Newton Hauptspiegel Mittenmarkierung nicht in der Mitte???

Papa Brummbär

Aktives Mitglied
Hallo Astrofreunde,

ich habe vor einigen Jahren einen Gebrauchten GSO 8" F4 Newton gekauft. Damit wollte ich den Einstieg vom Refraktor zum Spiegelsystem finden. Jetzt habe ich nach langem hin und her mal die Mittenmarkierung vermessen. Dabei hat sich jetzt gezeigt, dass die Mittenmarkierung um ca. 2-3mm außerhalb der Mitte ist. Gemessen von Fasenkante zu Mittenmarkierung (Skizze a).
Meine Frage ist jetzt: a) ist die Mittenmarkierung außerhalb der Mitte oder b) ist der Spiegelmittelpunkt außerhalb der Mitte??

mittenmark.png


Könnt Ihr mir da einen Rat geben was ich da jetzt machen kann? Oder wie findet man beim HS die wahre Mitte heraus?

Für Eure Unterstützung bedanke ich mich schon einmal im Voraus

LG und CS
Hampo
 
Hallo Hampo,

optische und geometrische Mitte müssen nicht zwangsläufig zusammenpassen, obwohl das natürlich so sein sollte. Ich bin zwar kein Spiegelschleifer, aber ich denke, mit einem Balkensphärometer könntest du die sogenannte Pfeilhöhe recht genau bestimmen. Dann würdest wohl sehen, ob das mit der geometrischen Mitte zusammenpasst.

Viele Grüße
Werner
 
Hallo Hampo.
Als erstes würde ich die Justage am Stern kontrollieren, in meinem Fall mit 12mm Fadenkreuzokular und 3fach Barlow wegen der benötigten höheren Vergrößerung. Einen Stern (bevorzugt Polaris) mittig ins Doppelfadenkreuz stellen und leicht defokussieren. Den Fangspiegelschatten kontrollieren ob er schön zentrisch im Donut liegt..... nur wenn da eine Abweichung ist würde ich weitersuchen.
Zum nachmessen der HS- Mitte hab ich ein Papier Massband, wie man es in Einrichtungshäusern bekommt, verwendet, damit es an der Spiegeloberfläche anliegt, man besser ablesen kann und keine Kratzer hinterlässt.
Die Ringe der Mittenmarkierungen haben ein Loch von 4-5mm, als zweiten Versuch kannst du am weissen Ring der Mittenmarkierung anzeichnen an welcher Stelle die gemessene Mitte am dichtesten zur Ringinnenkante liegt. Auf diese Markierung hin den Fangspiegel mit dem Laser ausrichten (d.h. um die ca. 2mm abseits der Lochmitte). Den Hauptspiegel justieren, und das Ergebniss am Stern kontrollieren. Nur wenn wirklich eine Fehlerhafte Justage bemerkbar ist würde ich versuchen die Markierung abzulösen und neu zu kleben.

VG Hermann
 
Hallo Hermann,

ich fotografiere nur, wobei ich mir nicht sicher bin ob das Ganze bei der Gurke von Teleskop noch Sinn macht. Ich habe heute den Newton zerlegt und komplett neu kollimiert. Ich benutze dazu von Noctutec die Ocal Kamera. Hat eigentlich alles gut funktioniert, bin mir eben nur nicht sicher ob die Mitte eben auch die optische Mitte ist. Bei der nächsten Sitzung wird das ganze erneut getestet. Mal sehen ggf. heute.

LG und CS
Hampo
 
Den Fangspiegelschatten kontrollieren ob er schön zentrisch im Donut liegt..... nur wenn da eine Abweichung ist würde ich weitersuchen.
Hallo Hermann,
der Fangspiegelschatten sollte bei richtiger Justage nicht zentrisch im Donut stehen, sondern um den offset versetzt. Beim Wechsel von intrafokal auf extrafokal sollte er dann um den gleichen Betrag die Seite wechseln.

Viele Grüße
Thomas
 
Hallo Thomas.

Stimmt grundsätzlich. Ich bin fälschlicherweise von visueller Nutzung ausgegangen, und hab beschrieben wie ich vorgehen würde - zuerst schauen ob etwas auffällig ist.... ob ein Unterschied feststellbar ist wenn man den Laserpunkt um 2 mm versetzt auf die "gemessene" Mitte justiert. Bei 8 Zoll ist der Offset nur einige Millimeter, und beim visuellen nachjustieren am Stern war das bei mir meist in der Luftunruhe untergegangen .

Für die Fotografie würde ich die Justage auch mit Kamera und Monitor am Stern bzw. Sternfeld machen..... da ist die Mittenmarkierung nur ein Behelf zur Vorjustage .... und die Justieranleitung von Tommy Navratil als Leitfaden nutzen .

Meinen eigenen Fotonewton hab ich halt so justiert.

VG Hermann
 
Hallo Hampo,
a.) Ist die wahrscheinlichere Variante.

Bei "b." müsste ja die verspiegelte Fläche aus der Mitte sein.
Dann hättest du quasi ein Ei, oder Oval einer Stelle und einen breiteren Rand oder Phase.
Oder der Rand wäre zur Rückseite unterschiedlich hoch.

Das alles ist heute eher unwahrscheinlich, wahrscheinlich hat der wo die Mittenmarkierung aufgeklebt hat geschlafen.

Die OCAL Justage sollte man mit dem Gewicht und Hebel des späteren Imagetrain durchführen, sonst ist alles für die Katz.
LG
 
Hallo 'Quanten',

kann schon gut sein, man sollte doch meinen, dass bei einer 1/4-1/8 genaue λ Fertigung die Mitte auch die Mitte ist. Wobei der Aufklebefehler eher einleuchtet.
Die OCAL Justage sollte man mit dem Gewicht und Hebel des späteren Imagetrain durchführen, sonst ist alles für die Katz.
Da gibt es auch natürlich Probleme mit der Grundausrichtung/ Neigung des Teleskops, nach einem Meridanflip sieht die Sache auch wieder anders aus. Darum habe ich am OAZ zusätzliche Justierschrauben verbaut um dem Spiel ein Ende zu bereiten. Leider glaube ich allmählich es funktioniert nur wenn man den OAZ festschweißt. Demnächst wenn einige andere Projekt fertig sind werde ich einen eigenen OAZ bauen mal sehen was dabei raus kommt.

Nochmals vielen Dank
LG und CS
Hampo
 
Oben