Fuchsi
Neues Mitglied
Guten Morgen alle zusammen,
obwohl ich nun schon seit fast drei Jahren den Sternenhimmel beobachte (und fotographiere) und dementsprechend viel hier unterwegs bin, ist dies mein erster Beitrag. Daher zunächst einmal viele Grüße aus dem Saarland.
Normalerweise gibt es ja für jedes Problem schon irgendwo eine Antwort, aber hier würde ich gerne einen spezifischen Ratschlag einholen. Ich hole mal etwas länger aus und würde mich freuen, wenn jemand die Muse findet sich meines Problems anzunehmen.
Ich habe mir vor einigen Wochen "blind" einen gebrauchten Apochromaten gegönnt, einen TS PHOTOLINE 80/480mm F/6 Triplet APO - FPL-53 - 3" mit passendem 3" Flattener.
Der Wow-Effekt (das Teil ist massiver, als es auf Bildern wirkt) war dann vorbei, als ich die Justage am Stern prüfen wollte. Dazu sollte ich vielleicht sagen, dass ich das bisher nie gemacht habe, mich aber aufgrund meiner Ausbildung etwas mit Beugung von Punktquellen auskenne. In Erwartung eines schönen runden Beugungsscheibchens habe ich dann bei hoher Vergrößerung an einem Stern leider reichlich Koma erkannt.
Mit einer Single-Mode-Faser (4 µm Kerndurchmesser) habe ich mir dann einen künstlichen Stern gebaut und in etwa 6 m Abstand platziert, auch hier war die Koma zu sehen. Allerdings habe ich mit den Justageschrauben (drei Paare Zug/Druckschrauben) keine wirkliche Verbesserung hinbekommen.
In einer der folgenden Nächte habe ich den Refraktor mal auf dem Balkon auskühlen lassen, Beteigeuze zentriert und das ganze fotographisch dokumentiert, ohne Nachführung, 1/100 s Belichtung. Die verwendete Kamera ist eine astromodifizierte DSLR und es wurde kein Filter / Flattener genutzt, dafür eine zugegeben günstige 3x Barlow.
Das sind die ersten drei Fotos im Anhang an diesen Thread.
Ich denke der Schweif der Koma ist schön zu sehen. Das kleine Programm Abberator zeigt mir auch, dass der Rotsaum gegenüber des Schweifs so "passt", sprich man würde hier aufgrund der Koma einen Rotsaum erwarten.
Jetzt bin ich tatsächlich niemand, der zu pingelig ist. Daher wollte ich testen, ob/wie sich die Koma auf die fotographische Qualität auswirkt und zwar ohne Barlow.
Dazu bin ich zu den Plejaden und habe Alcyone und Nachbarn fokal, extrafokal und intrafokal abgelichtet - zentriert, ohne Filter, ohne Flattener. Jeweils 0,4 s belichtet, ohne Nachführung. Das letzte Bild ist dann fokal und nur 1/100 s belichtet.
Ich hatte noch nie einen Apochromaten, aber ich denke die zwei Farbsäume in der fokussierten Abbildung sind eine Folge der Dejustage/Koma.
Ich könnte mir zwar vorstellen, dass das gewöhnliche Seeing bei längeren Belichtungen eher der limitierende Faktor ist, trotzdem bin ich damit nicht zufrieden.
Desweiteren sehe ich intra/extrafokal sowohl Farbsäume als auch wohl die Halterungen der Linsen. Ich hätte mir die Abbildung der Halterungen "symmetrisch" vorgestellt, könnte die Asymmetrie hier ebenfalls ein Hinweis sein?
Lange Rede kurzer Sinn: Mich stört die Dejustage schon sehr, auch wenn sie nicht limitierend sein sollte. Sollte ich den Apo professionell justieren lassen oder sollte eine Justage dieses Fehlers eigentlich auch zuhause möglich sein? Bevor ichs vergesse: Den OAZ habe ich schon mittels Laser geprüft, der ist ziemlich zentriert, also zumindest nicht voll daneben. Wobei ich hier auch kein Gefühl für die erlaubten Toleranzen habe.
Über konstruktives Feedback würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße,
Philipp
obwohl ich nun schon seit fast drei Jahren den Sternenhimmel beobachte (und fotographiere) und dementsprechend viel hier unterwegs bin, ist dies mein erster Beitrag. Daher zunächst einmal viele Grüße aus dem Saarland.
Normalerweise gibt es ja für jedes Problem schon irgendwo eine Antwort, aber hier würde ich gerne einen spezifischen Ratschlag einholen. Ich hole mal etwas länger aus und würde mich freuen, wenn jemand die Muse findet sich meines Problems anzunehmen.
Ich habe mir vor einigen Wochen "blind" einen gebrauchten Apochromaten gegönnt, einen TS PHOTOLINE 80/480mm F/6 Triplet APO - FPL-53 - 3" mit passendem 3" Flattener.
Der Wow-Effekt (das Teil ist massiver, als es auf Bildern wirkt) war dann vorbei, als ich die Justage am Stern prüfen wollte. Dazu sollte ich vielleicht sagen, dass ich das bisher nie gemacht habe, mich aber aufgrund meiner Ausbildung etwas mit Beugung von Punktquellen auskenne. In Erwartung eines schönen runden Beugungsscheibchens habe ich dann bei hoher Vergrößerung an einem Stern leider reichlich Koma erkannt.
Mit einer Single-Mode-Faser (4 µm Kerndurchmesser) habe ich mir dann einen künstlichen Stern gebaut und in etwa 6 m Abstand platziert, auch hier war die Koma zu sehen. Allerdings habe ich mit den Justageschrauben (drei Paare Zug/Druckschrauben) keine wirkliche Verbesserung hinbekommen.
In einer der folgenden Nächte habe ich den Refraktor mal auf dem Balkon auskühlen lassen, Beteigeuze zentriert und das ganze fotographisch dokumentiert, ohne Nachführung, 1/100 s Belichtung. Die verwendete Kamera ist eine astromodifizierte DSLR und es wurde kein Filter / Flattener genutzt, dafür eine zugegeben günstige 3x Barlow.
Das sind die ersten drei Fotos im Anhang an diesen Thread.
Ich denke der Schweif der Koma ist schön zu sehen. Das kleine Programm Abberator zeigt mir auch, dass der Rotsaum gegenüber des Schweifs so "passt", sprich man würde hier aufgrund der Koma einen Rotsaum erwarten.
Jetzt bin ich tatsächlich niemand, der zu pingelig ist. Daher wollte ich testen, ob/wie sich die Koma auf die fotographische Qualität auswirkt und zwar ohne Barlow.
Dazu bin ich zu den Plejaden und habe Alcyone und Nachbarn fokal, extrafokal und intrafokal abgelichtet - zentriert, ohne Filter, ohne Flattener. Jeweils 0,4 s belichtet, ohne Nachführung. Das letzte Bild ist dann fokal und nur 1/100 s belichtet.
Ich hatte noch nie einen Apochromaten, aber ich denke die zwei Farbsäume in der fokussierten Abbildung sind eine Folge der Dejustage/Koma.
Ich könnte mir zwar vorstellen, dass das gewöhnliche Seeing bei längeren Belichtungen eher der limitierende Faktor ist, trotzdem bin ich damit nicht zufrieden.
Desweiteren sehe ich intra/extrafokal sowohl Farbsäume als auch wohl die Halterungen der Linsen. Ich hätte mir die Abbildung der Halterungen "symmetrisch" vorgestellt, könnte die Asymmetrie hier ebenfalls ein Hinweis sein?
Lange Rede kurzer Sinn: Mich stört die Dejustage schon sehr, auch wenn sie nicht limitierend sein sollte. Sollte ich den Apo professionell justieren lassen oder sollte eine Justage dieses Fehlers eigentlich auch zuhause möglich sein? Bevor ichs vergesse: Den OAZ habe ich schon mittels Laser geprüft, der ist ziemlich zentriert, also zumindest nicht voll daneben. Wobei ich hier auch kein Gefühl für die erlaubten Toleranzen habe.
Über konstruktives Feedback würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße,
Philipp