Hallo!
Meine Idee in dieser Reihenfolge
Nema 17
Auf keinen Fall größer. Selbst ein Nema17 ist schon ein ziemlich großer Motor für ein kleines Fernrohr. Irgendwo muss dann später der Strom dafür auch herkommen. Aus einem Nema23 kannst Du einen Wagenheber machen...
Da würde ich einen Motor mit fertig angeflanschtem Getriebe nehmen. Sowas wie diesen hier:
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Das ist ein 1,8° pro Schritt Nema17 Motor mit einem Untersetzungsgetriebe von 1:27. Der Motor selbst muss also 200 Schritte pro Umdrehung seiner eigenen Achse machen, und das ganze mal 27, also 5400 Schritte, bis die Getriebewelle eine Umdrehung macht.
12Z riemenscheibe zu 160Z Riemenscheibe
Die große Riemenscheibe liegt direkt an RA oder DE...
Das ergibt dann nochmal eine Untersetzung von 160 geteilt durch 12, also 1:13 1/3. Für eine Umdrehung in RA oder Dec muss der Schrittmotor also 72000 Schritte machen. Die RA Achse macht im Normalbetrieb eine Umdrehung in 24 Stunden oder 86400 Sekunden. Dein Schrittmotor müsste bei der Nachführung also einen Schritt alle 1,2 Sekunden machen. (Wenn Du einen Motor mit 0,9° pro Schritt, also 400 Schritten pro Umdrehung ist das noch ein Schritt alle 0,6 Sekunden). Das könnte ungefähr passen, wenn Du den Motor mit Mikroschritten laufen lässt auch einigermassen ruckfrei. Mikroschrittbetrieb kann aber neue Probleme mit sich bringen, vor allem ein deutlicher Verlust an Drehmoment, der dazu führt, dass manche Schritte nicht stattfinden. Dazu gibt es viel Literatur im Netz, z.B. hier:
https://www.faulhaber.com/fileadmin...ff_200276_whitepaper_microstepping_de_4cb.pdf
Ein ziemliches Problem wird Dein langer Antriebsriemen werden, der mit extrem niedriger Geschwindigkeit läuft. Gummi ist bekanntlich elastisch und führt dann zu erheblichem Spiel und Schwingungen. Hier ist ein Cloudynights-Thread mit Lösungsmöglichkeiten für dieses Problem:
Timing Belts for Telescope Drives - ATM, Optics and DIY Forum - Cloudy Nights Posting Nummer 7 zeigt eine einfache und vermutlich praktikable Möglichkeit, wie man das in den Griff bekommen könnte. Ansonsten ist hier noch eine ganz gute Zusammenstellung von Antriebsmöglichkeiten mit Vor- und Nachteilen:
Engineering Article: Comparing Telescope Drive Technologies
Hier habe ich noch einen Artikel betreffs der Auswahl von Getrieben und Untersetzungen gefunden, der aber immer von einem Schneckenradgetriebe ausheht (das nicht ohne Grund bei einem Großteil der äquatorialen Montierungen im Amateurbereich eingesetzt wird!):
https://www.ngc7000.com/docu-skypikit/EN/EN_200226_MotorsAndGears.pdf
Aber grundsätzlich müsste es schon so funktionieren, wie Du Dir das überlegt hast.
Viele Grüße
Maximilian