Einstieg in die Astronomie

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Sperbereule

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Hallo allerseits,

nach einigen Jahren Naturbeobachtung bin ich dabei, mit der Astronomie zu beginnen. Ich bin Anfang vierzig und komme aus Hannover. Meine Frau interessiert sich auch für das Thema und will mich gelegentlich bei Ausflügen begleiten.

Ich war in den letzten Wochen bereits mehrmals nachts draußen. Dabei musste ich feststellen, dass die Jahreszeit (Juni/Juli) für Beobachtungen eher ungeeignet ist, da es nicht so richtig dunkel wird. Jupiter mit den Monden, Venus und einige Sternbilder konnte ich aber schon identifizieren.

Für die Naturbeobachtung verfüge ich über ein Fernglas (Leica 8x42 HD Plus) und ein Spektiv (Leica APO Televid 82 mit 25-50x-WW-Okular). Außerdem habe ich die drehbare Sternkarte und eine Rotlicht-Leselampe.

Ein Teleskop besitze ich noch nicht. Nun bin ich mir unschlüssig, ob ich bereits zu Beginn eines kaufen sollte oder zunächst die vorhandene Ausrüstung nutze.

In erster Linie möchte ich Deep-Sky-Objekte sehen. Gelesen habe ich, dass für deren Beobachtung vor allem ein dunkler Himmel ohne Lichtverschmutzung wichtig ist. Ich bin aufs Land rausgefahren (Deisterregion), habe aber noch keine Sternhaufen o. Ä. entdecken können.

Mich würde eure Meinung interessieren, wie ich am besten weitermachen soll. Ist die Anschaffung eines Teleskops unumgänglich, oder sollte ich erst mit der vorhandenen Ausrüstung Erfahrung sammeln? Ich frage mich auch, ob ein Fernglas mit größerer Austrittspupille sinnvoll ist.

Beim Spektivgebrauch stellte sich für mich das Problem, dass das Okular des APO Televid kein Filtergewinde besitzt. Ich benötige aber für die Mondbeobachtung einen Filter und suche hierfür nach einer Lösung.

Vielleicht habt ihr auch einen Tipp zu astronomischen Treffen in der Region Hannover oder Literaturhinweise ("Astronomie für Einsteiger" lese ich gerade).

Danke und viele Grüße

"Sperbereule"
 
Hallo,

willkommen im Forum.
Wir sprechen uns hier mit Vornamen an ;).

Der Ansatz, erst mal mit Deinen Ferngläsern weiter zu beobachten, ist sicherlich nicht verkehrt.
Aber dafür kenne ich mich mit Ferngläsern nicht wirklich aus.

Was Du hauptsächlich beobachten möchtest, hast Du ja schon mitgeteilt.
DeepSky.

Wie schaut es denn mit Deinem hauptsächlichen Beobachtungsort aus?
Willst Du zum beobachten immer raus auf's Land fahren?
Oder wird's der Garten, die Terrasse, der Balkon?
Wie schaut es dann mit der Lichtverschmutzung aus?

Dann nicht zu vergessen, wieviel € sollen angepackt werden?
 
Hallo Mathias,

danke fürs überaus schnelle Antworten!

Ich wohne direkt in Hannover, z. Zt. leider ohne Balkon. Ich kann hier verschiedene Gebiete im Stadtrandbereich erreichen, die eine ganz gute Sicht ermöglichen (z. B. Kronsberg in Laatzen). Wie ich gesehen habe (Light pollution map), ist dort die Lichtverschmutzung aber immer noch recht hoch.

In einem anderen Forum wurde die Region um Springe am Kleinen Deister empfohlen. Der Ort Dörpe soll gute Bedingungen bieten. Ich war schon dort und habe vor, wieder hinzufahren, sobald es richtig dunkel wird. Gelegentlich könnte ich auch noch weiter rausfahren (z. B. Harz, Lüneburger Heide).

Vom Budget her wäre ich bereit, ca. 500 € für ein Teleskop auszugeben. Zwei stabile Fotostative sind schon vorhanden.

Grüße von

Claus
 
Hallo Sperbereule ^^

Ich habe von Ferngläsern und Spektiven auch keine Ahnung.
Aber dein Apochromatisches Spektiv scheint ja schon ein Hochwertiges zu sein.
Und eine 82mm Öffnung bei 430mm Brennweite ist auch schon ordentlich.
Mich wundert es daher, das du keine Sternenhaufen sehen kannst.
Zumindest die größeren sollten damit möglich sein.

Gut ... ein Zoomokular wirkt aber auch schon recht dunkel wenn es hoch vergrößert.
Gibts evtl. auch Okulare mit Festbrennweiten die nicht all zu teuer sind.
Das Variookular ist jamit 700€ auch nicht grad günstig ^^

Aber selbst mit 25 facher vergrößerung sollten z.B. der große Haufen im Herkules möglich sein.
In 1-2 monaten sollte auch z.B. Andromedagalaxie gut möglich sein.

Evtl. Hilft es dir einen einfachen Sucher (Leuchtpunkt) am Spektiv zu montieren.
Da das Spektiv einen Schrägeinblick hat, kann man schon mal am Objekt vorbeischauen.

Deepsky ist ein dehnbarer Begriff.
Manche Objekte brauchen große Öffnung und/oder hohe Brennweite.

Aber ausgedehnte Nebel und dergleichen sind mit weniger Vergrößerung aber mehr Sehfeld besser zu betrachten.

Ich würde evtl. wohl mit nem Sucher anfangen und einer App auf dem Handy wie z.B. Stellarium. (PC kostenlos - Handyapp n paar Euro)
Und evtl. mit ner kleinen Azumitalen-Montierung.

Gruß
Markus

EDIT:
Evtl. lässt sich auch ein Adapter anfertigen um gewöhnliche 1 1/4 Zoll Okulare verwenden zu können.

Ansonsten mit 500€ ließe sich sicherliche ein Starterset anschaffen.
Wäre dann in etwa ähnlich deines Spektivs.
Aber wahrscheinlich nicht so Farbrein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sperbereule(!?),

was Du hast ist auf alle Fälle zum Einstieg in die visuelle Hobbyastronomie erst mal und je nach weiterer Entwickling DEINER Neigungen durchaus längerfristig sehr gut ausreichend, zumal die Qualität deutlich im oberen Bereich liegt.
Da steckt dann auch gegebenenfalls ein (Qualitäts)Anspruch drin, den man in der Folge berücksichtien, oder zu großen Öffnungen hin eventuell etwas reduzieren muss, weil das sehr schnell sehr teuer werden kann.

Aber der Reihe nach.

Das Fernglas ist frei aus der Hand schon super nutzbar, schon auf einem Einbeinstativ noch besser und zeigt am Himmel schon sehr viel. Da gibts auch Bücher mit Aufsuchkarten und Objektbeschreibungen im Handel, z.B. von Alexander Kerste.
Mir war auch eine drehbare Sternenkarte durchaus nützlich um mich erst mal am Himmel zurechzufinden und die "Sternbilder" zu identifizieren, andere mögen sie nicht.
Wo das dann aufhört gibt es Entsprechendes für kleine Fernrohre.
Für den PC gibt es gute Programme, wie z.B. Stellarium.
Objekte gibt es für diese Öffnungen schon jede Menge, man muss sie nur Auffinden können.

Du könntest für Mondbeobachtungen mit dem Spektiv durchaus z.B. einen 1 1/4 Zoll Graufilter (ND9) auf die Augenmuschel des Okulars auflegen, gegebenenfalls mit einer Ersatzaugenmuschel von einem Fernglasokular oder etwas ähnlichen fixieren. Ist Sucherei und Gebastel, kann aber guten Nutzen bringen.


Besser wäre eigentlich, wenn Du zur Mondbeobachtung gar nicht ins Dunkle gehst, sondern einen Platz mit nicht blendendem Umgebungslicht aufsuchst. So vermeidest Du die Dunkeladaption Deiner Augen und die Blendungswirkung mit Detailüberstrahlung durch den hellen Mond reduziert sich drastish.

Noch besser wäre es, wenn du höhere Vergrößerungen anlegen könntest, wodurch sich die Helligkeit des Objekts auf mehr Fläche verteilt ohne größer zu werden und du auch noch Auflösung, also Detailreichtum gewinnst.
Das geht mit dem Spektiv sehr gut und zwar mit diesem
Okular
beispielsweise bei APM zu haben. Dort sogar mit 1 1/4 Zoll Adapter.
Für den Fall, dass Du irgendwann so von dem Hobby fasziniert bist, dass Du ein Teleskop kaufen willst brauchst Du zwei solche Adapter für beide Zooms und hast schon eine ziemlich geniale Okularausstattung mit Brennweiten zwischen 25 und 8,9 mm.
Auch für Sperber und Eule ist das zweite Zoom mit den höheren Vergrößerungen nutzbar.
Diese Zooms haben nichts mit den gängigen und häufig zu Recht kritisierten Astro-Breitbandzooms gemein.

Für die Astronomie ist das Spektiv allerdings nur gut nutzbar, wenn die Bewegung in alle Richtungen optimal sanft möglich ist und das Teil in jeder Position stehen bleibt ohne dass das Bild wackelt und zittert. Der Unterbau (Stativ, Neiger, Montierung) muss wirklich gut sein.

Okay, für den Preis dieses Zooms bekommst Du einen 8 Zoll (203 mm Öffnung) Dobson mit Vollausstattung, aber ob du den wirklich willst weißt Du jetzt absolut noch nicht........und ich schon gar nicht.

Gruß
*entfernt*

PS: Weiteres wichtiges Austrozubehör am Spektiv wäre ein Sucher bzw Finder, also z.B. ein Peilsucher (Red Dot).
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Markus,

Ich habe von Ferngläsern und Spektiven auch keine Ahnung.
Aber dein Apochromatisches Spektiv scheint ja schon ein Hochwertiges zu sein.
Und eine 82mm Öffnung bei 430mm Brennweite ist auch schon ordentlich.
Mich wundert es daher, das du keine Sternenhaufen sehen kannst.
Zumindest die größeren sollten damit möglich sein.

Das hört sich ja optimistisch an. Vielleicht habe ich nicht gründlich genug gesucht (ohnehin zunächst ohne systematisches Vorgehen). Es kann auch an der Lichtverschmutzung/Jahreszeit liegen.

Gut ... ein Zoomokular wirkt aber auch schon recht dunkel wenn es hoch vergrößert.
Gibts evtl. auch Okulare mit Festbrennweiten die nicht all zu teuer sind.
Das Variookular ist jamit 700€ auch nicht grad günstig ^^

Allerdings. Bei 50x sieht das Bild schon recht dunkel aus. Das Okular ist leider das einzige, das Leica für das APO Televid anbietet.

Evtl. Hilft es dir einen einfachen Sucher (Leuchtpunkt) am Spektiv zu montieren. Da das Spektiv einen Schrägeinblick hat, kann man schon mal am Objekt vorbeischauen.

Danke für den Tipp. Kannst du ein Fabrikat empfehlen?

Ich würde evtl. wohl mit nem Sucher anfangen und einer App auf dem Handy wie z.B. Stellarium. (PC kostenlos - Handyapp n paar Euro) Und evtl. mit ner kleinen Azumitalen-Montierung.

Ich habe schon die App Star Walk 2 installiert, aber der Kompass lässt sich nicht kalibrieren. Ist nicht eine Sternenkarte besser, damit ich die Dunkeladaption der Augen nicht beeinträchtige?

Grüße von

Claus
 
Hallo Günther,

Du könntest für Mondbeobachtungen mit dem Spektiv durchaus z.B. einen 1 1/4 Zoll Graufilter (ND9) auf die Augenmuschel des Okulars auflegen, gegebenenfalls mit einer Ersatzaugenmuschel von einem Fernglasokular oder etwas ähnlichen fixieren. Ist Sucherei und Gebastel, kann aber guten Nutzen bringen.

An diese Lösung hatte ich auch schon gedacht. Solche Basteleien sind natürlich weniger schön, aber so lange man damit beobachten kann ...


Besser wäre eigentlich, wenn Du zur Mondbeobachtung gar nicht ins Dunkle gehst, sondern einen Platz mit nicht blendendem Umgebungslicht aufsuchst. So vermeidest Du die Dunkeladaption Deiner Augen und die Blendungswirkung mit Detailüberstrahlung durch den hellen Mond reduziert sich drastish.

Beim ersten Versuch waren meine Augen nicht wirklich dunkeladaptiert. Ich war aber dennoch nach kurzer Zeit komplett geblendet. Noch mal möchte ich diese Erfahrung nicht machen. Also werde ich auf jeden Fall einen Filter nehmen.

Noch besser wäre es, wenn du höhere Vergrößerungen anlegen könntest, wodurch sich die Helligkeit des Objekts auf mehr Fläche verteilt ohne größer zu werden und du auch noch Auflösung, also Detailreichtum gewinnst.
Das geht mit dem Spektiv sehr gut und zwar mit diesem
Okular
beispielsweise bei APM zu haben. Dort sogar mit 1 1/4 Zoll Adapter.

Danke für den Tipp. Welchen Vergrößerungsfaktor kann ich denn mit dem Okular erreichen? Es gibt für mein bisheriges Okular auch den Extender 1,8x für 60-90x-Vergrößerung. Aber ich habe ihn enttäuscht zurückgeschickt, da es mit der Montierung Schwierigkeiten gab.


Auch für Sperber und Eule ist das zweite Zoom mit den höheren Vergrößerungen nutzbar.

:)

Für die Astronomie ist das Spektiv allerdings nur gut nutzbar, wenn die Bewegung in alle Richtungen optimal sanft möglich ist und das Teil in jeder Position stehen bleibt ohne dass das Bild wackelt und zittert. Der Unterbau (Stativ, Neiger, Montierung) muss wirklich gut sein.

Ich verwende ein Manfrotto-Carbon-Stativ mit stabilem Videoneiger. Mit der bisherigen Vergrößerung gab es nie Probleme. Falls es wackelt, habe ich noch ein Alu-Stativ als Ersatz.

Okay, für den Preis dieses Zooms bekommst Du einen 8 Zoll (203 mm Öffnung) Dobson mit Vollausstattung, aber ob du den wirklich willst weißt Du jetzt absolut noch nicht........und ich schon gar nicht.

Ja, gute Frage. Ich habe noch nie durch so ein Teleskop geschaut. Aber bevor ich das Geld für das Okular ausgebe, würde ich erst mal ein Teleskop zum Vergleich ausprobieren wollen.

PS: Weiteres wichtiges Austrozubehör am Spektiv wäre ein Sucher bzw Finder, also z.B. ein Peilsucher (Red Dot).

Danke. Wurde mir schon empfohlen.

Grüße von

Claus
 
Hallo Claus,

sorry für die Falschmeldung, aber das mit dem zweiten Zoom funktioniert so nicht.
Das ging zu schnell.
Du hast ja schon 25-50fache Vergrößerung und da wäre an dem Spektiv mit 430 mm Brennweite mit dem zweiten Zoom (17-8,9) nicht mehr Vergrößerung (also Auflösung) drin, denn 50fach entsprechen etwa 8,5 mm Okularbrennweite.
:cautious:
Gruß
*entfernt*
 
Hallo Günther,

kein Problem. Habe auch gerade anhand der Abbildung gesehen, dass das Zoom mit meinem identisch ist.

Grüße von

Claus
 
Okay Claus,

ich hatte da eine Sache im Gedächtnis da wurde das Okuar mit Barlow versehen, aber das wird am Spektiv nichts.:sleep:
Das wird erst an einem Teleskop spannend.
Trotzdem bleibts dabei, Dein Einstieg ist mit den beiden Teilen wirklich sehr gut möglich und das qualitativ hochwertig.
Ich würde mich an Deiner Stelle reinfuchsen, beobachten, lesen, lernen, auch mal Fremdgucken (Vereine und Treffen gibts sicher in erreichbarer Nähe) und so die eigenen Interessen und Bedürfnise besser ergründen bevor was gekauft wird.
Du weißt eventuell besser als ich (keine Ahnung) ob es Polfilter in passender Größe für die Öffnung des Spektivs gibt. Bei Fotoobjektiven gibts das.
Davon zwei, gegeneinander verdreht, macht einen variablen Polfilter draus. Perfekt anpassbarer Lichtdurchlass von 0-40%.

Gruß
*entfernt*
 
Du hast eine gute Optik und möchtest Dein erstes Deepsky Objekt sehen? Du hast Glück: Es ist Sommer und abends, sagen wir mal so um 23-0 Uhr, solltest Du das Sternbild Herkules finden können. Mit niedrigster Vergrößerung findest Du rechts oben etwas unterhalb des höchsten Sterns des inneren Vierecks den Sternhaufen M13. Ganz ohne extra Equipment. Herkules ist nicht ganz einfach zu finden, wenn man das zum ersten Mal macht. Ich empfehle Dir zur Orientierung Wega zu suchen (hellster Stern, weißblau, ziemlich im Zenit). Direkt daneben ist das kleine Sternbild Leier. Wenn Du das hast, dann hilft Dir auch die Sternkarte weiter und Du kannst Dich von da aus orientieren.

Bei Mond wird das allerdings nichts und die Augen müssen gut dunkeladaptiert sein. Geduld ist auch hilfreich. Der Himmel sieht nicht wie auf der Karte aus, wenn Du zum ersten Mal was suchst. ;-)

Mit 80 mm kannst Du schon einiges sehen. 25x ist zum Suchen anspruchsvoll, aber sollte noch halbwegs gehen, weil Du vermutlich viel Feld siehst. Vielleicht kannst Du Dir ein Röhrchen mit Kabelbinder so ans Spektiv binden, dass es etwa da hin schaut, wo das Spektiv hinschaut, um zu zielen.

Michael
 
Hallo Claus,

wie meine Vorredner schon geschrieben haben, Du hast schon ein sehr gutes Equipment für die ersten Schritte. Zur Orientierung hilft eine Sternkarte oder eine App auf dem Telefon oder Tablet. Bei letzteren kann die Dunkeladaption des Auges leiden, da Telefon oder Tablet mitunter nicht ausreichend abgedunkelt werden können. Für die erste Orientierung aber durchaus hilfreich.
Wie Du schon selbst schreibst, gibt es für das Televid einen Extender. Diesen hätte ich Dir jetzt empfohlen. Du schreibst, dass Du enttäuscht von dem Teil warst. Kannst Du das spezifizieren? Qualitativ soll der sehr gut sein. Es gibt auch Astroleute, die den zusammen mit dem Leica Zoom am Fernrohr haben. Aus eigener Ansicht kann ich nur vom Kowa Extender sprechen und war sehr angetan von dem Teil (am 883). Die Idee von Günther mit dem Polfilter ist nicht schlecht. Ich glaube aber, dass das Televid kein Objektivgewinde hat. Das 65er kenne ich aus eigener Anschauung und habe damit auch gern Sterne geguckt. Das Televid hat eine Peilvorrichtung, die für mich sehr gut funktioniert hat. Ich konnte damit problemlos Flugzeuge anvisieren und hatte diese dann sofort im Okular. Das ist in der Dunkelheit natürlich schwieriger, einfach mal probieren.

CS Jochen
 
Hallo Claus.

Danke für den Tipp. Kannst du ein Fabrikat empfehlen?

Nein. Ich kann dir keinen empfehlen, weil mir dazu das Wissen fehlt.
Ich selber nutze bei meiner DSLR einen günstigen 08/15 RedDot aus dem Schützenbereich.

Dazu läuft hier aber grad auch ein anderer Thread.
Empfohlen wird da der SkySurfer von Baader.
Der soll nicht so stark abdunkeln und einen größeren Durchmesser für die Durchsicht haben (glaub 40mm).
Adaptieren kann man den mit ein wenig Bastelgeschick bestimmt mit gummierten Rohrschellen aus dem Baumarkt.


Zum Thema Handy und dunkeladaption ist es am besten die Helligkeit runter zu schrauben.
Die meisten Apps haben zwar einen Rotlichtmodus zum betrachten, dieser versagt aber meist schon sobald ein Eingabefeld
eingeblendet wird. Von daher wäre eine Brille mit roten Gläsern (dunkel adaptions Brille) die bessere Wahl.

Als Haupthindernis sehe ich bei deinem Spektiv nach wie vor die Vergrößerung von mind. 25fach.
Das macht das Auffinden und orientieren nicht einfach.
Da müsstest du vorchecking mit deinem Fernglasbetreiben. In Kombination mit einem Sucher am Spektiv sollte es dann klappen.

Das nächste ist das Stativ. Das sollte Butterweich nachführbar sein ohne abzukippen wenn die feststellschrauben gelockert werden.
Ansonsten wäre auch hier ein Lösunsansatz auf eine kleine EQ-Montierung zu wechseln.
Dort hat man dann flexible Wellen, die einem das nachführen erleichtern.
Letzteres würde ich aber nur nachrüsten, wenn man erste Erfolge hatte und somit Blut geleckt hat ^^

Versuche als erstes mal einen Sucher zu Adaptieren und schaue dann weiter.
Und für Deepsky ist eine dunkle Umgebung am besten.

Gruß
Markus
 
Hallo Günther,

Ich würde mich an Deiner Stelle reinfuchsen, beobachten, lesen, lernen, auch mal Fremdgucken (Vereine und Treffen gibts sicher in erreichbarer Nähe) und so die eigenen Interessen und Bedürfnise besser ergründen bevor was gekauft wird.

Die Verlockung, gleich etwas zu kaufen, ist natürlich - wie immer - da. Ich werde mich aber diesbezüglich zurückhalten und so vorgehen, wie du es beschreibst.

Du weißt eventuell besser als ich (keine Ahnung) ob es Polfilter in passender Größe für die Öffnung des Spektivs gibt. Bei Fotoobjektiven gibts das.
Davon zwei, gegeneinander verdreht, macht einen variablen Polfilter draus. Perfekt anpassbarer Lichtdurchlass von 0-40%.

An der Objektivöffnung ist ein Gewinde vorhanden, an das möglicherweise Polfilter passen. Im Handel gibt es Filter mit 82 mm Durchmesser. Ich werde mal bei Leica anfragen, ob das Gewinde tatsächlich für Filter passt.

Grüße von

Claus
 
Hallo Claus,

sehr schön, dass es doch ein Gewinde hat und ich mich da geirrt habe. Naja, glauben heißt "nicht wissen". :sneaky: Da wäre die Pol-Filter-Variante mal spannend...

Gruß Jochen
 
Hallo Michael,

Du hast eine gute Optik und möchtest Dein erstes Deepsky Objekt sehen? Du hast Glück: Es ist Sommer und abends, sagen wir mal so um 23-0 Uhr, solltest Du das Sternbild Herkules finden können. Mit niedrigster Vergrößerung findest Du rechts oben etwas unterhalb des höchsten Sterns des inneren Vierecks den Sternhaufen M13. Ganz ohne extra Equipment. Herkules ist nicht ganz einfach zu finden, wenn man das zum ersten Mal macht. Ich empfehle Dir zur Orientierung Wega zu suchen (hellster Stern, weißblau, ziemlich im Zenit). Direkt daneben ist das kleine Sternbild Leier. Wenn Du das hast, dann hilft Dir auch die Sternkarte weiter und Du kannst Dich von da aus orientieren.

Danke für die Anleitung. Mal sehen, ob ich das Sternbild finden kann.

Bei Mond wird das allerdings nichts und die Augen müssen gut dunkeladaptiert sein. Geduld ist auch hilfreich. Der Himmel sieht nicht wie auf der Karte aus, wenn Du zum ersten Mal was suchst. ;-)

Ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass das Mondlicht ein Störfaktor ist. Also warte ich am besten, bis der abnehmende Mond wieder als Sichel steht.

Mit 80 mm kannst Du schon einiges sehen. 25x ist zum Suchen anspruchsvoll, aber sollte noch halbwegs gehen, weil Du vermutlich viel Feld siehst. Vielleicht kannst Du Dir ein Röhrchen mit Kabelbinder so ans Spektiv binden, dass es etwa da hin schaut, wo das Spektiv hinschaut, um zu zielen.

Vielleicht finde ich noch einen geeigneten Sucher im Handel. Ich finde solche Basteleien immer etwas unbefriedigend.

Grüße von

Claus
 
Hallo Jochen,

Zur Orientierung hilft eine Sternkarte oder eine App auf dem Telefon oder Tablet. Bei letzteren kann die Dunkeladaption des Auges leiden, da Telefon oder Tablet mitunter nicht ausreichend abgedunkelt werden können. Für die erste Orientierung aber durchaus hilfreich.

Ich habe die App Star Walk 2 auf dem Smartphone installiert, aber leider funktioniert der Kompass nicht. Werde heute mal das hier empfohlene Stellarium ausprobieren ...

Wie Du schon selbst schreibst, gibt es für das Televid einen Extender. Diesen hätte ich Dir jetzt empfohlen. Du schreibst, dass Du enttäuscht von dem Teil warst. Kannst Du das spezifizieren?

Der Extender war in meinem Fall leider ein Reinfall. Beim Erstgebrauch ließ er sich nicht demontieren, und ich musste das komplette Spektiv einschicken. Ich hatte schon bei der Erstmontage Schwierigkeiten, den Extender einzuschrauben, und es sind Lackschäden am Bajonett entstanden. Als das Gerät von der Reparatur zurückkam, habe ich den Extender gar nicht mehr reingekriegt. Wie soll das im Feld bei Dunkelheit klappen, wenn es schon am Wohnzimmertisch nicht funktioniert? Schließlich habe ich ihn zurückgegeben.

Ich bin mit dem APO Televid sehr zufrieden, habe aber den Eindruck, dass diese Spektive nicht so recht für den häufigen Okularwechsel ausgelegt sind.

Grüße von

Claus
 
Hallo Markus,

Nein. Ich kann dir keinen empfehlen, weil mir dazu das Wissen fehlt.
Ich selber nutze bei meiner DSLR einen günstigen 08/15 RedDot aus dem Schützenbereich. Dazu läuft hier aber grad auch ein anderer Thread. Empfohlen wird da der SkySurfer von Baader. Der soll nicht so stark abdunkeln und einen größeren Durchmesser für die Durchsicht haben (glaub 40mm). Adaptieren kann man den mit ein wenig Bastelgeschick bestimmt mit gummierten Rohrschellen aus dem Baumarkt.

Basteleien werden sich wohl nicht vermeiden lassen. Ich versuche es erst mal ohne Sucher, indem ich mich mit dem Fernglas orientiere und dann mit dem Spektiv "nacharbeite". Wenn das nicht funktioniert, werde ich irgendwie einen Sucher adaptieren.

Das nächste ist das Stativ. Das sollte Butterweich nachführbar sein ohne abzukippen wenn die feststellschrauben gelockert werden.

Da bin ich ganz gut ausgestattet. Ich hatte mit meinem ersten, leichten Videoneiger Schwierigkeiten. Jetzt habe ich einen stabileren, bei dem sich die Feststellschrauben nicht mehr lockern. Bei Wind kann ich ein Alustativ verwenden.

Grüße von

Claus
 
Hallo Claus, das klingt ja nicht so gut. Der Kowa-Extender war recht einfach montierbar, wobei ich den dann meist montiert ließ, weil ich keine Lust zum wechseln hatte. Ich habe interessanterweise schon mehrere Televids mit "gebrauchtem" Gewinde gesehen. Scheint also nicht Leicas größter Wurf zu sein. Als App kann ich Skysafari empfehlen. Kostet in der günstigsten Version 3-5,-EUR und ist m.E. jeden Cent wert.

Gruß Jochen
 
Ich sehe grad das dein Spektiv eine Peilvorichtung hat nach dem Kimme und Korn prinziep.
Ich weis ja nicht in wie fern du diesen schon genutzt hast.
Da würde ich dir empfehlen tagsüber mit zu üben wenn du keinen Sucher Adaptieren magst.

Ein möglichst weit entferntes "für die Augen" winziges Objekt anpeilen und schauen wie mittig das dann im Spektiv steht.

Gruß
Markus
 
Hallo Markus,

diese Peilvorrichtung funktioniert sehr gut. M.E., die beste auf dem Spektivmarkt.

Gruß Jochen
 
Ich habe interessanterweise schon mehrere Televids mit "gebrauchtem" Gewinde gesehen. Scheint also nicht Leicas größter Wurf zu sein.

Gerade habe ich mich telefonisch erkundigt. Filter lassen sich grundsätzlich wohl einschrauben. Aber es besteht die Gefahr des Verkantens, etwas Fett soll hier Abhilfe schaffen.

Ich glaube, ich lasse es besser bleiben, bevor ich den Filter am Ende nicht mehr rausbekomme.

Als App kann ich Skysafari empfehlen. Kostet in der günstigsten Version 3-5,-EUR und ist m.E. jeden Cent wert.

Werde ich mir gern mal ansehen.

Grüße von

Claus
 
Ich sehe grad das dein Spektiv eine Peilvorichtung hat nach dem Kimme und Korn prinziep. Ich weis ja nicht in wie fern du diesen schon genutzt hast. Da würde ich dir empfehlen tagsüber mit zu üben wenn du keinen Sucher Adaptieren magst. Ein möglichst weit entferntes "für die Augen" winziges Objekt anpeilen und schauen wie mittig das dann im Spektiv steht.

Danke für den Hinweis. Die Peilvorrichtung habe ich noch nicht genutzt, werde sie mal ausprobieren. Einziger Nachteil ist, dass ich die Tasche ("Stay-on-Case") dafür abmachen muss.

Grüße von

Claus
 
Dafür muss dein Handy selbst erst mal eine Kompasfunktion besitzen.
Haben nicht alle Handys.

Mein Handy besitzt wohl die Kompassfunktion, aber ich habe es bei der Kalibrierung falsch rotiert.

Ich habe mir gerade Stellarium für Windows heruntergeladen. Star Walk 2 werde ich deinstallieren, da wird in der freien Version ständig Werbung eingeblendet.

Grüße von

Claus
 
Stellarium habe ich jetzt installiert. Leider kann ich den Standort nicht sinnvoll einstellen. Das Notebook verfügt natürlich über keinen GPS-Empfänger. Ich kann lediglich "Hannover" vorgeben, aber das bringt mich nicht weiter.

Mein erster Eindruck ist, dass die Software so einen typischen "Open-Source-Look" hat und entsprechend wenig Nutzerkomfort bietet. Wäre ich mit den kostenpflichtigen Apps Skysafari oder Star Walk 2 als Einsteiger nicht doch besser bedient?

Grüße von

Claus
 
Suche dir die gps koordinaten für Hanover im googel raus und gebe sie von Hand ein ^^

Ich kenne die anderen Apps nicht. Bin mit Stellarium aber voll zu frieden.
Ich nutze stellarium dazu im Vorfeld am PC zu sehen, was ich mit meiner Kamera bei welcher Brennweite einfangen kann.
Oder halt um um zu sehen, was mit meinem Teleskop bei welchem Okular machbar erscheint.
Unterwegs nutze ich die Androidversion nur zur Orientierung, da ich den Rest daheim vorgearbeitet habe.

Mag sein das die navigation erstmal unübersichtlich erscheint. Aber ich finde Stellarium super. ^^

Gruß
Markus
 
Suche dir die gps koordinaten für Hanover im googel raus und gebe sie von Hand ein ^^

Danke, das hat geklappt.

Mag sein das die navigation erstmal unübersichtlich erscheint. Aber ich finde Stellarium super. ^^

Unpraktisch finde ich, dass sich die Anwendung in Windows nicht minimieren lässt. So kann ich nicht parallel andere Informationen, z. B. im Internet, aufsuchen. Werde mich aber mal in Stellarium einarbeiten.

Grüße von

Claus
 
Hallo Claus,

Suchen und Finden ist Dein Problem. Okay z.B. eine drehbare Sternenkarte hast Du, zu einem kleinen Einsteigeratlas kann man kommen, ich würde da z.B. den „Sternatlas für den visuellen Beobachter“ von Peter Vizi empfehlen (ISBN 978-963-87835-2-3), Möglichkeiten mit App und PC wurden genannt.

Dir ist sicher schon aufgefallen, dass die Sternenkarten (alle!) Sternbilder etwas verzerrt und oft maßstäblich auch gar nicht in der Größe zeigt, die sie dann tatsächlich an Himmel.
Das liegt an der Projektion, man muss ja die Kugel „platt klopfen“ um sie aufs Papier zu kriegen und dann fällt eben bei den kleinen Feldern die man durchs Teleskop/Respektive sieht, die Orientierung schwer.
Da hilft es, wenn man sich einige Schätzmaße klar macht.

Der Mond nimmt rund ein halbes Grad am Himmel ein.
Der Daumen am ausgestreckten Arm verdeckt in der Breite etwa zwei Grad.
Die Breite der Faust am ausgestreckten Arm überspannt etwa 5°.
Das kann man nun ins Verhältnis zu den Gradnetzen auf den Karten setzen und man bekommt dann eine Idee davon wo ein Objekt in etwa sein könnte, wenn es auf zwei Uhr etwa 2,5° neben einem Stern den man identifiziert hat steht.

Weiterhin musst Du noch wissen, wie groß Dein Gesichtsfeld mit dem Fernglas und insbesondere mit dem Spektiv und dem Okular bei 25fach ist. Ich schätze mal ganz grob, das sind so etwa 2,5°. Das wären dann fünf Vollmonde nebeneinander, also eigentlich gar nicht mal soooo wenig.

Mit diesem Wissen und den entsprechenden Karten kann man dann Starhopping bis zum Zielobjekt machen. Dazu gibt es auch ein Buch im Oculum Verlag. „Der Starhopper“ von Thomas Jäger ist m.E. Gut gemacht, bietet auch Beispieltouren zum Sterne hüpfen, die für enthaltenen schwächeren Objekte wird aber wohl die Öffnung des Spektivs zu knapp.

Das alles setzt aber voraus, dass man erst mal die richtige Region so genau wie möglich anpeilt.
Da hast Du m.E. das Problem, dass Kimme und Korn vorne auf dem Objektivring im Dunklen selten was bringen.
Also wäre ein Peiler (red Dot oder ähnlich), wie bereits vorgeschlagen, sehr nützlich. Ein roter Punkt oder eine Zielmarkierung zeigen dir bei genauer Justage des Teils zum Spektiv die Mitte des im Okular sichtbaren Bildkreises.
Mit etwas Übung triffst du mit der Zeit dutzende Objekte direkt.

Nun wirst Du so ein Ding bzw. den Halter dafür sicher sehr ungern auf das Spektiv kleben oder gar Löcher für die Verschraubung in den Tubus bohren.

Das kannst Du vermeiden, aber Du musst dafür ein Teil basteln, welches Du ohnehin brauchst.
Spektive haben keine Tau-/Störlichtkappe und unterscheiden sich auch dadurch z.B. von Refraktor-Teleskopen für die Astronomie.
Nachts ist so ein Teil aber sehr wichtig, weil Umgebugslicht auf der (Front)Linse und im Objektiv sehr leicht störende Reflexe bringt und eine zum Himmel weisende Linse auch sehr gerne zutraut.

Es wäre also sinnvoll, sich eine passende, runde Plastikröhre zu basteln, mit schwarzen Moosgummi zu kaschieren, damit sie sich schön schmatzend und zentriert beschäftigungslos drei bis vier Zentimeter auf das Objektiv schieben lässt.
Daraus ergibt sich der Durchmesser der Röhre.
Das Teil muss etwa 1,5 x D (Öffnung) über die Frontlinse hinaus nach vorne überstehen.
Daraus ergibt sich die Länge der Röhre und eine schöne Möglichkeit den Peiler ziemlich weit vorne auf dieser Röhre zu montieren, wodurch das Spektiv keinen Schaden nimmt und auch mit dem Abziehen der Röhre sofort im Tsageslichtmodus ist.

Alles wad Du fürr die Bastelei brauchst gibt im einigermaßen sortierten Bastelladen.

Man muss halt dann sehr wahrscheinlich jedes Mal, wenn man die Röhre aufsteckt, den Peiler neu justieren, aber......irgendwas ist immer.

Gruß
*entfernt*
 
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