Gotthard
Aktives Mitglied
Hallo zusammen,
nach einiger Überlegung hin und her ... möchte ich nun auch einmal ein Bild hier im Forum posten und in der Runde versierter Amateurastrophotographen zur Diskussion stellen.
So vor drei, vier Jahren bin ich einmal bei cloudynights auf ein in meinen Augen recht seltsames und interesantes Deep Sky Objekt gestoßen: UGC 2885 ...
UGC 2885 - cloudynights
In der Tat handelt es sich um eine bemerkenswerte Galaxie, die ob ihrer schieren Größe als auch wegen der von Vera Rubin (et.al) an ihr angestellten Überlegungen zu einer eventuell existierenden black matter zu einer weiteren Beschäftigung einläd. Ganz aktuell wird die Richtigkeit dieser Einschätzung ja auch dadurch belegt, dass das HST jetzt zum 30. Anniversary einen Tel seiner wertvollen Beobachtungszeit in eine richtig tiefe Aufnahme investiert hat:
UGC 2885 - HST
Damit muss man sich als Amateur nicht messen!
Aber die bei cloudynight gezeigte Aufnahme mit einem Meade LX 200R mit 14" und f/10 ... da fühlte ich mich mit meinem (damals frisch erworbenen) ONTC 12" f/5.3 doch herausgefordert.
Nun lebe ich nicht in der texanischen Wüste oder in den Alpen oder gar in Namibia. Mein Standort ist die Innenstadt einer Fast-Großstadt mit 90.000 Einwohnern. Da ist es schon mal etwas hell. Außerdem dürfte es im ganzen Restdeutschland keinen Standort geben, der durch permanente humide Aerosole der beiden deutschen Meere derart H2O-geschwängert ist wie Flensburg. Die Bedingungen sind nicht gerade prickelnd .. aber mit etwas Geduld und Spucke fängt man bekanntlich auch im Dauernebel eine Mu... eine Galaxie!![Smile :) :)](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
Das folgende Bild ist - quasi als ambitioniertes Langzeitprojekt - unter diesen widrigen Umständen und unter Ausnutzung aller einigermaßen erfolgsversprechenden Himmelsbedingungen in mehr als 40 Nächten und mit einer Gesamtbelichtungszeit von 51,5 Stunden entstanden. Dabei kamen - immer durch die seeing-Bedingungen erzwungen - fast 1500 Lights mit ISO von 100 bis 1600 und Belichtungszeiten von 30 bis 240 Sekunden zustande.
Hier ist das Ergebnis ... als "widefield":
und als crop:
Ja, ich wäre jetzt sehr an Eurer Einschätzung der Qualität dieses Bildes interessiert. Taugt das was?
Bei kritischen Anmerkungen wäre ich natürlich daran interessiert, dass diese Kritik dann nicht allgemein gehalten sondern konkret unterfüttert ist ... am besten mit Vergleichsmaterial, wo man den Unterschied bzw. die Verbesserung dann auch sehen kann. Ich selbst bin im Internet nicht wirklich fündig geworden, was Vergleichsbilder der Region oder des Objekts angeht, aber vielleicht habt Ihr da ja andere Quellen? Und ... zum Beispiel ist mir klar, dass die Auflösung des Bildes (einer Galaxie, die nicht gerade vor der Haustür liegt sondern im Minimum 230 Mio. Lichtjahre!!! entfernt ist! - NGC 2403 ist locker 10x größer auf dem Chip!) noch nicht optimal ist, also kritisiert werden kann ... aber dann sollte klar bezeichnet werden, wo dies z.B. durch die Technik (Optik, Guiding etc.), die Bildbearbeitung (Stackingparameter, Deconvolution etc.) oder durch das seeing (de facto in FL durchschnittlich >3 arcs) verursacht ist und durch entsprechende Maßnahmen konkret geändert werden kann.
Ich bin gespannt!![Smile :) :)](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
LG Gotthard
nach einiger Überlegung hin und her ... möchte ich nun auch einmal ein Bild hier im Forum posten und in der Runde versierter Amateurastrophotographen zur Diskussion stellen.
So vor drei, vier Jahren bin ich einmal bei cloudynights auf ein in meinen Augen recht seltsames und interesantes Deep Sky Objekt gestoßen: UGC 2885 ...
UGC 2885 - cloudynights
In der Tat handelt es sich um eine bemerkenswerte Galaxie, die ob ihrer schieren Größe als auch wegen der von Vera Rubin (et.al) an ihr angestellten Überlegungen zu einer eventuell existierenden black matter zu einer weiteren Beschäftigung einläd. Ganz aktuell wird die Richtigkeit dieser Einschätzung ja auch dadurch belegt, dass das HST jetzt zum 30. Anniversary einen Tel seiner wertvollen Beobachtungszeit in eine richtig tiefe Aufnahme investiert hat:
UGC 2885 - HST
Damit muss man sich als Amateur nicht messen!
Nun lebe ich nicht in der texanischen Wüste oder in den Alpen oder gar in Namibia. Mein Standort ist die Innenstadt einer Fast-Großstadt mit 90.000 Einwohnern. Da ist es schon mal etwas hell. Außerdem dürfte es im ganzen Restdeutschland keinen Standort geben, der durch permanente humide Aerosole der beiden deutschen Meere derart H2O-geschwängert ist wie Flensburg. Die Bedingungen sind nicht gerade prickelnd .. aber mit etwas Geduld und Spucke fängt man bekanntlich auch im Dauernebel eine Mu... eine Galaxie!
Das folgende Bild ist - quasi als ambitioniertes Langzeitprojekt - unter diesen widrigen Umständen und unter Ausnutzung aller einigermaßen erfolgsversprechenden Himmelsbedingungen in mehr als 40 Nächten und mit einer Gesamtbelichtungszeit von 51,5 Stunden entstanden. Dabei kamen - immer durch die seeing-Bedingungen erzwungen - fast 1500 Lights mit ISO von 100 bis 1600 und Belichtungszeiten von 30 bis 240 Sekunden zustande.
Hier ist das Ergebnis ... als "widefield":
und als crop:
Ja, ich wäre jetzt sehr an Eurer Einschätzung der Qualität dieses Bildes interessiert. Taugt das was?
Bei kritischen Anmerkungen wäre ich natürlich daran interessiert, dass diese Kritik dann nicht allgemein gehalten sondern konkret unterfüttert ist ... am besten mit Vergleichsmaterial, wo man den Unterschied bzw. die Verbesserung dann auch sehen kann. Ich selbst bin im Internet nicht wirklich fündig geworden, was Vergleichsbilder der Region oder des Objekts angeht, aber vielleicht habt Ihr da ja andere Quellen? Und ... zum Beispiel ist mir klar, dass die Auflösung des Bildes (einer Galaxie, die nicht gerade vor der Haustür liegt sondern im Minimum 230 Mio. Lichtjahre!!! entfernt ist! - NGC 2403 ist locker 10x größer auf dem Chip!) noch nicht optimal ist, also kritisiert werden kann ... aber dann sollte klar bezeichnet werden, wo dies z.B. durch die Technik (Optik, Guiding etc.), die Bildbearbeitung (Stackingparameter, Deconvolution etc.) oder durch das seeing (de facto in FL durchschnittlich >3 arcs) verursacht ist und durch entsprechende Maßnahmen konkret geändert werden kann.
Ich bin gespannt!
LG Gotthard
Zuletzt bearbeitet: