Astroart, Sequence Generator, Starry Nights - was soll man nehmen?

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

Dennis75

Aktives Mitglied
Ich möchte meine Fotografie etwas weiter automatsieren und schwanke jetzt zwischen Astroart und Sequence Generator Pro evtl. in Verbindung mit Starry Nights zur Planung.
APT und NINA habe ich beides probiert. NINA gefällt mir zwar an sich ganz gut, ist mir aber schon oft abgestürzt und hat mich viel zu viel Zeit gekostet.
Spontan gefälltr mir SG Pro etwas besser als Astroart, weil ich mich da besser und intuitiver zurecht finde.
Das mag nach einiger Eingewöhnung auch mit Astroart klappen, aber wenn mal wieder wetterbedingt monatelang nichts läuft hat man ja schnell wieder einiges vergessen.
Was mich an SG stört ist der Preis. 149$ und dann noch mal 59$ jährlich zusätzlich finde ich schon ziemlich happig.
Außerdem soll die Platesolving Funktion von Astroart super sein.

Evtl. möchte ich das auch mit Starry Nights kombinieren. Sieht auf der Internetseite toll aus, aber es gibt keine Testversion oder?
Taugt das Programm was und würdet ihr es empfehlen, oder lieber was anderes?
Schade finde ich, dass Starry Nights kein Platesolving kann oder habe ich da was übersehen?

Ich arbeite übrigens mit einer Sony a6300. Muss also inoffizielle Ascom Treiber nutzen.
Beim ersten Test mit SG Pro funktionierte das problemlos. Mit NINA und APT hatte ich aber öfter Probleme.
Hat da jemand Erfahrung?

Viele Grüße
Dennis
 
Ich sehe gerade, dass Starry Nights Quicktime benötigt. Ist das wirklich so, dass das zwingend benötigt wird?
Das ist ein absolutes No Go, da Apple schon 2016 den Support eingestellt hat und die bekannten Sicherheitslücken somit nie beseitigt wurden.

Update:
Habe das gefunden: Starry Night will not run at all unless you have version 3 or later of QuickTime

Damit ist Starry Nights aus dem Rennen. Gibt es Alternativen?
 
Naja,
Du hast dich durch die "ueblichen Verdaechtigen" ja bereits weitgehend durchgearbeitet.
Daher werfe Ich mal einen Vorschlag abseits des Alltaeglichen in den Ring: Voyager

Voyager – Astrophotography Automation Software

Diese Software ist allerdings eher fuer Vollautomatisierung gedacht (und eher nicht interaktivem "Herumspielen" und daher nicht sexy) und daher sehr gewoehnungsbeduerftig (mir war es nach ein paar Probeaufnahmen etwas zu Hardcore und NINA war dann eher meine Wahl, aber das hat auch Gruende (siehe unten)), aber Voyager laeuft bombenstabil, selbst wenn wackelige USB->Serial FTDI-Treiber und zusammengehackte ASCOM Driver mal im Nirwana von .NET abkacheln. Denn genau nach diesen Kriterien wurde Voyager entwickelt, also mal ein ganz anders Lastenheft.
Vielleicht ist das eher so dein Ding, schau's dir halt mal an?

Ich arbeite übrigens mit einer Sony a6300. Muss also inoffizielle Ascom Treiber nutzen.
Beim ersten Test mit SG Pro funktionierte das problemlos. Mit NINA und APT hatte ich aber öfter Probleme.
Hat da jemand Erfahrung?
Tja, denn damit erklaert sich dann auch irgendwo der groesste Teil deines Dramas: Sony stellt ja nicht nur keine "offiziellen" ASCOM Driver zur Verfuegung, nein der proprietaere Laden hatte ja meines Wissens im Gegensatz zu Nikon oder Canon bis letztes Jahr nicht einmal ein SDK, mit dem man gescheite ASCOM Treiber haette schreiben koennen.
Alle der handgestrickten ASCOM-Treiber (oder INDI-Treiber) die so im Umlauf sind, sind letztendlich ueber "USB-Packet schnueffeln" von deren proprietaerer “Imaging Edge” Software geschrieben worden. Reines Back-Engineering also, ohne Netz und doppeltem Boden.
Je nach dem wie viel Geduld die Enthusiasten da hatten (und welche Kamera zum testen), faellt halt der jeweilige Funktionsumfang und die Stabilitaet des Treibers aus und je nach dem wie viel vom ASCOM Funktionsumfang die jeweiligen Aufnahmeprogramme dann ausnutzen, geht die Sache dann mehr oder weniger gut.
NINA ist z.B. in .NET geschieben und wenn die Treiber nicht stabil sind und sich auch mal aufhaengen, und/oder die USB Verbindingen nicht stabil eingerichtet sind (und gelegentlich haengen), gibt das Aerger und Frust ohne Ende.

Sony hat sich dann leider erst letztes Jahr bequemt, mal ein SDK zu veroeffentlichen:

Vielleicht schaust du entweder mal, ob inzwischen (d.h. seit Maerz 2020) jemand einen "sauberen" ASCOM-Treiber fuer Sony basierend auf das offizielle SDK geschrieben hat, oder Du wartest, bis einer der "ueblichen Gassenhauer" mit dem SDK native Unterstuetzung direkt implementiert, denn damit loesen sich dann i.d.R. die meisten Probleme auch direkt auf.
 
Hallo Dennis,

also zumindest Canon-Kameras kann man über AstroArt und ASCOM-Treiber sehr gut und komfortabel steuern. Mit meiner EOS RP(a) kann ich mich da sogar stabil per WLAN verbinden, brauche also nicht mal ein Kabel.
Das Platesolving funktioniert in AstroArt in der Tat sehr gut, bei kurzen Brennweiten kann es allerdings erforderlich sein, dass man das Bild vorher etwas weichzeichnet (z.B. leichter Gauss-Filter), weil AA sonst Probleme hat, Sterne und Hot Pixel auseinanderzuhalten. Und Bilder, die in irgendeiner Achse gespiegelt sind, klappen auch nicht. Man muss auch ein ungefähres Zielgebiet angeben (je genauer desto schneller geht es), aber zur Not tun es da auch +-10 Grad Genauigkeit.
Ebenfalls sehr gut bei AstroArt finde ich das Scharfstellen über ein beliebig vergrößerbares Fokusfenster und das sehr gute und schnell zu kalibrierende Autoguiding.

Zu den Konkurrenten kann ich nichts sagen, weil ich seit gut 20 Jahren ausschließlich AstroArt nutze...
 
Danke für die Antworten!
ja, das ist echt eine schwere Entscheidung. Wenn man sich ein mal für eine Software entschieden hat und sich eingearbeitet hat, will man nicht mehr wechseln.
Das kenne ich ja auch aus anderen Bereichen.

Voyager kannte ich tatsächlich noch überhaupt nicht. Sieht auch nicht übel aus. das macht es nicht einfacher.

Dass Astroart keine gespiegelten Bilder solven kann ist natürlich ein klarer Nachteil, da ich ja zu 60-70% mit dem Newton Teleskop fotografiere.
Natürlich kann ich die Bilder richtig drehen, aber das ist ein Zwischenschritt, auf den ich gerne verzichten möchte.
 
Dass Astroart keine gespiegelten Bilder solven kann ist natürlich ein klarer Nachteil, da ich ja zu 60-70% mit dem Newton Teleskop fotografiere.
Natürlich kann ich die Bilder richtig drehen, aber das ist ein Zwischenschritt, auf den ich gerne verzichten möchte.
Du kannst doch einen Newton uneingeschränkt benutzen, ich sehe da kein Problem!

CS Dietmar
 
Hallo Dennis,
ein kleine Hinweis zur Kostenstruktur von SGP (die ich auch erst nicht durchblickt hatte): du kaufst die Software für 149,-$. Damit kannst du die Version unbeschränkt nutzen. Das Abo von 59,-$ pA gibt dir dann Zugang zu Support und Updates für jedes Jahr der Mitgliedschaft.
Auf der Webseite heißt es:
Note that after purchase of SGPro, a subscription is NOT required in order to continue using it. The subscription entitles you to future updates and premium support, but, even if you decide let your subscription lapse, you will always be able to use some version of SGPro (specifically, you will be entitled to install and use the most recent version of SGPro that existed during you subscription's "active" period).

Auf das Abo kann man derzeit theoretisch verzichten. Die Version 4.0 ist gerade herausgekommen und meine persönliche Meinung ist, dass da nur etwas in der Usability nachgebessert wurde, man sich die Version aber auch hätte schenken können. Getestet habe ich es aber noch nicht. Dennoch finde ich das so fair, dass ich derzeit auch das Abo halte.
Entscheidend ist, dass man nicht gezwungen ist, den Jahresbeitrag zu zahlen.
SGP ist schon eine ziemliche Rundum-Lösung und wenn du die Testversion hast und damit zurecht kommst, wäre das eine gute Wahl.
Gruß
Sebastian
 
Ja, ich tendiere momentan auch zu SGP. Danke für den Hinweis mit dem Abo!
Voyager sieht zwar auch interessant aus, aber da gibt es einfach zu wenige User, mit denen man sich austauschen kann, wenn es mal Probleme gibt.
 
Hallo zusammen,

ich habe jetzt ein wenig mit SGP experimentiert. Auch einige Testsequenzen mit bis zu einer Stunde lang 300s Bilder ohne Probleme. Allerdings hatte ich nur die Kamera angeschlossen.
Gestern dann mit Guiding und angeschlossener Montierung das selbe Problem wie auch schon mit NINA und APT.
SGP stürzt beim Download der Bilder von der Kamera ab.

Ich verzweifel so langsam. Es gibt haufenweise von irgendwem selbstgestrickte Ascom Treiber für Sony.
Aber welcher funktioniert mit SGP?

Hat da jemand Erfahrung?

Gibt es eigentlich eine Möglichkeit, den Download der Bilder in SGP zu deaktivieren? Mir geht es ja hauptsächlich ums Dithern. Würde mir eigentlich reichen, wenn ich die Bilder auf der Sd Karte der Kamera hätte.

Viele Grüße
Dennis
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

ich habe jetzt ein wenig mit SGP experimentiert. Auch einige Testsequenzen mit bis zu einer Stunde lang 300s Bilder ohne Probleme. Allerdings hatte ich nur die Kamera angeschlossen.
Gestern dann mit Guiding und angeschlossener Montierung das selbe Problem wie auch schon mit NINA und APT.
SGP stürzt beim Download der Bilder von der Kamera ab.

Ich verzweifel so langsam. Es gibt haufenweise von irgendwem selbstgestrickte Ascom Treiber für Sony.
Aber welcher funktioniert mit SGP?

Hat da jemand Erfahrung?

Gibt es eigentlich eine Möglichkeit, den Download der Bilder in SGP zu deaktivieren? Mir geht es ja hauptsächlich ums Dithern. Würde mir eigentlich reichen, wenn ich die Bilder auf der Sd Karte der Kamera hätte.

Viele Grüße
Dennis
Doug Henderson's Sony ASCOM Treiber hast Du schon probiert?

 
Das ist genau der Ascom Treiber, den ich installiert habe.
Ich habe jetzt alles auf die aktuelle Version upgedated.
Bei allen Programmen das gleiche Verhalten. APT, NINA, SGP
Alle paar Frames schließen sich die Programme beim Download des Bildes von der Kamera einfach.
Bin ein wenig ratlos.
 
Das ist genau der Ascom Treiber, den ich installiert habe.
Ich habe jetzt alles auf die aktuelle Version upgedated.
Bei allen Programmen das gleiche Verhalten. APT, NINA, SGP
Alle paar Frames schließen sich die Programme beim Download des Bildes von der Kamera einfach.
Bin ein wenig ratlos.
Das ist natuerlich frustrierend....
Aber mach' doch einfach mal, was der Peter vorschlaegt und schreib' den doch einfach mal an.
Davon dass dir "aus Zufall" jemand bei einer so speziellen Frage helfen kann, davon ist wohl nicht auszugehen, also vielleicht mal den Autor des Treibers ansprechen?
CS
 
Hallo Dennis,
welche ASCOM Version verwendest du? 6.4 oder 6.5?
ich habe schon sehr unterschiedliche Erfahrung bei diversen Setups gemacht. In einigen Fällen war mit 6.5 nix zu machen (FS2, Scopedome, Guide 9) , in anderen Fällen war mit 6.4 nix mehr zu machen (CPWI, Scopedome).
lg. Peter

p.s. Wenn du 6.5 hat und willst auf 6.4 downgraden möchtest, nutzte das Remove Ascom Tool
 
Muss ich nachher mal nachschauen. Ich werde noch mal einige Testläufe machen mit unterschiedlichen Kabeln. Mit / ohne aktivem Hub. Mit / ohne anderem angeschlossenem Eqipment um das Problem hoffentlich etwas eingrenzen zu können.

Viele Grüße
Dennis
 
Muss ich nachher mal nachschauen. Ich werde noch mal einige Testläufe machen mit unterschiedlichen Kabeln. Mit / ohne aktivem Hub. Mit / ohne anderem angeschlossenem Eqipment um das Problem hoffentlich etwas eingrenzen zu können.
Dennis,
wenn die Sache vom Treiber her eh' schon wackelig ist, dann kommt die Kamera mit einem guten Kabel (<3m) sowieso exklusiv an einen reservierten USB3 Port direkt am Laptop.
Alles andere hiesse noch mehr Variablen in die Gleichung zu bringen, aber das weisst Du wahrscheinlich ja selber.

Danach (und wirklich nur danach) kannst Du auch mal schauen, ob Du die Kamera unter USB2 zum Laufen bekommst. Ein Astrokumpel von mir hatte aehnliche Probleme (allerdings mit einer ganz anderen Kamera) und hat so den Datenverkehr reduziert, mit dem offenbar der ASCOM-Treiber einfach nicht klar kam. Einige Treiber (Ich kenne den Sony-Treiber nicht) haben auch die Option die USB-Prioritaet und die Bandbreite zu aendern. Damit haben auch schon einige Leute wackelige Kamera-Setups stabilisiert.
Die Sache mit der "USB-Prioritaet" ist auch noch mal so ein Ding: Die meisten USB-Geraete (abgesehen von Maus&Co) sind entweder externe Festplatten oder Webcams. Erstere verwenden den robusten Block-Transfer Modus beim Daten uebertragen, letztere "isochronous Transfer mode" wegen Videostreaming. Obwohl viele Astro-Kameras jetzt RAM an Bord haben, funktionieren viele Astro- und Consumer Kameras trotzdem im "isochronous Transfer mode", weil man dann mit einem Treiber Bilder + Video Funktionen abhaken kann. Block-Transfer Modus ist aber viel stabiler. Bei manchen Treibern kann man mit z.T. ominoesen Parameternamen wie "USB-Prioritaet" zwischen diesen Modi hin-und herschalten.
Auch immer mal wieder ein Thema: Kamera im "Manual Focus Mode" betreiben, sonst macht "der emulierte Ausloeseknopf" des ASCOM Treibersganz verschiedene Sachen.
Aber letztendlich alles geratene Tipps ...
 
Danke für die Tipps!
Leider bin ich gestern nicht dazu gekommen zu testen.
Die Idee mit der Priorität und dem Datendurchsatz hatte ich auch schon.
In SGP gibt es die Einstellung "Guiding beim Bilderdownload anhalten". Die hatte ich auch aktiviert. Hat aber leider nichts gebracht.
Im Treiber kann man da leider nichts einstellen.
Die Kamera läuft immer im MF Mode.

Ich habe einen alternativen Treiber gefunden, der die Sony eigene Imaging Edge App nutzt, um die Kamera zu steuern und die Bilder herunterzuladen.
So ganz stabil scheint der aber auch noch nicht zu laufen.
Trotzdem ein sehr guter Ansatz. Wenn ich es mit dem neuen Kabel auch nicht zum Laufen bekomme, werde ich den mal probieren.
 
So, ich habe einige Tests gemacht.
Es könnte ein Problem mit dem USB Kabel sein.
Ich habe bisher ein hochwertiges Micro USB Kabel verwendet. Jetzt habe ich mir ein weiteres Kabel besorgt, das speziell für Sony Alpha sein soll.
Dieses sitzt deutlich strammer in der Kamera.

Ich konnte mit dem "alten" Kabel den Absturz reproduzieren. Mit dem neuen bisher nicht.
Sobald es das Wetter zulässt werde ich das ganze noch mal mit komlettem Equipment testen.
 
Hallo Dennis,

ich komme von CCD Autopilot und bin kürzlich auf Voyager umgestiegen. Da öffnet sich eine neue Dimension. Die Bedienung ist etwas gewöhnungsbedürftig, wenn du voll-robotische Sequenzen programmieren willst (dafür musst du ein Skript schreiben, aber das habe ich nach einer halben Stunde einlesen im Wiki problemlos für meine Bedürfnisse hinbekommen - ohne Vorerfahrung). Das Programm läuft super stabil, sucht sich automatisch den passenden Guidestern, kalibriert vor jeder Session neu (führt zu deutlich besseren Guidingergebnissen), sucht sich automatisch passende Fokussterne, schwenkt, fokussiert, schwenkt zurück und läuft weiter. Deutlich weniger Zeitverlust als bei CCDAP.

Wenn du keine vollautomatische Session brauchst, kann du ganz einfach eine ad-hoc-Session programmieren. Einfach das Zielobjekt eingeben, Daten übernehmen und dann bequem in der Tabelle eintragen, welche Belichtungszeit, Gain/ISO usw. und auf Start klicken. Er schließt dann nur nicht vollautomatisch die Sternwarte, wenn es schlechtes Wetter gibt (dafür brauchst du ein Skript).

Ich bin schwer begeistert, noch dazu gibt es ein integriertes Dashboard, das die Kontrolle und einfache Eingriffe sehr bequem auch am iPad erlaubt.

Im Hintergrund läuft bei mir TheSkyX, um Montierung, Kamera und Guider zu steuern.

Viele Grüße
Stefan
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben