PEC Training und Konus Fehler

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Kaus_Media

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Hallo, bin nach Jahren Abstinenz wieder zurück und ich finde leider nur widersprüchliche Aussagen über die Notwendigkeit eines PEC Trainings in Verbindung mit Autoguiding, kann man es nun lassen oder bringt es Vorteile in der Präzision? Und ist eine Konus-Fehler-Kalibrierung wie in dem Handbuch zur Synscan beschrieben ebenfalls wichtig? Habe vor zig Jahren mal fotografiert, mein Handcontroller von damals hatte keine PEC Training-Option, das musste ohne gehen, aber meine Nachführung ließ immer zu wünschen übrig, eine Konus-Fehler-Bereinigung habe ich ebenfalls nie durchgeführt, wußte gar nicht, dass es sowas gibt. Vielleicht könnt Ihr mich aufklären, VG Olaf Kühn
 
Hi Olaf,

PEC Training macht Sinn bei einer Montierung, die fest auf einem Stativ oder einer Säule aufgestellt ist und nie mehr auseinandergeschraubt wird. Aber auch nur dann, wenn visuell beobachtet wird und immer vor jedem Aussachalten eine genau definierte Parkposition angefahren wird und absolut nie die Klemmen geöffnet werden.

Fotografiert man und nutzt dabei einen Autoguider, können antrainierte PEC-Korrekturen das Guiding negativ beeinträchtigen.

Zum Konusfehler kann ich nix sagen, da fehlt mir die eigene Erfahrung. Mein System aus Montierung/Teleskop hat keinen, den ich bemerke.

Viel wichtiger als PEC Training ist das saubere Einnorden und daß der Sucher/Leitrohr mit der optischen Achse des Hauptrohrs übereinstimmt sowie ein sauber eingestelltes Schneckenspiel in RA und DE...
 
Hallo Olaf,

PEC und Guiding vertragen sich sehr wohl und sehr gut.
Was Guidinglösungen nicht mögen, ist ein automatischer Getriebespielausgleich über den Handcontroller (Backlash Kompensation). Letzeres macht nur bei der visuellen Beobachtung Sinn.
Wenn die Montierung einen Index-Marker hat (wie meine CGX) kann man auch die Achsen beliebig klemmen und muß PEC nur einmal trainieren. Die PEC Wiedergabe sucht sich die Position der Schnecke und gibt korrekt wieder. Ob deine Montierung sowas hat, sollte im Handbuch zu finden sein.
Der Konusfehler hat, wie schon erwähnt keinen Einfluss auf das Guiding.

Gruß Dirk
 
Hallo zusammen,

von Fee und Klaus kamen sich widersprechende Aussagen.

Stört PEC nun das Guiding, z. B. via MGEN, oder nicht?
 
Hallo Olaf,

PEC ist eine Korrektur eines ungleichmäßigen Getriebelaufs. Das gilt auch für das Autoguiding. Zwei Korrektursysteme sollte man nicht überlagern. Das heisst nicht automatisch, dass es nicht doch geht. Nach meinem Wissen wird empfohlen, bei Autoguiding PEC abzuschalten. Dann ist man auf der sicheren Seite.
Den Konusfehler gleicht ein Autoguider ebenfalls gut aus.
Ich verwende eine AZ-EQ5 in Verbindung mit dem MGEN. Die Abweichung liegt bei mir im Bereich kleiner +0,5 /-0,5 Bogensekunden.

Gruß Andreas
 
Moinmoin,

hmmm... mal folgende Überlegung dazu:
- das PEC ist eine feste, nicht dynamische Korrektur, quasi ein Stück unveränderliche Hardware. Sie weist also einem gegebenen Steuerpuls tabellarisch einen "bio-visuell" erarbeiteten Offset fest zu.
- Guiding ist eine dynamische Korrektur, ein Regelkreis, also vergleicht Ist zu Soll, errechnet einen Offset und addiert/subtrahiert diesen zum nächsten einkommenden Stellbefehl

Stimmen diese Überlegungen, sollte ein Guiding funktionieren, auch wenn PEC angewendet wurde, denn das Guiding erfolgt, nachdem der ums PEC korrigierte Wert ausgegeben wurde. Das PEC erfährt aber nichts von der Änderung, da es eine Stellgröße ist, keine Regelgröße, erfährt also kein Feedback, anhand dessen es eine Korrektur vornehmen wölle.
Somit wäre nur ein Regelkreis im Eingriff und nicht noch zweiter, dagegen arbeitender.
Entsprechend würde ich erwarten, daß ein Guiding an einem PEC-korrigierten Lauf geringere Korrekturen durchführen müßte, als an demselben Aufbau ohne PEC.

Da mir keine Feedbackmöglichkeit für die PEC bekannt ist, glaube ich an die Richtigkeit der o.g. Annahme.

Ich hoffe für maximale Verwirrung gesorgt zu haben :LOL::whistle:

Gruß Okke;)
 
Hallo Okke,

vollkommen richtig. PEC "erleichtert" die Arbeit des Guiders, stört aber auch nicht, im Gegensatz zum Getriebespielausgleich. Das Guiding wird mit PEC deutlich ruhiger und liefert damit etwas größere Toleranzen was die Korrektur anderer, nicht statischer Störungen angeht.
Wichtig ist dabei, dass die Parameter der Montierung nach dem PEC Training nicht mehr verändert werden. Stelle ich z.b. das Schneckenspiel neu ein, muß ich auch PEC neu trainieren. PEC wird um so besser, je genauer man es trainiert, also möglichst viele Schneckenläufe erfasst werden. Wenn man nur einen Lauf verwendet, kann man es auch bleiben lassen.
So meine Erfahrungen.

Gruß Dirk
 
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