Reparatur von GFK, bzw. Gelcoat?

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Rainmaker

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Hallo,

nachdem mein Sternwärtchen sich immer weiter dem Aufbau der Kuppel nähert habe ich mich entschlossen, das die kleinen Macken am Fuß des Basisringes vielleicht doch besser geflickt werden sollten um nicht später noch mehr Arbeit zu verursachen. Leider habe ich keine wirkliche Ahnung von so einer Reparatur.

Die Fehler sind eher oberflächlicher Art. Der örtliche Handwerker/Verbrecher der das Ding damals montierte hat leider ziemlich ... äh ... unsauber gearbeitet um nicht andere Worte zu gebrauchen. Da wurden wild Schrauben ohne Vorbohren durch die äußere Krempe durchgezogen, dann später unsauber abgeflext und so einiges mehr. Dabei wurde der Gelcoat auch an sichtbaren und nicht abdeckbaren Teilen mechanisch beschädigt. Die Tiefe der Beschädigungen beträgt ca. einen bis eineinhalb Millimeter und an zwei Stellen sind auch dadurch Glasfasern zu erkennen. Flächenmäßig sind es drei höchstens vier Quadratzentimeter. Viele Fehlstellen liegen deutlich unter einem Quadratzentimeter.

Bisher habe ich alles entteert, abgewaschen und mit Silikonentferner gesäubert. Mein Vorschlag wäre nun die Fehlstellen mit Epoxidkleber vorsichtig genau passend aufzufüllen und später mit einer Farbe passend abzudecken, da ich ja keinen Gelcoat habe. Ich könnte natürlich auch versuchen die Fehlstellen in einer Yachtwerft reparieren zu lassen, aber die Leute in den, von mir wegen einer anderen Sache besuchten, Werften scheinen eher wenig Interesse zu haben sich mit solchen Kleinstaufträgen abzugeben, bzw. entwarfen damals preisliche Horrorszenarien.

Mach ich mit der Vorgehensweise etwas grundlegend falsch und falls ja, was kann ich besser machen.


MfG

Rainmaker
 
Hallo Rianmaker, Epoxidharz je nach dem mit bis zu 10% Aceton verdünnt, ist die beste Lösung die Fehlstellen wieder zu versiegeln. Klingt jetzt nicht danach als wenn an den Fehlstellen Material aufgefüllt werden muss. Ansonsten GFK Gewebe oder Gfk-Schnipsel zum unterrühren besorgen.

Grüße,
Alex
 
Hallo Rainmaker,

für solche Reparaturen gibt es fertige Reparatur- Sets ich glaube die heißen Topcoat.

Die sind mit Füllstoffen, UV-Stabi etc. versehen und lassen sich als Spachtelmasse verarbeiten. Preis dürfte besser sein als Epoxi-kleber.

Zur Verarbeitung: Anschleifen, entfetten und dann auftragen.

Evtl. mit Folie abdecken dann wird es glatt.


Verdünnen würde ich nicht – bei größeren Volumen bleiben evtl. weiche Stellen übrig oder es gibt Schrumpfungsrisse.



Grüße Andreas
 
Gelcoat wird für GFK Teile genutzt, die in einer Form laminiert werden. Topcoat (ist eigentlich Gelcoat mit Parrafin) wird genutzt um GFK Oberflächen zu versiegeln, z.B in der Bilge (Keller) des Bootes.
Styrolhaltige Produkte (Polyester) dürfen ja mittlerweile nicht mehr ohne Sachkundenachweis verkauft werden, zur GFK Reparatur gibts aber inzwischen spezielle Spachtelmassen.
 
Hallo,

den Epoxidkleber würde ich bei den winzigen Mengen nur sehr ungern verdünnen, da das Ergebnis stark schwanken würde. Mengenmäßig werden vielleicht 10g oder geringfügig mehr gebraucht und diese Menge würde ich auch noch in kleinere Mengen unterteilen um mich jeweils nur einer Fehlstelle zu widmen. Es wäre halt ärgerlich vom aushärtenden Material überrascht zu werden.

Eine speziell abzutönende Reparaturmasse hat natürlich was, aber im Moment überlege ich wirklich ob es sich lohnt 170g für die Tonne zu kaufen. Mal sehen was sich an der Kuppel noch an kleinen Fehlstellen findet, vielleicht lässt sich der Kauf dann eher vertreten.


Dank und Gruß

Rainmaker
 
Hallo,

Epoxid gibt es auch in kleinen Mengen z.B. als UHU plus endfest 300.
Wenn keine Kräfte auf das Teil einwirken kann einfach aufgefüllt werden evtl. mit Füller. Wenn aber Kräfte auftreten muß die Fehlstelle großflächig ausgeschliffen werden und mit Glasfasermatte oder Kohlefasermatte wieder aufgebaut werden. Dh. das Teil wird fast durchgeschliffen. Die Klebefläche muß ein vielfaches der Bruchstelle betragen. Entscheidend ist vor allem die Temperatur bei der das geschieht. Verdünnt sollte nicht werden, wenn doch, dann mit einigen Tröpfchen Spiritus.

Gruß
Porsti
 
Hallo,

genau das Zeug liegt hier rum und ich würde es gern zum auffüllen der Kratzer und kleinen Abplatzungen einsetzen. Mechanisch wird da nichts, es geht nur darum die Oberfläche zu glätten und etwas aufzuhübschen.
Da die Teile ca. 1,5m lang sind kann ich sie noch in die Wohnung holen. Die Temperatur sollte also bei knapp 20°C liegen.

Mal eine andere blöde Frage. Wie poliert man Gelcoat? Auf dem Material waren einige größere Roststellen, da der Vorbesitzer an den Stellen Werkzeug liegen gelassen hat und dies dann über ein paar Jahre herumoxiderte. Ich habe es mit einem Schwamm und einer Seife mit einem leichten Schleifmittel behandeln müssen, da sonst nichts gewirkt hat. Leider ist der Gelcoat an den Stellen nun etwas matter. Nicht viel, aber wenn man es weiß fällt es auf.


MfG

Rainmaker
 
Hallo,

ich würde vermeiden Polyester oder Vinyester woraus die Matrix Deiner Kuppel wahrscheinlich besteht nicht mit Epoxy reparieren. Polieren geht eigentlich ganz easy mit Autopolitur, es gibt auch Produkte für den Bootsbereich. Fein anschleifen und dann mit immer feinerer Polierpaste polieren.

"Gelcoat wird für GFK Teile genutzt, die in einer Form laminiert werden. Topcoat (ist eigentlich Gelcoat mit Parrafin) wird genutzt um GFK Oberflächen zu versiegeln, z.B in der Bilge (Keller) des Bootes.
Styrolhaltige Produkte (Polyester) dürfen ja mittlerweile nicht mehr ohne Sachkundenachweis verkauft werden, zur GFK Reparatur gibts aber inzwischen spezielle Spachtelmassen."

Meinst Du nicht ernst! Parafin ist unpolar / Epoxy, Vinyl oder Polyester sind polar, lässt sich nicht mischen gibt bestenfalls eine Emulsion, was Du meinst nennt sich Vogelat das auf das Trennmittel in der Form aufgetragen wird, darauf kommt dann der Gelcoat und der besteht im Wesentlichen aus dem Matrixmaterial mit Pigmenten, danach wird mit feinen Matten, gröber werdend das Laminat aufgebaut, Idealerweise mit der Infusionstechnik! Seit vielen Jahren wird beinahe nur noch styrolfreies Polyesterharz genutzt.
 
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