Platesolving als Sucher

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defox42

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Guten Abend,

ich hoffe, ich bin im richtigen Unterforum, wenn nicht, bitte verschieben.
Ich habe vom StarSense gelesen und überlegt, das ist doch eine interessante Suchervariante. Also das Plate Solving. Kann ich mir sowas mit meinem Equipment bauen?
Ich habe einen 150 mm Dob und ein 70 mm Refraktor.
Idee: Den Refraktor am Dob festmachen (Rohrschellen?) und da eine Okularkamera rein (Welche Anforderungen an die? Evtl auch eine um mal einen Schnappschuss zu machen? Foto wird kein Schwerpunkt werden). Mit der Kamera dann Plate Solving um mich zurecht zu finden und lichtschwache Objekte zu finden.
Kann das möglich sein? Soll ich die Idee verwerfen? Brauche ich noch was?

Viele Grüße,
Dennis
 
Hallo Dennis,

das geht. Das ist fast schon Standard. Über Programme wie z.B. APT, N.I.N.A. oder Sharpcap kannst Du Platesolven, die Montierung synchronisieren oder wieder an die ursprüngliche Stelle fahren, falls das Bild gedriftet ist. Die eigentlichen Platesolver sind dann Astrotortilla, ASTAP, ASPS, Platesolve2 .... Die können sich teilweise auch mit der Montierung und Kamera verbinden und die Position ermitteln.
Ich habe meinen visuellen Sucher schon lange aufgegeben und arbeite fast nur noch mit Platesolving, teilweise sogar ohne Sucher mit Kamera und nur noch über das Hauptteleskop. Das ist heutzutage kein Hexenwerk mehr.

Gruß

*entfernt*

PS: Ach so, lade Dir die ASCOM-Platform herunter, mit der Du Deine Montierung und Platesolver (oder den Montierungssimulator als kleinen Trick bei einer unmotorisierten Montierung) verbindest. Dann kann die Teleskopposition in einem Programm wie Stellarium oder CdC direkt angezeigt werden. Ich hoffe, das gibt Dir einige Stichworte zum Nachschauen und Einlesen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Vielen Dank Heiko für die Antwort!

Lohnt es sich dann überhaupt den Refraktor an den DOB zu montieren oder suche ich dann einfach mit der Kamera und wechsel auf Okular, wenn ich das gefunden habe, was ich will?

Viele Grüße,
Dennis
 
Also trotz Technikspielereien habe ich persönlich immer noch ganz gerne ein unelektronisches Backup. Ich habe zumindest noch einen Laserpunktsucher am Teleskop. Das hilft auch grob die Richtung zu treffen und es dem Platesolver leichter zu machen.

Gruß

*entfernt*
 
Hallo Dennis

Der Unterschied zu der Lösung von Celestron dürfte sein, dass Du zwischen den Bildern und dem Solving keine Führung hast. Celestron nutzt die Sensoren des Smartphones dazu so ungefähr zu ermitteln wie schnell und weit Du geschwenkt hast. Das geht mit der Kamera am Sucher natürlich nicht. Du musst immer wieder anhalten, ein Bild machen und dieses Solven lassen. So kannst Du Dich an das Objekt herantasten. Das geht, ist aber meiner Meinung nach mühsamer als die Lösung von Celestron. Plan B währe sich Encoder an den Dobson zu schrauben und per PushTo zu navigieren. Kostet auch nicht mehr als der Starsense Explorer.

Viele Grüße
Michael
 
Hallo,

ja das stimmt. Eine Richtungsanzeige am Teleskop hat man beim normalen Platesolven nicht und man muß das Platesolven nach jeder Positionsänderung wieder neu aufrufen. Immerhin kann man die Position dann sehen, wenn man das mit einem Planetariumsprogramm koppelt und weiß dann, wo man hin muß.
Ich denke aber, auch das Starsensemodul funktioniert über Platesolven, welches in einer Schleife ständig abgefahren wird. Wie schnell und ruckelfrei das funktioniert, weiß ich nicht. Da es über die Handykamera ein ziemlich großes Feld erfasst, kann es sich auf die hellsten Sterne beschränken und ist dadurch wahrscheinlich relativ schnell. Und die Genauigkeit ist für's visuelle Beobachten wohl ausreichend.
Aber wie von Dennis vorgeschlagen sich mit Sucher, Kamera und Platesolving am Himmel zurechtfinden, geht auch ohne Starsense.

Gruß

*entfernt*
 
Hallo,

so wie ich das in den Videos auf YouTube gesehen habe ist es bei dem Starsenso so, dass er wenn man das Teleskop bewegt, mit den Gyrosensoren arbeitet. Wenn man in der Nähe des Ziels ankommt, sagt er 'Finger weg, ich solve', macht ein Bild und präzisiert die Position. Wenn man dann das Ziel noch mal zentriert, hat man es in der Regel auch schon im Okular. Ansonsten läuft der Vorgang noch mal ab. Die Schleife würde wohl zu viel Strom kosten, da das Solven ganz schön auf CPU geht. zudem kann die Kamera ja keine (guten) Bilder machen, während man das Teleskop bewegt.

Ich muss zugeben, ich bin gerade hin und her gerissen zwischen dem Starsense Explorer und der klassischen Lösung über Encoder. Die von Dennis vorgeschlagene Lösung hat den Charme, dass ich alles dafür hier habe. Sucher mit Parafokaladapter Kamera und Laptop. Allerdings müsste ich dann schon wieder so viel aufbauen :cautious: Bei den Encodern stört mich, dass ich den Tubus nicht einfach aus der Rockerbox heben und separat tragen kann. Bei einem 12"Volltubus hat dieses Argument 'Gewicht'. Von daher ist der Starsense eigentlich die perfekte Lösung, wenn man nicht dieses Spielzeugteleskop mit kaufen müsste.

Viele Grüße
Michael
 
Ich danke euch für die vielen Anregungen, ich denke, ich komme da zu einer Lösung:
Fotografieren will ich nicht - will man das richtig machen, wird mir das zu aufwändig. Schnappschuss okay.
Die Variante mit einer Okularkamera hat für mich den Charme, dass ich mit Telrad in die Ecke fahre, solven lasse, ob ich da wirklich bin und dann evtl auch mir das Bild Live-Stacken kann um da ein wenig EAA zu machen (wobei ich nicht weiß, wie das mit der Kamera und passender Vergrößerung passt und ich mit mit Barlows etc nicht eine neue Büchse der Pandora öffne).
Für mich ist das halt in der Stadt evtl. eine Option Objekte zu finden und zu sehen - wobei ich das bloße Auge dem Bildschirm vorziehe..

Viele Grüße,
Dennis
 
Hi Dennis,

kleines aktuelles, einfaches Beispiel von Plate Solving und EAA:


Gruß
Peter
 
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