Sonnenflecken im Vergleich zum Foto

starway to heaven

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Hier eine Zeichnung der Sonnenflecken vom 29.04.2025 ca. 15:00 Uhr. Als Ergänzung dazu das Foto der NASA vom annähernd gleichen Zeitpunkt.
Es geht mir dabei nicht darum, möglichst nah am Foto zu sein, sondern Unterschiede zwischen subjektiver und objektiver und zwischen visueller und fotografischer Wahrnehmung zu sehen. Beide Darstellungsweisen haben Vor- und Nachteile.

Was das Foto nicht so gut kann: Mir zur detaillierten Wahrnehmung zu helfen. Nicht das Produkt der Zeichnung allein ist der Gewinn, sondern auch der Prozess des Zeichnens.
Was das Zeichnen nicht kann: Automatische Präzision in Größe, Form und Position.

1745996730928.jpeg



Was mir gelungen ist:
- Die Wahrnehmung der feinen Strukturen der Flecken.
- Die Zeichnung ist kontrastreicher und näher am visuellen Eindruck als das Foto.
- Die Position der Flecken relativ zueinander ist nicht schlecht. Leider ist die linke Region etwas zu weit reingerutscht. Auf dem Foto ist dieser Teil etwas verzerrter. Der visuelle Eindruck lag insgesamt etwas mehr am Foto als bei der Zeichnung.

Was nicht ganz stimmt:
- Mit der Größe der Flecken relativ zur Größe der Sonnenscheibe habe ich noch Probleme.
- Manche Formen stimmen auch noch nicht ganz.

Foto: NASA SDO
 
Hallo,

Mir gefallen deine Zeichnungen.
Für mich müssen Zeichnungen nicht exakt das gesehene wiedergeben, die Positionen müssen in einer Zeichnung nicht exakt passen.
An deiner Zeichnung gefallen mir nicht nur die eingezeichneten Sonnenflecken, sondern auch die Randverdunkelung die du mit berücksichtigt hast. Das leichte Leuchten um dem Sonnenrand gefällt mir ebenfalls gut. Es wirkt besser als wenn der Sonnenrand abgeschnitten ist und hart in den schwarzen Hintergrund übergeht.

Viele Grüße
Gerd
 
An deiner Zeichnung gefallen mir nicht nur die eingezeichneten Sonnenflecken, sondern auch die Randverdunkelung die du mit berücksichtigt hast. Das leichte Leuchten um dem Sonnenrand gefällt mir ebenfalls gut. Es wirkt besser als wenn der Sonnenrand abgeschnitten ist und hart in den schwarzen Hintergrund übergeht.

Viele Grüße
Gerd
Lieber @Gerd K

Dein Lob ehrt mich sehr.
Ich muss aber dazusagen, dass die Randverdunkelung und das Leuchten digitale Nachbearbeitungen sind. Ich versuche, dem visuellen Eindruck möglichst nahe zu kommen. Interessant, wie an unterschiedlichen Tagen das Leuchten um die Sonne herum unterschiedlich intensiv erscheint.

Liebe Grüße
Sebastian
 
Hallo Sebastian,
mir gefallen deine Zeichnungen ebenfalls.
Der Halo bzw. Leuchten um die Sonne soll vermutlich deinen visuellen Eindruck wiedergeben?
Ich persönlich finde diesen Halo etwas zu stark, er kommt ja nur zustande wenn die Atmosphäre entsprechend schlecht ist, oder man evtl. einen Folienfilter verwendet.
Im APO mit Herschelkeil ist der Übergang bei guten Bedingungen eigentlich schon scharf abgegrenzt.
Je nach Okular hat man evtl. kleine Farbränder oder der Sonnenrand wabert durch das Seeing.
Jedenfalls würde ich den Halo etwas dezenter machen.

Es wäre glaube ich gut, wenn du auch angaben zum Equipment machen könntest und auf die Ausrichtung achten würdest, Osten links und Norden oben?
So wie die Sonne über das Firmament wandert, ändern auch die Flecken ihre Position im Okulargesichtsfeld aber auch das Einblickverhalten und das Zubehör haben Einfluss auf deren Position.
Möchte man jedenfalls die Zeichnungen mit Fotos der Raumsonden vergleichen, wäre eine Ausrichtung ganz hilfreich, auch könnte man so mit einer Bilderreihe das Wandern der Flecken über die Sonnenscheibe darstellen.

Was mir persönlich bei dem Thema immer wieder auffällt, beim Vergleichen zwischen Foto und Visuell ist der Kontrast der Umbra, diese wird auf Fotos meist einfach schwarz wiedergegeben.
Dabei kann man gerade bei größeren Flecken häufig noch Strukturen und Abstufungen in der Umbra sehen, so wie aktuell auch im Fleck 4079.
Da sieht man gerade die Umbren unterteilt mit Umbraldots quasi als "Vorhöfe" und dann noch zwei richtig schwarze Löcher.
Einen solchen Dynamikumfang können die Kameras und die Bildbearbeitung anscheinend nicht herausarbeiten?
Jedenfalls sieht man relativ selten Sonnenfotos wo noch Strukturen der Umbra zu sehen sind meist sind es Lichtbrücken der Penumbra.
Auch erscheinen die Weißlicht Sonnenbilder oft sehr "körnig" bzw. können diese den glatten ästhetischen Kontrast eines visuellen Livebildes nicht wiedergeben.
Und an Granulation und den Filamenten der Penumbra kann man häufig die Öffnung bzw. Auflösung erkennen.
LG
 
@Quanten

Ja, genau. Manchmal, wenn es einen diesigen Wolkenschleier gibt, ist dieser Halo zu sehen. Das hab ich mir dann so angewöhnt, die Werte bei der Bearbeitung so zu setzen. Aber das wäre eigentlich tatsächlich next level: Halo so anpassen, wie am Tag tatsächlich zu sehen. Denn die letzten Tage war das eigentlich nicht so.
Hier eine Nachbearbeitung. So sah es am 30.05.25 bei mir aus:

1746202105955.jpeg

Ich habe es auch noch ein bisschen gedreht: Norden oben, Westen rechts.

Die Idee, aus den Tageszeichnungen, einen Film zu machen, hatte ich auch schon. Ist fast fertig. :-))

Grüße Sebastian
 
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