Optikfehler - Know/How & Schwarmwissen gefragt !

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hasebergen

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Hi allerseits,

An meinem mit dem - sich als in Steinheil-Bauweise gefertigt herausgestellt habendem 122mm/ca. 1360mm-Objektiv findet sich folgendes Problem: Bei helleren Sternen gibts - fokussiert - keinen ganz klar begrenzten Punkt, sondern einen minimalen "Kranz". Wenn ich dann die intra- und extrafokalen Beugungsbildchen vergleiche, sehe ich dies hier (Bild 1 intrafokal - Bild 2 extrafokal) Das extrafokale Abbild sieht schon merkwürdig aus. Was kann die Ursache sein, welcher Fehler liegt da vor und was ist zu tun, um diesen zu minimieren bzw. ganz wegzubekommen? Würde doch gerne dieses alte Steinheil-Objektiv wieder zu "vollem Leben" erwecken :-)

Freue mich auf Gedanken, Hinweise und Tips :-)

Greetzles Hannes
 

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Hallo Hannes,

ich würde mal versuchen die Optik abzublenden oder mit einer Hartmann-Maske zu Leibe rücken.

Final könnte eventuell auch ein Blendenring im Tubus helfen.
CS,
Jörg
 
Hallo Hannes,

nachdem du betr. des Objektivs an anderer Stelle etwas von einem vagabundierenden Alu Abstandhalter schriebst, könnte vielleicht etwas mit den Linsenabständen nicht stimmen. Da du mit Sicherheit keine exakten Berechnungsdaten des Objektivs hast, bliebe da natürlich nur ausprobieren.
Wenn dich das Bild ansonsten zufrieden stellt, könntest du es auch einfach mit ignorieren versuchen.

CS Gerhard
 
Hallo zusammen, ich würde auch meinen, dass die Abstände der Linsen bzw. Orientierung nicht ganz stimmt.
VG Ulrich
 
Tippe mal auf Spannung in der Objektivfassung und/oder falscher Linsenabstand und ev. unvollständige Auskühlung.
Weiterhin Zone (extrafokal zu vermuten).
Am besten gleich zu Wolfgang Grzybowski: IFG und Optimierung...
 
Hallo Hannes,

aufgrund deiner 2 Fotos ist eine Analyse ohne zusätzliche Angaben schwierig.

Wenn möglich, dann nimm die Fotos so auf, dass mehr Struktur intra/extrafokal auf den Bildern zu sehen ist.
Zusätzlich wäre es gut zu wissen, ob die Fotos bei ausgekühltem System gemacht wurden.

Falls eine Blende sofort Verbesserung verspricht, hättest du aber schon fast gewonnen.;)

Viele Grüße
Werner
 
Das, was da zu sehen ist, ist entweder ein Kantenfehler oder zumindest randnaher Zonenfehler,, oder aber sphärische Unterkorrektur des gesamten Systems.
Den Linsenabstand schließe ich fast aus, denn der Linsenabstand verschiebt lediglich das optimum der Korrektur im Spektrum, siehe Gaussfehler, da dieser bei den Eckdaten des Scopes aber sehr gering ausgeprägt ist, wird das nicht viel machen. Da der Linsenabstand, neben Abblenden, aber das Einzige ist, was man selbst ändern kann, würd ichs mal versuchen, aber nur, wenn Abblenden kein oder wenig Effekt bringt, oder man zu viel abblenden müsste. Da es eine deutlich gelb-grünliche Unterkorrektur ist, müsste man, wenn, dann den Abstand der Linsen zueinander verringern.
LG, Olli

P.S.: Ein Ronchitest mut einem Ronchiokular wäre extrem hilfreich, vor allem in Kombination mit dem normalen Sterntest. Das Ronchibild ruhig ein paar sekunden belichten, um das Seeing rauszumitteln.

P.P.S.: Es könnte sogar sein, dass eine der Linsen gedreht ist, also da vllt noch mal nachschauen, dass die Anordnung so passt, wie sie beim Steinheil vorgesehen ist. Ist es denn tatsächlich als Steinheil gebaut worden, oder hat da ein Vorbesitzer aus einem Fraunhofer ein Steinheil gemacht, ohne über die sphärische Aberration nachgedacht zu haben?
doublet_achromats.png
 
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Hallo Olli,

an einen Kantenfehler bzw. Sphärische Unterkorrektur dachte ich auch bereits, wobei man hier mehr Aussagekraft bei strukturell besserer Auflösung der Fotos bekäme. Wenn eine nur wenige mm breite Blende sofort deutliche Abhilfe schaffen würde, wäre der Fall so gut wie klar und man müsste sich im Grunde keine weiteren Gedanken mehr machen.

Ich würde dennoch sicherstellen, dass keine Unterkorrektur durch etwaig nicht komplett austemperierte Linsen entstanden ist. Theoretisch nicht ganz auszuschließen wäre auch eine Überlagerung zweier Fehler (Kantenfehler + Unterkorrektur).

Viele Grüße
Werner
 
Moin allerseits,

danke Euch erstmal für Eure Rückmeldungen! Da sind Tipps dabei, die ich mir - der ich ja keine optischen Meßapparaturen und -bänke habe - zu Herzen nehme und mit "trial & error" vorsichtig ausprobieren werde.
Zunächst - ja diese Abstandsplättchengeschichte ... das war auch mein nächstliegender Ansatz: ich vermute recht dringend, dass der Vor-Vorbesitzer beim Auseinandernehmen des Objektives die originalen Abstandsplättche verloren und dann durch schlichte Alufolie ersetzt hat. Nichst anderes ist da nämlich zu finden. Im Vergleich mit meinem anderen Steinheilobjekt, welches Wolfgang Grzybowski fachmännisch aufgemöbelt hat, sind diese Alufolienstücke bei diesem Objektiv extrem dünn: die "Grzybowskischen" Abstandsplättchen im gut "laufenden 122/1460er Steinheil sind ca 1/2mm "dick". Ich werde da also mal probieren und dann sehen, wie sich mit etwas dickerem Abstandsplättchen auch diese obige insbesondere extrafokale Beugungserscheinung verändert (wenn sie dies denn tut).

Verschiebungen der Linsen zueinander - möglich. Aber da ist zumindest eine Markierung vorhanden, die - so es denn hoffentlich die Originale des Herstellers ist - die richtige Stellung der Linsen zueinander wiedergibt.

Sonst kämen natürlich auch Versuche mit Abblendungen ins Spiel.

Spannungen in der Objektivfassung - denke mal nicht, die Linsen sitzen nicht "fest" sondern "brauchbar locker" in der Fassung. Und die Linsen waren austemperiert.

Bessere Photos - ja versuche ich mal hinzubekommen, diese hier waren mit einem Mobiltelephon recht schnell frei Hand gemacht. Zeigen aber wenigstens deutlich die Unterschiede zwischen Intra- und Extrafokal.

Ichnhalte Euch gerne auf dem Laufenden, was aus dem Objektiv herauszuholen ist. Und wenn mein Latein dann "aufgebraucht" ist, gibts ja immer noch den Wolfgang G. ;-)

Greetzle aus dem völlig verregenten Stuttgart, Hannes
 
Kontrolliere bitte bei der Gelegenheit, ob die Linsen überhaupt korrekt angeordnet sind, und ob es wirklich als Steinheil gebaut wurde oder ob da jemand einen Fraunhofer einfach umgedreht hat. Siehe PPS von Post #7
LG, Olli
 
hallo Hannes,

ich sehe einen mächtigen Zonenfehler, auf intrafokal (Bild 1329) ein heller Ring an der Kante,
extrafokal ein diffuser Rand und ein heller Ring weiter innen.
Das sieht nach einem Zonenfehler aus, der sich ca. über den halben Radius des Objektives erstreckt,
und der im wesentlichen einer Unterkorrektur ähnelt (weil die Fläche ausserhalb des halben Radius größer ist als innerhalb).
Es kann gut sein, dass du das verbessern kannst, wenn du den Abstand der Linsen verringerst.
Damit hatte ich bei ähnlichen Fällen Erfolg. Ganz wegbekommen wird nicht klappen.

lg Tommy
 
Die Zone ist mE extrafokal (Bild1328) noch deutlicher zusehen (wie ich im Beitrag #5 bereits erwähnte).

Anyway, was soll das ganze Gebastel (der Rheinländer sagt "Frickeln", der Norddeutsche "Popeln" :D) ?
(Ich würde meinen ganzen historischen optischen Ballast in der Bucht o. ä. verscherbeln und mir dafür gebraucht z. B. einen TSA oder TOA kaufen; dann wäre endlich Schluss mit überflüssigen schlechten Sterntests und IFGs und nur noch Genuß am Himmel angesagt ;). Das ist aber nur meine pragmatische Meinung...)

Es gibt hier im Forum eine passende Signatur, frei nach Goethe: "Das Leben ist zu kurz für Achromate" :cool:
 
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