NGC 925, eine selten gezeigte Galaxie im Sternbild Dreieck mit meinem NCT300

DietSky

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Hallo!

Nach einer gefühlt endlos langen, wetterbedingten Zwangspause, ist dies mein erstes Astrofoto in diesem Jahr. Aber auch dieses mal war das Wetter alles andere als optimal. Der Nebel waberte unberechenbar und eine momentan nebelfreie Zone konnte binnen Minuten wieder zulaufen.

So geschah es dann auch am Abend des 18. Januar. Zu Hause machte mir der Blick zum Sternenhimmel Hoffnung auf Erfolg, doch an der Sternwarte angekommen war Alles dicht in Nebel gehüllt. Also habe ich etwas frustriert mein Vorhaben wieder abgebrochen. Einige Stunden später schien sich die Lage etwas verbessert zu haben und ich habe mich erneut auf den Weg zur Sternwarte gemacht. Nun wollte ich es darauf ankommen lassen, obwohl die Transparenz bei einer Luftfeuchtigkeit von 99% nicht gerade förderlich für meine geplante Galaxienaufnahme sein würde. Doch der Wunsch, endlich einmal wieder Photonen zu sammeln, war einfach zu groß.

Ziel meiner Bemühungen sollte die Galaxie NGC 925 im Sternbild Dreieck, in einer Entfernung von 30 Millionen Lichtjahren sein. Obwohl diese Galaxie gar nicht so klein ist, findet man nur wenige Aufnahmen davon im Netz. An diesem und dem darauffolgenden Abend konnte ich immerhin fast 6 Stunden Belichtungszeit der Nebelwetterlage abringen. Die Bedingungen waren an beiden Terminen ähnlich schlecht und sicher wurde die Tiefe meiner Aufnahme durch die mangelnde Transparenz begrenzt. Aber besser eine mittelprächtige Aufnahme als keine!

Hier nun mein First Light 2025!

CS Dietmar

Aufnahmedaten:

Instrument: 12" Newton-Cassegrain NCT300 (Eigenkonstruktion) im Primärfokus mit ASA-Korrektor bei f=2075mm
Aufnahmekamera: CMOS QHY268M @-10°C Sensortemperatur
Guiding: Lodestar Pro am OAG
Filter: Antlia-Filtersatz L, R, G, B
Belichtungszeiten: L: 35x300s; RGB: je 15x240s
Gesamtbelichtungszeit: 5h55m
Aufnahmedatum: 18. und 19.01.2025

1. gesamtes Feld:

NGC925-LRGB_klein.jpg


2. 50%-Crop:

NGC925-LRGB_Crop50.jpg
 
Hallo Dietmar,

Hartnäckigkeit zahlt sich aus ;-)
Das ist ein sehr gelungenes Bild eines interessanten und hübschen Objektes,
fein aufgelöst und farblich ansprechend.
Gefällt mir sehr!
Unten der schwache Fleck, im grösseren Feld bei ca. 5 Uhr30, dicht bei einem
Sternendreick: ist das eine Zwerggalaxie?
Simbad führt da ein Objekt namens "[KKH2007] dJ0226+3325" an.

Grüße
Matthias
 
Hallo ihr Lieben,

ganz herzlichen Dank für Eure überaus lobenden Worte und danke auch für die zahlreichen Likes!

... ein wunderbares Galaxienporträt der kleinen Schwester von M33.
Hallo Stefan,
jetzt, wo Du es ansprichst, sehe ich auch die Ähnlichkeit.

... die geschilderten Umstände sieht man dem Bild nicht an!
Hallo Markus,
ich denke schon, das ich bei besserer Transparenz mehr Tiefe erreicht hätte. Ich bin aber dennoch zufrieden, überhaupt einmal wieder etwas aufgenommen zu haben.

Unten der schwache Fleck, im grösseren Feld bei ca. 5 Uhr30, dicht bei einem
Sternendreick: ist das eine Zwerggalaxie?
Hallo Matthias,
dieser Fleck war mir bei der Bearbeitung auch schon aufgefallen und ich habe ihn als real eingestuft. Es gibt noch eine Menge im Hintergrund zu entdecken, doch leider sind meine Daten aufgrund der Wetterbedingungen zu dünn, um etwas belastbares herauszuarbeiten.
Ich habe trotzdem einmal einen starken Stretch der Luminanz in inverser Darstellung angehängt.

CS Dietmar

NGC925-invers.jpg
 
Hallo Dietmar,

tolles Bild, tolle Galaxie, sehr schöne Farben.

Dein Newton-Cassegrain mit 2m Brennweite ist wirklich hervorragend

zur Galaxie Abbildung geeignet.

Grüße und CS

Karsten
 
Dein Newton-Cassegrain mit 2m Brennweite ist wirklich hervorragend

zur Galaxie Abbildung geeignet.
Hallo Karsten,

danke für Deine Einschätzung!

Mein Newton-Cassegrain sollte bei meiner damaligen Planung so etwas wie ein Universalgerät für Deepsky, Mond und Planeten werden. Dies ist nun schon etliche Jahrzehnte her und die Aufnahmetechnik hat sich seither extrem verändert. Heute würde ich kein solches System mehr bauen, sondern einen reinen Newton bevorzugen.

Die lange Brennweite von 6m im Cassegrainfokus war zu Filmzeiten für Mond und Planeten von großem Vorteil, doch Heute erlauben die hochauflösenden Sensoren den Einsatz deutlich kürzerer Brennweiten.

Es war nicht ganz trivial, wechselbare Anschlüsse für die Sekundärspiegel und die Fokussiereinheit zu konstruieren, die so präzise ausgelegt waren, das der Justagezustand des Systems erhalten blieb. Heute benutze ich den Cassegrainfokus praktisch überhaupt nicht mehr.

Eigentlich ist mein Instrument im Primärfokus ein F6-System, doch der ASA-Korrektor verlängert die Brennweite um den Faktor 1,175.
Die resultierende Brennweite von fast 2,1m verwende sich sehr gern für Galaxien und Details von Gasnebeln, aber auch mit dem Einsatz des Reducers und der Brennweite von 1,35m macht mein Instrument eine gute Figur. Für die Mond- und Planetenfotografie verwende ich den Baader FFC und so habe ich Heute mein Universalgerät auch ohne den Einsatz des Cassegrainfokus.

CS Dietmar
 
Hallo Dietmar,

vielen Dank für die informative Erklärung, ich musste mir darauf hin

erstmal das Bild von deinem Setup in deiner Galerie ansehen.

Deine Erfahrung und dein Equipment sind sehr Beeindruckend.

Die Montierung finde ich auch mächtig, kanns du dazu auch ein paar Sätze sagen,

welches Baujahr ist die, wieviel kann die tagen und ist die voll ASCOM Kompatibel ?

Grüße und CS

Karsten
 
@K.Bahr

Hallo Karsten,

freut mich, das Dir mein Eigenbau-Setup gefällt!
Ich habe gerade einmal nachgeschaut, die Zeichnungssätze für die Konstruktion der Montierung stammen aus Anfang der achziger Jahre, fertig aufgebaut und in Betrieb gegangen ist sie dann nach ca. 5-jähriger Bauzeit (ist ja nur Hobby und es gab auch einige Konstruktionsänderungen).

Sie trägt momentan ca. 100 kg Instrumentengewicht vollkommen klaglos mit guter Präzision. Ich denke, sie könnte auch locker einen 50cm-Spiegel tragen. Ich habe schon damals sehr viel Wert auf Stabilität in Kombination mit Präzision gelegt. Die Steuerung der Motoren war auch eine Eigenentwicklung von mir, ich musste sie jedoch nach 30 Jahren Betrieb ersetzen, da sich erste Ausfallerscheinungen bemerkbar machten. Nun, nachdem ich die ursprünglichen 5-Phasen-Schrittmotoren gegen 2-phasige ausgetauscht habe, läuft sie mit der FS-2 von Michael Koch. Alles was ich für den vollständigen Remotebetrieb mit N.I.N.A brauche, kann ich damit zuverlässig machen.
So ist mein Dinosaurier auch Heute noch ein wahres Schmuckstück für mich und bildet eine schöne Einheit mit den darauf montierten Instrumenten.

CS Dietmar
 
Hallo Dietmar,
meine oberherzlichste Gratulation zu deinem 2025er First-Light!!!
Bin etwas spät dran für einen Kommentar zu deinem - bei "nicht vorhandenen Wetterbedingungen" - doch sehr gut gelungenen Bild!
Ja , das Wetter macht einem wirkliche zu schaffen...:coffee:
Ich hatte in den letzten Wochen zwei vermeintliche Gelegenheiten für den Mars, aber da habe ich mit C9,25 nix hingekriegt... vielleicht demnächst noch einen Versuch mit meinem Newton...
Herzliche Grüße
Thomas
 
Hallo Dietmar,

hervorragend gelungenes Bild dieser Galaxie. Gefällt mir. Habe mich auch schon daran versucht, sollte aber nachbelichten. Das kennen wir ja.

lg
Franz
 
Hallo Dietmar,

eine feine Arbeit - wie gewohnt! Dein Kampf gegen die Elemente hat sich gelohnt und dein Eigenbau konnte wieder zeigen, was er draufhat!

Viele Grüße und besseres Wetter!

Peter
 
Hallo Peter,

in den vergangenen Wochen kämpfe ich nur noch gegen die Elemente und versuche fast jede größere Wolkenlücke auszunutzen, doch richtig Spass macht das nicht.
Hoffentlich gibt es bald mal wieder stabile Wetterbedingungen mit klarem Himmel von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang.

CS Dietmar
 
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