Wer kann systematisch einen Newton für die Astrofotografie kollimieren?

Recoxx

Aktives Mitglied
Hallo allerseits,

ich betreibe nun schon einige Jahre auch mit meinem f4 SkyWatcher Quattro 800mm Newton Astrofotografie. Ich hab mal zwei Bilder drangehängt.
Es wie ihr sieht, habe ich ein gut kollimierten Newton, was die M33 angeht. Alles gut oder?
Leider nein, denn es gelingt mir nur unter sehr großen Mühen oder überhaupt nicht, mein Newton wieder Perfekt zu kollimieren.
D. h. dass ich schon Nächte lang (ganze Nächte lang!!!) mein Newton am Stern versucht habe zu kollimieren, aber es nicht wirklich hinbekommen haben. Aber zweimal schon!
Ich habe natürlich schon den OCAL ausprobiert. Auch der Concenter und für die grobe Vorkollimation war der Justierleser schon lange im Gebrauch.
Klar habe ich auch die "Kollimations-Beschreibung" von Tomy Nawratil oder andere verwendet. Ich habe mir auch die Videos von z. B. Daniel Nimmervoll angesehen. Das alles hilft sehr und ich kam auch immer zu guten Ergebnissen, aber leider musste ich immer am Stern kollimieren, um ein besseres oder perfektes Ergebnis zu erziehen.
Um es kurz zu machen: Ich kann am Stern nicht kollimieren!!!
Ich drehe an den Schrauben hin und her ohne Sinn und Verstand. Zu mindestens kommt es mir so vor. Irgendwann habe ich dann mal Glück (oder auch nicht!) und ich habe allen Ecken perfekt runde Sterne.
Daher meine Frage: Wer kann systematisch einen Newton für die Astrofotografie kollimieren? Ob nun mit den OCAL oder am Stern ist mir egal!
Gibt es da ein systematisches Vergehen? Wenn man z. B. in einer Bildecke perfekt runde Sterne hat, wie man dann weiter vorgehen muss, um dann in den andren Bildecken auch kugelrunde Sterne zu haben, ohne das sich alles wieder verstellt?
Oder muss man schon vorher etwas beachten. Oder???

So nun bin ich mal gespannt und hoffe auf Antworten, die mich weiterbringen.

Gruß
Andreas

P. S.: Es liegt nicht an der Kamera und/oder Komakorrektor, wie man schon aus dem Text entnehmen kann! Dies nur weil ich das immer wieder zu hören bekomme.
 

Anhänge

  • M33_Finale.jpg
    M33_Finale.jpg
    130,5 KB · Aufrufe: 121
  • WhatsApp Bild 2024-09-30 um 16.57.17_23683d21.jpg
    WhatsApp Bild 2024-09-30 um 16.57.17_23683d21.jpg
    645,3 KB · Aufrufe: 125
Ja stimmt, da war mein Newton auch richtig gut kollimiert! Aber darum geht es doch gar nicht. Wie du lesen konntest. Kennst du jemanden, der systematisch einen Newton für die Astrofotografie kollimieren kann?
 
Hallo allerseits,
...
Um es kurz zu machen: Ich kann am Stern nicht kollimieren!!!
Ich drehe an den Schrauben hin und her ohne Sinn und Verstand. Zu mindestens kommt es mir so vor. Irgendwann habe ich dann mal Glück (oder auch nicht!) und ich habe allen Ecken perfekt runde Sterne.
Hier könnte auch schon das Problem liegen. Wenn die Justage mittels Concenter, Laser und allen anderen Hilfsmitteln nicht zum Erfolg führt, bleibt imho eben (eine grundlegende Justage vorausgesetzt, also FS Höhe und Position, im besten Fall auch Arbeitsabstand zum KK) nur die systematische Justage am Stern.

Wie weit bist du denn mit der Anleitung von Tommy gekommen? Es ist zumindest gut, wenn man vorab weiß, mit welchen Schrauben am FS sich das Bild in welche Richtung bewegt. Kann man ja alles vorher testen und sich Notizen mqchen. Hast du vielleicht etwas Bildmaterial, was den Fehler aufzeigt? Am besten leicht intra -und/oder extrafokal, wie in Tommy's Anleitung.

Gruß, Daniel
 
Hallo Daniel,

erstmal danke für deine Antwort!
Ich habe die Anleitung von Tommy voll "durchgezogen", aber wie gesagt, leider keine perfektes Ergebnis bekommen. Aber zweimal nach langem Hin und Her schon. Dies gilt auch für die anderen Methoden. Wie gesagt, ist es mir nicht gelungen eine Logik herauszufinden. Ich habe stundenlang hin und her an den drei Schrauben des Fangspiegel bzw. Hauptspiegel. Mal hat es geklappt, mal nicht. Warum auch immer!
Aktuell habe keine Bilder, aber die kann ich gern mal machen, wenn das Wetter mit macht.
Ich gehe schon davon aus, dass die Höhe das Fangspiegel über dem Hauptspiegel stimmt, aber auch hier bin ich mir nicht mehr sicher. Der Arbeitsabstand zw. KK und Sensor stimmt, da ich den KK und die Kamera fast verschraubt habe und dies an einem anderen f4 Newton getestet habe, daher auch meine Abschlussbemerkung.

CS
Andreas
 
Hallo.

Ich mache es immer so wenn ich es neu Justiere.
Weil ich zum Beispiel den Fangspiegel ausgebaut habe.

Zuerst kümmere ich mich um den Fangspiegel.
Dazu baue ich den Komakorrektor ein und schraube darauf meine DIY Ocal Kamera.
Dann wird in der Software der Rand vom Komakorrektor eingestellt. (1. Kreis)
Jetzt kommt der knifflige teil.
Der richtige Abstand des Fangspiegel.
Ich fixiere ihn einmal. Dabei achte ich darauf dass die drei Justierschauben ungefähr gleich weit eingedreht sind und der Spiegel in der Kamera möglichst rund ist.
Wenn das passt prüfe ich die Höhe des Spiegels mit Hilfe des zweiten Kreises. Wenn diese nicht passt. Was eigentlich immer so ist. Stelle ich mit Hilfe der vier Schrauben so lange nach bis es passt.
Ist das der Fall, passe ich mit den drei Justierschauben die Position so an dass die Mittelmarkierung des Hauptspiegels in der Mitte des Fadenkreuzes der Software ist.
Jetzt sollte der FS passen.

Zum Schluss stelle ich noch den HS ein.
Ich verstelle die drei Schrauben hinten am Hauptspiegel so lange, bis die Schatten der Fangspiegelspinne mit dem Fadenkreuz der Software übereinstimmen.

Zum Feinschliff nutze ich dann einen Stern der möglichst mittig im Bild ist.

Ich weiß zwar nicht ob das so richtig ist.
Für mich funktioniert es aber gut genug.

CS
Johannes
 
Hallo Andreas,

also, wenn du es ganz genau hinbekommen möchtest bzw. eine Bewertung dazu haben möchtest, würde ich dir den Sky Wave Collimator von Home - Innovations Foresight empfehlen.

Kostet Geld, auch nicht zu wenig und Nachteil das man für jedes Teleskop ein eigenes Modell kaufen muss, aber ermittelt anhand der Wellenfront des defokussierten Sternscheibchen dein Justageergebnis. Habe das mal mit einem C8 durch exerziert und eignet sich wirklich sehr gut.

Werde mir demnächst, wenn alles startklar, das Modell für meinen 14“ Newton kaufen, um damit die Feinjustage zu machen.

Grüße,
Alexander
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Johannes,

vielen Dank für deine systematische "Darstellung". Ich arbeite sehr ähnlich mit dem OCAL, aber ich werde mich mal genau an deinen Ablauf halten.
Aber was meinst du mit ..."Zum Feinschliff nutze ich dann einen Stern der möglichst mittig im Bild ist."... . Wie soll ein Stern in der Mitte mir da helfen? Das verstehe ich nicht. Kannst du mir das bitte erklären.

Gruß
Andreas
 
Hallo,

ich defokussiere den Stern damit ich den Schatten des Fangspiegels sehe und diesen möglichst mittig platzieren kann.
Allerdings ist ja der Schatten nur wirklich in der Mitte des Bildes auch mittig. Je weiter am rand, desto mehr sitzt er richtung Bildmitte.
Deshalb möglichst in der Mitte des Bildes.

Ich hoffe ich konnte das verständlich schreiben.

Hier ist ein Bild bei dem man erkennt was ich meine.

CS
Johannes
 
Hallo Johannes, jetzt verstehe ich, was du meinst! Ich werde das mal ausprobieren. Danke für deine Bemühungen.
 
Hallo Alexander,

danke für den Tipp, aber wenn ich das alles auf der von dir genannten Homepage richtigverstanden habe, dann geht es dort um Ritchey–Chrétien- und Cassegrain- Teleskopen und nicht um Newton-Teleskope und eine systematische Anleitung, wie man ein Teleskop kollimiert steht da auch nicht oder habe ich da was überlesen?

Gruß
Andreas
 
Hallo Andreas,

die Software arbeitet mit allen Spiegelsystemen, so auch Newtons.

Systematische Anleitung gibts, in dem einmalig die Position der einzelnen Schrauben bestimmt wird und dann sagt dir die Software welche Schraube du drehen musst und siehst nachdem das erfolgt ist und du eine neue Aufnahme gemacht hast, wie weit es noch bis zum „bullseye“ also zur optimale Justage ist bzw. inwieweit sich die Justage bereits verbessert hat.

Kostet aber, wie schon geschrieben Geld und ist „nicht for free“ im Sinne, das man sich schon etwas einlesen muss und die Seite und Anleitungen leider etwas unübersichtlich sind

Grüße,
Alexander
 
Hallo Alexander,

das mit der Unübersichtlichkeit, habe ich auch schon gemerkt und ich finde nichts über Newton, aber bevor ich jetzt schreibe, dass ich nichts finde,
schaue ich lieber mir alles nochmal in Ruhe an. ;)
Danke für den Tipp!

Gruß
Andreas
 
Hallo Johannes,

sorry, aber ich habe da nochmal eine Frage bezüglich deinem ..."Feinschliff nutze ich dann einen Stern der möglichst mittig im Bild"... . Mit welchen Schrauben machst du das? Mit den Schrauben an Fangspiegel oder am Hauptspiegel oder an allen Schrauben?

Schöne Grüße
Andreas
 
Hallo,

also ich bekomme das am Stern nicht hin.
Das Seeing sorgt ja allein schon für reichlich Unruhe in den Beugungsringen.

Ich habe einmal extra den Hauptspiegel verstellt, bis ich da was am Stern erkennen konnte, musste ich den schon derart dejustieren, dass da von Feintuning keine Rede mehr sein kann.
Habe es dann am Stern aufgegenen, justiere mit dem Concenter meist am Tag und gut ist es. Hält bei meinem Dobson eigentlich fast ewig wenn ich nicht gerade derbe anstoße.

Gruß,
Holger
 
Hallo Holger,

ich werde sehen, ob es klappt. Aber wenn ich in der Vergangenheit z. B. die Vega in die Mitte geholt hatte und z. B. 1 Sekunde belichte habe, hatte ich solche Probleme, wie du sie beschreibst, nicht gesehen. Aber schauen wir mal! ;)

Gruß
Andreas
 
Oben