2017 T2 am 23. und 25.6.

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Canonist

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Hallo zusammen.
panstarrs tab.jpg

Anbei zwei Bilder vom 23. und 25. spätabends.
Im Übersichtsbild mit meinem neuen kleinen 72er Megrez hübsch mit M106 sowie zahlreichen anderen Galaxien, an denen es dieser Tage vorbei ging. Hier ist auch der Schweif recht weit nachverfolgbar.

Seit März beobachte ich Panstarrs außerdem immer langbrennweitig. Entweder C14 fokal oder mit Fokalreduzierung auf f:6,3, um Kernausströmungen aufzunehmen. Da gibt es noch jede Menge an Auswertung nachzuholen.
An diesen beiden Tagen sind ähnliche Strukturen nachweisbar: Eine Ausströmung nach rechts, die zudem scharf nach oben abzubiegen scheint, und eine breite nach links in den Schweifbogen. In den letzten drei Monaten gab es da doch einiges mit Veränderungen zu sehen. Immer gleich geblieben ist aber seit März das merkwürdige Aussehen des Kopfes in seiner Asymmetrie und dem geschwungenen Schweifansatz.

BTW: Was haltet Ihr von dieser Bearbeitung, die ich jüngst gesehen habe? Mir kommen die dort herausgearbeiteten Strukturen mehr als "spanisch" vor. So etwas habe ich zudem von niemand sonst bisher gesehen, leider wird auch rein gar nichts über die Art der Bearbeitung mitgeteilt, wie man zu diesem Ergebnis gekommen ist:
https://fg-kometen.vdsastro.de/pix/2017T2/2017T2_14062020.htm

CS
Rudolf
 
Hallo Rudolf,

mir gefällt deine Ausarbeitung sehr gut und freue mich, daß anderen gelingt, was mir nicht gelingt, weil Wetter und ähnliche Unpäßlichkeiten! :y:

Zu deiner "btw"-Frage: ohne weitere Info ist das schwer zu beurteilen. Bei 36cm Öffnung kommt natürlich mehr rum, man müßte die Originalframes sehen. Allerdings sind m.E. bereits im Übersichtsbild Schärfungs- bzw Entrauschungsartefakte erkennbar (s. versch. helle Sterne und deren FWHM). Andererseits es ist die VdS, bei der ich das Interesse an "geschönten" Daten als eher gering vermute... Unlogisch erscheinen mir diese "Jets" nicht, irgendwie muß die Koma ja gespeist werden.

Viele Grüße,
Okke
 
Hallo Okke,
Danke für Dein Lob, aber auch Deine Meinung zum meiner anderen Frage.
Von der Öffnung nehmen wir und der Autor des anderen Bildes nichts, ein C14 liegt in der gleichen Liga.
Was mich stutzig macht: Es gibt keine anderen Bilder, die solche sternförmigen Ausströmer zeigen, weder in Form noch Menge. Ich kenne außerdem keinen Kometen, bei dem es so extrem schon mal beobachtet woden ist. Selbst bei Hale-Bopp, wo es schon recht viele Ausströmungen gab, sah das nicht annähernd so aus. Allerdings hatte H-B damals eine ganze andere Helligkeit als Panstarrs T2.
Natürlich wird die Koma durch Ausströmungen gespeit. Seit Rosetta wissen wir ja sogar, wie das aus der Nähe aussieht. Allerdings eben auch keinesfalls so, wie in dem gezeigten Bild.
Und dritter Grund, warum ich dem nicht traue: Die grundlegenden Strukturen müsste man auch schon im Original erahnen können. Was ich mit Larsek sichtbar mache, ist auch vorher schon andeutungsweise da. In diesem Bild im Stack ohne Spezialprocessing aber nicht.
Vielleicht haben ja andere eine Erklärung, wie man zu sowas gekommen sein könnte?
CS
Rudolf
 
Ergänzung: Ich habe das Originalbild von Carillo mal durch Fitsworks L-S-Filter geschickt. In keiner Kombination von Pixeln und Winkeln gab es auch nur annährend solche Strukturen zu finden. Statt dessen zeigt das Bild nur vertikale Rauschlinien...
 
Noch eine Ergänzung:
Eine weitere Beobachtung des selben Kometen, und hier verwendet er L-S, was zu einem nachvollziehbaren und von mir ähnlich beobachtetem Ergebnis führt. Macht das andere noch rätselhafter.
 
Hallo Rudolf,

mit Deconvolution kann man allerlei Artefakte erzeugen, die garnicht da sind, wenn man zu weit geht. Das muß nichtmal Absicht sein, man schraubt und probiert und plötzlich taucht da was auf, das man dann fröhlich verstärkt und weiter pusht, weil die Begeisterung mit einem durchgeht. Kriterium ist das "plötzlich", denn WENN etwas zu holen ist, sieht man das bereits nach einem vorsichtigen, ersten Versuch. Sieht man nix, ist auch nix. Das heißt nicht, daß man es nicht hin-"züchten" kann, aus Rauschen kann man fast alles basteln.
Einen Hinweis auf einen möglichen Corona-Scherz (Nachbildung der Virusform) sehe ich auch nicht...

Eine Bewertung traue ich mir nicht zu. Denkbar wäre es zwar, aber daß du in deiner Aufnahme nichts dergleichen ausmachen kannst, zumal gleiche Öffnung, wäre Anlaß für Fragezeichen...

Ich hab noch einige unbearbeitete Panstarrlinge auf Platte schlummern, die auf Bearbeitung warten, aber nicht so junge... ABER: 150mm Öffnung - das ist ne andere Nummer! ;)

Gruß
Okke
 
Hallo Rudolf da hast du dich wieder mächtig ins Zeug gelegt. Das seltsame Kometenbild ist wohl ein Artefakt solange das nicht durch andere Beobachter bestätigt werden kann. Bei meinen Aufnahmen lässt sich so etwas mit LS nicht einmal andeutungsweise kreieren cs Michael
 
Hallo in die Runde,
Ich bin mir nicht sicher ob das Artefakte sind. Man kann zB. in ImageJ verschiedene, auch modifizierte Filter über einer Aufnahme laufen lassen um bestimmte Strukturen besser sichtbar zu machen, wie bei dem C/2019Y4 Zerfall.
Die Bilder kommen aus der MPC Station I88


Eine Mailadresse ist auch auf den Fotos angegeben, einfach nachfragen..
Grüße
Leschko
 
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