Wo Meteoriten untersuchen lassen?

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Hallo zusammen,

der Großvater eines Freundes von mir hat vor Jahren eine schönen großen Meteoriten gefunden. Seit Jahren fragen wir uns was das wohl genau für ein Teil ist und natürlich auch welchen Wert dieser Gesteinsbrocken hat. Das es sich um einen Meteoriten handelt ist soweit sicher, das er extremst hart ist auch. Er hat versucht einmal ein kleines Stück davon mit einem Winkelschleifer abzuschneiden und musst nach einigen Schleifblättern aufgeben.

Hier ein Foto von dem Meteoriten:

Link zur Grafik: http://www.amos.observatory.at/sharing/tom_meteorit.jpg


Hat jemand von euch eine Ahnung wo man sowas untersuchen lassen könnte?

Grüße,
Michi
 
Moin Michael!

Ich würde es an der nächstgelegenen Uni versuchen: Mineralogisches oder Petrologisches Institut. Bei euch in AUT kennt man sich in Graz und Wien am besten mit Meteoriten aus.

- Steiermärkisches Landesmuseum Joanneum, Abt. Mineralogie, Graz
- Uni Wien, Institut für Petrologie
(hier bestehen bereits umfangreiche Meteoritensammlungen)

Halte uns bitte auf dem Laufenden mit diesem Fundstück - das klingt sehr interessant!
 
Guten morgen Michael,

ja halte uns auf dem laufenden, das interesseirt mich auch...

Hast Du ein paar Eckdaten zu dem Steinchen? Größe, Gewicht, Pfundort, Alter (wann wurde er gefunden), etc.

Vielleicht gibt es im Netz historische Dokumentationen über gesichtete Einschläge zum entsprechenden Zeitpunkt...

Auf jeden Fall Glückwünsche zum Besitz eines solchen Schätzchen´s...

Auch wenn der Wert hoch sein sollte, ich würde ihn nicht verkaufen...bekäme einen Ehrenplatz in der Vitrine :-)

Greetz
Sven
 
Hallo Michi,

am besten fragst du den Herrn Dr. Bernd Moser am Grazer Joanneum. Hier der Link:
mailto:bernd.moser@museum-joanneum.at

CS Mike
 
Hallo zusammen,

danke für eure Infos. Werd euch natürlich auf dem laufenden halten. :)

Hier noch ein paar Daten zum Meteoriten:

Gewicht: 91 Gramm
Größe: 5,5 cm Länge x 5 cm Breite x 3 cm Höhe
Fundort: Steirische Kalkalpen in einer Mulde von ca 20 Metern Durchmesser
Datum: vor zirka 20 Jahren

Zeigt minimale Anzeichen von Rost, ist nicht magnetisch bzw. Magneten zeigen keine Wirkung und bleiben nicht haften.


@Mike:

danke für den Kontakt, werd Herrn Moser eine Mail schicken.

Lg,
Michi
 
Hallo Michi,

die meisten Meteoriten besitzen einen Anteil von Eisen und Nickel, der natürlich auch sehr gering ausfallen kann.
Nichtsdestotrotz sollten sie, wenn auch nur ganz leicht, von einem Magneten angezogen werden.
Spicht in deinem Fall eigentlich eher gegen eine Meteoriten, leider..
Aber letztendliche Sicherheit hast du natürlich erst nach der Untersuchung durch einen Experten. Ich hatte mich damals mal mit einem ähnlichen Fall an die VDS-Gruppe Meteore gewandt.
Dort hat mir der Herr Heinlein geholfen festzustellen, daß mein rostiger Klumpen auch iridischer Natur war.
Naja , fällt ja nicht jeder Stein vom Himmel.
Sternfreundlicher Gruß,
Christian
 
Moin Christian!

Warten wir mal die Untersuchung ab. Ich hatte gestern schon beim Betrachten des Fotos oben kleine Zweifel, ob das Fundstück tatsächlich aus dem All stammt. Danach aussehen tut es nicht, auch wenn eine lange Lagerzeit in einem Geröllfeld einiges am Äußeren verändern kann.

Wenn Michael schreibt:
> Das es sich um einen Meteoriten handelt ist soweit sicher

...dann fragt man sich: Warum ist das sicher? :gutefrage:

> ist nicht magnetisch bzw. Magneten zeigen keine Wirkung

Ich hab' nochmal bei Bühler ("Meteorite") nachgelesen: Eisenmeteorite sollten eigentlich magnetisch sein. Sicherstes Anzeichen wäre der Nachweis von Nickel. Das hätte jeder Chemiestudent mit einer abgefeilten Probe überprüfen können. Ich seh' gerade: Nickel-Schnelltests gibt's mittlerweile fertig zu kaufen.
 
Hallo Micha,

Wenn Michael schreibt:
> Das es sich um einen Meteoriten handelt ist soweit sicher

...dann fragt man sich: Warum ist das sicher? gutefrage

den hat schon mal sowas wie ein Experte in der Hand gehabt und zu meinem Bekannten gesagt, dass es sich um einen Meteoriten handelt. Weiß leider nicht wer das war, aber wir werden das Rätsel auf jeden Fall lösen :)

Ich hab' nochmal bei Bühler ("Meteorite") nachgelesen: Eisenmeteorite sollten eigentlich magnetisch sein. Sicherstes Anzeichen wäre der Nachweis von Nickel.

Naja trifft zu wenn es sich um einen Eisenmeteoriten handelt. Was aber wenn es keiner ist? Gibt es welche die auch kein Eisen enthalten? Was würde ein Nickel Schnelltest beweisen? Das es sich um einen Meteoriten handelt nicht oder? Nickel ist ja ein irdisches Element. Oder haben Meteoriten kein Nickel?

Das hätte jeder Chemiestudent mit einer abgefeilten Probe überprüfen können.

Also eine Probe von dem Stück abzuschneiden wurde schon Probiert. Das Material ist jedoch so hart, dass man es grade geschafft hat, ein paar Millimeter in das Material einzudringen.

Ich bin ja schon wirklich sehr gespannt was das für ein Brocken ist :) Irdisch oder nicht, spannend ist es auf jeden Fall ;)

Grüße,
Michi
 
Moin Michael!

> Naja trifft zu wenn es sich um einen Eisenmeteoriten handelt.

Ja, natürlich... - Irgendwie war ich auf dem falschen Dampfer, daß es sich um einen Eisenmeteoriten handelt, weil von "Rost" und "magnetisch" die Rede war. ?) Für Eisen ist der Kiesel auch zu leicht... Vergessen wir das. :pfeif:
 
Naja trifft zu wenn es sich um einen Eisenmeteoriten handelt. Was aber wenn es keiner ist? Gibt es welche die auch kein Eisen enthalten? Was würde ein Nickel Schnelltest beweisen? Das es sich um einen Meteoriten handelt nicht oder? Nickel ist ja ein irdisches Element. Oder haben Meteoriten kein Nickel?

Hallo allerseits,

Die Klassifizierung in "Eisenmeteorite" einerseits, und "Steinmeteorite" andererseits ist insofern unglücklich, als sie zu der weit verbreiteten falschen Vorstellung führt, dass Steinmeteorite keinen nennenswerten Anteil an metallischem Eisen enthalten und deshalb keinen Magnetismus zeigen.

Zunächst mal zur Statistik: die sog. Eisenmeteorite machen nur ca. 4% aller Meteoritenfunde aus, während die sog. Steinmeteorite mit über 95% den überwiegenden Rest ausmachen. Diese sind wiederum größtenteils sog. gewöhnliche Chondrite, die man entsprechend ihrem Eisengehalt zwischen 20 und 30% in LL, L, und H unterteilt.

Der größte Teil des Eisens ist chemisch gebunden und weist dann gewöhnlich keinen Ferromagnetismus auf. Das magnetische Verhalten wird im wesentlichen vom chemisch ungebundenen metallischen Eisen bestimmt. Dieser metallische Anteil am gesamten Eisen beträgt für H-Chondrite immerhin bis zu 20%, für L-Chondrite bis zu 10%, und für LL-Chondrite weniger als 3%. Dem entsprechend zeigen H- und L-Chondrite einen mehr oder weniger ausgeprägten Magnetismus, während LL-Chondrite kaum auf einen Magneten einwirken. Aber diese Untergruppe macht nur etwa 10% aller gewöhnlichen Chondrite aus.

Näheres dazu geben die folgenden Links an:

Klassifizierung

Steinmeteorite

Chondrit (Wikipedia/deutsch)

Chondrite (Wikipedia/engl)

Außerdem lesenswert:

Some meteorite realities

Summa summarum kann man also rein statistisch davon ausgehen, dass 90% aller echten Meteorite einen mehr oder weniger ausgeprägten Magnetismus zeigen. Dazu gehören aber nicht nur die sog. Eisenmeteorite, sondern auch der überwiegende Teil der gewöhnlichen Chondrite.

Mit freundlichen Grüßen,
Peter

 
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