Andromeda-Galaxie - war sie es?

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Homer1

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Hallo,

ich hatte gestern die Gelegenheit das erste Mal mein Teleskop zu testen (Skywatcher 200/1000).
Nachdem ich zusammen mit einem Freund lange Jupiter und Mond bestaunt habe, wollten wir uns an einem Deep-Sky Objekt ausprobieren.

Ich habe mit dem Telrad mich von Cassiopeia (W förmig) langsam in Richtung Pegasus getastet und am zweiten Stern des Arms nach Oben geschwenkt.

Folgendes war zu sehen: ein milchiger Fleck, der in der Mitte etwas heller war, drum herum ein leichter Schimmer. Ich bin mir sehr sicher, dass wir den Halo von Andromeda und die Ellipse drum herum gesehen haben, mein Freund hat gemeint, dass ich mir das einbilde.

Ich habe vom Stadtbalkon beobachtet (200k Einwohner) und das Pegasus stand sehr nah am Horizont. Damit erkläre ich mir die schlechte Sicht.
Ein UHC-Filter hat auch nicht viel gebracht. Genutzt habe ich ein SWA 32mm von Omegon.

Handelt es sich bei dem Objekt höchstwahrscheinlich um Andromeda und kann man in der Stadt keine bessere Darstellung erwarten?
Kann ich bei guten Bedingungen und außerhalb von Städten erwarten, die Galaxie wirklich klar zu erkennen (so z.B.: https://astrozwerge.files.wordpress.com/2016/01/stellarium-002.jpg)?

Beste Grüße
Homer
 
Moin,

vrmtl war es Andromeda, Glückwunsch. Ich hab die früher immer so angepeilt: Polarstern, von dort ein gedachte Linie Richtung Cassiopeia ziehen, durch den vorletzten "Schenkel" des "W" hindurch, dieselbe Strecke nochmal dranhängen, dann landet man bei Mirach. Von da scharf links, 90°, ca einen Fingerbreit weiter, da ist ein Sternchen (µ_And) , noch einen Fingerbreit weiter, da ist leicht links der Linie das Sternchen v_And und in genauer Verlängerung der Linie Mirach-µ_And ist die Galaxie.
Aus der Stadt und den niedrigen Lagen aufm Land wirst du leider nicht allzuviel viel mehr sehen, als was du sahst. Für einen Aha-Effekt müßtest weit ab von Städten und irgendwie oberkünftig gehen. Hügel in der Nähe? Der hilft schon.
Du hast den Galaxie-Kern gesehen. Mit 1m Brennweite ist Andromeda mit 3,2° größer als dein gesamtes Bildfeld und gut 6mal größer als der Vollmond.
Das verlinkte Foto wurde geschätzt mit einem 300mm Teleobjektiv geschossen ;)

Ein UHC hilft nicht viel bei Galaxien, eigtl nix, da sie grob gesagt Kontinuumstrahler sind. Nebel hingegen nicht, die sind Linien-Emitter und deswegen mit UHC-Filtern aus dem "Lichtuntergrund" ganz gut hervorzuholen. Etwas helfen könnte ein LPF (Light Pollution Filter), die holen einzelne Linien aus dem Kontinuum raus, jene für zB Quecksilber-Licht, Natrium-Licht, "Neon"-Licht und ähnlicher Kunstlichtquellen (außer weißes LED-Licht, das ist viel zu breitbandig, schon ein Quasikontinuum).

Grüße und CS!!
Okke
 
Hallo Homer,

mir fiele da im Moment nichts anderes ein was in der Region liegt und aus der Stadt heraus diese Anmutung erzeugen kann.

Unter besseren Bedingungen sind mit 200mm ein bis zwei Staubbänder drin. Mit 300mm sehe ich etwas mehr Details. So hell wie auf Fotos wird es kaum werden, der Reiz liegt daran die Details nach und nach wahrzunehmen und dabei immer Mal wieder was neues zu entdecken.

VG Klaus
 
Im Zweifel hilft dabei auch, parallel zum Teleskop mit dem Fernglas draufzuhalten. So kann man auch schwierige Objekte häufig schneller finden. Jedenfalls bei M31 sollte das immer gut funktionieren.
 
Ein UHC hilft nicht viel bei Galaxien, eigtl nix, da sie grob gesagt Kontinuumstrahler sind. Nebel hingegen nicht, die sind Linien-Emitter und deswegen mit UHC-Filtern aus dem "Lichtuntergrund" ganz gut hervorzuholen. Etwas helfen könnte ein LPF (Light Pollution Filter), die holen einzelne Linien aus dem Kontinuum raus, jene für zB Quecksilber-Licht, Natrium-Licht, "Neon"-Licht und ähnlicher Kunstlichtquellen (außer weißes LED-Licht, das ist viel zu breitbandig, schon ein Quasikontinuum).

Wie empfehlenswert sind solche Light Pollution Filter? Omegon bietet ein 2" Filter für 60€ an.
 
Hallo!
Ich hatte zwei solcher Light Pollution Filter. Gegen alte Glühbirnen wirkte er … nun ja … etwas.
Seit überall auf LED umgestellt wurde, merkt man überhaupt keine Verbesserung mehr.

Ich würde mir das Geld sparen. Selbst wenn bei euch noch keine LED-Straßenbeleuchtung verwendet wird, ist der Unterschied mit und ohne Filter, gerade bei Galaxien, einfach zu gering.

Grüße, Mario
 
Moin,

nope, gegen Glühlampen helfen sie überhaupt nicht, auch kein kleines bißchen, weil Glühbirnen Kontinuumstrahler sind.
Es sind die Entladungslampen, gegen die sie helfen! Im Volksmund auch Neonröhren genannt. Quecksilberstrahler, Natriumdampfstrahler und Mischformen, Energiesparlampen etc...
Aus weißen LEDs holen sie nur noch die 430nm Linie raus, wodurch das LED-Licht etwas "wärmer" wird. Das bringt nicht wirklich was.

Mach es davon abhängig, ob in deiner Stadt mehr Entladungslicht zum Himmel sti.... ähm strahlt, oder LEDs. Letztere sind auf dem Vormarsch. Ich hab hier nen fetten Hg-Strahler in der Nachbarschaft (eigtl sind es 4, so ein Industriegebäude muß schließlich werbewirksam aus allen 4 Himmelsrichtungen angestrahlt werden... :rolleyes: :poop:)
Ich hatte so einen als Clipfilter für die DSLR, arbeite inzw. aber fast nur noch mit einer Asi-Kamera und brauche deswegen einen in 2".
Allerdings entferne ich mich zumeist von der Quelle (5..6km Luftlinie weg und 400m höher, bin nur mobil unterwegs). Wenn du aufs Land ausweichen kannst, brauchst eher keinen, wenn du aus der Stadt aber nicht rauskommst, halte ich sie für sehr empfehlenswert. Noch. Denn...
Selbst wenn bei euch noch keine LED-Straßenbeleuchtung verwendet wird, ist der Unterschied mit und ohne Filter, gerade bei Galaxien, einfach zu gering
da hadder Recht!

Gruß und CS,
Okke
 
Habe die Andromeda eben gerade durch mein GSO 8" Dobson beobachtet, war aber weeeeit davon entfernt soviele Details zu sehen wie auf dem verlinkten Bild. Es war vielmehr nur der Kern und sehr viel lichtschwächer.

Meine auch eine Nachbargalaxie gesehen zu haben, die aber viel weiter weg war, als auf den Fotos die man so kennt.

Habs mit GSO 25mm Weitwinkel, TS 20mm weitwinkel und einem TS 12 mm Plössl probiert.

Wobei mir die Sicht aus den Weitwinklern besser gefiel.
 
Für die Andromedagalaxie braucht man richtig dunklen Himmel!

Dank der beiden Begleitgalaxien (M32 und M110) kann man recht gut abschätzen, wieviel man von M31 sieht oder ob man wirklich nur den hellen Kern wahrnimmt.

Meiner Erfahrung nach sollte man M31 nur in Angriff nehmen, wenn man die Milchstraße klar und im Zenit auch strukturiert sieht - sonst ist M31 fast immer eine Enttäuschung.
Leider!

Aber wenn man so eine Nacht und so einen dunklen Standort hat, kann man gewaltig viele Strukturen sehen (mit meinem 8'' Dobson seh ich sie dann mindestens so wie im verlinkten Bild). Also immer bei guten Bedingungen versuchen oder doch zu richtig dunklen Orten fahren.

Grüße, Mario
 
Das ist bei mir definitiv nicht der Fall, erst wenn ich das Dorf verlasse, aber direkt über meinem
Haus lässt sich die Milchstraße bestenfalls erahnen.

Meine Region soll laut Clear Outside Bortle Klasse 4 sein.

Vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten, so richtig dunkel ist der Himmel ja noch nicht
 
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