Ungleichmäßige Flats mit Ringen

Dane Vetter

Aktives Mitglied
Hallo zusammen,

ich konnte heute Nacht mit meiner ASI 6200MM Pro das erste Mal richtig Daten sammeln, und zwar in H-alpha. In den Flats ist mir dann ein etwas ungewöhnliches Muster aufgefallen:

Flat_10.0s_Bin1_6200MM_H_gain100_20240811-054119_0.0C_0020.jpg


So etwas habe ich bisher noch nie gesehen, und kenne ich auch nicht von meiner damaligen 2600MM Pro nicht, welche ebenfalls mit einem Filterrad dann 36 mm Filter gehandhabt hat, anstatt 50 mm bei der 6200er.

Am Teleskop, ein LZOS 152 kann das wohl nicht liegen, da dort die Flats mit einer ASI 2400 MC Pro dann so aussehen:

Flat_1.0s_Bin1_2400MC_gain158_20240809-061519_0.1C_0004.jpg


Wenn ich den das gestackte Ergebnis ebene, zeigt die Korrektur auch nichts von dem Muster des Flats. Also wird die Kalibrierung zuvor schon seinen Zweck erfüllt haben.

Screenshot 2024-08-11 101017.jpg


SH2_140_Ha_klein.jpg


Ich frage mich, wie kommt dieses Muster zustande? Zum einen diese extreme Abschattung, welche sich nur auf der linken oberen Seite befindet. Denn im Filterrad ist ja bekanntlich alles rund. Und wenn das Rad den Filter nicht korrekt mittig positioniert haben sollte, müsste die Vignettierung doch auf der gesamten linken oder rechten Seite durchgehen? Und dann diese Ringe, welche etwas an Newtonsche Ringe erinnern.

Hat jemand von euch schon mal so was in den Flats gesehen? Und vielleicht eine Ursache dafür auf Lager?

Danke im Voraus.
 
Hi Dane,

Du lässt ja kein Problem aus :)

Wichtig: Skyflat oder künstliches Licht?

Ich hatte mal eine Leuchtbox, da hat die Kombination aus Plexi, Folie, LED, Diffusor etc. auch dafür gesorgt, dass dort ringartige Intensitätsunterschiede sichtbar waren, die sich dann irgendwie auch diffus in die Flats übertragen haben.

Beste Grüße
Thomas
 
Hallo Dietmar, Hallo Thomas,

Hallo Dane,
das sieht für mich nach einem Interferenzmuster aus.

CS Dietmar

Aber was könnte die Ursache sein? Eine Reflexion zwischen Gläsern, auf einer bestimmten Wellenlänge? Ein Problem zwischen der Wellenlänge der Flatleuchte und die des H-alpha Filters?

Hi Dane,

Du lässt ja kein Problem aus :)

Wichtig: Skyflat oder künstliches Licht?

Ich hatte mal eine Leuchtbox, da hat die Kombination aus Plexi, Folie, LED, Diffusor etc. auch dafür gesorgt, dass dort ringartige Intensitätsunterschiede sichtbar waren, die sich dann irgendwie auch diffus in die Flats übertragen haben.

Beste Grüße
Thomas

Ja! Ich komme ja gar nicht mehr hinterher mit Problembeschreibungen. :D

Künstliches Licht über eine Geoptik Flatleuchte. Ich habe mit der ab und zu das Problem, dass vereinzelt Flats minimal heller sind, welche ich dann immer aussortiere. Sonst habe ich mit der Leuchte kein Problem. In dieser Session waren alle Flats aber in Ordnung, was die Helligkeit angeht.

0D0A8655-Verbessert-RR.JPG
 
Hi Dane,

wenn es ein Interferenz-Problem ist, dann sollte es mit den unterschiedlichen Wellenlängen unterschiedlich aussehen. Die anderen Filter sind Ok?
Wobei häufig nur H-Alpha betroffen gewesen ist, wenn ich mich an andere Fälle erinnere.
Ich vermute auch, dass Du alle möglichen Filterrändermasken-Gedöngs schon im Einsatz hast?
Das Banding in den Flat verrät mir, dass es übelst gestreckt ist? Oder kalibrierst Du die Flats nicht?

Eine unbefriedigende Lösung bleibt noch: Wenn das Endresultat überzeugt -> andere Probleme lösen :-)

Beste Grüße
Thomas
 
Hi Thomas,

ja die Masken habe ich bei mir alle verbaut. Aber mit deinem Hinweis bezüglich der Kalibrierung der Flats kommt mir ein Gedanke, was ich vielleicht verbrochen haben könnte. Für meine 6200MM habe ich noch keine Dark Bibliothek angelegt, also habe ich auf die Schnelle für diesen Quick&Dirty Stack einfach Darks von meiner 6200MC genommen. Ich dachte mir hierbei, auch wenn es bezüglich Rauschen in die Hose gehen wird, so läuft dann wenigstens der Stackingprozess sauber durch. Ich habe da noch ein Traumas von meiner Anfangszeit mit APP, und den Fehlermeldungen bezüglich Kalibrierframes, und anschließende Ergebnisse mit Überkorrektur.

Aber irgendwie kann ich das kaum glauben, dass wegen Darks gleich so etwas herauskommt?

Ich habe jetzt mit dem Einsatz sowieso geplant, endlich die Dark Bibliothek anzulegen, dann kann ich das direkt mal mit den richtigen Darks machen.

Was das strecken angeht, das ist einfach das automatische Strecken im ASI Fitsviewer, wenn ich die unbearbeiteten Flat damit öffne.

Und ja, das Problem ist nicht tragisch, aber trotzdem verwunderlich, wie das zustande kommt.
 
Hallo Dane,
ich würde mir da keinen allzu großen Kopf machen. Meine Flats mit Schmalbandfiltern sehen auch nicht perfekt aus, aber im Endergebnis, nach der Kalibrierung, passt dann alles.

CS Dietmar
 
Hallo Dietmar,

ich kenne es ja im Grunde auch nicht anders. Wirklich homogene Flats hatte ich noch nie. Wobei das Beispiel schon etwas aus dem Rahmen fällt. Aber ja, es funktioniert ja trotzdem. :y:
 
Hallo zusammen,

wieder eine kleine Erkenntnis zu diesem Thema. Ich habe aktuell mit der gleichen Kamera/Filter Kombination an eine 100er Apo H-alpha Aufnahmen gemacht.

Vorneweg, hier noch ein Flat mit SII Filter an der gleichen 152 LZOS Kombination wie oben. Auch wieder mit Ringen, aber die markante Abschattung an einer Ecke ist hier zwar auch vorhanden, aber nicht so stark ausgeprägt. Das scheint sich wohl von Filter zu Filter etwas zu ändern.

Flat_10.0s_Bin1_6200MM_S_gain100_20240823-061154_0.0C_0009.jpg


Hier nun das H-alpha Flat an einem anderen Teleskop, dem 100er Apo. Die Ringe scheinen weg zu sein, oder noch schwach am Rand zu vermuten. Die Prägnante Ecke ist aber vorhanden.

Flat_5.0s_Bin1_6200MM_H_gain100_20240918-064811_0.1C_0009.jpg


Das muss also irgendwie schon mit dem eingesetzten Teleskop in Kombination passieren, wenn es sich so unterscheidet, was die Ringe angeht. Die Dunkle Ecke scheint sich aber auch zu verändern, und ist mal stärker und mal schwächer ausgeprägt. Diese Ecke scheint sich aber auch schon durch den Filterwechsel zu verändern, wie man bei dem SII Flat sieht, bei dem sie deutlich dezenter ist.

Nebenbei habe ich Astronomik kontaktiert. Hier besteht die Vermutung, dass das von dem Flatpanel her kommen könnte, da die künstlichen Lichtquellen bei engbandigen Filtern angeblich viele merkwürdige Strukturen auf Flatfields sichtbar machen könnten. Ich sollte es mal mit einem Himmelsflat ausprobieren. Da bin ich aber leider noch nicht dazu gekommen. Wäre für mich aber ehrlich gesagt auch nicht die Lösung, da ich ein Flatpanel eher bevorzuge. Es wurde aber gesagt, dass das keine Rolle spielt, solange diese Strukturen nicht beim finalen mit einfließen.
 
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