M67 mit "Hintergrundglimmen"

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

Uwe65

Aktives Mitglied
Hallo zusammen,

am 05.03.2018 habe ich mir folgende Beobachtungsnotiz gemacht:

Am Rand fällt sofort ein heller Stern auf. Der Haufen selbst ist durch Sternketten, bzw. –stränge geprägt. Er ist locker verteilt, hell und lohnend für die Betrachtung. Die hellen Mitglieder können gut voneinander getrennt werden. Dennoch behält der Haufen ein Hintergrundglimmen. Mglw. von zahlreichen kleinen Sternen. Im Vergleich zu den anderen Haufen hebt sich dieses Phänomen heraus.

Die Beobachtung habe ich mit einem 10" Dobson, Astronomik CLS Filter und 24mm, 13mm und 10mm Baader Hyperion Okular durchgefürt.
Mit derselben Kombi habe ich M46, M47 und M48 beobachtet und keine Hintergrundglimmen wahrgenommen.

Hat jemand eine vergleichbare Beobachtung gemacht? Ich habe Bilder zu M67 gegoogelt. Fotos zeigen das Phänomen nicht, eine Zeichnung hingegen schon (http://www.asod.info/?p=9722)

Viele Grüße
Uwe
 
Hallo Uwe,

deine Wahrnehmung bei der Beobachtung einzelner offener Sternhaufen, wobei M 67 ein Musterbeispiel ist, ist mir auch nicht ganz fremd. Der Eindruck einer gewissen "Nebelhaftigkeit" im Sternfeld dürfte aber eher von den Seeingbedingungen und dgl. her kommen. Der Einschätzung von Klaus kann ich in diesem Zusammenhang nur zustimmen. M 67 hat natürlich als einer der ältesten offenen Sternhaufen so gut wie gar kein Gas mehr, im Gegensatz zu jungen Sternhaufen wie z. B. M 16, wo tatsächlich ein Glimmen durch die dort vorhandenen H II-Gebiete, in die der Haufen eingebettet ist, vorhanden ist und auch wahr genommen werden kann, besonders mit guten Nebelfiltern.

Viele Grüß und CS

Stefan
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Uwe,

das Seeing kann ein Grund für das schwache Hintergrundglimmen sein, hinzu kommen unaufgelöste Hintergrundsterne, auch solch die durch die leichte Filterung weggedrückt werden, auch der CLS-Filter selbst kommt als Verursacher (etwas dickere Sterne/Streulicht) in Betracht.

Ich würde beim nächsten Mal den Filter mal testhalber weglassen.
Unter zu aufgehellten Bedingungen kann man ja an solche Sternhaufen durchaus mit kleinerer AP, also höherer Vergrößerung ran.

Gruß
*entfernt*
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo nochmal,

ich habe gestern nochmal draufgeschaut und denke dass es zumindest teilweise ein physiologisch-optischer Effekt ist. Die dichten Sternketten ließen sich schon auflösen, indirekt konnte ich dort auch eine Art Schimmer ausmachen. Vermutlich spielen da Unzulänglichkeiten der Sehschärfe und bei schwachem Licht bei den meisten Menschen merkbares Augenauschen (Bildrauschen im Auge) mit Seeingeffekten Hand in Hand. Einen etwas abseitigen Nebel wie in der verlinkten Zeichnung konnte ich aber überhaupt nicht sehen.

VG
Klaus
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für die vielen Aspekte, die den Effekt erläutern. Ich habe ebenfalls gestern nochmal einen "Kontrollblick" auf den Haufen gemacht und bin der Meinung, dass der Effekt weiterhin gegeben ist. Allerdings war der Himmel nicht allzu durchsichtig, so dass das seeing-Problem relevant sein kann. Zahlreiche schwache Haufenmitglieder hatte ich ebenfalls in Verdacht.
Ich hoffe, dass in der kommenden Woche noch klarer Himmel angeboten wird. Die Gegend im Dreieck der Sternbilder Gr. Hund, Achterdeck und Einhorn will ich mir nochmal vornehmen, solange das zu "zivilen Zeiten" kulminiert und erreichbar ist. Ich habe einen Beobachtungsplatz der konkurrenzlos dunkel ist. Da sind die Bedingungen für eine erneute M67 vielleicht besser.

Viele Grüße
Uwe
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben