Wer steht auch auf Sternenfeld - Beobachtung?

DeltaFlyer

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Hallo liebe Community,

kann mir jemand heisse Tipps zur Sternenfeld-Beobachtung auf der Nordhalbkugel, Mitte Deutschland, geben, sprich Objekte.

Ich finde es schon gigantisch, wieviele Sterne man mehr sieht, als mit dem bloßem Auge. Da merkt man nichmal wie schnell die Zeit, bei Starwalk auf der Isomatte, vergeht. Und wie nadelscharf die Sterne sind, das ist so ein unglaubliches Erlebnis, das ich es gar nicht in Worte fassen kann.

Darum frage ich einfach mal, was euch ins All lockt.

Ich mag alles schauen Planeten, Sterne, Sternenhaufen, Galaxien, Nebel etc. , selbst ab und an ISS, ach alles! Was sind eure Favoriten, was macht euch besonders an, bei der Kälte stundenlang in den Himmel zu Schauen?
 

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Hallo!
... was macht euch besonders an, bei der Kälte stundenlang in den Himmel zu Schauen?
Oh je, eigentlich macht mich gar nichts mehr genug an, um bei Kälte stundenlang in den Himmel zu schauen :(

Mein (aus Telekonvertern selbstgebasteltes) Großfeldfernglas kommt fast nur im Sommer zum Einsatz. Vor allem im Bereich der Milchstraße und der großen Sommersternbilder. Da sieht man einfach sehr viel mehr Sterne als mit bloßem Auge, aber leider auch nicht mehr Details. Dafür ist zwei- bis dreifache Vergrößerung nicht genug.

Jetzt im Winter schaue ich mit dem „Sternbildfernglas“ ab und zu den Orion an, der passt da gerade ganz hinein.

Grüße
Maximilian
 
Hallo,

Direkte Sternenfeldbeobachtung betreibe ich nicht. Ich nutze auch keine speziellen Gläser. Ich nutze normale Ferngläser und gehe auf "Wanderschaft". Orion bietet sich die nächste Zeit gut und und die Plejaden sind immer schön.

Aber... stimmt, im Sommer macht das mehr Spaß.

VG Mark
 
Hallo,

ich bin auch kein Winter-Typ, daher fahre ich auch nicht raus ins Feld in dieser Jahreszeit. Die meiste Zeit ist es aber hier im Rheinland im dunkleren Halbjahr eh bedeckt oder regnerisch. Visuell beobachte ich daher fast ausschließlich von März bis Oktober, aber auch nur ab und zu zuhause auf der heimischen Terrasse. Da schaue ich am liebsten durch einen einfachen Feldstecher. Durchs Teleskop beobachte ich nur Mond und Planeten und ganz selten auch die drei, vier hellsten Galaxien und Sternhaufen - und im Winter auch mal den Orionnebel, wenn es denn wettertechnisch mal passt. Insgesamt strengt mich die visuelle Beobachtung zu sehr an. Meine Augen ermüden schnell, insbesondere bei Kälte und tränen dann. Das macht mir keinen Spaß, ich habe auch noch keine wirklich bequeme Position beim visuellen Beobachten gefunden. Ich bekomme dann schnell Rückenschmerzen. Im Sommer im Liegestuhl mit Fernglas ist es da eindeutig am schönsten. ;)

Daher überlasse ich die ganzen schwachen Objekte meiner Kamera und schau mir die Dinge dann aus dem Wohnzimmer übers iPad und später dann am größeren Bildschirm bei und nach der Bearbeitung an. Ich finde es immer wieder neu faszinierend, was man da auf den Bildern so alles entdecken kann - und dann noch in Farbe.

Das sind halt die zwei Welten der Hobbyastronomie, die hin und wieder wenig Verständnis füreinander aufbringen. Ich bewundere aber die Visuellen für ihre Geduld und Leidensfähigkeit. Wobei beides auch beim Fotografieren gefragt ist. Nur weniger körperlich, sondern mental. ;)

CS Olaf
 
Tja, das ist so. Wir "Visuellen" benötigen um das gesehene zu begreifen das "Weltraumfeeling". Naja, im Weltraum ist es ja (in der Regel) sehr kalt. Also packt man sich ein und geht in die Kälte. Hat wohl was von Weltraumspaziergang.

Da steh ich in der Kälte, vertieft in den Anblick...Stille...(wie im Weltraum, da hört dich ja keiner schreien)... und dann schreit irgend so ein Tier von anderen Seeufer rüber... ich schrecke dermaßen auf, dass mein ganzer Tubus gefährlich wackelt :) ... passiert schon mal :)

Sorry, wieder OT.

CS Mark
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey Olaf,

- no sweat!

Ich blödel' nur 'rum ... natürlich versteh' ich Dich und es stimmt schon, was Du sagst. Aber diese Steilvorlage war einfach zu verlockend.

Dazu habe ich unlängst was Schönes gelesen, was ziemlich genau passt:
Der Winter ist die Zeit, in der es zu kalt ist für die Dinge, für die es im Sommer zu warm ist.

In diesem Sinne. Ich gehe noch ein Stündchen aufs Dach, vier heute angekommene PENTAX Okulare ausprobieren.

Einen schönen Abend euch allen,
Urs
 
Servus Olaf,

Ich bewundere aber die Visuellen für ihre Geduld und Leidensfähigkeit.

Leidensfähigkeit würde ich nicht sagen. Ich liebe es, auch im Winter den Sternenhimmel und die Natur zu genießen. Minus 13 Grad war für mich im Dezember 24 die kälteste Nacht. Es ist doch einfach toll, wenn man gemütlich im Campingstuhl sitzt, den Wintersternhimmel im Gebirge genießt und die Ruhe der Nacht in einer weißen Winterlandschaft zu erleben.

Die Wintermilchstraße leuchtet, Jupiter blendet schon Mars ist auch ein Scheinwerfer... dann den Rosettennebel im Fernglas zu sehen und die Milchstraße im Einhorn abzuklappern – ich finde das herrlich. Nein, Winter schreckt mich nicht ab, Kälte auch nicht. Man muss sich halt warm anziehen.

Im November war ich im Bregenzer Wald. René mit seinem 24-Zöller, ich mit meinem 22er – und gefühlt 80% der Zeit haben wir mit bloßem Auge und unseren Ferngläsern beobachtet. Da war das Seeing übel, aber mit kleiner oder gar keiner Vergrößerung sind die Sterne trotzdem nadelfein. Und wenn man dann im großen Gesichtsfeld NGC 2024 bewundert und dann direkt rüber zu Collinder 70 geht (Offener Sternhaufen rund um Alnilam) – ein Traum!

Um auf das Ausgangsthema zurückzukehren:
Sternfelder – da nutze ich gerne mein kleines Fernglas. Melotte 20 aka Collinder 39 (alpha-Persei-Haufen) ist sowas von toll im Fernglas. Oder natürlich die Hyaden, also große, Offene Sternhaufen. Oder eben einfach die Milchstraße abklappern. Spannend sind dann z.B. Dunkelnebel im Fernglas, der Kontrast zwischen Sternreichtum und vermeintlicher Sternarmut. Man kann eigentlich keine Einzelempfehlung abgeben, sondern einfach mal mit dem Fernglas Stück für Stück die Milchstraße abklappern. Wunderschön, wenn der Himmel passt.

Darum frage ich einfach mal, was euch ins All lockt.

Das Naturerlebnis, egal ob Sommer oder Winter, die Entschleunigung, wenn man in aller Ruhe eine Neumondnacht durchmacht und das Erlebnis des Blicks auf einen dunklen Himmel mit sooo vielen Sternen. Allein M 31 groß und elliptisch mit bloßem Auge zu sehen oder M 33 als kleine Aufhellung rauszukitzeln, zu schauen, welche Messier-Objekte man mit bloßem Auge sehen kann und sichdann z.B. die Entferungen vorzustellen.
Oder wenn man mit dem Teleskop Photonen ins Auge bekommt, die schon 400 Millionen Jahre als sind (oder älter, wenn man den einen oder anderen Quasar aufsucht). So z.B. UGC 3374 in der Auriga: 401 Millionen Lichtjahre entfernt. Sucht man sie auf, sieht man erstmal nur einen Stern, der 14m6 hell ist. Dieser "Stern" ist der aktive Galaxienkern – er ist so aktiv, dass er eine sehr helle Gammastrahlenquelle ist, wovon man vom Erdboden aus zum Glück nichts mitbekommt. Und schaut man den "Stern" dann indirekt an, dann erscheint ein kleines, längliches Nebelchen um ihn herum. Das ist der Balken der Balkenspirale, auf die man dort sieht. Für die Einen ist das nur ein Lichtpunkt und ein Wattebausch an der Wahrnehmungsgrenze, für mich ist es ein Erlebnis, das live und direkt sehen zu können. Mit der Kamera ist es viel einfacher, aber es wirklich mit eigenen Augen im Okular sehen zu können, finde ich persönlich viel spannender.

Was ich auch faszinierend finde, ist das Miterleben der Erddrehung im Laufe einer Nacht. Zuzusehen, wie die einen Sternbilder auf- und andere untergehen. Ein Naturerlebnis.

Liebe Grüße,
Christoph
 
Servus Deltaflyer,

um mal auf deine Frage nach Objekten zurückzukommen:

Ich liebe es, mit dem Fernglas durch die Milchstraße zu schweifen. Mein jährliches Highlight ist der Mai/Juni, da entlockt mir der Blick aus dem dunklen Spessart gen Südosten in die Milchstraße nur noch staunen. Außerdem werde ich nie vergessen, wie ich als Rooky erstmals mit meinem 10x50-Fernglas M13 gefunden habe. Ansonsten sind es im Wesentlichen alte Bekannte, an denen ich mich im Fernglas einfach nicht sattsehen kann:
-M44
-NGC869+884 (h und chi persei)
-M36, M37 und M38
-Kembles Kaskade

Warum macht man das, dass man sich, womöglich noch allein, nachts mitten auf den Acker stellt? Bei mir ist es zumindest so, dass das Hobby mich vom Alltag durchatmen lässt. Nichts als Natur um einen herum, hier und da vielleicht man Käuzchen, dass durch die Nacht ruft, sonst alles still und über einem das Himmelsgewölbe, dessen mitunter Millionen Jahre altes Licht wir hier einfangen. Diese Vorstellung finde ich einfach faszinierend.

Mein Tipp: Falls nicht schon vorhanden, ergänze dein Fernglas mit einem kleinen, kurzbrennweitigen 80er Achromaten oder ED, der auf ne kleine leichte Momtierung passt. Das nimmst du dann mit und kannst bei Interesse auch mal bissl reinzoomen.Diese Kombi ist für mich nach wie vor die ergiebigste und lohnendste…

CS

Marc
 
fas(t) zinierend...
Die (Beobachtungs)interessen sind halt verschieden.
Ich habe mir z.B. noch nie länger irgendwelche Sternchen angeschaut. Mein größtes Interesse galt immer der Sonne und dem Sonnensystem.
Zur Zeit habe ich kein Equipment dabei- aber Sonne geht seit 11 Wochen ja auch ohne Instrument :)

CS Bernd
 
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