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Wellensprinter

Hallo Leut,

hoffe ich als Einsteiger habe hier die richtige Rubrik gefunden, sonst lasst es mich bitte wissen.
Bisher hatte ich noch nicht richtig die Möglichkeit das Teleskop (Celestron CPC 1100) auszuprobieren. Wetter hier in Hamburg seit Dezember ständig bedeckt.
Bin nur dazu gekommen, Sucherfernrohr und Teleskop aufeinander abzustimmen. Das habe ich am Tag gemacht. Trotzdem brauchte ich gut eine Stunde. Dabei viel mir auf das der Fokus Hub enorm lang sein muss. Man dreht und dreht und es nimmt kein Ende. Immer bedacht nicht an bzw. über den Anschlag zu drehen. Ist das beim justieren von Teleskopen so normal?

Gruß
WS
 
Hallo,

Bin nur dazu gekommen, Sucherfernrohr und Teleskop aufeinander abzustimmen. Das habe ich am Tag gemacht. Trotzdem brauchte ich gut eine Stunde. Dabei viel mir auf das der Fokus Hub enorm lang sein muss.

Zunächst fällt mir dazu ein, das du auf jedem Fall komplett mit dem Zenitspiegel fokussieren musst. Dieser ist meist in den Backfokus mit eingerechnet, ohne Zenitspiegel kann es dir passieren, das der Fokus nach außen nicht reicht.
Wie hast du fokussiert? Nur mit einem Okular im Okularauszug oder komplett mit Zenitspiegel?

Am Tag auch nicht auf zu ein nahes Objekt fokussieren. Auch in dieser Situation kannst du eventuell nicht in den Fokus kommen. Nimm stattdessen ein möglichst weit entferntes Objekt.

Viele Grüße
*entfernt*
 
Hallo Gerd,
danke für die Rückmeldung!
Bei dem Versuch Deine Frage zu beantworten komme ich schon ins schleudern. Hoffe ich finde nun auch die richtigen Ausdrücke. Es ist ein 40mm Plössl in dem Winkel Prisma installiert. Was ist gemeint mit Zenitspiegel. Ist das Bestandteil des Teleskop oder extra Zubehör?

Gruß
WS
 
Hallo,

Es ist ein 40mm Plössl in dem Winkel Prisma installiert. Was ist gemeint mit Zenitspiegel.

Das Winkelprisma ist schon der von mir gemeinte Zenitspiegel. Laut Lieferumfang vom Teleskop Service sollte bei diesem Teleskop ein Zenitspiegel dabei sein.

Du schreibst:
Dabei viel mir auf das der Fokus Hub enorm lang sein muss. Man dreht und dreht und es nimmt kein Ende.

Verändert sich dabei durch dem Blick durch das Okular etwas? Verändert sich das Bild beim drehen vom Fokusknopf oder bleibt das Bild im Okular unverändert.
Wird es beim drehen vom Fokusknopf schärfer, aber eben nicht richtig scharf oder tut sich da gar nichts?

Eventuell meldet sich noch ein Besitzer von diesem SC, der mehr dazu schreiben kann.

Viele Grüße
*entfernt*
 
Hallo,

Zenitspiegel hatte ich gerade gegoogelt.
Ich hatte damals die Spitze eines der großen Leitungsmaste anvisiert, geschätzt 2 km Entfernung. Als ich sie dann endlich erfasst hatte, liess sie sich mit dem Fokusknopf auch scharf bzw. unscharf stellen. Also die Funktionalität ist vorhanden.

Gruss
WS
 
Hallo,

Als ich sie dann endlich erfasst hatte, liess sie sich mit dem Fokusknopf auch scharf bzw. unscharf stellen. Also die Funktionalität ist vorhanden.

Dann passt so weit alles.
Ich habe bisher nur mit SC beobachtet, die mir nicht gehören. Ich kann deshalb nicht beurteilen, wie lange der Fokusweg ist, und wie feinfühlig die Fokussierung ist.
Musst du viel am Fokusknopf drehen, dann spricht das für eine feinfühlige Fokussierung was nur vom Vorteil sein kann.

Viele Grüße
*entfernt*
 
Hallo.

Keine Sorge, das Phänomen ist bei Teleskopen diesen Typs wegen der systembedingt großen Brennweite völlig normal. Der nötige Fokusierhub für eine vorgegebene Änderung der Objektdistanz steigt mit der Brennweite, die Schärfentiefe sinkt jedoch. Das ergibt ein Dilemma: für größeren Hub pro Umdrehung kann die Übersetzung leider nicht schneller/gröber gewählt werden, weil Du sonst am Planten wegen der geringen Schärfentiefe bei der Feinfokussierung nicht feinfühlig genug würdest scharfstellen können. Man bräuchte eine Gangschaltung. Weil das aber nicht nur aufwändig wäre, sondern auch die Gefahr erhöhen würde, im großen höheren Gang an die empfindlichen Fokusanschläge zu knallen (deren Verbiegung das Spiegelshifting irreversibel erhöhen würde), belässt man es beim kleinen "Ersten Gang".

Man kann zwar eine Gangschaltung in Form einer Getriebe-Feinfokussierung zukaufen (oder den Umfang des Drehknopfs erhöhen), das wirkt aber nur zu noch langsamerer Verstellung hin, also halber Gang oder kleiner, nicht jedoch schneller. Leider haben die Geräte auch keine Anzeige, wo die Fokussierung gerade steht, so dass man die nötige Drehrichtung nach einem Okular- oder Zubehör- oder Beobachterwechsel, für den man eine andere Fokusposition braucht, oft nur durch zeitraubendes Kurbeln herausfindet. Dabei muss man wegen der geringen Schärfentiefe leider auch noch sehr aufpassen, unbemerkt zu schnell über den Schärfepunkt hinauszukurbeln. Man gewöhnt sich aber daran, die nötige Geduld aufzubringen.

Gruß,
Mathias
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Mathias,

vielen Dank für Deine Ausführungen!
Dann bin ich schon mal beruhigt, dass es normal ist mit dem großen Fokushub.
Kann es sein, das ich bei Deinen Beitrag heraushöre das ich mit dem Teleskop nicht so optimal liege, Fehlkauf?

Gruss
WS
 
Hallo.

Nein, das würde ich keinesfalls sagen, ich persönlich schätze SCs sogar sehr. Ein C11 ist allerdings schon ein stattliches und sehr leistungsfähiges Teleskop, für die beachtliche Öffnung ist es wunderbar kompakt, und in der CPC - Montierung auch stabil aufgestellt und komfortabel zu bedienen. Allerdings hat jedes Teleskop auch Einschränkungen: mit 2800mm Brennweite wirst Du keine Übersichtsbeobachtungen machen können und sehr transportfreundlich ist es wegen des hohen Gewichts von rund 50kg auch nicht gerade. Das Gerät ist für höhere Vergrößerungen ausgelegt und damit für Mond- und Planetenbeobachtung prädestiniert, oder auch nicht zu ausgedehnte lichtschwache DeepSky Objekte.

Wie gut man mit einem Teleskop "liegt", hängt halt immer vom Anwendungszweck ab, den man im Auge hat. Ein Teleskop das alles kann, gibt es nicht, dazu sind die Beobachtungsobjekte zu verschieden. Wenn Du mehr Erfahrung gesammelt hast, wirst Du besser einschätzen können, welche Anwendungen Dich interessieren. Wenn irgend möglich, würde ich an Deiner Stelle Kontakt zu einem Astronomischen Verein aufnehmen - im Erfahrungsaustausch mit anderen lernt man am schnellsten, worauf es ankommt. Und dass man meistens mehr als ein Teleskop braucht, um die Beobachtungsinteressen abzudecken :)

Gruß,
Mathias
 
Hallo Mathias,

Deine Beurteilung bezüglich meines Teleskop hat mich doch sehr beruhigt.
Zudem ist Deine Zusammenfassung für mich als Anfänger sehr Hilfreich!
Dann brauch ich jetzt nur noch das entsprechende Wetter um endlich richtig loslegen zu können.

Gruss
WS
 
ahaaaaa @konfokal :)
- und weil das mit dem Fokussieren schwierig ist, stehen manche Leute auf "parfokale" Okular-Serien?
Also Okulare mit unterschiedlichen Brennweiten, bei denen man aber dann nicht jeweils wieder am Rad drehen muss, um scharf zu stellen, sondern die Okus aus solchen Serien sind alle in derselben Stellung scharf?

VG Silver
 
Hallo.

Ja, so ist das... Besonders angenehm sind parfokale Okulare in einem Okularrevolver: wechsle ich z.B. die Vergrößerungen der Orthos meines Baader-Q-Turrets, muß ich (fast) nicht nachfokussieren. (Weil für perfekte Parfokalität aber ziemlich hohe mechanische Genauigkeit nötig ist, wenige Hunderstel Millimeter können Unterschiede machen, muß man in der Praxis manchmal doch ganz leicht nachkorrigieren). Angenehm ist Parfokalität natürlich auch bei Zoomokularen, was sich dort aber nur mit aufwändigen "Floating Elements" realisieren lässt, meist leider nur näherungsweise, und das auch nur bei wenigen teuren Modellen.

Gruß,
Mathias
 
Hallo Leut,
ich habe mich doch nicht beschwert das ich fokussieren muss.
Ich brauchte nur eine Bestätigung das ein so langer Fokushub in Ordnung ist.
Gruss
WS
 
Hallo,

ich habe mich doch nicht beschwert das ich fokussieren muss.

Das ist dann ja auch kein Problem.
Ist der Fokus einmal gefunden, dann lass diesen nach der Beobachtung so stehen. Anders als bei Teleskopen mit Okularauszügen die nach dem beobachten eingefahren werden sollten wird beim CPC der Hauptspiegel verstellt, der dann so stehen gelassen werden kann.
Bei der nächsten Beobachtung muss dann nicht erst wieder zum Fokus gedreht werden.

und weil das mit dem Fokussieren schwierig ist, stehen manche Leute auf "parfokale" Okular-Serien?

Ich habe die letzten Jahrzehnte mit verschiedenen, nicht parfokalen Okularen beobachtet. Ich habe das bisher weder als schwierig oder sonst beeinträchtigend empfunden.
Im Handel gibt es auch Stellringe zu erwerben, mit denen Okulare parfokal eingestellt werden können.

Viele Grüße
*entfernt*
 
Hallo WS,

das endlose Drehen kann schon nerven manchmal. ;)
Ich kenn das auch bei mir. Besonders, wenn man mit einer Kamera arbeitet und bei langer Brennweite den Fokus verpasst. Da blitzt das Sternchen oder der Planet nur kurz auf und verschwindet wieder in schönster Zerstreuung. Das passiert mit immer wieder, und dann fokussiere ich mich auf einen Affen bis zum Anschlag und alles wieder retour...

Zu "parfokal": nützt bei mir gegen besseres Wissen leider nix, weil ich muss trotzdem immer ausprobieren, ob das Bild nach einem Okularwechsel "wirklich so scharf wie möglich" ist. Also dreh ich auch bei parfokalen Okularen sicherheitshalber am Fokus herum und meistens haben die parfokalen Okulare "recht" und wären sowieso optimal scharf gewesen... wenn ich nichts angefasst hätte. :rolleyes:

lg
Niki
 
Hallo Leut,
danke für Eure Beiträge!
Jetzt kommts. Habe ich das richtig verstanden. Wenn ich z.B. ein 6mm und ein 40mm parfokales Okular habe. Jetzt fokussiere ich mit dem 40er scharf, wechsel auf das 6er und dort ist es dann genauso scharf wie beim 40er?

Gruss
WS
 
Wenn sie parfokal sind: ja. Ein 6er und ein 40er sind aber selten parfokal...
(PS: "genauso scharf" wird das Bild eines 6er natürlich aufgrund der viel höheren Vergrößerung - auch der Luftunruhe - im Vergleich zum 40er nicht sein, aber trotzdem wäre ein parfokales 6er im Fokus.)

lg
Niki
 
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