Mit Fotoausrüstung auf Sternenjagt

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JannelieA

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Moin,
ich bin seit etwa 3 Jahren Astrofotograf im Anfängerstadium. Da ich noch Student bin und nebenberuflich fotografiere, habe ich leider keine Unsummen zur Verfügung, die ich in dedizierte Astrotechnik stecken kann. Dennoch habe ich mir im Frühling den Skywatcher Star Adventurer geholt. Mit möglichst wenig Geldeinsatz den größtmöglichen Verlängerungsfaktor an Belichtungszeit rausholen.
Anstatt 1 Sekunde, sind nun 20 Sekunden mit 600mm auf Andromeda möglich. Der Schritt war überfällig.
Der nächste Schritt wäre ein Autoguider, der die Zeit nochmal verdrei- oder vervierfachen könnte, so meine Hoffnung.
Dass der Star Adventurer nur eine Achse nachkorrigieren kann weiß ich.

Empfohlen wurde mir der MGEN II, da ich kein Notebook mitaufbauen kann. Ich fahre idR mit dem Fahrrad an die Beobachtungsorte und es ist einfach kein Platz mehr im Rucksack:D

Nun meine eigentlichen Fragen.
Mein 600mm Spiegeltele ist F8. Ich sehe nahezu nichts auf meinem Kameradisplay und taste mich jedesmal auf Gefühl an meine Objekte. Das dauert ewig und ist Nervenaufreibend, vor allem mit nem grobmotorischen Kugelkopf.
Habt ihr ein Tipp, wie ich mir das vereinfachen kann?
Ich habe einen starken grünen Laser bestellt, den ich mit irgendeiner (DIY) Vorrichtung auf meinen Blitzschuh stecken will. Gibt es da was vorgefertigtes?
Wie soll ich den MGEN Ausrichten, der hat ja nichtmal ein Display ohne Notebook dran.
Gibt es Sucher, die auf den Blitzschuhpassen, die etwa 300-400mm Brennweite entsprechen?

Nun zum Stativkugelkopf, der sich für Deepsky mal überhaupt nicht eignet. Ich bräuchte einen Kopf, den man in der Y Achse feinjustieren kann, die X Achse kann ich über den Skywatcher steuern. Gibt es da etwas transportables, das nicht wesentlich größer als ein normaler Kugelkopf ist?

Viele Grüße
Jannelie
 
Hallo Jannelie,

ich denke die Lösung vieler Deiner Probleme wirde der L-Winkel sein, daher zunächst die Frage, hast Du das komplett Paket des SA mit Azimuth-Basis, L-Winkel und Gegengewicht. Wenn ja, dann solltest Du den Fotoabend mit Sternkarten vorbereiten. Stecke einen Leuchtpunktsucher auf den Blitzschuh und richte in bei Helligkeit zur Hauptoptik aus. Damit kannst Du einen hellen Stern in der Nähe Deines Objektes anpeilen und darauf scharfstellen. Nun per Star-Hoping insbesondere mit der Deklinationsverstellung des L-Winkel und in RA mit den Motoren des SA das Objekt anfahren. Ein Probefoto zeigt dann ob die Zentrierungs passt. Für den MGEN reicht als Mini-Leitrohr ein Sucher, 50mm Öffnung reichen. Der L-Winkel hat eine Zweite Bohrung für eine Stativ-Kamera-Schraube, dort könnte das Mini-Leitrohr befestigt werden, es muss nur ungefähr parallel zum Tele stehen. Das sollte gehen....

Viel Erfolg, Jörg!
 
Für Fokuslage & Objektanfahrt die ISO hochknallen, dann vor der eigentlichen Serie wieder in moderaten Werte zurück stellen. Zeit lassen beim scharfstellen, diese Zeit ist nicht vertan sondern lohnt, ggf. eine Bathinov oder Hartmann-Scheiner-Blende nutzen. Eine Lupe ist auch nicht schlecht und vergrößert das x10 Bild des Displays weiter...
 
Hi Jörg,
ich habe das komplettpaket mit Basis, L Winkel und Gewicht gekauft. Die Befestigung des Autoguiders ist also nicht mein Problem. Dazu gibt es wie du schon schreibst ein zweites Gewinde.

Die Orientierung am Sternenhimmel ist nicht das Problem, ich weiß ziemlich genau wo ich die Objekte am Himmel finde, M31 sieht man ja sogar. Trotzdem ist die Ausrichtung eine einzige Fummelei da ich quasi Abschätzen muss ob die optische Achse des Objektivs auf das Objekt zeigen könnte, indem ich buchstäblich hinterm/unterm Stativ herumtanze um die Kameraausrichtung zu beurteilen. ISO knall ich dazu natürlich hoch um die Testbelichtung kurz zu halten.

Wenn ich zb. M31 dann gefunden habe geht der eigentliche Kampf erst richtig los: Die mittige Ausrichtung. Ich habe eigentlich einen hochwertigen Kugelkopf, aber bei 600mm ist der Hebel dennoch so groß, dass mit jedem Lockern der Schraube die Galaxie aus dem Bild verschwindet und ich neu Ausrichten muss. Eine mittige Anordnung schaffe ich meist nur durch Zufall. Die deklinationsschraube des L Winkels ist ab und zu eine Hilfe, manchmal ist es aber die falsche Achse die ich damit korrigieren kann.

Ich sollte noch erwähnen, dass meine Kamera APSc ist, ich also mit effektiv 900mm am Himmel rumstocher.

Was meinst du mit den RA Motoren des Skywatchers anfahren? Die kann ich doch garnicht aktiv steuern?
Kannst du mir einen Leuchtpunktsucher empfehlen?
 
Meine Ausrüstung ist vergleichbar (ioptron sky guider). Aber statt Kugelkopf habe ich einen 3 Wege Getriebe-Neiger. Damit kann ich die Richtung sehr feinfühlig einstellen.

Helmut
 
Hallo Jannelie,
am Kopf des SA sind zwei weisse Knöpfe mit aufgedruckten Pfeilen. Damit verstellt Du den SA mit dem Motor in Rektaszension -also die Stundenachse. Mit Hilfe des Leuchtpunktsuchers, der Verstellung in Feineinstellung der Deklination und RA sollte es klappen wenn Du zuvor auf einen hellen Stern in der Nähe von M31 bist. Du kannst ruhig die leichten Leuchtpunktsucher aus Kunststoff nehmen. Nimm aber welche aus dem Astrobedarf, die aus dem Jagdsegment sind meist zu hell und nicht ausreichend dimmbar.
 
Hallo Janneli,

ich sehe ein paar generelle Punkte, zum Verfahren und den Hilfsmitteln wurde schon erschöpfend geschrieben:

1. - Getriebeneiger, das ist erstmal die Lösung für das Problem Kugelkopf. Damit komme ich auch nicht klar.
2. - grüner Laser - Je nach dem was Du da gekauft hast - lass die Finger davon. Das bringt jede Mänge ärger, ist ernsthaft gefährlich und scharf an der Grenze zur Illegalität, wenn das Ding deutlich mehr Power hat als ein Laserpointer. Nicht umsonst sind die Teile bei Teleskoptreffen bei Strafe der Exkommunikation verboten.
3. - Das Spiegeltele 600mm f8 wird einer der preiswerten Lichteimer sein, wie sie von verschiedenen preiswerten Anbietern rausgehauhen werden. Die Teile eignen sich hervorragend zur Anzucht von Gummibäumen (nach Entfernen des Glases) oder die vor Jahren mal entweder in diesem oder dem blauen Forum aufgekommene Sportart des "Weitwurftonnings" - nur nicht zum fotografieren. Zumindestens in den allermeisten Fällen, da sie extrem schwer zu fokussieren sind, dunkel wie ein Pumakäfig, kontrastarm und meistens optisch der nackte Graus. Für eine kleine Reisemontierung auch zu langbrennweitig. Meine Empfehlung wäre ein 85 f1.8 oder 135 f2, z.B. von Samyang, die zudem in den neueren Varianten sehr feinfühlig zu fokussieren sind, das erleichtert den Start um mehrere Größenordnungen! So ein Spiegeltele habe ich vor Jahren manchmal als Leitrohr mit ner Videokamera hinten dran im Gebrauch gehabt - und ich habe ein vergleichsweise scharfes Exemplar unter dem Label EXAKTA - für mehr taugt es nicht, leider.

CS
Jörg
 
Aber statt Kugelkopf habe ich einen 3 Wege Getriebe-Neiger

Ich habe auch den iOptron. Welchen Neiger würdest Du empfehlen? Manfrotto XPro oder geht's auch günstiger?
Ich hatte schon Probleme mit 250mm auf einem Kugelkopf. Mit 600mm will mir das Gefummel garnicht erst vorstellen. Vor allem kommt man garnicht an alle Wunschpositionen und das Gefummel fängt von vorne an
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe den MGXPRO 3W, muss aber zugeben, dass ich den schon vorher zum Fotografieren hatte. Schon da ging mir der Kugelkopf auf den Keks.
Die Anbringung an der ioptron kann man sich auf meinem Blitzscheiner-Video ab Minute 19:25 und mit Kamera ab 20:20 ansehen:
Nordefix - Blitzscheinern mit Excel

Meine maximale Brennweite ist damit allerdings 200mm.
Gruß Helmut
 
Hallo,

-> Manfrotto Getriebe-Neiger 410 Junior - Foto Erhardt

den habe ich, mit allerbesten Erfahrungen, es gibt immer mal wieder noch preiswertere, aber dann leidet die Feinfühligkeit. Ich hatte erst einen größeren, aber der hier reicht für ein kleines Tele und eine DSLR à la 3-stellige oder 4-stellige Canon. Der XPro geht auch, ist ganz ähnlich. Manfrotto ist da schon eine Empfehlung.

CS
Jörg
 
Danke Jörg für den Tipp mit dem Sucher und den Pfeiltasten, die Funktion war mir noch garnicht so klar.(y)

Heißt Getriebeneiger, dass du an den Griffen drehst und damit den Kopf fein bewegst? Ich kannte solche Griffe bisher nur als "Feststellschrauben".

@Optikus
Der Laser ist von einem deutschen Händler, also denke ich mal dass der legal sein wird.

Beim Spiegeltele stimme ich dir nur zum Teil zu. Es ist ein sehr altes Sigma Objektiv, ich glaube aus den 80ern) welches aus meiner Sicht und für unter 100 Flocken respektable Ergebnisse erzielt. Kaum optische Fehler im Vergleich zu nem Linsenobjektiv dieser Klasse. Zumindest ist mir keines bekannt. Was die Tonnen von Danubia, Walimex oder Konsorten leisten weiß ich nicht aus eigener Erfahrung.
Ein sehr gutes 85mm und das angesprochene Walimex 135mm besitze ich übrigens. Bringt mir für Deepsky aber nichts ;)

Aber ja F8 ist wirklich grenzwertig für Astro. Das wirft aber wieder obige Frage in den Raum. Womit bekomme ich eine möglichst hohe Licht pro Geld ausbeute. Einen gebrauchten Autoguider für 400 € für eine um den Faktor 3-4 längere Belichtungszeit? Oder ein lichtstärkeres Objektiv für 400 € mit vielleicht F5,6? Hinsichtlich optischer Korrektur für Astrozwecke wirds im Fotobereich aber sehr übersichtlich. Da sehe ich mein Spiegeltele klar im Vorteil.

Grundsatzfrage
Am Ende fange ich durch eine längere Belichtungszeit doch kaum mehr Licht ein, als vllt die paar Sekunden Pause, die zwischen den Lights vergehen. Wenn ich 1 Minute Belichtung durch 3x20 Sekunden (+2x2 Sekunden Zwischenpausen) oder 64 Sekunden am Stück einfange ist doch nur ein marginaler Unterschied oder? Ist der Schritt von F8 auf F5,6 nicht viel effektiver, oder habe ich einen Denkfehler?

Eigentlich möchte ich kein Teleskop, aber gäbe es etwas empfehlenswertes um 500mm mit 5,6 oder lichtstärker für 400 €?
 
Heißt Getriebeneiger, dass du an den Griffen drehst und damit den Kopf fein bewegst? Ich kannte solche Griffe bisher nur als "Feststellschrauben".
Der Neiger kann an jedem der 3 Griffe fein, als auch grob verstellt werden. Die Feinbewegung an einem Griff zeige ich im oben erwähnten Video ab Minute 20:20. (Du musst nicht alles ansehen, einfach über die Zeitleiste direkt einsteigen).

Natürlich dienen die Griffe auch zum stabilen Feststellen der Kamera. Auf jeden Fall ist das Einstellen des richtigen Bildausschnittes damit ein Kinderspiel.

Allerdings braucht dieser Neiger eine Schnellwechselplatte zum Aufsatteln der Kamera. Das ist aber auch viel bequemer und fester als mit Stativgewinde.

Helmut
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah danke fürs Zeigen, cooles Video. Dann wird ein Getriebeneiger auf jedenfall bald angeschafft. Kann der Manfrotto Kopf mit Arca Swiss Wechselplatten? sieht eher nicht so aus, wäre für mein vorhandenes Equipment aber von Vorteil.
Toll wäre es, wenn es etwas kleineres mit nur zwei Achsen gäbe. Immerhin weiß ich jetzt wonach ich suchen muss, danke!
 
Nein, die Platten sind nur für Manfrotto. Aber vielleicht gibt es andere Neiger - es muss ja nicht Manfrotto sein.
 
Ich besitze noch ein apochromatisch korrigiertes 500/5.6 Objektiv. Das wiegt genauso viel, ist ähnlich lang aber vorne etwas größer. Der Vorteil des 70ED Teleskops wäre vermutlich die genauere Fokussierbarkeit. Gibt es noch weitere?
 
Hallo,

Trotzdem ist die Ausrichtung eine einzige Fummelei da ich quasi Abschätzen muss ob die optische Achse des Objektivs auf das Objekt zeigen könnte, indem ich buchstäblich hinterm/unterm Stativ herumtanze um die Kameraausrichtung zu beurteilen.
Kannst du mir einen Leuchtpunktsucher empfehlen?

Ich verwende an meiner Kamera den Rigel Quickfinder.
Den Rigel habe ich auf ein Holzblätchen geschraubt und mit diesem Teil
Blitzschuhadapter
mit dem Blitzschuh der Kamera verbunden.

Gruß
Ronald
 
Eine andere Altanative zur Nachführung wäre ZWO Asiair mit einer guten Powerbank kannst du beides betreiben den Star Advenger und Asiair
 
Hallo Jannelie,
die Ratschläge der Kollegen sind ja alle schön und gut. Ich stelle aber jetzt trotzdem mal die Frage, ob du die StarAdventurer nicht für etwas ertüchtigen willst, für das sie nicht gedacht ist.
Versteh mich nicht falsch. Ich habe selber eine und bis 200mm macht sie auch Spaß aber ob es für 600mm die richtige Montierung ist, wage ich zu bezweifeln.

Ich denke auch nicht, dass du mit dem MGen viel weiter kommen wirst, da du nur RA guiden kannst, da Dec keinen Motor hat.

Ich verstehe aber auch deinen Kommentar nicht, dass du 85 und 135mm Objektive besitzt, du ja aber DeepSky machen willst???
Glaubst du, die Kollegen die dir diese Brennweiten empfehlen, fotografieren damit Nachtwolken?
DeepSky ist nicht gleichbedeutend mit "klitzeklein"!

Hast du dich schon mal mit den Größen der Objekte beschäftigt? Für die Andromeda-Galaxie sind 600mm z.B. schon viel zu viel.
Kennst du die Freeware 'Stellarium' oder 'Skychart' bzw 'CartDuCiel'? Dort kannst du für dein fotografisches Equipment (Sensor, Brennweite) dein FOV berechnen und auf den Himmel projizieren lassen.
Du wirst sehen, dass da auch mit den kleinen Brennweiten was geht, was dann auch viel einfacher für die Inbetriebnahme ist, bzw. zum Erfahrung sammeln.

Viel Erfolg, Marc
 
Moin Marc,

mir ist klar, dass ich mich mit 600mm am absoluten Limit, vielleicht schon darüber hinaus was von einigen als "sinnvoll" erachtet wird, befinde. Aber ich habe damit (für mich) erstaunliche Fotos gemacht, auch von Andromeda, die ich mit 200mm (dem Samyang 135 an Apsc) in der Detailtreue nicht hätte machen können. Zumindest nicht mit meiner normalen Fotoausrüstung. In wieweit das Objektiv Auflösungsreserven für noch kleinere Sensoren bereithält, weiß ich nicht. Da könnte aber noch einiges gehen schätze ich.

Ich sehe zwischen 200 und 600mm für mich kein Unterschied im Spaßfaktor. Ich bringe den Star Adventurer mit beiden Brennweiten bis an seine Grenzen und ärger mich, dass nicht mehr als 100 bzw 30 Sekunden gehen. Aber das ist der Mobilitätskompromiss. Und das wird auch auf lange Sicht mein Limit bleiben.
 
Hallo Jannelie,

wenn du dir darüber im klaren bist, dass du mit "am Limit" keine 100% Ausbeute bei den Aufnahmen erwarten kannst, dann kann ich deinen "Think Big"-Ansatz akzeptieren :)
Trotzdem noch ein paar Gedanken zu deinem Aufbau, insbesonders auch Kleinigkeiten weil du die Montierung grenzwertig betreibst:
1) Einen speziellen Leuchtpunktsucher für den Blitzschuh deiner Kamera gibt es z.B. hier:
Leuchtpunktsucher für DSLR
Wäre mir allerdings zu teuer. Ich benutze an meiner StarAdventurer (SA) den billigsten, den ich bekommen habe. Da er im mobilen Einsatz ohnehin jedesmal neu ausgerichtet werden muss, ist er für mich ausreichend. Der ist allerdings auf einer kurzen Schiene montiert.
2) Mit dem Guiding korrigiert du im wesentlichen zwei Fehler. Wenn die Montierung perfekt ausgerichtet ist, dann brauchst du es nur für die Fehler in deinem Antriebsstrang (Schnecke etc.) und RA ist ausreichend.
Bei einem mobilen Einsatz ist die Montierung aber nie perfekt ausgerichtet, so dass du diese Abweichung auch über das Guiding korrigieren muss. Das passiert dann allerdings in RA und Dec, was bei der SA bekanntermaßen nicht geht.
Grundsätzlich kannst du dir bei der Astrofotografie das Leben leicht machen, je genauer du die Montierung ausrichtest. Du solltest dir daher mal überlegen, ob die Anschaffung eines Polemaster nicht für deine Zwecke sinnvoller wäre als ein MGen. Den Polemaster gibt es auch mit Adapter für die SA. Es gibt im Netz viele Berichte von Leuten, die damit einen Sprung in der Belichtungsdauer gemacht haben (ohne Guiding) - google mal.
Richtig gut funktionieren tut das Ganze natürlich nur, wenn du beim Einstellen nicht jedesmal die ganze SA bewegst.
3) Damit wären wir beim Stativ. Mit den ganzen Fotostativen bin ich nie glücklich geworden, wobei ich mit der viele-hundert-Euro-Klasse zugegebenermaßen keine Erfahrung habe. Ich habe für kleines Geld ein Stativ eines Lidlscopes geschossen und das dann munter drauflos optimiert - das ist heute stabiler als jedes Fotostativ, welches ich kenne. Du kannst aber jeds Stativ deutlich stabiler machen, indem du dir einen Spiralhering für Hundeleinen kaufst (Frage z.B. den Buchhändler) , und das Stativ damit und einem Zurrgurt fest am Boden verankerst - das mach ich selbst mit meinem EQ6 Stativ. Wenn ich im dunkeln über ein Staivbein stolpere, dann bewegt sich das Equipment kaum bis gar nicht, sondern ich lege mich hin.
4) Je weniger Gewicht eine Montierung fotografisch tragen muss, dest wohler fühlt sie sich. Wieso benutzt du daher einen Kugelkopf, wenn du die L-Schiene hast. Ist zugegeben mit Kugelkopf bequemer, aber die guten packen auch richtig Gewicht auf die SA.
5) Du schreibst, das du mit dem Spiegeltele mehr Details siehst als mit den anderen. Ich bin beim Vergleichen von Fotoobjektiven mittlerweile sehr zurückhaltend, da du sie nur vergleichen kannst, wenn du exakt den Fokus triffst. Das ist aber gerade bei den Fotoobjektiven die hohe Kunst bei Nacht! Ich benutze eine Bahtinovmaske dafür, aber die Nächte, wo ich wirklich den Fokus treffe, sind überschaubar, wenn man am nächsten Morgen das Ergebnis am Rechner überprüft. Bist du dir sicher, dass du bei deinen Alternativobjektiven immer im Fokus gesessen hast und sie ausreichend abgeblendet waren?

So, ich hoffe, da ist was brauchbares dabei. Viel Erfolg, Marc
 
Grundsätzlich kannst du dir bei der Astrofotografie das Leben leicht machen, je genauer du die Montierung ausrichtest. Du solltest dir daher mal überlegen, ob die Anschaffung eines Polemaster nicht für deine Zwecke sinnvoller wäre als ein MGen. Den Polemaster gibt es auch mit Adapter für die SA. Es gibt im Netz viele Berichte von Leuten, die damit einen Sprung in der Belichtungsdauer gemacht haben

Bevor du als Student in den Polemaster investierst, der ja auch noch mitgeschleppt werden muss, schau doch mal hier:
Kurzanleitung zum Blitzscheinern
ob du damit nicht klarkommen kannst. Die Genauigkeit beim Einnorden wird nicht schlechter sein. Ein wenig Einarbeitung ist allerdings erforderlich. Aber dafür kostet es nichts und jetzt kommt sowieso die Zeit mit hellem Mond - gut zum Ausprobieren.

Gruß Helmut
 
Moin Marc,
probleme beim Einnorden habe ich idR weniger. Wie auch schon in meinem anderen Thema erwähnt erreiche ich mit dem Samyang 135mm bis zu 2min Belichtungszeit mit "runden" Sternen. Das allerdings nur im Schnitt in jeder 3. Aufnahme. Der Rest ist entweder völlig nutzlos (Schneckenproblem?) oder die Sterne sind Eier (andere Aussetzer oder gerade einsetzendes Schneckenproblem?). Aber die Tatsache, dass die Sterne manchmal perfekt abgebildet sind, dürfte eine schlechte Ausrichtung doch ausschließen, oder?

Wenn ich kürzer belichte, sagen wir 30 Sekunden, ist das Schneckenproblem ja nicht weg. Der SA vergeigt auch dann jede dritte bis vierte Aufnahme (im Schnitt).

3. Als Stativ, wie schon im anderen Thema geschrieben, ein Gitzo Traveller. Das steht ziemlich stabil und manchmal hänge ich auch meinen Rucksack an den haken darunter. Ein Spiralhering ist eine gute Idee, aber mein Nr1 Beobachtungsplatz ist "leider" Asphaltiert.

4. Du meinst ich solle meine Kamera direkt an die Aufnahme des L Winkels schrauben? Daran habe ich noch garnicht gedachto_O

5. Ja beim Fokus bin ich mir ziemlich sicher. Ich kontrolliere anhand mehreren Aufnahmen ob der Fokus sitzt bevor ich die Session starte. Aber so eine Bahtinov wollte ich eh mal ausprobieren.

Moin Helmut,
ich glaube das wäre mir zu viel Aufwand, bisher hats ja auch ganz gut funktioniert.
 
Hallo Jannelie,

wenn du auch gute Aufnahmen dabei hast, dann reicht natürlich deine Polausrichtung für die entsprechende Brennweiten/Belichtungszeiten-Kombination. Da hast du recht!
Da du aber anscheinend unregelmäßig die Aussetzer hast, sind Schwingungen für mich nach wie vor möglich.
Du könntest mal eine 30s Aufnahme machen. Wenn die gut ist, dann machst du eine zweite und stampfst dabei leicht mit dem Fuß neben dem Stativ auf. Wenn du dann einen Fehler hast, dann check das mal. Asphalt überträgt auch Schwingungen.

Vielleicht stehst du ja auch unbeabsichtigt auf einem Eisenbahntunnel und deine Fehler korrelieren mit dem ICE-Fahrplan der Deutschen Bahn. Nicht ernst gemeint, aber glaube mir, Sachen gibts...

Versteh mich nicht falsch. Ich will dir den MGEN auf keinen Fall ausreden. Mir ist die Diskussion am Anfang nur zu schnell beim MGEN als Lösung gelandet, obwohl für mich auch andere Ursachen in Frage kamen. Wenn du dich bei den von mir aufgerufenen Punkten gut fühlst und kein Kollege mehr einen weiteren Vorschlag hat, dann kauf ihn dir. Eine Beobachtungsnacht nach der anderen in den Sand setzen, macht auch keinen Spaß!

Ich fände es allerdings net, wenn du - notfalls auch erst in ein paar Monaten - in dem Thread hier auch den von dir gefundenen Fehler und deine Lösung kurz nennen würdest. Wir lernen alle gerne!

Also, hau rein
Marc
 
Dein F8 Spiegeltele ist in Teleskopsprech ein 75mm Teil. Davon, bzw. 80mm gibt es Refraktoren auch in f5. Wiegt aber ~1,2kg. Liegt neu bei 120€. Nur so zur Info. Wahrscheinlich zu schwer auf dem SA samt Deiner schweren? Kamera.
Daher ist das so viel leichtere Spiegeltele echt nicht schlecht. Ich mag die auch. Hab ein 500-f/6.3. Ist fast nie 100% im Fokus - aber wer will das schon ... Mein Sony 18-200 Zoom litt an Modell-typischem "Zoom Creep"; das ist erst mal ein Spass am Himmel :D

Dass Dich der fehlende Leuchtpunkt-Sucher (oder Dein bestellter, aber noch fehlender Laser) beim Ausrichten und Fein-Framing nervt - und dazu noch der Kugelkopf ergonomisch frickelig und viel zu ungenau ist: I hear ya! Ich habe deshalb nicht weiter gemacht. a) weil meine Kamera keinen Blitzschuh hat und daher kein Leuchtpunktsucher ging. Side-by-side Schnellwechselplatte und darauf den LP-Sucher parallel zur Optik, wär gegangen, bloß an keinem Abend plug and play. Hauptsächlich hab ich aber b) den Ersatz für den Kugelkopf nie zu Ende gedacht, weil für mich damals sowieso gerade zu teuer.

Der Getriebeneiger-Vorschlag ist daher auch f mich heute interessant. Wenn's den mit Arca Swiss Aufnahme gäbe - wegen der Side-by-Side-Montage für Kamera und Sucher.
Payloadmäßig wär mein nano.tracker dann maxed out.
Übrigens war meine längste Belichtungszeit mit 500mm 15 Sekunden. (Einordnung NUR mit iPhone-Kompass und einem Geodreieck, um den Kugelkopf auf 54* zu fixieren.)

Davon viele machen und stacken ist bei Lichtverschmutzung gar nicht das Verkehrteste. Alt-Az-Astrophotografie ist auch auf 30 Sekunden begrenzt; da geht durchaus was mit zu machen!

Dass Du im Live-view wegen f/8 beim Einrichten nix siehst: lässt sich das mit super hohem ISO verbessern, wie hier auch schon jemand empfahl? Meine Live view, Sony Nex 5-N, reagiert darauf und zeigt dann in Echtzeit auch schon ein helleres Bild, relativ zu ISO und Belichtungszeit. Manch andere Modelle machen das nicht. Kann Deins das?
Ein kleiner Sucher ginge zum Finden und Framing aber auch. Der Laser bringt dabei ja nix. Es gibt Winkelsucher zum Aufsetzen auf den Kamerasucher - falls Deine noch einen echten Sucher hat. Und es gibt auch Winkelsucher für den Blitzschuh. "Winkel" deshalb, damit Du bei jeder komischen Kameraposition immernoch durchgucken kannst.
Ich nähme letzteres - kann man auch auf ein kleines Teleskop setzen, falls das mal angeschafft wird.
 
Moin Marc,
auf jedenfall super dass du dich mit meinem Problem beschäftigst! Gegen das Schneckenproblem wird dann hoffentlich ein MGEN abhilfe schaffen. Werde auf jedenfall berichten!

Moin silver,
meine Kamera ist eine Sony a6000. Ein Objektiv dürfte bis 2,5kg wiegen und hätte noch Puffer. Das Spiegeltele ist ein echtes Leichtgewicht. Wenn ich mir einen Refraktor kaufen sollte dann aber schon was vernünftiges wie der hier Teleskop-Express: TS-Optics Photoline 72mm f/6 FPL53 Apo - 2,5" Zahntrieb-Okularauszug
vllt auch was gebrauchtes...

Den Laser habe ich nun und Nachts kann ich den gut sichtbaren Lichtstrahl auf ein Objekt richten. Vorher kalibiriere ich die Ausrichtung an einem Hellen Objekt, welches ich auch auf dem Display sehe. Läuft.

Das Problem des Nichts sehens bei f8 ist auf schwach leuchtende und damit schwer zu findende Objekte bezogen. Welche ich nichtmal mit bloßem Auge sehe sondern nur in etwa aus Erfahrung bestimmen kann. Sterne sehe ich ohne weiteres. Aber bei 600mm am Apsc kann ich mich unmöglich anhand von Sternen orientieren da die Abstände zwischen ihnen zu groß sind.
Aber nun habe ich ja den Laser(y)
 
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