gratulation zu M1! Sehr schön ausgearbeitet, im ersten Moment dachte ich, der Nebel sei zu sehr vom Hintergrund abgesetzt... Aber er sieht gut aus!
An sonsten glaube ich, dass der im Schmalband kaum anders aussieht als im RGB - wie ich vom „M1-Papst“ Detlef Hartmann (bitte die >10Jahre Annimation anschauen M1: The Expanding Crab Nebula) persönlich lernen durfte.
M1 macht halt so oder so eine „gute Figur“:).

Herzliche Grüße
Thomas
 
Hallo Sven, Thomas und Stefan,

danke für Eure Kommentare!

Bei welcher Auflösung hast du deine Kamera bei den 2000 mm Brennweite verwendet?
Bisher habe ich in 1x1 Binning gearbeitet. 2x2 habe ich noch nicht ausprobiert, ist ja bei dieser CMOS sowieso kein echtes Binning wie bei der CCD.
Eigentlich hat meine CCD QSI583 mit 5,4um nach meiner bisherigen Erfahrung die optimale Pixelgröße, aber man muss halt nehmen was der Markt bietet.

An sonsten glaube ich, dass der im Schmalband kaum anders aussieht als im RGB - wie ich vom „M1-Papst“ Detlef Hartmann (bitte die >10Jahre Annimation anschauen M1: The Expanding Crab Nebula) persönlich lernen durfte.
Das kann ich so nicht bestätigen. Die Schmalbanddaten zeigen bis ins Zentrum hauptsächlich nur strukturierte Filamente, das charakteristische diffuse Aussehen kann ich nur im RGB erkennen.

CS Dietmar
 
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