Wie viele Bilder für Sequator

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Niklas

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Hallo Astrofreunde,
Ich möchte heute wieder eine Astro Landschaftsaufnahme der Milchstraße machen.
Wie viele Bilder brauch ich für Sequator um ein sehr gutes Ergebnis zu erzielen?
Lg Niklas
 
Das kann man pauschal nicht sagen.
Man bräuchte Angaben wie.
- Bortelklasse
- Objektiv/Blende/Brennweite
- Kamera
- Montierung oder Stativ
Um das abschätzen zu können.
Und selbst dann bleibt es eine Schätzung.

Da es sich um Sequator handelt, gehe ich mal von einer stehenden DSLR auf Fotostativ mit einer Brennweite um die 35-50 mm aus.

Mein Ansatz wäre:
- das FOV (field of View/Kamerasichtfeld) so positionieren, das die Milchstraße 1/3 in das FOV ragt.
- Fotografieren bis die Milchstraße so weit durch das FOV durchgewandert ist, das es auch nur noch 1/3 im Kamerafeld ist
(Also die andere Seite der Milchstraße)
- anschließend ca. 25 darks und bias machen. ( Weiß jetzt nicht ob Sequator bias unterstützt, aber die gehen ja schnell)
- im Sequator ein Bild auswählen, wo die Milchstraße genau mittig im Bildfeld steht und dieses als Referenzbild markieren.

Sollte die Bildfelddrehung zu stark sein, dann noch mal mit weniger Bilder stacken.
Dabei dann immer gleichmäßig Bilder von vorne und von hinten weglassen.
z.B. 1-2 und 56-57 usw.
Also von außen nach innen reduzieren.
Hoffe es ist verständlich genug.

Gruß Markus
 
Hallo Niklas,

bei der nächtlichen Landschaftsfotografie geht es nicht zwingend um das letzte bisschen Rauschfreiheit. Ein Bild kann trotz technischer Perfektion langweilig oder grottenschlecht sein. Wie bei den Immobilien geht es bei solchen Bildern um drei Dinge:

1. den Standort
2. den Standort
3. den Standort

O.k., eine Rauschkanone sollte die Kamera nicht wirklich sein, aber ich denke jede Kamera der letzten zehn Jahre sollte mit 8-16 Bildern und einer mindestens gleich hohen Anzahl Darks eine recht ansprechendes Bild ergeben. Zumindest so lange wie man nicht gerade das lichtschwächste Objektiv verwendet. Mehr als die angegebene Anzahl Bilder würde ich nicht nutzen, denn bei der nächtlichen Landschaftsfotografie werden relativ weitwinkelige Optiken eingesetzt, welche am Rand nie perfekt sind. Mit einer zunehmenden Anzahl Bilder schiebt man sich die Artefakte so weiter in Richtung Bildzentrum.
Bedingt durch die sehr kurzen Belichtungszeiten ist die Tiefe solcher Aufnahmen ohnehin begrenzt. Wer hier, wie in einigen Fotoforen empfohlen, hundert oder mehr Bilder mittelt, hat meiner Meinung selber nie ausprobiert wie viel das wirklich bringt und was andere Techniken leisten.
Was übrigens mindestens gleich wichtig wie das Stacken ist ist die Vermeidung von Rauschen durch eine anständige EBV. Weniger ist oft mehr und der Grunge-Look ist glaube ich eh längst passe.


MfG

Rainmaker
 
Hi,
war war einer Woche am Großglockner, machte 20 Lights und 7 Darks mit der Fuji X-T3, ISO 6400. Das fand ich ok.
Auf einer Internetseite hieß es, das mehr als 16 Aufnahmen keinen Sinn machen. 20 gehen aber noch, wie ich finde. ;-)
Viele Grüße
Michael
 
Hallo Michael,

rein technisch funktioniert es natürlich, aber dann schau doch mal wie groß der Gewinn gegenüber 16 Bildern ausfällt. Es reicht da schon nur die theoretische Seite zu betrachten, also ohne Leserauschen & Co.. Um gegenüber den 16 Bildern das SNR nochmals um 1EV zu steigern, bzw. zu verdoppeln bräuchtest du 64 Bilder. Was bringen da jetzt nur vier weitere Bilder und warum sollte man für den winzigen Gewinn 25% mehr Rechenzeit aufwenden?
Indem Fall wäre es sehr viel sinnvoller gewesen die Zeit in zusätzliche Darks zu investieren um ein besseres SNR zu bekommen, da hier der Gewinn zwar immer noch klein, aber immer noch größer ist.

MfG

Rainmaker
 
Hi,
ich las den Artikel erst, nachdem ich wieder zu Hause war, das mit den 20 war Bauchgefühl. Was soll's, ich bin zufrieden
Viele Grüße
Michael
Milchstrasse.jpg
 
Hallo Michael,

wieso was soll es? Du hast doch durch reine Abschätzung einen relativ guten Punkt zwischen Aufwand und Ergebnis gefunden. Beim nächsten Mal schaust Du dann mal nach wie sich die EBV und der Bildaufbau noch ein klein wenig verbessern lassen und dann bekommst du ein richtig gutes Ergebnis.
Gratulation zu der windstillen Nacht. Wenn ich in den Alpen bin habe ich entweder stürmischen Wind oder Nebel. Bei Nebel stehe ich dann leider nicht über dem Nebel, sondern mittendrin. :(


MfG

Rainmaker
 
Hi Rainmaker,
Na ja, es war die einzige windstille und klare Nacht, es klarte auch erst gegen 2 Uhr auf. Konnte also keine Aufnahmen durchs Teleskop machen. Die restlichen 4 Tage dann nur Sturm, Wolken, Regen und Gewitter.
Viele Grüße
Michael
 
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