NGC 4298/4302

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Stefan_Lilge

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Hallo,

NGC 4298 (face on) und NGC 4302 (edge on) wären im Showgeschäft B-Promis. Man kennt sie zwar irgendwie, aber richtig populär sind sie auch nicht.
Ihre Nähe macht sie aber zu einem interessanten Ziel. Laut Guide 9 sind sie mit 51 bzw. 52 Millionen Lichtjahren Entfernung zu uns auch tatsächlich nah beieinander. Anzeichen für eine gegenseitige Störung sind aber zumindest in meinem Bild nicht zu sehen.

Die Aufnahmen stammen aus der aktuellen Schönwetterperiode, die leider in Berlin nur mit einer mäßigen bis unterdurchschnittlichen Transparenz gesegnet war.

Aufgenommen auf meiner Berliner Dachterrasse mit einem 10" Meade ACF bei 2050mm Brennweite auf CEM60 Montierung, Starlight Xpress Trius SX694 Kamera, 69x5 Minuten Lum, je 36x5 Minuten RGB.
Das Bild ist auf 2/3tel verkleinert, was einen Abbildungsmaßstab von 0,67"/Pixel ergibt.

4298colourgut.jpg


Größer: http://ccd-astronomy.de/temp16/4298colourgut.jpg
 
Hallo Stefan
Interessantes Pärchen hast du da abgelichtet (kannte ich gar nicht)!
 
Hallo Stefan,

deine Beschreibung triffts...Bild angesehen...ah ja, die gibts ja auch noch...bis zum nächsten Frühling habe ich sie sicher wieder vergessen. :)
Gefällt mir sehr gut, was du an Details aus den Beiden herausgeholt hast!
Wie bist du mit der CEM60 zufrieden?

LG, Markus
 
Hallo Stefan,

da hast du völlig recht mit dem B-Promi Vergleich. Aber auch B-Promis haben , vielleicht nur einmal im Leben, ihren großen Auftritt. Hast das ungleiche Paar ordenlich in Szene gesetzt!
Bin immer wieder erstaunt, was bei deiner Beliner Dachterasse so rauzuholen ist. Hut ab!

Gruß und bleibt gesund
Thomas
 

Hallo Markus,

ich würde das als "recht zufrieden" beschreiben. Die Montierung habe ich gekauft, weil mir meine Losmandy G11 mitsamt Stativ zu schwer wurde, da zwickte immer der Rücken, wenn ich die durch die Gegend getragen habe (ich bin zu faul, um Montierung und Stativ zu trennen, wird also immer alles auf einmal getragen). Die CEM60 mitsamt Tripier (Säulenstativ) wiegt gefühlt nur die Hälfte und kann problemlos im Ganzen bewegt werden. Das Verhältnis zwischen Eigengewicht und Tragkraft ist bei der CEM60 extrem gut.

Ich hatte im Auslieferungszustand zwei Hardware-Defekte, von denen einer (extremes "klopfen" bei Goto) in der Werkstatt von TS gelöst werden konnte (großes Lob an TS, dass das vor Ort ging und die Montierung nicht zum Hersteller musste), das zweite (extrem schwergängige Axenkupplung) habe ich nach Auffinden eines passenden Youtube-Videos selber lösen können, der Hersteller hatte dazu keine praxistaugliche Lösung.
Außerdem musste ich die Klemmschrauben für die Prismenschienenklemme austauschen, weil die verbauten sehr scharfkantige Metallgriffe hatten, die einem im Winter schön in die Finger schneiden. Offensichtlich haben die Leute von iOptron noch nie selber mit der Montierung gearbeitet, sonst hätte ihnen das auffallen müssen.

Positiv an der Montierung ist neben dem geringen Gewicht die sehr gute Nachführgenauigkeit, die ist schon spürbar besser als bei meiner auch nicht schlechten Skywatcher AZ-EQ6. Die Nachführgenauigkeit ist vergleichbar mit meiner mit Ovision-Schnecke getunten G11, allerdings nicht ganz so zuverlässig. Die G11 hat "immer" abgeliefert, die CEM60 nur "meistens". Ebenfalls sehr positiv ist das praktisch komplette Fehlen von Backlash. Die CEM60 reagiert in beiden Achsen sofort auf Guiding-Impulse.

Größter Negativposten ist der Umstand, dass die Montierung nur maximal eine Stunde über den Meridian hinaus nachführen kann, bevor man umschwenken muss. Sowohl G11 als auch AZ-EQ6 sind da nicht beschränkt, damit konnte/kann ich in der Regel mindestens drei Stunden über den Meridian laufen lassen, bevor das Teleskop irgendwo am Stativ anschlägt (was bei beiden Montierungen wegen der Rutschkupplungen ungefährlich ist).

Zweitgrößtes Problem ist, dass die Montierung keine brauchbare Einnordungsroutine hat. Wenn man also den Polsucher nicht benutzen kann, weil der Polarstern nicht sichtbar ist, muss man Scheinern. Die eingebaute iterative Einnordungsroutine habe ich heute zum zweiten mal ausprobiert, aber die führt mich immer weiter vom Himmelsnordpol weg statt zu ihm hin.

Als neutral würde ich die magnetische Achskupplung beschreiben, die ist halt anders als normale Achsklemmungen, aber letztlich auch kein Problem.
 
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