Siril - Pixelausschluss

mechanical0815

Mitglied
Hallo liebe Freundinnen und Freunde von Galaxien, Sterne und Nebel,

hab eine Frage zum Stacken mit Siril.
Bisher hab ich fürs finale Stacken der Lights praktisch immer "Durchschnittswert-Stacking mit Ausschluss", Normalisierung "Additiv mit Skalierung" und für den Pixelausschluss "Winsorized Sigma Clipping" verwendet. Nun habe ich im Zusammenhang mit Siril-Scripts die Siril-Doku zu Stackingmethoden etwas genauer angeschaut.
  • Generalisierter extrem studentisierter Abweichungstest (Generalized Extreme Studentized Deviate Test): "Dieser Algorithmus zeigt hervorragende Leistungen bei großen Datensätzen mit mehr als 50 Bildern."
  • Linear Fit Clipping: "Dieser Algorithmus funktioniert sehr gut bei großen Stapeln und Bildern, die Himmelsgradienten mit unterschiedlichen räumlichen Verteilungen und Ausrichtungen enthalten."
Da ich fast immer mehr als 50 Lights aufnehme, je nach Belichtungszeit durchaus auch mal 200+ (ja, ich weiß, über Einzelbelichtungszeit und Anzahl Bilder lässt sich streiten).
Dadurch stellt sich für mich die Frage, ob hier eine der zwei obigen Methoden besser geeignet wäre? Hat wer Erfahrung damit?
Bin sowohl bez. Praxis als auch Theorie zu Bildbearbeitung relativ schwach aufgestellt.

Verwendet ihr mit Siril eine andere Ausschlussmethode als "Winsorized Sigma Clipping" (ausgenommen Mond, Planeten und Startrails)? Und wenn ja, warum?

Danke euch.
 
Hi,

ich habe das mal heute ausprobiert, bei insgesamt 160lights x 80,7sec belichtet mit ASKAR FMA135 nachgeführt mit iOptron Skyguider.
Bei den Parametereinstellungen in Siril Bereich Stacking "Pixelausschluss: Sigma Clipping" liege ich nach dem Stacken bei einem Pixelausschluss um die 0,5% bei "Generalisierter extrem studentisierter Abweichungstest" liege ich nach dem Stacken bei einem Pixelausschluss um die 1,8%... scheint mir etwas zu hoch. Stackingmethode "Durchschnittswert-Stacking mit Ausschluss " Normalisierung "Additiv mit Skalierung" bei beiden Durchläufen.
Die Weiterverarbeitung brachte keine nennenwerte Veränderung..... jedoch ist das bei einer widefield Aufnahme schwer warzunehmen...

Beste Grüße

Mike
 
Hallo Jürgen,

Wenn ich genügend Einzelbilder zur Verfügung habe, dann nehme ich eigentlich immer den GESD (Generalized Extreme Studentized Deviate Test). Damit erreiche ich für mich die besten Ergebnisse.
Mit Bayer-Drizzeling (in der Entwickler-Version von Siril) kann es selbst bei relativ vielen Einzelbildern mal knapp werden, weil durch die Bayer-Matrix nicht genügend Pixel mit Daten übereinander liegen. Das sieht man daran, dass keine Rejection passiert und Satellitenspuren übrig bleiben. Dann gehe ich auf Linear-Fit-Clipping, oder im Extremfall auf MAD zurück.

Das Winsorized Sigma Clipping funktioniert an sich auch gut, aber bei Aufnahmen mit unterschiedlichen Bedingungen (mehrere Nächte mit unterschiedlich guter Transparenz) habe ich da manchmal Artefakte an den Sternrändern.

Grüße,
Steffen
 
Danke euch.

@steffens, was sind bei dir "genügend Einzelbilder"? Die in der Doku erwähnten 50 oder >100?
Das Thema "mehrere Nächte" wird bei mir auch immer drängender. Heißt das du nimmst die preprocessed Lights der verschiedenen Nächte und stackst die alle zusammen? Dann aber immer die selbe Belichtungszeit und Verstärkung (Gain/ISO)?
Bisher ging ich davon aus, dass man eher für jede einzelne Session das Bild ausarbeitet und dann via Bildbearbeitung überlagert - kann aber sein, dass das nur für unterschiedliche Belichtungen gemeint ist - z.B. Orionnebel M42/M43 wegen dem ausbrennen des Trapez. Ein "einfaches Überlagern" hat dann wohl keine positiven Auswirkungen bezüglich des SNR.

LG Jürgen
 
was sind bei dir "genügend Einzelbilder"? Die in der Doku erwähnten 50 oder >100?
Ungefähr, ja.
Ich schaue mir die Console-Ausgaben nach dem Stacking an. Wenn bei der Rejection-Statistik für einen Kanal 0,0% Rejection/Ausschluss dasteht, dann werde ich misstrauisch und schaue nach Satellitenspuren.

Heißt das du nimmst die preprocessed Lights der verschiedenen Nächte und stackst die alle zusammen? Dann aber immer die selbe Belichtungszeit und Verstärkung (Gain/ISO)?
Genau. Ich kalibriere die Lights jeder Aufnahmenacht mit passenden Darks, Flats und Flat-Darks.
Die kalibrierten Aufnahmen (pp_*) hebe ich auf, bis ich genügend Bilder zusammen habe, und dann registriere + stacke ich alle zusammen.

Grüße,
Steffen
 
Zurück
Oben