Zeiss Conquest HD 10 x 56

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Demokrat

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Hatte heute first light mit dem neuen Zeiss Conquest HD 10 x 56, der Himmel über Wien war zwar aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit sehr hell, aber dank eines Astro-Kollegen, der am Beobachtungsplatz bereits fotografierte, fand ich 46P/Wirtanen trotzdem recht schnell in der hellen Suppe, der Kontrast war zwar sehr schwach, aber er war eindeutig auszumachen! :)

Natürlich habe ich auch die Plejaden, M42, M31, Perseus und so einiges abgegrast, die Handhabung des Glases und die Bildqualität sind in meinen Augen absolut großartig. Ich bin für heute also sehr zufrieden, genauere Eindrücke von der Schärfe im Feld und am Rand werden weitere Nächte ergeben.

Die Klarheit des Bildes ist jedenfalls die Beste, die ich bislang bei einem Fernglas gesehen habe. Auch die 10-fach Vergrößerung empfand ich als sehr angenehm. Ich hatte bislang nur 7x50 (Fujinon) und 8x42 (Lacerta). Die Blenden im Tubus sehen ebenfalls vertrauenserweckend aus. (y)

IMG_0376.JPGIMG_0378.JPGIMG_0379.JPG



lg
Niki
 
Hallo Niki,

wie sieht es mit der Randschärfe bei dem Glas aus?

Jepp, die Conquest gehen schon Richtung Oberklasse, ich kenne das 8x42, das 8x32 hatte ich selber (musste einem Nikon EDG 8x32 weichen) und das 10x32 habe ich noch.
Die Conquest sind dem alten T*FL Victory zumindest von der Optik sehr ähnlich, das Gehäuse ist beim Victory m.E. etwas geschmeidiger, wertiger, zudem leichter.
Das 10x56 kenne ich leider (noch?) nicht, aber wenn es auf dem gleichen Niveau wie die oben gennanten ist...eine sehr gutes Glas, meinen Glückwunsch und viel Freude damit.

Andreas
 
Hallo Andreas,

danke, ich werde Freude haben, weil so ein Glas kauf ich mir nur einmal. Deswegen war ich bereit, mein Konto zu plündern. Und das vor Weihnachten...:oops:

Ich habe jetzt auch bei Tag versucht, die Randschärfe zu beurteilen, für mich sieht es so aus, als würde die Unschärfe sehr weich und moderat einsetzen, je nach Gegenstandsweite - bei mittleren Entfernungen (50m) würde ich schätzen, ab 80% off axis beginnt man sie wahrzunehmen, da muss man bei dem großen Gesichtsfeld aber schon die Augen vom Okular wegbewegen und schräg einblicken, um das besser zu sehen. Rein mit Augenbewegungen kam ich in diesen Bereich eigentlich gar nicht, da ich vorher bereits die AP beschneide.

Solange ich also auf der Achse einblicke, sehe ich eigentlich keine periphere Unschärfe, die liegt außerhalb meines Gesichtsfeldes. Ich werde dasselbe mal (wenn das Wetter wieder mal tut!) mit den Sternen versuchen und mich auf die Schärfen konzentrieren.

Das Victory wäre mir persönlich zu teuer, ich steh zwar auf Qualität (weil dann vermute ich, dass es eher der User ist, wenn er was nicht sehen kann, und nicht das Instrument), aber das Victory sollen sich natürlich die absoluten Feinspitze unter den Beobachtern gönnen, die das auch ausloten können. Ich kann das wahrscheinlich nicht. :)

Verwendest Du ein Stativ, oder wie ist das mit dem Zittern bei Dir mit 8x und 10x? Für mich ging´s anfangs ganz gut, aber völlig ruhig konnte ich weder 7x noch 10x halten. Mit Autodach (mangels Stativ) war M42 allerdings prächtig. :)

lg
Niki
 
*mitfroi*
"zu" - und schon könnte es weniger weh tun :) Weil Du es [Dir] wert bist.
Glückwunsch zu Deinem neuen Erlebniswerkzeug, Niki.

Die Klarheit des Bildes ist jedenfalls die Beste, die ich bislang bei einem Fernglas gesehen habe.
Super!

Viel Freude damit und wegen der geringen Aperture wird die Astrokram-Kauf-abhängige Wolkendecke auch nicht so lange dauern. Sehr geschickt gemacht! :sneaky:
Gruss Silver
 
Herzichen Glückwunsch! Das Glas ist wirklich interessant mit seinem großen Sehfeld und der vergleichsweise großen AP.

Die Daten sagen knapp 1,3 kg, das klingt ziemlich wuchtig. Wie wirkt sich das aus? Eher stabilisierend? Ist das Gewicht gut verteilt?

Viele Grüße,
Sebastian
 
Danke, Annette! Ja, klar, jetzt zieht es planmäßig zu, tut mir leid für alle, die mitleiden müssen. Man sollte Käufe vorher hier ankündigen, weil die bringen mieses Wetter... :eek:

Danke, Sebastian: ja, ich hab eigentlich das Gefühl, dass 1,3kg eine gute Mischung aus Trägheit und aus-haltbarem Gewicht sind. Durch die lange Bauweise kann man es gut halten, auch die Gummiarmierung ist griffig. Die Balance ist perfekt! Allerdings geht ohne Stativ meiner Meinung nach auf längere Sicht eh nix. Irgendwann werden aus Sternen dann kleine, verschlungene Knäuel aus Lichtspuren und die Beeinträchtigung durch das Zittern ist Nachts störender als am Tag, wo das Gehirn offenbar viel besser "stacken" kann bei den flächigen, bunten Strukturen, während es nachts "Bewegung" immer deutlich als solche darstellt. So schnell kann es die Bilder nicht "nachrechnen", dass es eine Bildstabilisierung hinbekommt. Tagsüber gelingt das besser. ;)

Meine Theorie bislang, weil ich hatte auch viel auf CoudyNights gelesen: ein leichtes Fernglas zittert leicht, weil es keine Masse (= Trähgheit) hat, und ein großes zittert leicht, weil es auf Dauer durch sein Gewicht anstrengender für die Muskeln ist. Also denke ich, das Gewicht kürzt sich aus der Fragestellung teilweise wieder raus.

Nehm ich das 10 x 56, scheint es am anfang sehr stabil und ruhig, und nimmt mit der Zeit an Unruhe zu. Nehm ich ein leichters Glas, dann zittert es munter relativ sofort (was zur Hölle meine ich mit "relativ sofort"... manchmal schreibe ich skurrile Dinge :rolleyes:) mit der Hand mit, allerdings wird das mit der Zeit nicht deutlich mehr, weil es eben leicht ist und man nicht schnell ermüdet. Fazit: irgendwann krakeln alle Ferngläser bei mir, und so werde ich mal in Richtig Stativ gucken. ich hab zwar etliche für die Ferhrohre und einige für´s Fotografieren, aber kein "Parallelogramm"... das scheint mir recht brauchbar von der Idee her.

habt ihr Erfahrungen mit Stativen zum Bino?

lg
Niki
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Andreas,

Verwendest Du ein Stativ, oder wie ist das mit dem Zittern bei Dir mit 8x und 10x? Für mich ging´s anfangs ganz gut, aber völlig ruhig konnte ich weder 7x noch 10x halten. Mit Autodach (mangels Stativ) war M42 allerdings prächtig. :)

lg
Niki

Moin Niki,

sowohl als auch...

Es kommt immer auf den Zeitrahmen an, beim kurzen Beobachten macht ich das durchaus auch mal ohne Stativ...aber... um die volle Leistung eines Fernglases auszuschöpfen sollte es schon fixiert werden.
Selbst bei einem 7x verliert man freihand rund eine halbe Mag. an Sichtbarkeit und Auflösung.
Ich benutze ein stabiles Manfrottostativ mit diesem Fernglashalter...Teleskop-Express: Berlebach Fernglashalter - Fotostativadapter für Ferngläser bis 80mm Öffnung
Hat den Vorteil das man verschiedene Ferngläser benutzen kann auch die ohne Stativanschluss.

Andreas
 
Danke, ja, das wäre eigentlich auch eine Idee... werde ich weiterverfolgen. Solange man quasi allein guckt und es nicht auch für andere "Mitgucker" schnell höhenverstellen muss... da wäre dann eventuell ein Parallelogramm "schneller". Aber verstellen muss man bei "Mitguckern" un unserem Alter eh dauernd ;) weil auch die Fokuseinstellung nicht bleiben kann für alle...

lg
Niki
 
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