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uchristo

Neues Mitglied
Moin zusammen,

bin bei meinen Recherchen zum Thema immer wieder auf dieses Forum gestoßen... und dann hab ich mir gedacht: Meld Dich doch einfach mal an :-)

Ich würde gerne Astrofotos machen + Stacken. Grundwissen zu Fotografie ist vorhanden, Equipment größtenteils vorhanden.

- Eine Nikon Z5 nebst Fernauslöser
- Diverse adaptierte Brennweiten im Canon FD Bajonett zwischen 17mm und 300mm (und eine nicht ernstzunehmende Zoom-Optik 120mm-650mm/f5,6-8 von Soligor)
- Ein Omegon Minitrack LX4 mit Kugelkopf und beleuchtetem Polsucher
- Ein Manfrotto-Stativ #058 mit 3D-Neiger

Nun habe ich schon einige wenig erhellende Experimente angestellt mit kurzen Brennweiten (17mm/3.5, 50mm/1.4, 24-40/2.8) und die Tage jetzt mit meinem "neuen" Stativ dann auch mal mit dem Tokina 80-200mm/2.8 MF abgeblendet auf f4. Bei ISO 250 und 40 Sekunden Belichtung sind die Sterne im Zoom dann doch beginnend strichförmig, könnte aber auch an der unpräzisenDrehung des Polsuchers gelegen haben. (Ein Beispiel aus einer Reihe von 60 Bildern , ich hab an dem Abend leider keine Dark-Files aufgenommen)

Ich habe nun die Problemstellung:
Im Netz steht überall für bspw. Milchstraßen-Fotos: Belichte möglichst lange und zwischen ISO 800-1600 und offenblendig. Wenn ich das mit meinem FD50mm/1.4 mache, habe ich ein viel zu helles Bild. Folglich gehe ich mit dem ISO immer weiter runter und versuche, die Belichtungszeit lang zu halten, um möglichst lange "echtes" Licht, also kein Rauschen einzufangen.
Dann zeigt mir das einzelne Bild mehr, als ich mit bloßem Auge sehe (wow!), aber wenn ich dann anfange zu stacken (habe Siril und DSS versucht), verliere ich eher Details als das ich welche dazugewinne.

Ich bräuchte Literatur, die sicht mit amateurhafter Astrofotografie beschäftigt, aber nicht darauf abzielt, daß der Leser im nächsten Schritt gleich ein Teleskop mit Guiding-Cam und allerlei Zubehör anschafft..... Gibt es da was? Und ist mein Ansatz (ISO runter zu Gunsten der Belichtungszeit) überhaupt sinnhaft?

Beste Grüße aus dem Münsterland,
Uwe
 
Hallo Uwe,

da könnte "Astrofotografie" von Katja Seidel, Rheinwerk Verlag für Dich passen.

Bei nachgeführten Milchstraßenfotos oder Fotos von Sternfeldern solltest Du viele Bilder aufnehmen und diese dann "stacken". Durch die Überlagerung lässt sich das Rauschen reduzieren. Solche Techniken sind in dem genannten Buch beschrieben und Du findest dazu natürlich auch jede Menge Anleitungen im Netz.

Leider zeigen Astrofotos gnadenlos auf, wie gut Objektive wirklich sind. Da kann man bei manchem in der täglichen Fotografie geschätzten Objektiv dann doch ziemliche Mängel erkennen. Das 50/1,4 solltest Du abblenden, versuche mal 2,0. Wenn das gut ist, dann geht vielleicht auch 1,7. Und achte besonders auf die Bildecken, da ist es immer am schlimmsten.

Noch eine Info als Anhaltspunkt: mit einem Skywatcher StarAdventurer (Tracker) habe ich ziemlich scharfe Fotos mit 200mm Brennweite bei jeweils 60s Belichtungszeit geschafft. Damit das gelingt, muss man sich aber sehr geduldig mit dem Polsucher des Trackers beschäftigen. 30s bei 200mm sollte auch mit einer guten, nicht ganz so pingeligen Polausrichtung klappen. Du kannst jederzeit kürzer belichten, wenn Du zum Ausgleich dafür mehr Einzelbilder in die Überlagerung nimmst. Das stimmt nicht ganz, nur fast: die Kamera hat ein Ausleserauschen pro Bild und daher sind z.B. 100*120 Sekunden nicht dasselbe wie 400*30 Sekunden. Aber praktisch sollte Dich das nicht abhalten, das Ausleserauschen ist nämlich nicht der bestimmende Faktor.

Viel Spaß und Clear Skies!
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay, danke Dir! Hatte auch was von Alexander Kerste gesehen, was wohl auch oft empfohlen wird.

Aber noch mal zurück zur Belichtungsdauer….womit erreiche ich ein besseres Ergebnis?
a) lange einzelne Belichtungsdauer mit niedrigem Iso
b) höherer Iso, einzelne Belichtungszeit geringer.

Gesamtbelichtungsdauer (Summe aller Einzelbelichtungen) dabei aber gleich
 
Okay.... also fasse ich zusammen:
- Abblenden auf optimale Schärfe
- Start mit ISO 800-1600 und Belichtungszeiten um 20 Sekunden
- Ggfls mit dem ISO runter? Oder kann man auch einfach die Belichtungskorrektur ins Negative schieben?
- Ausreichend Dark-Files erstellen (am Ende der Belichtungsreihe?)
 
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