Zuhause-Fernglas mit großem scheinbaren Gesichtsfeld, welches nehmen? Was haltet ihr von diesen hier?

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ikstej

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Hallo Leute,
ich will mir ein Fernglas kaufen. Wir haben durch einen Umzug nun eine Dachterrasse mitten in der Stadt, und ich habe daher zwei Anwendungsfälle, beides ausschließlich zuhause.

1) allgemeine Tagesbeobachtung der Umgebung, sprich Blick über die Dächer, in den Park, in die Bäume, auf die Straßen usw.

2) (wichtiger): Himmelsbeobachtung, aber eher genuss-orientiert, weniger wissenschaftlich. Was mich insbesondere reizen würde, wäre ein sehr großes scheinbares Gesichtsfeld, das ist mir wirklich wichtig um einen richtigen Space-Walk-Effekt zu haben, ich bin da recht sensibel was Tunnelblick angeht, daher sollten es mindestens 65°, besser 70° oder noch mehr sein - sowie ein nicht zu kleiner Vergrößerungsfaktor (ich dachte an 12x bis 16x), damit beispielsweise der Mond richtig präsent und groß im Bild erscheint, und schließlich eine gute Randschärfe, damit das das "Wandern" über den Sternenhimmel Spaß macht.

Idealerweise suche ich was gebrauchtes, und hoffe auf einen guten Fund, also vielleicht irgendwas was man mit etwas Geduld gebraucht noch mit Glück für vielleicht 300 Euro kriegt. Was ich bisher rausfand, wären z.B. Vixen oder Docter Nobilem gute Marken, aber auch einige Nikon- und Canon-Modelle. Da ich das Fernglas nicht mitnehmen will, sondern nur zuhause (gerne auch im Liegen auf einem Liegestuhl) benutzen will, kann es auch ein wenig schwerer sein. Glaubt ihr, dass man zB. 15x oder 16x noch angenehm ruhig ohne Gezitter halten kann, wenn man auf einer Liege liegt?

Einige Modell die ich mir bereits rausgesucht habe (sagt mir, was davon zu halten ist angesichts meiner Vorstellungen!)
- Zeiss Pentekarem bzw. Pentekar 16x50 (wo ist der Unterschied zwischen Pentekarem und Pentekar?)
- Docter Nobilem 16x50B
- Docter Nobilem 12x50B
- Nikon Action EX 12x50 CF WP (Ok, das ist ne niedrigere Liga? Kostet ja bereits neu nur 200 Euro)

Danke sehr im Voraus für eure Tipps!
 
Hallo, der Unterschied zw. Pentekarem und Pentekar ist die Art der Fokusierung. Pentekarem-Mittelfokusierung. Pentekar-Einzelfokusierung. Aber damit wirdt Du nicht glücklich, wegen dem Sehfeld. Hier mal die Daten vom Pentekarem:
etwa 1,070kg
Lichtstärke 11,1
Sehfeld 4,6 grad entspricht 81/1000m. mfg
 
Hallo „ikstej“,

Hast Du auch einen echten Namen?

Großes scheinbares Gesichtsfeld, randscharf und unter 300,-€. Schwierig. Von einem der drei Punkte wirst Du Dich verabschieden müssen, fürchte ich.
Wenn Du den Himmel beobachten willst, brauchst Du eine ordentliche Austrittspupille. 4mm oder besser 5mm. Bei 12x und 4mm AP bist Du bei rund 50mm Öffnung. Bei 5mm AP und 15x wärest Du bei 75mm Öffnung. Das sind so die Fernglasgrößen, von denen Du ausgehen musst. Das sind große Gläser und in guter Qualität gibt‘s die nicht für kurzes Geld.
Ein solches Glas (Gewicht, Vergrößerung) hältst Du nicht beim Beobachten in der Hand und hast Spaß. Es ist zu schwer und zu wackelig. Es muss also ein Stativ her, für das Du (falls nicht vorhanden) noch mal 150,- bis 250,- einplanen solltest. Wenn Du im Liegestuhl beobachten willst, wäre ein Manfrotto Magic Arm eine Möglichkeit.

Für genussvolles Beobachten aus der Hand würde ich nicht über 10x gehen, für mich persönlich ist 8x die Obergrenze. Eine gute Austrittspupille von 5mm, angenehmes Gewicht, ein großes scheinbares Gesichtsfeld und wirklich gute und scharfe Sterne bis zum Rand bietet nach meiner Erfahrung das Zeiss Victory SF 8x42. Das kostet allerdings etwas mehr als 300,-€.

Freihand Astro mache ich mit einem DDoptics Königstein 8x42. Hat etwas weniger Gesichtsfeld (ca. 60º) und ist am Rand nicht ganz so scharf, ist aber auch deutlich günstiger als das Victory. Ich habe es für 400,- bekommen. Das Nachfolgemodell kostet knapp über 500,-.
Für mehr Details habe ich ein 20x80, das ich aber nur auf einem Stativ benutzen kann. Freihand? No way!

Das sind so ein paar Randbedingungen, über die Du Dir Gedanken machen solltest. Ein Glas das alle Deine Anforderungen erfüllt, kann ich Dir nicht empfehlen.
Ich kenne keines.

Bis dann:
Marcus
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach so, du hast das Komma vergessen. 70grad wäre natürlich nicht übel. lol. Denke auch eine 10-fache Vergrößerung ist die Grenze. Ich habe ein Fernglas von Celestron, das hat 10x50 und 7grad. Ist aber ein jap. Produkt. Diese älteren Ferngläser werden immer mal unter verschiedenen Namen angeboten. Sieht auch wie ein Fujinon oder Nikon aus. Man erkennt es an der kompakten Bauweise d.h. das Gehäuse ist aus dem Ganzen.
 
Hallo ikstej,

von den selbst genannten Gläsern scheinen mir die 12x50-Gläser noch am ehesten für Deine Zwecke geeignet zu sein, obwohl bereits die auf Dauer anstrengend sind und 10x50 das entspannendere Handformat wäre (und je nach Abendverfassung auch schon fordern kann).
Ein Docter Nobilem 12x50 für bereits um die 300€ gebraucht zu bekommen, scheint mir nicht recht realistisch zu sein.
Das Nikon genießt aber einen guten Ruf.
Möglicherweise ist das Vixen Ascot 10x50 noch etwas besser, es kostet knapp 300€.
Meinem Eindruck nach gibt es in dieser Klasse bereits sehr brauchbare PORROgläser - Du nanntest sinnvollerweise nur solche. (Porrogläser gefallen MIR auch beim Wandern, für Landschaften, besser, wegen der größeren Stereobasis - unter verschiedenen Porros besonders solche mit erhöhter Feldschärfe, auch um den Preis eines vorhandenen Globuseffekts, sogar gegenüber keinem, führt jetzt zu weit? - ein 50er-Glas nimmt man nicht zum Wandern mit, ein 42er schon eher, dazu mehr unten, war auch nicht Dein Thema)

Ich wüsste allerdings kein heutiges 10x50, das 65° Sehfeld überstiege, schon gar nicht mit Brillenträgerokularen.
Randscharf sind die Gläser auch nicht.

RandschärfER ist möglicherweise das günstigere Levenhuk Sherman Pro, das es auch als 10x42 gäbe, möglicherweise auch ausreichend und leichter=bequemer, da auch noch nicht - verwacklungsfördernd - zu leicht. Diese Levenhuk-Gläser haben 5-elementige Okulare und sollen jedenfalls ein geebnetERes Bildfeld haben.

Hoffe, einige brauchbare Hinweise waren dabei,
Grüße,
Herbert
P.S.: Den auch sehr grundsätzlichen, guten Hinweisen von Marcus kann ich mich nur anschließen.
Sie sind sehr berücksichtigenswert.
 
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Ach so, du hast das Komma vergessen. 70grad wäre natürlich nicht übel. lol. Denke auch eine 10-fache Vergrößerung ist die Grenze. Ich habe ein Fernglas von Celestron, das hat 10x50 und 7grad. Ist aber ein jap. Produkt. Diese älteren Ferngläser werden immer mal unter verschiedenen Namen angeboten. Sieht auch wie ein Fujinon oder Nikon aus. Man erkennt es an der kompakten Bauweise d.h. das Gehäuse ist aus dem Ganzen.
Hallo rampmaster, nein, habe keine Komma vergessen. Oben steht "scheinbares Gesichtsfeld" (SGF) , denn das ist es um das es mir geht.
Dazu noch eine technische Frage: welche Rolle spielt die Austrittspupille, wenn das SGF bereits einen guten Wert hat?
 
Hm, also ich lese hier im Internet von einem SGF von 69° beim 16x50 Pentekarem? Das ist doch gut??
Warum werde ich dann mit dem Sehfeld nicht glücklich? Ich muss irgendwas missverstehen?
Dann gäbe es noch das Zeiss Dekarem 10x50 mit angeblich sogar 72° - das wäre ja sogar super?

Ich habe bei einer geringeren Vergrößerung von 10x oder gar weniger ein bisschen Bedenken, dass insbesondere bei der Mondbetrachtung kein richtig beeindruckendes Feeling aufkommt, weil der Mond dann einfach "zu klein" wäre?
 
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Wenn Du im Liegestuhl beobachten willst, wäre ein Manfrotto Magic Arm eine Möglichkeit.

Für genussvolles Beobachten aus der Hand würde ich nicht über 10x gehen, für mich persönlich ist 8x die Obergrenze. Eine gute Austrittspupille von 5mm, angenehmes Gewicht, ein großes scheinbares Gesichtsfeld und wirklich gute und scharfe Sterne bis zum Rand bietet nach meiner Erfahrung das Zeiss Victory SF 8x42. Das kostet allerdings etwas mehr als 300,-€.

Der Manfrotto Magic Arm ist super, genau sowas habe ich mir vorgestellt als Add-on für die Liege.
Die Frage ist nun: wenn man sowas verwendet, dann müssten doch 15x o.ä. kein Problem sein?
 
Nein, der Mond ist bei 10-fach für ein Handfernglas keineswegs zu klein. ICH würde für mehr Vergrößerung aufs Teleskop wechseln. Habe ich mein 12x50 Pentax WPII (enges Sehfeld, dafür praktisch randscharf) grade zur Hand, geht auch der Mond gut, in dem Maß als ich es im Lehnstuhl schaffe, mich "zusammenzureißen". Das geht aber nur für kürzere Zeit, mehr nur für Momente - und ich nutze auch größere Ferngläser freihändig, bin insofern geeicht.

Zum Sehfeld: Hier ist die Frage, brauchst Du Brillenträgerokulare (LE-relief)? Wenn ja, wirds mit über 65°SGF schwierig oder teuer.
Wenn nicht, dann gäbe es Optionen, vor allem auch ältere. Den Einwand zum Pentekarem habe ich auch nicht verstanden, dessen SGF spielt genau in Deiner Wunschkategorie. Nicht brillenträgertauglich!
 
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Der Manfrotto Magic Arm ist super, genau sowas habe ich mir vorgestellt als Add-on für die Liege.
Die Frage ist nun: wenn man sowas verwendet, dann müssten doch 15x o.ä. kein Problem sein?
Damit natürlich nicht. Freihändiges Beobachten bzw. Umherschweifen ist aber nochmal was anderes, wofür Ferngläser zumindest AUCH (oder vor allem?) gebaut werden/wurden! Schnelles Aufsuchen neben dem Teleskop am Magic Arm?
 
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Möglicherweise ist das Vixen Ascot 10x50 noch etwas besser, es kostet knapp 300€.
Interessant! Das hat ja ein SGF von sogar 85°, das wäre ja enorm. Gibt es noch mehr derartiges? Ich habe schon gegoogelt aber nichts gefunden. Vixen ist ja auch eine anerkannte Marke.

Übrigens, ja ich bin etwas kurzsichtig, aber ich trage Kontaktlinsen (immer), nie Brille. Ist das problematisch?
 
Interessant! Das hat ja ein SGF von sogar 85°, das wäre ja enorm. Gibt es noch mehr derartiges? Ich habe schon gegoogelt aber nichts gefunden. Vixen ist ja auch eine anerkannte Marke.

Übrigens, ja ich bin etwas kurzsichtig, aber ich trage Kontaktlinsen (immer), nie Brille. Ist das problematisch?

;-) und Vorsicht!
Die Sehfeldangabe vom Vixen müsste man überprüfen! Ich gehe auch hier bloß von (knapp) 65° bzw. 6,5° aus.
Bist Du kein Brillenträger, so wären doch die Zeiss Jena-Gläser in gutem gebrauchten Zustand für Dich ideal, in dem Preisrahmen!

Zu den Kontaktlinsen und zum ;-): Meine Frau hatte unlängst einen (Kontrast-)"Einbruch" auf einem Auge mit ihren weichen Kontaktlinsen. Nichts Ernstes und sie verträgt sie auch gut (konstatierten zwei AugenärztInnen danach). Die sogenannten Kombilösungen zur nächtlichen Reinigung seien auf Dauer aber nichts. Augenärzte raten zu Tiefenreinigungspräparaten. Meine Frau bemerkte auch sofort den Unterschied. (Ich trage Brillen, dauernd, obwohl Astigmatiker).
 
Ich benutze gar keine Reinigungslösungen, sondern Tageslinsen. Weniger Chemie im Auge!

Warum hat das Vixen Super Wide nicht das, was draufsteht?
 
Bevor ich einen 3stelligen Betrag in die Hand nehmen würde, würde ich mit einem 10fach mal den Sternenhimmel betrachten. Für mich Freihand eindeutig zuviel, 8x ist meine Schmerzgrenze für Freihand. Richtig Spass zum Sternsurfen in der Milchstrasse macht mir das 5x25. Wenn ich nur ein Glas behalten dürfte, wäre es dies, trotz massiver Schwäche in der Randabbildung. Und wenn schon mit Stativ (und der damit verbundenen Einschränkung) , dann auch 20x und höher, die Gläser dazwischen (bis auf das auch gut tagtaugliche 8x42) könnt ich mir mittlerweile auch sparen, nutzen tue ich sie fast gar nicht mehr, und das nicht aufgrund der mässigen Qualität.

Gruß Horst
 
Naja, ich besitze bereits ein Bresser Prismatic 7x50GA, also was eher billiges, und denke mir jedes Mal dass mir die 7x vorn und hinten nicht reichen, insbesondere bei Beobachtungen in meiner Umgebung. Dazu muss man bzgl. Tagesbeobachtungen wissen dass vor meiner Dachterrasse ein großer Park ist, und alles andere erst dahinter, recht weit weg.
 
Warum hat das Vixen Super Wide nicht das, was draufsteht?

Achtung, ich meinte das Ascot 10x50!
Das Super Wide hat schon diesen Superweitwinkel, aber bei entsprechender Randunschärfe, die begeisterten Nutzern dieser Gläser aber als verschmerzbares Übel erscheint. Der Preis ist eine sehr geringe Pupillenschnittweite (eye relief), der u.U. selbst Nicht-Brillenträgern zu knapp werden kann(?).
Randscharfe (Super-)Weitwinkelgläser, die allerdings nie an solche Winkel wie beim Super Wider heranreichen, kosten tausende Euro. Bei den neueren schweren Nikon-Gläsern (10x50 und 7x50) , die auch schon nicht mehr produziert werden(?), hast Du das, für ca. 6000€ und ca. 2,5 kg (Stativgläser also, gewichtbedingt). Das sind ausgesprochene Spezialgläser! Und solche kompromisslosen, exemplarischen Konstruktionen brauchen eben viel Glas und das heißt Gewicht.
 
Das genannte Vixen Ultra Wide hat tatsächlich ein so riesiges Sehfeld, soll aber optisch nicht wirklich überzeugen.

Mir fiele noch ein passendes Fernglas ein, gibt es allerdings nur noch gebraucht. Docter Aspectem 40x80 ED. Fluffige 84° scheinbares Gesichtsfeld, randscharf und mit anständiger Vergrößerung (40x). Dazu einen StarChair 3000 und ich säße jede klare Nacht auf der Terasse. Preislich etwas außerhalb des Rahmens, ja gut, aber es lohnt sich.

Mir persönlich ist der Mond auch mit 15 oder 18x noch zu klein. Daher habe ich auch eine Lücke zwischen meinen Handferngläsern bis maximal 10x und dem Astro-Bino mit Wechselokularen.

Viele Grüße
Sebastian
 
Naja, ich besitze bereits ein Bresser Prismatic 7x50GA, also was eher billiges, und denke mir jedes Mal dass mir die 7x vorn und hinten nicht reichen...

Das ist gut nachvollziehbar! 7-fach-Gläser zeigen ungefähr alles, was Handferngläser zeigen können, erst in einer Qualität, die über jeden Zweifel erhaben ist, sprich, erst ab ca. 1000 Euro (zumindest neu).
Ansonsten empfinde ich zwischen 7- und 8-fach einen deutlicheren Sprung als es diese Zahlenwerte unmittelbar vermitteln würden. 8-fach zeigt diese ideale Kombination zwischen Vergrößerung und fast jederzeit kontrollierbarer Verwackelung.
10-fach ermöglicht mehr, aber nur dem (gerade) gut Konditionierten.
Bei manchen Himmelsobjekten ist 10-fach fraglos überlegen, dort wo ein bisschen Wackeln nicht viel ausmacht. Das ist nicht unbedingt der Mond, sondern Sternhaufen, offene und Kugelsternhaufen., auch Nebel, also Deep Sky-Objekte.
Kugelsternhaufen oder planetarische Nebel werden bei 8-fach vielleicht noch leichter übersehen (jene, die überhaupt in Handfernglas-Reichweite sind), alles wiederum auch abhängig von der Qualität des Glases.
 
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Mir persönlich ist der Mond auch mit 15 oder 18x noch zu klein. Daher habe ich auch eine Lücke zwischen meinen Handferngläsern bis maximal 10x und dem Astro-Bino mit Wechselokularen.

Das hatte ich ähnlich/sinngleich geäußert. Ich wechsle dann - im Prinzip ab 10-fach - aufs Teleskop. Einen Blick mit 12x50 oder 15x70, wenn gerade (freihändig) genützt, "darf" man ja riskieren, aber man merkt, die Vergrößerung wird vom Verwackeln gerade hier (Mond) aufgefressen - und ist doch noch zu wenig für Details.

Viele Grüße,
Herbert
 
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Sorry bei Ferngläsern orientiere ich mich nur nachdem realen Sehfeld und hatte es übersehen, das du das SGF meinst. Das Pentekarem hat übrigens 15-fache Vergrößerung nicht 16-fach. Da ich einige Ferngläser zum Vergleich habe kann ich aus Erfahrung nur sagen, das ich das Sehfeld beim Pentekarem als ziemlich klein empfinde, zum Dekarem schon ein ganz schöner Unterschied. Aber ich bin kein Astro-fan und nutze meine Ferngläser meistens nur terrestrisch.
 
Mein 7x42 Optolyth habe ich mittlerweile an meinen Enkel abgegeben.
Das 10x50 zeigt sehr viel mehr. Aus dem Liegestuhl, auf dem Geländer aufgestützt oder im stehen über Kopf, wenn man die Augenmuscheln aufsetzt kann ich mit dem 10x50 für kürzere Zeit auch ohne Stativ gut durch den Himmel wandern.
Lange Beobachtungen sind allerdings mit einem Stativ besser und gequemer.
Auch mit einem 16x70 ist ein kurzer Blick möglich, aber wirklich nur kurz, das Bild ist unruhig, man sieht wieder etwas mehr aber Vergnügen ist das nicht.

Liegestuhl und Manfrotto Arm kann ich empfehlen.
Die Schnellwechselplatte war bei mir allerdings etwas wacklig mit Spiel. Ursache war eine zu lange Schraube, mit der die
Platte im Kugelgelenk befestigt war. Habe ich gekürzt und nun ist alles fest.

Dürfte ich nur ein Glas wählen, wäre das ein gutes 10x50.
 
Moin,

Zum Vixen Ascot 10x50 gibt es ein Review auf Cloudynights:
Das Fazit ist gemischt. Das riesige Gesichtsfeld ist toll, aber es geht auf Kosten der Abbildungsqualität und des Beobachtungskomforts. In dieser Preislage halte ich das aber für erwartbar. Ferngläser sind immer ein trade-off, das perfekte Glas für alle Gelegenheiten gibt es nicht. Das ist aber nichts neues, wenn man sich ein bisschen mit der Thematik beschäftigt.

Ikstej, wie wichtig ist Dir die Randschärfe bei großem Gesichtsfeld? Diese beiden Faktoren sind so etwas wie der Heilige Gral des Fernglasbaus. Ein Bino zu bauen, das bei einem großen sGF randscharfe und farbreine Sterne liefert, ist nicht einfach und ohne sehr teure Komponenten (Fluoritgläser, Nagler-ähnliche Okularkonstruktionen) nicht zu realisieren. Zugleich schaut man aber in der Regel nur dann an den äußeren Rand, wenn man die Randschärfe beurteilen will. Bei der praktischen Beobachtung nutzt man meist nur das innere Drittel, ins mittlere Drittel schweift man nur gelegentlich und richtet eher das Glas dort hin. Am Rand sieht man vielleicht, dass da etwas ist, richtet dann aber immer die Mitte dort hin.

Es gibt einen schönen alten Spruch:
Manche Leute schauen durch ein Fernglas und sehen Sterne. Andere Leute schauen durch das selbe Glas und sehen Abbildungsfehler.


Wenn Du zur ersten Gruppe gehörst, solltest Du Dich eventuell vom Anspruch auf gute Randschärfe verabschieden. Das erweitert das Feld der infrage kommenden Gläser enorm. Wenn Du aber wirklich auf randscharfer Abbildung bestehst, werden Dich die 300,-€ nicht weit bringen.

Ein weiterer Gedanke: wie wäre es mit einem leichten, netten Glas geringer Vergrößerung (8x40, 10x50) für das herumschweifen aus der Hand und ergänzend dazu ein Spektiv oder ein kleines Fernrohr für die detaillierte Beobachtung einzelner Objekte? Insbesondere ein Spektiv mit 45º-Einblick oder ein netter ED-Refraktor um die 80mm Öffnung auf einem Stativ sind sowohl terrestrisch als auch astronomisch nicht zu verachten.

Bis dann:
Marcus
 
Moin,

ziemlich theoretisches Gedrösel ...

ich würde mich dringend mal in ein einschlägiges Fachgeschäft begeben und sehen, was da unter den Bedingungen von realer Nase und realen Augen geht. Meine Erfahrung vom Fernglaskauf war die, dass ich das bestens empfohlene Gerät aus der Bekanntschaft gekauft - und zurückgegeben habe, weil ich mit einem anderen Glas individuell besser klargekommen bin. Augen und Nasen sind manchmal recht eigenwillig. Wenn man Brillenträger ist um so mehr.

CS
Jörg
 
Ein Faktor ist auch: Was man tagsüber und nachts sieht, ist teils völlig anders. Tags ist zumindest für mich freihand 10x50 kein Problem, da funktioniert das Gehirn als Bildstabilisator gut genug, Nachts sehe damit Sterngewackel. Umso schlimmer, je mehr ich mich auf ein Detail konzentriere.
Ich selbst bin mit der Kombi 5x25 für lange entspannste (Freihand-) Sternsurfen, 8x42 als noch freihandtauglichen Allrounder und 20x80 als höhere vergrößernde Stativlösung voll zufrieden.

Als erstes würde ich an Deiner Stelle schauen, welche Vergrößerung Du über längere Zeit noch freudebringend Stativlos betreiben kannst, dann überlegen genügt mir das oder brauch ich eine Stativlösung und dann mir ein entsprechendes Fernglas suchen...

Gruß Horst
 
Ein Faktor ist auch: Was man tagsüber und nachts sieht, ist teils völlig anders. Tags ist zumindest für mich freihand 10x50 kein Problem, da funktioniert das Gehirn als Bildstabilisator gut genug, Nachts sehe damit Sterngewackel. Umso schlimmer, je mehr ich mich auf ein Detail konzentriere.
[...]

Man kann das gar nicht oft genug betonen! Tagsüber komme ich auch mit 12x meistens gut klar. Nachts ist schon 8x problematisch.

Ein geringer vergrößerndes Fernglas wirkt zu einem nicht geringen Teil deshalb ruhiger, weil man mehr Sterne und damit Strukturen auf einmal sieht. Unser Gehirn will die zusammen verarbeiten und konzentriert sich damit auf einen größeren Winkelbereich gleichzeitig. Auch deswegen möchte man nachts gerne ein großes Gesichtsfeld.

Schaut man mit dem 5x25 auf ein kleines Objekt wie z.B. die Venus, hüpft sie ähnlich stark auf und ab wie in einem gleich schweren 10x Glas. Kein Wunder, unser Zittern bleibt (bei ähnlich schweren und ähnlich ausbalancierten Gläsern) tendenziell gleich.

Viele Grüße
Sebastian
 
Hi
ich denke die Summe der Anforderungen und das Budget passen nicht unter einen Hut.
Hohe Vergrößerungen ergeben immer ein kleines wahres Feld und im Fernglasbereich dann auch ein kleines scheinbares Feld. Handbeobachtung ist eine Frage der Griffigkeit, der Vergrößerung und des Gewichts - in Teilen also Gegensätzlichkeiten.
So ist das auch bei der Randabbildung in gewisser Weise.
Um über ein großes scheinbares Feld eine gute Abbildung zu erzeugen braucht es komplexere Okulare. Diese findest Du für viel Geld im Teleskopzubehör, aber an Ferngläsern schon konstruktionsbedingt seltenst.
AP ist nicht einheitlich für alles gleich gut wählbar. Am Tag kann man kleinere APs gut verwenden, nachts mag man eher größere AP, außer beim Mond.
Um im Liegestuhl freihand nachts zu surfen ist das vorhandene 7x50 von den Daten her eine durchaus vertretbare Wahl. Evtl lohnt ein Wechsel auf 10x50.
Für den Mond ist ein Fernglas grundsätzlich mal weniger geeignet. Wenn im Fernglas, dann 15 oder 20x und gerne auch mehr Öffnung als 50 mm. ABER es braucht eine gewisse Güte, weil sonst der Farbfehler schon stören kann. Solch ein Glas macht aber nur mit Stativ und Montierung Spaß. Am Tag ist das geringe wahre Feld möglicherweise nicht das was Du suchst.

Lange Rede: Schau ob Du praktische Erfahrungen sammeln kannst und sortiere dann mal die Anforderungen unter Beachtung der Erfahrungen und der angedeuteten Grundüberlegungen neu.
Ich denke dann wird das konkreter und zielführender.
CS
 
Eine Idee war wie gesagt wolch einen Manfrotto Arm oder eine ähnliche Lösung an der Liege zu befestigen (es ist kein Liegestuhl, sondern eine richtige Liege, von daher auch wackelfester), die Liege (Metall) hat sogar an einer Stelle einen M8-Bolzen den man dafür missbrauchen könnte.
Die Frage ist ob in dieser Nutzungsart dann ein 15x50 (z.B. das altbekannte Pentekarem) eine gute Idee wäre.
 
Schon mal mit so einem Magic Arm beobachtet? Liegt dir das? Schränkt es dich nicht zu sehr ein?
Erst wenn Du diese Fragen positiv beantworten kannst, würde ich mich um das passende Glas dafür bemühen...

Gruß Horst
 
Wieder volle Zustimmung.

Ohne Drehteller für den Liegestuhl ist auch der beste Magic Arm nach kurzer Zeit nervig. Aufstehen, Liege herumrücken, hinsetzen, Arm ausrichten...

Die nach dem StarChair bequemste Lösung zum Schauen mit geradsichtigen Ferngläsern ist eine Parallelogramm-Montierung. Die könnte man auch mit begrenztem Mitteleinsatz selbst bauen.

Viele Grüße
Sebastian
 
Kann man das Pentekarem eigentlich direkt an ein Stativ bzw. Arm montieren? Ist da irgendwo ein Gewinde wie bei modernen Ferngläsern? Ich finde beim googeln nichts.
 
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