Nauris Vātes – High-end Imaging-Newt’s made in Germany

Nauris

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Vates.jpg


Nach langer Vorarbeit ist es nun endlich so weit, die Präsentation des neuen Nauris-Produktes ist gerade live gegangen. Ich hoffe, dass sich dort das ein oder andere interessante technische Detail finden lässt, manch Ansatz sinnvoll erscheint und so das Konzept hinter diesen Teleskopen nachvollziehbar wird.

Ich habe mich bewusst gegen die Kurzform entschieden, die gesamte Idee und die Alleinstellungsmerkmale wäre dann kaum vernünftig vermittelbar gewesen. Da sich der Aufbau und die Schwerpunkte von üblichen Produktpräsentationen unterscheiden, sollte trotz des vergleichsweise großen Umfangs beim Lesen wenig Langeweile aufkommen:)

P.S In der Ergebnisgallerie sucht man derzeit noch vergeblich nach Deepsky-Aufnahmen. Diese sind in Arbeit und ich freue mich ganz besonders darauf in Kürze auch diesen Abschnitt mit Leben zu füllen.


Sternfreundliche Grüße,
Daniel Restemeier
 
Wieder mal ein Hammerteil hast Du da rausgehauen!

Woww!!!

Würde ich knipsen würde ich sofort bestellen - schade, dass Du keine visuellen Apos baust ;)

Viel Erfolg!
 
Ein absolutes Traumteleskop, was sicher keine Wünsche offen lässt.
Als Konstrukteur und Bastler geht mir bei der Kombination aus eloxiertem Alu und CFK das Herz auf, auch wenn es nicht meine preisliche Liega ist.
Das Aufbauvideo habe ich interessiert geschaut und bin beeindruckt. Einzig das lange verschrauben ist mir etwas aufgefallen. Hätte man das eventuell mit Schnellspannschrauben oder einer Klemmlösung beschleunigen können?
Ich kann mir vorstellen wie viel Herzblut und Arbeit im Produkt steckt, da ziehe ich den Hut!
Die verlinkten Planetenaufnahmen sind ja der absolute Hammer. Unglaublich fantastisch und beeindruckend was möglich ist, wenn alles passt.

@ Hans: mit dem Lastenrad kommst du aber schlecht in die dunklen und abgelegenen Ecken, muss ja nicht der dickste SUV sein. ;-)

Wünsche viel Erfolg und viele zufriedene Kunden
Thomas
 
Hallo Thomas,

ich finde, solche Teleskope sollte man nicht durch Mitteleuropas lichtgeschwängerten Nachthimmel "erblinden" lassen.
Ich dachte selbstverständlich an eine Remote-Sternwarte im dunkelsten Irgendwo.;)
 
Ich mag durchdachte mechanische Lösungen sehr. Die beim Aufsetzen schwenkenden Schrauben z. B. haben mich wirklich beeindruckt, toll!

cs
Christian
 
Hallo zusammen,
vielen Dank für euer Feedback!

Das sehe ich sehr ähnlich, ich würde auf keinen Fall tauschen wollen.

Als Konstrukteur und Bastler geht mir bei der Kombination aus eloxiertem Alu und CFK das Herz auf, auch wenn es nicht meine preisliche Liega ist.
Beim Preispunkt gebe ich dir natürlich recht, das ist auch mir sehr bewusst. Allerdings ist sicher klar dass es nicht mein Ziel war ein weiteres Kampfpreis-Angebot auf Basis immer gleicher/ähnlicher Grundkomponenten rauszuhauen, davon gibt es schon mehr als reichlich und das ist auch gut so.

Generell kann ich mir nur wünschen dass man (nicht Du persönlich) immer Äpfel mit Äpfeln vergleicht – und nach 30 Minuten Recherche bei einer Handvoll bekannter Namen hat man schon heraus dass ich nicht aus dem Vollen schöpfe sondern meist noch deutlich unter besagten Alternativen liege. Ich hoffe, dass sich dies aufrecht erhalten lässt. Und dennoch sind diese Geräte kein Schnäppchen, kein Einwand meinerseits.

Einzig das lange verschrauben ist mir etwas aufgefallen. Hätte man das eventuell mit Schnellspannschrauben oder einer Klemmlösung beschleunigen können?
Das mit dem hohen Anteil an fliegenden Fingern im Video ist mir vorab auch aufgefallen ;) Dennoch bleibt es bei 3-5 Minuten Aufbauzeit und es ist ja eher egal wie sich diese zusammensetzen (denke ich). Aber deine Anregung nehme ich mit und wenn ich eine Idee habe wird hier weiter optimiert. Bei der oberen Verschraubung hatte ich überlegt ob man nicht auch mit vier Schrauben auskommen könnte, bin dann aber lieber auf Nummer sicher gegangen. In den nächsten Wochen werde ich noch mal testen ob es einen Unterschied macht wenn ich nur vier Schrauben festziehe.

Ich persönlich würde ja etwas mit Magneten gut finden – dranhalten und alles schnappt in die richtige Position. Für das Lösen hätte ich auch eine Idee. Aber ob das realisierbar ist… ich setze mal ein Fragezeichen dahinter. Aber auch eine pfiffige Klemmlösung wie von dir ins Spiel gebracht muss noch einmal auf das Skizzenpapier.

In jedem Fall wäre eine Änderung hier noch mal ein guter Grund in die Berge zu fahren um ein neues Video zu drehen...

Ich mag durchdachte mechanische Lösungen sehr. Die beim Aufsetzen schwenkenden Schrauben z. B. haben mich wirklich beeindruckt, toll!
Es freut mich dass dir dieses Detail auch gefällt! Nach einigen Aufbauaktionen bin ich mit dieser Lösung ziemlich zufrieden. Die schwenkenden Schrauben oben und das Hereinschieben der HS-Zelle unten erleichtern einem das Leben schon erheblich. Dennoch nehme ich Thomas Hinweis mit und überlege ob da nicht doch noch Potential für eine noch schönere Lösung ist.


Es dauert noch ein paar Tage aber dann hoffe ich erste Deepsky-Referenzaufnahmen in die Gallerie stellen zu können.
 
Wie im Eingangsposting angekündigt hole ich ab jetzt Stückchen für Stückchen das nach, was neben dem Berg an Worten definitiv noch fehlte – Ergebnisse im Bereich Deepsky. Ich denke, für das Erste seiner Art ist es OK diesen Thread noch einmal aus der Versenkung zu heben.

Hier geht’s direkt zum ersten DS-Ergebnis

Die meisten der 10sekunden-Einzelbelichtungen für diese Aufnahme waren von hohen Wolken und Mondlicht beeinträchtigt – in Bezug auf die Tiefe geht da sicher noch mehr.
Ab jetzt wird die Galerie regelmäßig erweitert damit dem Cirrus nicht mehr so einsam ist. Viel Spaß beim Vorbeischauen.

Sternfreundliche Grüße,
Daniel Restemeier
 
Hallo Daniel,

eine tolle Teleskopserie hast Du da erstellt.
Manche Lösung erinnert mich sogar an meinen / Deinen 14,5"er;)
Du bist und bleibst ein Perfektionist:y:

cs eike
 
Hallo Daniel,

das erreicht schon einen beeindruckenden Stand an Perfektion, abgesehen davon auch noch sehr ästhetisch anzuschauen. Gratulation. Und die Ergebnisse geben Dir Recht! Ich hoffe nur, dass das auch Widerhall findet und Dein Produkt die entsprechende Akzeptanz!

CS
Jörg
 
Moin Daniel,

ich muss schon sagen, dass die Konstruktion mit den klugen Detaillösungen mir sehr zusagt. Das Einzige, was mich etwas überrascht hat, ist deine Wahl der Spiegelsubstrate. Gibt es einen Grund dafür, dass du keine Keramikvariante (Zerodur, Sitall, etc.) im Angebot hast? Ist es vielleicht schlicht der hohe Preis der Rohlinge?

Ich bin wie Christoph sonst auch in der „Refraktorwelt“ zu Hause, doch trotz aller Liebe zum Perfektionismus, bleibt die traurige Erkenntnis, dass jenseits der 8“-Grenze kaum noch ein Refraktor bezahlbar ist. Insofern musste auch ich mir eingestehen, dass es gute Gründe für eine friedliche Koexistenz von Linsen und Spiegeln gibt und deine Geräten vereinfachen mir das Eingeständnis ungemein. Besonders schön finde ich, dass damit endlich auch große Spiegel parallaktisch montiert werden können und nicht nur die Option der Dobsonbauweise bleibt.

Anerkennende Grüße
Felix
 
Hallo zusammen,
ich freue mich ehrlich über das positive Feedback und die Fragen die jetzt noch aufkommen.

Eike, bei deinem Gerät handelt es sich quasi um den Urgroßvater. Die Ähnlichkeit im Design ist definitiv vorhanden, in praktisch jedem anderen Detail unterscheiden sich die Generationen jedoch schon erheblich.

Jörg, danke dir, das freut mich. Der Nachteil der Fertigstellung des eigenen Geräts im Winter ist leider, dass natürlich nicht viele Nächte zum Photonen sammeln anfallen. Aber wenigstens zwei weitere Deepsky-Ergebnisse sind in der Mache und ich freue mich schon auf die Fertigstellung.

Bei den Deepsky-Aufnahmen fällt mir das schnelle Öffnungsverhältnis extrem positiv auf. Laut SQM komme ich in den besten Nächten auf 21,1mag/asec^2 und selbst in diesen wenigen dunklen Nächten sind Luminanz-Einzelbelichtungen nach 10 Sekunden hintergrundlimitiert. Und das Endergebnis scheint mir auch deutlich schneller fertig zu werden. Vergleiche sind zwar immer schwierig, aber der NGC 1333 mit knapp 10 Stunden Gesamtbelichtung scheint vergleichbar tief geworden zu sein wie Ergebnisse im Netz mit 20 Stunden oder sogar 30 Stunden mit weniger schnellen Systemen.

Das Einzige, was mich etwas überrascht hat, ist deine Wahl der Spiegelsubstrate. Gibt es einen Grund dafür, dass du keine Keramikvariante (Zerodur, Sitall, etc.) im Angebot hast? Ist es vielleicht schlicht der hohe Preis der Rohlinge?
Eine gute Frage. Ich kann die Vātes-Astrographen auch mit einem Quartz-Hauptspiegel fertigen. Die Frage ist nur ob dies Sinn macht. Der größte Vorteil wäre, dass sich die Oberfläche in der Auskühlphase praktisch nicht verändert. Nur ist dies meiner Ansicht nach zumindest bei der Fotografie im Primärfokus wenig bedeutend für die Bildqualität. Viel wichtiger scheint mir, eine möglichst dünne Optik zu verwenden damit die abzugebende Wärmemenge möglichst gering ausfällt. Dann noch unterstützt durch eine aktive Belüftung geht das Auskühlen schnellstmöglich vonstatten.
Einen real bemerkbaren Vorteil der nicht vorhandenen Formänderung bei z.B. Quartz würde ich höchstens bei den beiden größten Baugrößen sehen und bei diesen wird es sich in den meisten Fällen vermutlich um stationäre Geräte handeln die deswegen keiner so großen Temperaturdifferenz ausgesetzt sind.

Ein Hauptspiegel aus Quartz hat neben den natürlich vorhandenen Vorteilen jedoch einen großen Nachteil. Jede Komponente der Vātes-Mechanik die durch ihre Längenänderung eine Verschiebung des Fokus bewirkt ist Teil einer Berechnung die zum Ziel hat, dass die Summe der Längenänderungen der mechanischen Teile die Veränderung der Brennweite des Hauptspiegels bestmöglich ausgleicht. Dieses Ziel lässt sich mit einem Hauptspiegel aus Boro/Pyrex/Duran gut mit dem Einsatz von Carbon und Metall in der richtigen Dosierung erreichen. Bei Einsatz eines Quartz-Spiegels bliebe allerdings nur noch, die gesamte Mechanik aus Carbon zu fertigen um am Ende auch bei der Mechanik auf null Ausdehnung zu kommen. Und auch nur dann wenn man genau weiß in welchen Faserorientierungen das verbaute Carbon gefertigt wurde da die Fasern nur in Längsrichtung null Wärmedehnung haben.

Ich denke, dass schon aus diesem Grund der Fokusdrift der Nachteil in der Praxis größer als die Vorteile wären wenn man ein Glas ohne Wärmedehnung verwenden will.

Ich bin wie Christoph sonst auch in der „Refraktorwelt“ zu Hause, doch trotz aller Liebe zum Perfektionismus, bleibt die traurige Erkenntnis, dass jenseits der 8“-Grenze kaum noch ein Refraktor bezahlbar ist. Insofern musste auch ich mir eingestehen, dass es gute Gründe für eine friedliche Koexistenz von Linsen und Spiegeln gibt und deine Geräten vereinfachen mir das Eingeständnis ungemein.
Sehr schön geschrieben, die friedliche Koexistenz muss trotz mancher Diskussion immer noch möglich sein ;)
Jeder hat bestimmt seine Vorlieben und auch aus guten Gründen. Aber ab einem bestimmten Punkt (wenn es um große Geräte geht), dann geht es hauptsächlich um Praktikabilität welches ein bestimmtes optisches Design noch bieten kann.

Besonders schön finde ich, dass damit endlich auch große Spiegel parallaktisch montiert werden können und nicht nur die Option der Dobsonbauweise bleibt.
Ich habe immer mal wieder auch die Kamera an Dobson-Teleskope gehalten und war begeistert was mit so großen Optiken möglich ist! Nur, auch mit gut eingestellter Nachführung war meist bei 2 Sekunden Schluss und dies schränkt die Objektwahl neben anderen Nachteilen dann leider deutlich ein. Deine Sätze treffen daher genau den Punkt der mich auch jahrelang umgetrieben hat.

Viele sternfreundliche Grüße,
Daniel
 
Hallo Daniel,

ich bin jetzt auch über deine tollen neuen Astrographen gestolpert. Der Eindruck von deiner Seite ist wirklich super! Scheint alles sehr gut durchdacht zu sein, bis hin zur Torsion der Spinne (ein echtes Problem in der Praxis, umso verwunderlicher, dass es mW nirgends sonst adressiert wird). So ein Gerät könnte ich mir gut als Upgrade für meine Sternwarte vorstellen :)

Mir fiel lediglich auf, dass du deine Spiegel nur mit 92% Reflektivität anbietest. Wenn die FS ebenso beschichtet sind, hat das Gesamtsystem nur noch rund 84%. Da verschenkt man doch eine Menge Öffnung. Kannst du auch 94% oder mehr Reflexionsgrad herstellen?

Viele Grüße
Stefan
 
Hallo Stefan,
als Sternwartengerät eignen sich diese Geräte gleichermaßen wie als Teil eines mobilen Großequipments. Durch die kompakten Abmessungen und das geringe Gewicht lässt sich möglichst viel Lichtstärke im vorhandenen Raum oder auf der vorhandenen Montierung realisieren.

In Bezug auf die Reflektivität kann ich schreiben, dass meine Angabe auf der Homepage von "ca. 92%" in der Hauptspiegel-Preisliste nicht ganz präzise ist. Die verbauten Fangspiegel haben eine Reflektivität von 96%. Und meine Homepage-Angabe von ca. 92% für den Hauptspiegel stammt noch aus Zeiten in denen ich in bestimmten Fällen einen alternativen Dienstleister mit der Verspiegelung beauftragt hatte. Alle Hauptspiegel welche in den Vātes-Astrographen verbaut sind werden nach den Angaben im Diagramm unten verspiegelt. Demnach beträgt hier die Reflektivität der Beschichtung laut meinem Dienstleister >= 93% zwischen 500-600nm und der Peak im Grün-Blauen liegt bei über 95%.
Reflektivität-HS.png


In der Standard-Ausführung haben meine Astrographen demnach kombiniert etwa 89% Gesamt-Lichtausbeute. Im Vergleich zu 2*96% beträgt der Unterschied also nur etwa 3%. Und durch den vergleichsweise kleinen Fangspiegel geht darüber hinaus auch etwas weniger Licht verloren wie man es von z.B. Cassegrains kennt.

Es gibt auch die Möglichkeit bei einem anderen Anbieter beschichten zu lassen, dieser gibt 96% Reflektivität an. Dies hat jedoch den Nachteil dass dieser Anbieter den Spiegel Face-Down auf drei rechteckigen Auflagepunkten beschichtet so dass dann ziemlich sicher wieder ungewollte Spikes wie bei der Lichtbeugung an Halteklammern auftreten würden. Bei meinem normalen Dienstleister wird dagegen auf einer runden Blende beschichtet.


Viele sternfreundliche Grüße,
Daniel
 
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