Unterschied Schmidt-Cassegrain Maksutov-Cassegrain

  • Ersteller des Themas Ersteller des Themas hanst
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hanst

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Hallo,

nach intensivem Studieren von Buechern und im Internet ist
es mir bis jetzt nicht gelungen herauszufinden, was denn
den wirklichen und vor allem preislichen Unterschied
zwischen Schmidt-Cassegrain und Maksutov-Cassegrain
Teleskopen aus macht.

Ich weiss sehr wohl, WIE beide Systeme aufgebaut sind,
ich finde aber keine Erklaerung, warum ein Maksutov-CAS
generell erheblich teurer als ein Schmidt-CAS ist?!
(z.B. ist das 7'' Meade Maksutov wesentlich teurer als
das 8'' Meade Schmidt und fast gleich teuer wie das
10'' Schmidt!).

Ist der preisliche Unterschied in der Herstellung
begruendet? Und neben dem preislichen Unterschied, was
"macht" denn ein Maksutov besser, als ein Schmidt.
Die Groesse des Fangspiegels ist ja nicht derart
verschieden. Kann man beim Maksutov die Fehler besser
korrigieren?

Eine klaerende Antwort waere super, damit ich endlich
ruhigen Gewissens ein Maksutov kaufen kann <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/smile.gif" alt="" />

Gruss, Hans
 
Hallo

erstmal die Photografischen Vorteile. Ein gut gerechneter Mak leider deutlich weniger unter der Bildfeldwölbung als ein SC

Herstellung : Die SC Teleskope die es heute gibt sind Massenfertigung. Hier haben Meade un Celestron Methoden geschaffen die extrem Kostengünstig erlauben die aspherische Schmidt Platte herzustellen, daher auch das nur mittlere Qualitätsniveau ( Ausnahmen bestätigen natürlich auch beim SC die Regel).Die Ansprüche des Glases für die Meniskuslinse sind ebenfalls höher als beim SC, dadurch kostet das Mak Glas einfach mehr als beim SC.
Wir ein SC mit extremer Genauigkeit wie ein Mak hergestellt, so kostet die SC Fertigung sogar mehr Geld als beim Mak, siehe Takahahsi TSC 225, oder Opticon in Holland ( 10" SC vor vielen Jahren ca. 16.000 DM für simplen optischen tubus). Ich kenne eine Firma in Frankreich die eine Komplette Optiküberarbeitung beim SC anbietet, hier wird auch die Schmidtplatte neu gerfertigt. Diese Überarbeitung kostet etwa das gleiche oder gar mehr als das ganze Computergesteuerte SC Teleskop, dafür wird aber auch besser als 1/10 Wellenfront als Endergebniss garantiert.

Kostenfaktoren beim Mak:
- absolute Einhaltung der Radien
- absolute Einhaltung der Dicken über die gesamt Fläche ( eines der größten Probleme beim Mak )
- gleichmäßige MC Coating der Meniskuslinse, extrem Schwierig wegen der Wölbung. Habe letzte Woche mal die Profifirmen angefragt was es kostet eine große Meniskuslinse zu vergüten, ich bekamm ausschließlich Absagen mit der Begründung wir können die gleichmäßige Auftragung nicht Garantieren, Dies haben die Russen gelernt aber auch AP und TEC
- Da ein Mak im Normalfall aus nur sphärichen Flächen besteht, sind diese einfacher und daher genauer zu fertigen. Normalerweise findet am Ende noch eine kleine Retousche statt, die einen machen das am Fangspiegel ( INTES), die anderen am Hauptspiegel ( AP, Orion ), und wiederum andere an der Meniskuslinse ( INTES MICRO)

- Da die Optiken im Mak schwerer sind als im SC, sind auch die Ansprüche an die Tubusmechanik höher.

Würden die Maks in der gleichen Massenfertigung hergestellt wie die SC, währen Sie wahrscheinlich ähnlich teuer aber wohl auch nicht deutlich besser, da eine qualitativ hochwertige Optik einfach mehr Arbeit und mehr Aufmerksamkeit fordert als ein massenproduziertes Teleskop.
 
Hallo!

Also im großen und ganzen kann ich dem Markus voll und ganz zustimmen, mit dem was er hier schreibt!

Der Preis ist eben immer eine Frage der Umsetzung des Prinzips, SC oder MAK.

erstmal die Photografischen Vorteile. Ein gut gerechneter Mak leider deutlich weniger unter der Bildfeldwölbung als ein SC

Das Markus stimmt, wenn man sich wirklich durch den Kopf gehen lässt, was momentan auf dem Markt so abgeboten wird.

Aber generell wollte ich noch gesagt haben, dass es beim SC genauso wie beim Mak eine Vielzahl von unterschiedlichen Layouts gibt!
Deswegen kann man solche Systeme auch nicht immer einfach vergleichen.

Die SCs die es heute von den Massenherstellern so gibt, sind eigentlich die einfachste Konstruktion des SCs, mit zwei spährischen Spiegeln und der Schmidtplatte vorne.

So lassen sich zumindest die Spiegel schonmal einfach aber präzise herstellen, was sich natürlich sehr im Preis niederschlägt.
Diese Systeme bieten dann auf der Achse eine hervorragende Schärfe, aber zum Bildfeldrand hin nimmt eben der Astigmatismus sowie die Koma zu, nicht zu vergessen die Bildfeldwölbung. Aber beim SC könnte man hier fotografisch gerade mit einem Feldkorrektor eine Menge anstellen, ich werde dafür demnächst mal einen Komakorrektor etwas zweckentfremden, versuchsweise. Ansonsten gibts ja nur Korrektoren die die Brennweite verkürzen und damit natürlich ordentlich Vignettierung mitbringen, was ja klar ist, kann man doch ein maximales Feld nicht noch größer machen.

Ein SC kann man aber auch wunderbar modifizieren, indem man das Großserienlayout beibehält, aber eine asphäre ins System einbringt, also dem Sekundärspiegel beispielsweise eine Ellipsoide Form gibt. Damit verbessert sich die Abbildung im Feld um einiges und das Komaproblem wird einiges geringer, natürlich belibt immer noch ein bischen Asti und die Bildfeldwölbung erhalten, aber mit einem Korrektor wäre auch hier noch größere Bildfelder machbar.
Ich weiß es nicht genau, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das von Markus gennante Takahashi SC genau ein solches SC ist, bei welchem eine Ellipse ins System eingebracht wurde.

Aber es gibt auch SC Konstruktionen die ein ebenes Bildfeld bieten, ich wüßte nun gerade nicht ob sowas schonmal in Serie gebaut wurde, aber es gibt weltweit diverse Firmen, die sowas auf Bestellung sicherlich bauen würden. Dieses Systeme sind dann allerdings wirklich fotografisch spezialisiert und haben eine dementsprechend große Obstruktion. Weiterhin fallen mir noch gerade die Slevogt Kameras von Lichtenknecker ein, die eben auch auf einer Art SC basieren und auch verdammt große Beugungsbegrenzte und ebene Bildfelder bieten und das auch schon mit 8" Öffnung, die 6" Variante schafft nur Kleinbild, dafür liegen die Öffnungsverhältnisse aber zwischen f/3,5 und f/4!

Aber sowas widerum gibts bei den Maks wiederum auch, auch dort gibt es Konstruktionen die fotografisch besonders geeignet sind, eben Designs wie den Simak, das Siegler oder besondere Klevzov Designs und bestimmt noch andere.

Aber rein fotografisch spricht irgendwann auch mehr fürs SC, durch die dicke des Meniskus weisen Mak Konstruktionen die schneller als f/4 sind zu viele Bildfelder auf, also müssen diese Optiken asphärisiert werden.
Einen Astrographen auf SC Basis kann man auch noch mit f/3 sphärisch hinbekommen, bei ebenem Bildfeld.

Schlussendlich kann man also nicht sagen, was besser ist, rein vom Grundsystem her, es kommt eben drauf an, was die einzelnen Hersteller daraus machen.

Generell würde ich aber sagen fließt mehr Arbeitsaufwand momentan in die Mak Produktion bei vielen Herstellern, weswegen diese Durchschnittlich wohl die besseren Optiken sind, aber natürlich auch wesentlich teurer.

Kannst du dich also nicht wirklich entscheiden, dann versuche die Optiken vorher zu testen. Wie Markus schon sagte, gibt es auch eine Menge guter SCs und wenn du so eine erwichst, dann hast du im Gegensatz zum Mak eben eine größere Optik für weniger Geld. Vorallem das C9 soll auch ein absolut hervorragendes Instrument sein. Aber mein C8 würde ich auch nie aus den Händen geben, da es auch verdammt gut zu sein scheint, und das haben mir auch schon mehrere Apo Besitzer bestätigt (wie? so feine Sterne bei einem SC?? <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/smile.gif" alt="" /> )

clear skies,
André


 
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