Alnitak
Aktives Mitglied
Seit Anfang August 2021 bin ich im Besitz des APM 120er SD Apo Bino´s.
Als mir damals die Idee einer solchen Anschaffung im Kopf herum schwirrte, begutäugelte ich zunächst die Gläser von Vixen und Explore Scientific. Mein erster Kaufschubser ging in Richtung des 126er Vixen Bino. Nur ist es leider so das alle Ferngläser bloß 45 o. 60 Grad Einblick haben. Das war für mich der erste Punkt was mich zögern lies, da es sich mit 90 Grad deutlich entspannter beobachten lässt. (meiner Meinung nach). Punkt zwei was mich störte war, das immer wieder bei den angebotenen Bino´s als zusätzliche „Kaufempfehlung“ korrigierende o. berichtigende Filter o.ä. angepriesen wird. Vor allem bei Vixen ist es deutlich in den Angeboten vermerkt.
Ich sag mal so...für knapp 3500 € eine Farbpatrone und wahrscheinlich noch dezentrierter Optik etc. zu kaufen hatte ich keine Lust zu. Ich hatte per PN hier im Forum einige Unterhaltungen. Auch öffentliche Diskussionen bei denen ich offen bemerkte, das etwas Farbe am Rand mich nicht stören würde.
P.S. Dabei bleibe ich auch. Aaaaaaber....wenn man sich umhört oder liest was das für ein Lottospiel ist, eine einigermaßen gute Optik zu bekommen, du liebe Zeit !!! Aber ihr wisst ja selbst das es bei einigen Teleskopmodellen so der Fall ist.
Dann sah ich mir die APM Teile mal genauer an. Ich bin aus Saarlouis, also 20 Minuten von APM weg. Je mehr ich überlegte und mich zusätzlich im Netz durchlas, wurde das SD immer mehr zu meinem Favorit.
Kurzerhand an einem späten Abend, stöbernd in der Bucht, erschien das 120 APM SD Glas mit 90 Grad Einblick mit Preis gut über 4K jedoch mit der Option „Preisvorschlag“ Der Christian dachte sich in einer "Bierlaune", och ich geb mal ne runde Zahl ein und schick´s los. Was ich nur nicht erwartet hätte war, das mein Vorschlag noch am selben Abend akzeptiert wurde. Ich war erstmal Sprachlos. OK.....
Am nächsten Morgen rief ich in Sulzbach an und ging es nachmittags abholen.
Es kam wie es kommen musste, bewölkt ; Regen ; bewölkt ; Regen. Aber das kennen hier ja so ziemlich alle, wenn eine Neuanschaffung von Statten geht.
Erst nach gut 14 Tagen war es endlich soweit und ich konnte es an Mond und Planeten testen. Ich muss noch hinzu fügen, das ich mir die T6er Nagler Reihe vorher schon nach und nach zulegte. Folgende Nagler verwende ich : 16 ; 11 ; 9 ; 5mm. Zur Übersicht 24er Panoptic.
Das Bino ist auf der zugehörigen APM Wiege aufgepflanzt. Ehrlich gesagt bin ich überrascht gewesen wie stabil sie ist. Ruckelfrei, ein Nachschwingen macht sich nicht bemerkbar. Es lässt sich absolut Butterweich in jegliche Positionen verstellen. Also hier schon mal ein dickes Kompliment an APM.
Die Wiege habe ich auf einem kräftigen Vermessungsstativ aus Buche sitzen, also völlig ausreichend, erstmal ! (hab für Später noch andere Ideen)
Als Petrus dann doch irgendwann mal dazu geneigt war mir eine Wolkenlücke zu schenken, baute ich gleich alles auf. Erstes Ziel war der Mond. Ich war beeindruckt über diese klare knackige Schärfe. Die 5mm wurden erst gar nicht ausgepackt. Im Gegenteil, gleich die 24er Panoptic geschnappt. Es ist kaum zu beschreiben welch ein Anblick sich einem darbietet. Man meint man schwebe mit der Enterprice in der Mondumlaufbahn. Absolut geiles 3D Feeling. Je nach drehen oder Einblickverhalten, war am Mond ein ganz winziger „Gelbsaum“ zu finden, was jedoch völlig normal bei F/5 ist. Als ich Saturn ins Visier nahm fiel mir am Ring zunächst die deutliche Trennung der Cassini Teilung auf. OK dachte ich mir, dann knall ich mal die 5er rein und siehe da, im indirekten beobachten kam sogar die Encke Teilung zum Vorschein. Jupiters Bänder zeichneten sich deutlich ab. Von den Monden ganz zu schweigen. Wunderbar als Pünktchen zu sehen.
Das Jahr ging vorüber mit viel Schlechtwetterfronten und auch Zeitmangel. Erst ab Mitte Januar diesen Jahres lohnten sich an mehreren Abenden der Aufbau des Binos. So konnte ich mich erneut über die Leistungsfähigkeit des Instrument´s überzeugen.
Eines Abends pauerte ich darauf M42 im Orion aufs Korn zu nehmen. Es war Neumond, klar und kein Hochnebel. Seit über 25 Jahren ist die Astronomie mein Hobby und Leidenschaft. Durch sämtliche Geräte in all der Zeit auch verglichen und beobachtet. Aber dieser M42 im Bino mit den 16er Nagler, zog mir fast die Schlappen aus, so geil war das. Ein deutlicher sich vom Nachthimmel herausstechender Nebel, der nach hinten nochmals Drei Dimensional unterteilt war. Wolkenstrukturen die hervorstachen und dann im Inneren das Sterntrapez Knackscharf und deutlich in vier Sterne getrennt. Rechts und links breiteten sich zwei Schwingen aus, die man fast im grünlichen Farbton erwähnen könnte. Noch nie habe ich Orion in solcher Pracht erlebt.
Die Andromedagalaxie fast im Zenit stehend....ok man muss dann das Stativ auf volle Höhe ausfahren. Und hier bin ich jetzt froh über die 90 Grad Einblick...
Auch hier war keine Enttäuschung zu vernehmen. Andromeda mit 24er Panoptic, als ovaler Nebel mit Helligkeitsunterschiede zu vernehmen, einfach Fantastisch.
Anfang Februar war es mir gegönnt das Glas erneut über den Mond tanzen zu lassen. Es ist ein Gedicht, Beidäugig einzelne Krater vom 16er bis zum 5mm Okular zu fokussieren und sich an Detailfülle unter Rasierklingenschärfe zu erfreuen. Wie gesagt ist es schwer diese Eindrücke zu vermitteln. Man muss es einfach selbst erleben / erlebt haben um das gewisse „Schlüsselerlebnis“ zu erfahren. Ich war immer schon ein Genußspechtler frei nach dem Motto „einfach mal über den Himmel schwenken“ Selbstverständlich geht mit diesem Glas nicht alles, aber wo geht schon alles ?
Ich freue mich wahnsinnig auf den Frühling (M13 und co.) sowie das Sommerdreieck mit der Milchstraße.
Grüße
Christian
Als mir damals die Idee einer solchen Anschaffung im Kopf herum schwirrte, begutäugelte ich zunächst die Gläser von Vixen und Explore Scientific. Mein erster Kaufschubser ging in Richtung des 126er Vixen Bino. Nur ist es leider so das alle Ferngläser bloß 45 o. 60 Grad Einblick haben. Das war für mich der erste Punkt was mich zögern lies, da es sich mit 90 Grad deutlich entspannter beobachten lässt. (meiner Meinung nach). Punkt zwei was mich störte war, das immer wieder bei den angebotenen Bino´s als zusätzliche „Kaufempfehlung“ korrigierende o. berichtigende Filter o.ä. angepriesen wird. Vor allem bei Vixen ist es deutlich in den Angeboten vermerkt.
Ich sag mal so...für knapp 3500 € eine Farbpatrone und wahrscheinlich noch dezentrierter Optik etc. zu kaufen hatte ich keine Lust zu. Ich hatte per PN hier im Forum einige Unterhaltungen. Auch öffentliche Diskussionen bei denen ich offen bemerkte, das etwas Farbe am Rand mich nicht stören würde.
P.S. Dabei bleibe ich auch. Aaaaaaber....wenn man sich umhört oder liest was das für ein Lottospiel ist, eine einigermaßen gute Optik zu bekommen, du liebe Zeit !!! Aber ihr wisst ja selbst das es bei einigen Teleskopmodellen so der Fall ist.
Dann sah ich mir die APM Teile mal genauer an. Ich bin aus Saarlouis, also 20 Minuten von APM weg. Je mehr ich überlegte und mich zusätzlich im Netz durchlas, wurde das SD immer mehr zu meinem Favorit.
Kurzerhand an einem späten Abend, stöbernd in der Bucht, erschien das 120 APM SD Glas mit 90 Grad Einblick mit Preis gut über 4K jedoch mit der Option „Preisvorschlag“ Der Christian dachte sich in einer "Bierlaune", och ich geb mal ne runde Zahl ein und schick´s los. Was ich nur nicht erwartet hätte war, das mein Vorschlag noch am selben Abend akzeptiert wurde. Ich war erstmal Sprachlos. OK.....
Am nächsten Morgen rief ich in Sulzbach an und ging es nachmittags abholen.
Es kam wie es kommen musste, bewölkt ; Regen ; bewölkt ; Regen. Aber das kennen hier ja so ziemlich alle, wenn eine Neuanschaffung von Statten geht.
Erst nach gut 14 Tagen war es endlich soweit und ich konnte es an Mond und Planeten testen. Ich muss noch hinzu fügen, das ich mir die T6er Nagler Reihe vorher schon nach und nach zulegte. Folgende Nagler verwende ich : 16 ; 11 ; 9 ; 5mm. Zur Übersicht 24er Panoptic.
Das Bino ist auf der zugehörigen APM Wiege aufgepflanzt. Ehrlich gesagt bin ich überrascht gewesen wie stabil sie ist. Ruckelfrei, ein Nachschwingen macht sich nicht bemerkbar. Es lässt sich absolut Butterweich in jegliche Positionen verstellen. Also hier schon mal ein dickes Kompliment an APM.
Die Wiege habe ich auf einem kräftigen Vermessungsstativ aus Buche sitzen, also völlig ausreichend, erstmal ! (hab für Später noch andere Ideen)
Als Petrus dann doch irgendwann mal dazu geneigt war mir eine Wolkenlücke zu schenken, baute ich gleich alles auf. Erstes Ziel war der Mond. Ich war beeindruckt über diese klare knackige Schärfe. Die 5mm wurden erst gar nicht ausgepackt. Im Gegenteil, gleich die 24er Panoptic geschnappt. Es ist kaum zu beschreiben welch ein Anblick sich einem darbietet. Man meint man schwebe mit der Enterprice in der Mondumlaufbahn. Absolut geiles 3D Feeling. Je nach drehen oder Einblickverhalten, war am Mond ein ganz winziger „Gelbsaum“ zu finden, was jedoch völlig normal bei F/5 ist. Als ich Saturn ins Visier nahm fiel mir am Ring zunächst die deutliche Trennung der Cassini Teilung auf. OK dachte ich mir, dann knall ich mal die 5er rein und siehe da, im indirekten beobachten kam sogar die Encke Teilung zum Vorschein. Jupiters Bänder zeichneten sich deutlich ab. Von den Monden ganz zu schweigen. Wunderbar als Pünktchen zu sehen.
Das Jahr ging vorüber mit viel Schlechtwetterfronten und auch Zeitmangel. Erst ab Mitte Januar diesen Jahres lohnten sich an mehreren Abenden der Aufbau des Binos. So konnte ich mich erneut über die Leistungsfähigkeit des Instrument´s überzeugen.
Eines Abends pauerte ich darauf M42 im Orion aufs Korn zu nehmen. Es war Neumond, klar und kein Hochnebel. Seit über 25 Jahren ist die Astronomie mein Hobby und Leidenschaft. Durch sämtliche Geräte in all der Zeit auch verglichen und beobachtet. Aber dieser M42 im Bino mit den 16er Nagler, zog mir fast die Schlappen aus, so geil war das. Ein deutlicher sich vom Nachthimmel herausstechender Nebel, der nach hinten nochmals Drei Dimensional unterteilt war. Wolkenstrukturen die hervorstachen und dann im Inneren das Sterntrapez Knackscharf und deutlich in vier Sterne getrennt. Rechts und links breiteten sich zwei Schwingen aus, die man fast im grünlichen Farbton erwähnen könnte. Noch nie habe ich Orion in solcher Pracht erlebt.
Die Andromedagalaxie fast im Zenit stehend....ok man muss dann das Stativ auf volle Höhe ausfahren. Und hier bin ich jetzt froh über die 90 Grad Einblick...
Auch hier war keine Enttäuschung zu vernehmen. Andromeda mit 24er Panoptic, als ovaler Nebel mit Helligkeitsunterschiede zu vernehmen, einfach Fantastisch.
Anfang Februar war es mir gegönnt das Glas erneut über den Mond tanzen zu lassen. Es ist ein Gedicht, Beidäugig einzelne Krater vom 16er bis zum 5mm Okular zu fokussieren und sich an Detailfülle unter Rasierklingenschärfe zu erfreuen. Wie gesagt ist es schwer diese Eindrücke zu vermitteln. Man muss es einfach selbst erleben / erlebt haben um das gewisse „Schlüsselerlebnis“ zu erfahren. Ich war immer schon ein Genußspechtler frei nach dem Motto „einfach mal über den Himmel schwenken“ Selbstverständlich geht mit diesem Glas nicht alles, aber wo geht schon alles ?
Ich freue mich wahnsinnig auf den Frühling (M13 und co.) sowie das Sommerdreieck mit der Milchstraße.
Grüße
Christian