Pixinsight DBE Probleme

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Max_Eberle

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Hallo zusammen,

folgendes Problem, in den letzten klaren Nächten sind insgesamt 20 Bilder je 10 Minuten also knapp 3 1/2 Stunden Lights von M101 entstanden. Nachdem ich mich gestern an die Bearbeitung in PI gewagt hatte stand ich jedoch vor einem größeren Problem das mir schon des Öfteren aufgefallen war.

Das Kalibrieren und Integrieren der Lights über PI lief problemlos wobei ich anmerken muss das zu 6 Lights aufgrund eines kleineren Problems während der Aufnahmeserie keine passenden Flats aufgenommen wurden. Nichtsdestotrotz dachte ich mir ich verwende die Lights dennoch und habe diese eben ohne Flats kalibriert und im nachhinein in den Integrationsprozess mit den anderen Lights aufgenommen.

So, nun zu meinem eigentlichen Problem, an sich komme ich mit dem DBE-Tool ganz gut zurecht nur ist mir aufgefallen das in einigen Fällen nach der DBE komische "Farbflecken" in dem eigentlich geebneten Hintergrund des Bildes verbleiben. So auch in diesem Fall! Die deutlich sichtbare Vignettierung hervorgerufen durch die 6 nicht Flat-kalibrierten Lights ist zwar ziemlich gut geebnet worden aber dennoch verbleiben diese komischen "Farbflecken".

Ich habe mit sämtlichen Parametern der DBE, verschiedenen Korrekturmethoden (Substruktion, Division, mit und ohne Normalisierung), mehreren Durchläufen, versucht diese Artefakte aus dem Hintergrund zu entfernen, jedoch leider ohne Erfolg.

Zur Veranschaulichung habe ich mal 4 Bilder in die Dropbox geladen. Alle Bilder sind in PI per STF (boosted) gestretcht und anschließend per HT transformiert worden. Natürlich nur zur Veranschaulichung (hier sind die beschriebenen Flecken recht gut sichtbar, sogar direkt nach der DBE!)

M101 direkt nach der Integration (STF (boosted) -> HT -> JPG):
https://www.dropbox.com/s/02i57333h6qwb6o/Integration.jpg?dl=0

M101 direkt nach der DBE (STF (boosted) -> HT -> JPG):
https://www.dropbox.com/s/5aos2s278jhsveo/DBE.jpg?dl=0

M101 nach weiterer Bearbeitung (LinearFit, Color calibration, Deconvolution, SCNR, MLT, MTT, noch linear!),
(STF (boosted) -> HT -> JPG):
https://www.dropbox.com/s/n3p6fyn9bcauqye/Entrauscht.jpg?dl=0

Hier werden die Artefakte erst richtig sichtbar, nachdem der lineare Raum verlassen wird und per HT, Masked stretch, etc. gestretcht wird, macht der Hintergrund Probleme.

Nun zu meiner Frage, weiß irgendjemand Abhilfe oder hat irgendjemand Tipps um diese komischen "Farbflecken" zu entfernen bzw. gar zu vermeiden? Oder ist meine Schilderung sogar normal?

Auch Tommys Variante per Pixelmath habe ich bereits ausprobiert: http://vibes.co.at/images/DSIG2017_Kflat.pdf

Ich bin dabei folgendermaßen vorgegangen: Channel extraction -> RGB -> R, G & B und anschließend wie in der Anleitung beschrieben. Jedoch bekomme ich es einfach nicht hin am Ende der Prozedur ein Ausgangsbild vorliegen zu haben, worüber ich per Clone stamp in unter mehreren Stunden Arbeit restliche Objekte entfernt bekommen würde, und das für jeden einzelnen Farbkanal!

Zusätzlich habe ich noch das integrierte Summenbild als XISF in die Dropbox geladen, falls sich irgendjemand Gewissheit schaffen oder sich selbst versuchen möchte.

https://www.dropbox.com/s/41g10mhn6nsgigo/0_Integration_DC_CS.xisf?dl=0

In diesem Sinne schon mal vielen Dank!
Lg & CS, Max
 
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hallo Max,

derart gestreckt, sieht man den Graswurzeln beim Wachsen in rasender Geschwindigkeit zu. Sehr gut, saubere Arbeit! :super:

Abhilfe gegen die Farbflecken im Hintergrund: Mach dir eine Maske für den Hintergrund und die Flecken darin (entweder Rangemask - oder das Bild selbst, Schwarzpunkt so gesetzt dass der Hintergrund schon abgeschnitten wird und Rest so gestreckt dass die helleren Bereiche kaum mehr betroffen werden, und invertiert). Dann mit Curves/Sättigung die Farbflecken neutralisieren.

Das ist einer der Gründe, warum man das Bild so gut ebnen soll. Damit man nachher den ganzen Hintergrund mit einer Einstellung erfassen kann. :smiley61:

lg Tommy
 
Hallo Max,

ich habe Dein Bild, wie von Tommy vorgeschagen, mit der RangeMask entsättigt. Zudem wurde der Hintergrund mit einer Luminanzmaske etwas entrauscht. Ansonsten die übliche Vorgehensweise mit DC, DBE, BN und CC sowie leichtes Entfalten in Fitswork. Ich hoffe, es ist für Dich in Ordnung, wenn ich Deine Aufnahme hier als zeige!

Hier das Ergebnis. Die Farbflecken sind kaum noch zu sehen.

Link zur Grafik: http://www.martinhauser.de/bilder/2018050202.png

@Tommy: Die RangeMask grenzt schärfer ab als eine Luminanzmask? Kannst Du das bestätigen?

Viele Grüße
Martin
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Tommy,

erstmal vielen Dank für die schnelle Antwort!

Genau daran habe ich ebenfalls schon gedacht, den zusätzlichen Arbeitsschritt sollte ich dann zukünftig am besten direkt nach der DBE oder zumindest vor der eigentlichen Entrauschung in Angriff nehmen oder? Zumindest falls diese Farbflecken in weiteren Bildern nochmals auftreten sollten.

Aber in welcher Intensität soll die Entsättigung dann am besten stattfinden? Komplett entsättigen sollte ich den Hintergrung meiner Meinung nach jetzt auch nicht oder? Eher zum größten Teil oder? Das ist ja dann nichts anderes als eine Farbentrauschung.

Zum Thema Masken, im Prinzip sollte es ja eigentlich egal sein ob ich jetzt eine angepasste RGB-Maske (Bild), eine Luminanz-Maske oder eine Range-Maske (per RangeSelection) verwende oder sehe ich das falsch?

Lg & CS, Max
 
Hallo Martin,

vielen Dank für deine Bemühungen! Natürlich ist das in Ordnung dass du das Bild jetzt hier zeigst, habe es ja auch für alle öffentlich gemacht.

Soweit ich das sehe hast du den Hintergrund sogut wie vollständig entsättigt, aber oke, spricht ja nichts dagegen. Macht meiner Meinung nach immernoch einen natürlichen Eindruck. Meine Frage hat sich demnach wohl auch erledigt.

Nochmals vielen Dank!

Lg & CS, Max
 
hallo,

ja, die range mask ist weniger verlaufend als das invertierte Bild als Maske. Ich hab ja vorgeschlagen, dass man nicht nur einen Anfangs und Endwert, sondern jeweils einen Bereich definieren kann. Also zwei Regler für Anfang und zwei für Ende. Da haben dann alle im PI Forum "pfui, Photoshop, das brauchen wir nicht" geschrien, aber gscheit wärs schon denk ich ;-)

lg Tommy
 
Hallo zusammen,

um diesen Beitrag hiermit abzuschließen nochmals alles zusammengefasst. Habe ich das richtig verstanden das ich die Entsättigung des Hintergrundes, falls diese „Farbflecken“ verbleiben sollten, direkt nach der DBE bzw. zumindest vor der eigentlichen Entrauschung des Hintergrundes also noch im linearen Zustand durchführen sollte? Von der Intensität her in etwa bis kurz vor der Vollentsättigung und über eine beliebige invertierte Maske geschützt (Bild (RGB + Tonwertkorrektur), Luminanz + Tonwertkorrektur oder eben über die RangeMask), sollte ja letztlich alles zum selben Resultat führen?

Könnt Ihr das so unterstreichen oder habe ich irgendwo einen Denkfehler?

Vielen Dank für eure Hilfe!
Lg & CS, Max
 
Hallo Max,

ich meine, dass Du nicht die selben Ergebnisse erreichts. Allerdings bin ich ein Anfänger.

Die RangeMask ist, wie Tommy bestätigen kann, weniger verlaufend. Daher kannst Du den Hintergrund schärfer angrenzen und wirklich nur den "informationsfreien" Hintergrund entsättigen.

Das Entrauschen der Chromi würde ich vor dem Entsättigen machen.

Aber vielleicht kann Tommy nochmal etwas dazu sagen.

Viele Grüße
Martin
 
hallo Max,

ja, so passt es. Im linearen Bild, das erspart dir späteren Kummer mit diesen Artefakten. Im Prinzip ist es ein sehr grobes Farbrauschen, es macht IMHO Sinn das vor dem feineren Entrauschen der Gx Ausläufer vorzunehmen, oder so halb in diese hinein - eben wo grobe Flecken vorliegen und keine echte Farbinformation drin ist. Aber nichts ist in Stein gemeisselt.

lg Tommy
 
Hallo zusammen,

alles klar, vielen Dank für die hilfreichen Anmerkungen, da hat man schon wieder etwas dazu gelernt. Dann werde ich diesen zusätzlichen Arbeitschritt optional mit in meinen Workflow aufnehmen.

@Martin: Eine kleine Frage hätte ich noch, aus welchem Grund würdest du die Entrauschung der Chrominanz vor der Entsättigung des Hintergrundes vornehmen? Was für eine Begründung hast du hier?

Nochmals vielen Dank an euch beide!
Lg & CS, Max
 
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