Stretchen ohne das sich die Sterne aufblähen

komposer

Aktives Mitglied
Hallo,

Hier z.B. mein Hantelnebel direkt nach dem Stacken mit fitswork nur wenig gestretcht:
hantel-wenig.jpg

Dann weiter gestretcht mit gimp Farbwerte: mittlere Regler / gamma erhöht und links etwas beschnitten:
hantel-mehr.jpg

Der Nebel kommt schon gut heraus, da wäre aber bestimmt noch mehr möglich. Allerdings sind ja jetzt schon die Sterne aufgebläht.

Welche Möglichkeiten kennt ihr um einen Nebel hervorzuheben ohne unschöne Sterne samt Halos zu erhalten.

1) Sterne vorher entfernen
Habe ich noch nicht gemacht, gibt es dazu Freeware ?

2) Sternenmaske
Ich arbeite mit gimp.
- Ebene dublizieren
- Ebenenmasken - Graustufenkopie hinnzufügen
Filter: Kanten finden und die Maske invertieren.

Geht aber auch nur in Maßen sonst sehen die Sterne nicht mehr gut aus.

Hier im Forum tauchen ja immer mal wieder tolle Deepsky Aufnahmen auf.
Nebel kräftig herausgearbeitet und dennoch kleine stecknadelkopfgroße Sterne.

Wie machen das die Experten ?


Gruß,
Holger
 
Hallo Holger,

Ich würde Dir empfehlen die Sterne zu entfernen.

StarNet2++ Ist frei und erledigt genau das für Dich.
Die Sternenmaske kann Dir Starnetz gleich mit erzeugen. Ganz praktisch, wenn man zB Dual Narrowband aufgenommen hat und die Maske mit RGB Sternen durchfärben will.
Starnet lässt sich gut in PI, aber auch in SIRIL einbinden.

CS, Ralf
 
Hallo,

über das Thema habe ich immer mal wieder nachgedacht. Heute kann man ja hingehen und die Sterne getrennt bearbeiten. Also Sterne entfernen (z.Bsp. mit Starnett++ o.ä.) und kann dann Nebel und Sterne getrennt stretchen und anschließend wieder zusammen fügen. Ich finde aber dass dieser Trend überstrapaziert wird. Für mich sehen viele Bilder komisch aus, die auf die Art und Weise bearbeitet wurden. Ich bin nach wie vor der Meinung, ein Stretching und eine anschließende Sternverkleinerung (wohl dosiert), schaut am natürlichsten aus. Kann aber sein, dass ich meine Meinung morgen ändere :cool:

CS Frank
 
Hi Frank,
über das Thema habe ich immer mal wieder nachgedacht. Heute kann man ja hingehen und die Sterne getrennt bearbeiten. Also Sterne entfernen (z.Bsp. mit Starnett++ o.ä.) und kann dann Nebel und Sterne getrennt stretchen und anschließend wieder zusammen fügen. Ich finde aber dass dieser Trend überstrapaziert wird. Für mich sehen viele Bilder komisch aus, die auf die Art und Weise bearbeitet wurden. Ich bin nach wie vor der Meinung, ein Stretching und eine anschließende Sternverkleinerung (wohl dosiert), schaut am natürlichsten aus. Kann aber sein, dass ich meine Meinung morgen ändere :cool:
ja finde ich auch, ausserdem möchte ich meine EBV einfach halten.
Wie und mit was machst du die Sternverkleinerung?

Danke und Gruß
Peter
 
Hallo,

ja bisher habe ich auch immer die Sterne verkleinert.
Alles unter gimp.
1. Astro Plugin
Sterne verkleinern, weiß jetzt nicht mehr woher ich das habe, glaube hier aus dem Forum

2. Mit Sternmaske
Siehe Punkt 2 oben
Nach Kanten finden aber nicht invertieren.
Filter Allgemein - Erodieren

Gruß,
Holger
 
Hallo Peter,

Wie und mit was machst du die Sternverkleinerung?

Also ich benutze nun seit dem es erschienen ist den BlurXTerminator. Allerdings meistens nur in der Funktion "Correction only". Bei Aufnahmen mit undersampling ist das schon grenzwertig, die Sterne werden dadurch schon verkleinert. Davor (und bei dichten Sternfeldern nach wie vor auch immer noch) benutze ich einfach eine Photoshop Action.
Ich erlaube mir mal ein paar Videos zu posten:
Hier gibt es auch was zu PixInsight.
Und hier eine Sammlung von Gratis Actions inkl. Sterne verkleinern.

CS Frank
 
Hallo,

also das kleine Windows Tool starnet2++ leistet aber ganze Arbeit und mega simpel.
Einfach Datei öffnen, Zieldatei angeben und starten. Wenig später lag dieses Bild mit im Ordner:
hantel-wenig-oc.jpg

Und auf die Schnelle hochgezogen:
hantel-wenig-og3c.jpg


Und wie verheiratet man das unter gimp jetzt mit den Sternen ?

Beide Bilder als Ebene öffnen
Und dann ?
Doch nicht jeden Stern mit dem Radierer, oder ?

Gruß,
Holger
 
Hallo,

also das kleine Windows Tool starnet2++ leistet aber ganze Arbeit und mega simpel.
Einfach Datei öffnen, Zieldatei angeben und starten. Wenig später lag dieses Bild mit im Ordner:
Den Anhang 341781 betrachten
Und auf die Schnelle hochgezogen:
Den Anhang 341782 betrachten

Und wie verheiratet man das unter gimp jetzt mit den Sternen ?

Beide Bilder als Ebene öffnen
Und dann ?
Doch nicht jeden Stern mit dem Radierer, oder ?

Gruß,
Holger
Hallo Holger, in der Regel musst du die Sternen Ebene in ihren Eigenschaften auf addieren stellen, so dass Sie zur ersten Ebene addiert wird.
Viele Grüße Ben
 
Klasse das geht ja Ruck Zuck:
hantel-wenig-og5addition-c.jpg


Im direkten Vergleich sieht es wirklich etwas unnatürlich aus. Vielleicht finde ich da noch einen Mittelweg.

Gruß,
Holger
 
Zuletzt bearbeitet:
Klasse das geht ja Ruck Zuck:
Den Anhang 341786 betrachten

Im direkten Vergleich sieht es wirklich etwas unnatürlich aus. Vielleicht finde ich da noch einen Mittelweg.

Gruß,
Holger
Du solltest in der Sternenebene weiterhin ungehemmt an den Reglern drehen können ;) vielleicht kannst du die Sterne dann genau an den Punkt bringen, dass sie noch "natürlich" aussehen und gleichzeitig nicht zu aufgebläht...ist aber ein absoluter drahtseilakt den ich allzuoft zu gunsten des Nebels und auf Kosten der Sterne fallen lasse, zumal mein setup nicht die schönsten Sterne produziert...ich arbeite auch noch dran :/ viel erfolg und cs! Ben
 
Hi Holger,
Klasse das geht ja Ruck Zuck:
Den Anhang 341786 betrachten

Im direkten Vergleich sieht es wirklich etwas unnatürlich aus. Vielleicht finde ich da noch einen Mittelweg.

Gruß,
Holger
sorry, für mich sieht jetzt hier der Nebel viel zu stark aufgezogen aus.
Da gefällt mir sogar das ursprüngliche Bild besser. ;)
Aber ist natürlich subjektiv.

Für mich ist wirklich das allgemeine Problem bei der Astro-EBV (natürlich pretty und nicht wissenschaftliche Pictures) definierte und einigermaßen korrekte Verarbeitungs-Grenzen zu setzen.

Ich muss wohl auch einmal meinen Verschönerungsprozess mit Sternentfernung erweitern. Das hatte ich bisher wegen vermeintlicher Komplexität und Zeitaufwand gescheut.

Gruß
Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Aktuell denke ich ähnlich wie Frank, Tools wie BlurXT sind für die Sternverkleinerung super und ausreichend.
Ansonsten halt für besseres Ausgangsmaterial sorgen.
 
Hallo,

also ich muss da nochmal einen Nachtrag einstellen.
Das StarNet2 Windows Programm ist echt der Hammer. Das erleichtert und beschleunigt meine bisherige Bildbearbeitung enorm.

Summenbild als Input File öffnen, ein Output File angeben und Run anklicken. Nun ein wenig warten und fertig ist die sternlose Datei.
Beim Summenbild habe ich dann vor dem Kombinieren noch die leicht verzogenen Sterne korrigiert.
in der Regel musst du die Sternen Ebene in ihren Eigenschaften auf addieren stellen
Dieser Tipp hat wirklich sehr geholfen, nochmals danke.

Gestern Abend habe ich den Sichelnebel aufgenommen, leider wetterbedingt nur 303 x 6 Sek.
Aber die Schritte zum Endergebnis habe ich hier als gif Animation (90% um unter 2MB zu bleiben) visualisiert.
sichelnebel-schrittep90.gif


Ich habe dann noch mit einer alten Farbaufnahme ein L-RGB erstellt:

Gruß,
Holger
 
Hallo,

also das Programm StarNet2 ist wirklich der Hammer besonders bei den Aufnahmen mit meinen M42 Objektiven.
Ich bin gerade dabei den Elephantenrüssel-Nebel aufzunehmen. Am 18.08.23 habe ich schon mal 233 x 15 Sek. Lights mit der Asi120mc für die Farbe gesammelt.

So sieht das dann nach dem Stacken mit fitswork aus:
Zielbild.jpg


Dann einmal schnell Starnet2 drüberlaufen lassen:
Zielbildos.jpg

Jetzt stretchen und Sättigung erhöhen:
Zielbildos2fw.jpg


Beim Ausgangssummenbild habe ich dann für eine bessere Sternabbildung weniger gestretcht und CA entfernt:
Zielbild-sterne.jpg


Und abschließend über Ebenen Addition mit dem Bild ohne Sterne kombiniert:
elephant-mc-sterne-neu.jpg


Nicht über die unschönen Ränder wundern, ich habe da noch nichts zugeschnitten, da dies ja nur das RGB für das spätere L-RGB ist.
Um die Luminanz kümmere ich mich gerade. Gestern konnte ich aufgrund von durchziehenden Wolken nur knapp über 240 Lights sammeln.
Da will ich noch nachlegen aber die Möglichleiten von Starnet2 wollte ich schon einmal zeigen.

Das vereinfacht meine Bildbearbeitung enorm. Was hatte ich da früher immer mit aufgeblähten Sternen zu kämpfen.
Der zeitliche Aufwand den Nebel herauszuarbeiten ohne die Sterne zu verschlimmern war ziemlich hoch.
Jetzt geht das viel schneller und sieht deutlich besser aus.

Gruß,
Holger
 
Hallo,

nochmal ein Nachtrag.
Inzwischen blende ich die Sterne immer imm Modus Bildschirm ein.
Meist erstelle ich ich aus einem weniger gestretchten Summenbild die spätere Sternen Maske / Ebene.
Also erst entsternen, dann den Nebel abziehen und es bleiben nur die Sterne übrig. Das mache ich auch beim passend ausgerichteten Farbbild und erstelle für die Sterne auch ein L-RGB.

Hier ein paar Schritte als gif-Animation:
rosettennebel-100124-ani.gif

Die Methode wende ich jetzt fast immer an und ich bin total begeistert.
Außerdem kann ich so sehr gut meine neue Mono Kamera mit Farbfiltern einsetzten.
Die Asi462mm mit RG610&IR-Cut liefert schöne H-Alpha Ergebnisse und bei dem M42 Objektiv auch eine viel bessere Sternabbildung.

Richtig deutlich wird der Fortschritt beim Vergleich mit einer älteren Aufnahme nur mit Asi120mc:
rosettennebel-14-1-18.jpg

Die Farbe konnte ich noch verwenden und mit Mono Kamera und Filter dann dieses Endergebnis erzielen:
rosettennebel-100124-135mmc.jpg

Gruß,
Holger
 
Hallo Holger, in der Regel musst du die Sternen Ebene in ihren Eigenschaften auf addieren stellen, so dass Sie zur ersten Ebene addiert wird.
Viele Grüße Ben
Ich nehme bevorzugt negativ multiplizieren, weil beim Addieren helle Sterne auf hellem Nebel weiß werden bzw. ausbrennen. Das muss man von Bild zu Bild betrachten. Beim Rosettennebel ist das auf jeden Fall ein Problem, zumindest war es bei mir so.
Heller kann man auch machen, allerdings verschwinden hier schwache Sterne auf hellerem Nebel, da Letzterer hier heller ist.

@ Holger: Probier am Besten diese drei Blendenmodi aus und vergleiche.

CS Johannes
 
Danke für den Hinweis Johannes.

das habe ich mit gimp doch gleich mal ausprobiert:
rosettennebel-modus-anip90.gif

Also mir persönlich gefällt der Modus Bildschirm am besten. Sieht natürlicher aus, da mehr Sterne, auch im Nebel, erkennbar bleiben.
Da ich bei meiner Sternen-Ebene ein weniger gestretchtes Summenbild verwende, sind die Sterne ja schon dunkler / kleiner.
Vielleicht klappt deswegen der Modus Bildschirm bei mir besser.

Oder ist Bildschirm in PS negativ multiplizieren ?

Gruß,
Holger
 
Hallo Holger,

mit Gimp habe ich leider keine Erfahrungen, aber es wird bestimmt Jemand wissen, wie der Modus Bildschirm in Photoshop oder Affinity heißt. Mit Letzterem arbeite ich. Man muss einfach viel probieren und immer wieder kontrollieren, wie sich das auswirkt.
 
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