Anfängerfrage: Was als erstes jetzt beobachten?

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Habe mich jetzt in der letzten Nacht dem Sternbild Fuhrmann zugewandt (was habe die eigentlich geraucht, als die sich unter dem Sternbild einen Fuhrmann vorgestellt haben?) und habe mir die Plejaden und noch einen offenen Sternhaufen, ich glaube es war M37 angesehen und zum Abschluss wieder den Orion-Nebel. Ich versuche, Objekte, die ich schon kenne nochmal kurz aufzusuchen, einfach um für meine Orientierung am Nachthimmel mehr Sicherheit zu bekommen.

Was ich gelernt habe: Während ich bim Mond durch mehr Vergrößerung immer mehr Details sehen wollte, sind Sternhaufen auch bei nicht so größen Vergrößerungen spannend und schön anzusehen. Mit dem 25mm Plössel sieht man den ganzen Haufen recht lichtstark und es macht eher mehr Spaß als mit den 10mm.
 
Während ich bim Mond durch mehr Vergrößerung immer mehr Details sehen wollte, sind Sternhaufen auch bei nicht so größen Vergrößerungen spannend und schön anzusehen.

Hallo,

Das sind sehr unterschiedliche Objektarten.
Beim Mond und den Planeten können durch höhere Vergrößerungen kleinere Details und Strukturen aufgelöst werden. Meist setzt das Seeing eine Grenze der Vergrößerung noch bevor die theoretische Grenze der Vergrößerung des jeweiligen Instruments erreicht wird.

Objekte des Nachthimmels sind sehr vielfältig.
Bei den Offenen Sternhaufen gibt es Exemplare bei denen geringere Vergrößerungen sinnvoller sind aber auch Sternhaufen die klein und kompakt sind und erst mit hoher Vergrößerung gut sichtbar werden und in einzelne Sterne aufgelöst werden können. Das gleiche gilt auch für viele andere Objekte.
Bei kleinen Galaxien und Planetarischen Nebel und auch manchen Galaktischen Nebel sind mittlere und hohe Vergrößerungen sinnvoller um diese im Feld sicher zu sehen und ihnen auch Strukturen entlocken zu können.

Ein deutlich unterschiedliches Aussehen bei niedrigen und hohen Vergrößerungen haben ausgedehnte Galaktische Nebel wie der Orionnebel und SNR wie der Zirrusnebel:
Während bei niedriger Vergrößerung die Nebel in ihrer gesamten Ausdehnung im Okular zu sehen sind entlocken hohe Vergrößerungen kleine Strukturen und interessante Details in diesen Nebeln.
Es ist durchaus sinnvoll, ein und das selbe Objekt mit unterschiedlichen Vergrößerungen zu beobachten.

Viele Grüße
Gerd
 
So habe ich bei meinem First Light die Plejaden entdeckt und das Sternbild Stier mit dem Aldebaran. Die konnte ich dann nicht mehr aus den Augen lassen und ich war total begeistert. :D
Beim zweiten Mal habe ich dann nix Neues entdeckt und ich war ziemlich frustriert. Von daher werde ich beim nächsten Mal (morgen ist es endlich wieder so weit :love:) beides machen: 1-2 Objekte "vorbereiten" und zusätzlich bissl gucken.

Vielen Dank auch für die Frage von @Widukind (die hätte auch von mir sein können; nur mit 6" statt 8") und natürlich auch für eure Antworten!

Also allseits CS :teleskop:
Bianca
 
Kurzes Update von mir:
Plejdaen und Orion-Nebel finde ich inzwischen sehr sicher. Und ich bin erstaunt, dass man z.b. beim Orion-Nebel manchmal noch mehr sieht als am Abend davor, obwohl da auch schon klarer Himmel war und jetzt sogar Vollmond ist.
Den Mars habe ich glaube ich auch schon gefunden, ist aber sehr sehr klein zur Zeit, kann das sein?
Ich bin mit dem Teleskop auch schon mal ein bisschen außerhalb vom Ort gewesen und es hat sich gelohnt. Man sieht so viele Sterne, dass man sich manchmal fragt, ist das nur eine sternreiche Gegend oder schon ein offener Haufen.
Was mir tatsächlich fehlt, ist ein Okular mit kleinerer Vergrößerung und mehr Gesichtsfeld. zur besseren Übersicht. Für den Telrad-Sucher ist der Himmel hier nicht dunkel genug, durch den 8x50-Sucher sehe ich einfach viel mehr Sterne.
Hat jemand noch einen Tipp für ein lohnenswertes Objekt die nächsten Nächte?
 
Den Mars habe ich glaube ich auch schon gefunden, ist aber sehr sehr klein zur Zeit, kann das sein?
Ja. leider. Z.Zt hat er ca. 6.4", oder viell schon wd. 0.1" weniger. Wenn er quasi auf der gegenüberliegenden Seiter der Bahn steht, gehts runter bis auf ca. 3.6", aber dann ist er ja eh 'hinter der Sonne'. Trotzdem lässt sich aktuell noch 'was rausholen, aber eher mit Aufnahmen.

Aber gestern habe ich spontan auch 'mal was anderes als den Mars ins Visier genommen, weil es -für hiesige Verhältnisse- ausnahmsweise mal recht klar war, auch bis weit runter zum Südhorizont, und zudem durch Inspiration in einem SuW Artikel. M41, M47 und M46 sind -m.E. -lohnende Offene Sternhaufen in Grossen Hund, und man kann sich gut von Sirius aus zu ihnen hinhangeln (wenn man sich vorher auf einer Karte od. Stellarium einen Überblick verschafft hat. ) Und die Reihenfolge entspricht auch ungefähr der 'Schwierigkeit', M46 leuchtet am schwächsten, die anderen sind heller , und tw. fallen dort auch verschiedenfarbige Sterne auf.
-cb
 
Und ich bin erstaunt, dass man z.b. beim Orion-Nebel manchmal noch mehr sieht als am Abend davor
Sogar am selben Abend sieht man plötzlich mehr. Als ich mir zum ersten Mal den Orionnebel ansah (war auch erst vor 2 Wochen), ploppte plötzlich noch ein Stern auf und ein kleinerer Nebel unterhalb (eher oberhalb, da ich einen Newton habe) und die Grenzen des Nebels waren mit der Zeit schärfer. Und plötzlich erkannte ich auch, dass dieser Doppelstern aus 3 Sternen bestand (eigentlich sogar aus 4). Und dann war das, was ich gesehen habe, plötzlich wieder weg. Könnten das Ermüdungserscheinungen gewesen sein?

CS Bianca
 
Sogar am selben Abend sieht man plötzlich mehr. Als ich mir zum ersten Mal den Orionnebel ansah (war auch erst vor 2 Wochen), ploppte plötzlich noch ein Stern auf und ein kleinerer Nebel unterhalb (eher oberhalb, da ich einen Newton habe) und die Grenzen des Nebels waren mit der Zeit schärfer. Und plötzlich erkannte ich auch, dass dieser Doppelstern aus 3 Sternen bestand (eigentlich sogar aus 4). Und dann war das, was ich gesehen habe, plötzlich wieder weg. Könnten das Ermüdungserscheinungen gewesen sein?

CS Bianca
Hi Bianca,

könnten die berühmten Orion Trapez Sterne gewesen sein.

Gruß
Peter
 
Und dann war das, was ich gesehen habe, plötzlich wieder weg. Könnten das Ermüdungserscheinungen gewesen sein?
Hi Bianca,

Mir passiert das manchmal wenn ich mit den mitgelieferten Okularen (Plössl) beobachte.
Der kurze Augenabstand der Okulare ist recht unbequem und macht die Beobachtung anstrengend. Mit meinem besseren 2'' Okular ist der Einblick viel entspannter und ich kann mich dabei besser auf das Objekt konzentrieren.

Gruß
Florian
 
könnten die berühmten Orion Trapez Sterne gewesen sein.
Ja, das waren sie auch. Ich ziehe es vor, neue Objekte völlig unvoreingenommen zu beobachten und erst hinterher ihre Beschreibung im Deep Sky Reiseführer zu lesen. Dann sieht man diese Objekte beim nächsten Mal mit völlig anderen Augen. :)

Mir passiert das manchmal wenn ich mit den mitgelieferten Okularen (Plössl) beobachte.
Das war das 13er Nagler. Muss aber nix heißen. Der Augenabstand ist auch da kurz und Anlehnen kann ich mich nicht wirklich, weil sich der Flextubus dann verbiegen würde. Dann kommt noch dazu, dass meine Beobachtungshaltung noch nicht so ausgereift ist. Das Teleskop stand auf dem Tisch und ich auf einer Trittbank. Bin halt noch Anfängerin und auch dementsprechend untrainiert. Und der Himmel ist abends 19 Uhr auch noch nicht wirklich dunkel. Das wird wohl alles zusammen spielen.
 
Und dann war das, was ich gesehen habe, plötzlich wieder weg.
Je nachdem wie bequem die Körperhaltung beim Einlblick grad ist, schaut man machnmal unbemerkt schief (bzw. zu schief) ins Okular, und dann sieht man auf einmal nix mehr, wo vorher noch'was war. Geht mir auch oft so.
Ist manchmal ganz lustig, wenn Freunde zu Besuch sind, die zu ersten mal in die Röhre gucken (jetzt extra PC & Gender & sonstwie korrekt formuliert ):
Person A: "BOOAAAH, G<zensiert>L, der Saturn!!! Mit Ring!!!
Person B: "Ich seh' nix"
:):)
-cb
 
...
Dann kommt noch dazu, dass meine Beobachtungshaltung noch nicht so ausgereift ist. Das Teleskop stand auf dem Tisch und ich auf einer Trittbank. Bin halt noch Anfängerin und auch dementsprechend untrainiert.
...
Hi Bianca,
meiner Meinung unbedingt versuchen zu sitzen. Das führt zu viel entspannterem, besserem Beobachten.
Jedenfalls bei den kleineren Teleskopen.
Bei den grösseren braucht man eher eine Leiter. ;)

Gruss
Peter
 
Hallo,
als Anfänger sind die klassischen Objekte wie Mond, Saturn etc natürlich selbstverständlich. Wenn man mit denen mal soweit vertraut ist würde ich mich über etwas weiter entfernte Planeten wie Venus wagen (bzw ich glaub die sieht man zurzeit nicht - bin mir nicht sicher (müsste ich nachsehen))
Wenn das schon mal super klappt dann sind die klassischen Deep Sky Objekte der Orion Nebel, Andromeda Galaxie, Plejaden, ....

Gruss und klare Nächte,
Florian
 
Hallo,
als Anfänger sind die klassischen Objekte wie Mond, Saturn etc natürlich selbstverständlich. Wenn man mit denen mal soweit vertraut ist würde ich mich über etwas weiter entfernte Planeten wie Venus wagen (bzw ich glaub die sieht man zurzeit nicht - bin mir nicht sicher (müsste ich nachsehen))
...
Hallo Florian,
meine Frage war ja konkret, was man JETZT gerade beobachten kann, also was man zur Zeit auch wirklich am Himmel sieht.
Plejaden (jetzt auch mit Mars) und Orionnebel finde ich quasi "blind".
 
Hallo,

Heute Abend:
  • Messier 41, Offener Sternhaufen im Großen Hund (sichtbar mit dem freien Augen bei guter Horizontsicht).
  • Messier 47, Offener Sternhaufen im Achterdeck des Schiffs.
  • Messier 48, Offener Sternhaufen in der Wasserschlange.
  • Messier 50, Offener Sternhaufen im Einhorn.
  • NGC 2232, Offener Sternhaufen im Einhorn.
  • Messier 78, Reflektionsnebel im Orion.
  • Messier 44, Offener Sternhaufen im Krebs (sichtbar mit den freien Augen).
  • Doppelstern Castor in den Zwillingen, Dreifachsystem, A B: 5" / 1m9/3m0, A C: 71" / 1m9/9m8.
  • π 80 Gem, Doppelstern in den Zwillingen, Dreifachsystem, A B: 19.3" / 5m1/11m4, A C: 92" / 5m3/10m4.
Viele Grüße
Gerd
 
und ganz wichtig:
Messier 81 und 82, beides Galaxien. Etwas schwieriger, aber stehen gerade im Zenit.
Wenn nicht jetzt wann dann. ;)

Gruß
Peter
 
Hallo.
Ich empfehle dir für den Anfang Stellarium herunterzuladen. Ist eine Freeware für alle Betriebssysteme. Auch Android, iPhone.
Ist ein virtuelles Planetarium indem gezeigt wird was man grad am Himmel sieht
Gruss,
Florian
 
Hallo.
Ich empfehle dir für den Anfang Stellarium herunterzuladen. Ist eine Freeware für alle Betriebssysteme. Auch Android, iPhone.
Ist ein virtuelles Planetarium indem gezeigt wird was man grad am Himmel sieht
Gruss,
Florian
Auf dem PC habe ich Stellarium und auf dem Android-Handy Star Walk 2. Damit komme ich schon so halbwegs klar.

Gruß,

Ernst-Ludwig
 
Ich kann noch die SkyPortal App von Celestron empfehlen, sind viele Doppelsterne, der Caldwell- sowie der Messier-Katalog enthalten auch Kometen und Asteroiden sind dabei.

Für schnelle Zwecke geht aber auch Stellarium mobile für den Browser.

Cs,
Lukas
 
da ich auch Anfänger bin im visuellen hilft mir der Thread sehr weiter kann man eigentlich M81 und M82 durch einen 72/432 Apo (laut website bis 11mag) sehen? Hatte letztens gute Bedingungen und konnte M81 u M82 nicht erkennen, bei M51 habe ich mir eingebildet einen minimalen schimmer zu sehen... bin mir aber nicht sicher. Habe ein Omegon Zoom Okluar 24mm-8mm würde ein besseres Okular mehr "Helligkeit" (die Objekte besser Sichtbar machen) ?

Für die Anfängerrunde würde ich aufjedenfall den Rossettennebel noch empfehlen nicht weit von M42 und eine tolle Sternkonstellation im Zentrum.

CS Tom
 
Hi Tom,

kommt auf deinen Himmel an.

Wenn man in Eye&Telescope deine Optik eingibt, sieht man in der Perceptibility, dass so ab ca. 6.0Mag Himmel M81/82 sichtbar wird (16mm Okular).
Wenn dein Himmel schlechter ist wird's schwierig.

6Mag Himmel ist für heutige Verhältnisse ein guter, sehr guter Himmel.

Gruß
Peter
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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